Wie kann ich laut üben in einer WG in einem Mehrfamilienhaus?

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Ich kriege seit heute Gesangsunterricht und merke, dass ich bisher einfach immer zu leise gesungen habe. Wenn ich jetzt so in die Vollen gehe, wie beim Unterricht, dann gibt es Ärger mit den Nachbarn...
Jetzt kommt mir die Idee, dass ich mir eine Aufnahmekabine aus Restholz zusammenbaue und sie irgendwie isoliere. Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich das am besten mache oder gibt es sowas schon als Bastelset? Jegliche anderen Tipps sind auch herzlich willkommen!
LG DarkspY
 
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Selber bauen ist gut und schön, die Gefahr ist, dass die Dämmwirkung dann noch nicht so groß, ist wie erhofft. Wirklich gut (und entsprechen teuer) sind professionelle Schallschutzkabinen.
 
Hey DarkspY!

Im Recordingforum, insbesondere beim Unterforum Raumakustik finden sich schon einige Threads zum Thema Gesangskabine. Verzeih mir, dass ich jetzt nicht alle durchwühle und den inhaltlich ergiebigsten raussuche, das wirst du schon hinkriegen. Ein paar Punkte die mir ganz spontan einfallen sind:

-parallele Wände vermeiden / Decke schräg einbauen
-je kleiner die Kabine, desto notwendiger eine gute Lüftung
-innen alle Reflexionen so gut es geht mit Absorbern wie Schaumstoff dämpfen

Letzteres gilt vielleicht bei einer reinen "Isolationskabine" nicht ganz, da hab ich keine Erfahrungen mit. Sollten auch mal Aufnahmen angedacht sein sollte man sie zumindest dann stark bedämpfen.
Ob du dir der "Vollständigkeit halber" auch ein zwei Kabel durch die Wand ziehst, um vielleicht mal aufnehmen zu können, sei dir überlassen, ist aber meiner Meinung nach schon den minimalen Mehraufwand wert bei so einem doch relativ großen Projekt.
 
-innen alle Reflexionen so gut es geht mit Absorbern wie Schaumstoff dämpfen

Letzteres gilt vielleicht bei einer reinen "Isolationskabine" nicht ganz,

Das ist das Problem einer IsoKabine, die Raumakustik ist sicherlich für Aufnahmezwecke geeignet, sprich: wenig Nachhall. Zum Üben, gerade bei Gesang!, sind die Dinge eine echte Herausforderung, da sie eben gerade über keine natürliche Raumakustik verfügen.
 
Hallo,

mal ganz abgesehen davon, dass ganz viele im Mehrparteienhaus anders singen als im Unterricht oder an Orten, wo man niemanden stört - Singen gehört zum bestimmungsgemäßen Gebrauch einer Wohnung. OK, natürlich nicht 24 Stunden am Tag und das sieben Tage die Woche.
Ich kriege es aber auch nicht immer hin, dass es mir sch...egal ist, ob mich nun jemand hört.
 
DarkspY, wenn Dir Mehrfamilienhaus nicht zusagt (was aber tagsueber durchaus rechtens ist; Pianisten z.B. duerfen außerhalb der Ruhezeiten auch ueben und die hoert man ganz schoen durch), wie waere es mit Chor? Durchaus auch mit der Option, da als Solist zu singen? Die haben i.d.R. Raeume, wo es ned stoert. Oder vielleicht mal in der Musikschule fragen. Meinen GU hab ich aber auch in einem Mehrfamilienhaus, das hat bisher wohl noch niemanden gestoert.
Abgesehen davon, wenn ich bei uns in der Gegend mal andere ueben hoere (die teils recht gut spielen), freu ich mich immer. Wirst ja auch mal nen Song ueben und ned nur ahs, oder? ;)
 
Zitat Birgit Nilsson: "Sänger, die sich stundenlang im forte einsingen, sind verrückt"

Sie hat Recht und ich würde dir auch wärmstens empfehlen, viele deiner Übungen im piano zu singen:
Zum einen ist die Atemstütze viel aktiver, und auch der Sitz der Stimme erfordert beim piano singen höchste Präzision. Deine Nachbarn können sich mit leisem üben eventuell auch leichter arrangieren ;)

...
 
Vielen Dank für die vielen Antworten! Meine Gesangslehrerin ist Pop- Rocksängerin und spezialisiert auf Shouten. :-D Den Ärger in der WG gäbe es garantiert, wenn ich das nicht anpacke.
Ich werde mir wohl eine fünfeckige Kabine basteln und da direkt ein PreAmp reinlegen, an welches ich Mikro und Kopfhörer anschließen kann.

@Timmey: Danke für den Basteltipp!

@moniaqua: Danke! Die Idee mit dem Chor hatte ich auch, allerdings will meine Gesangslehrerin eh demnächst etwa ähnliches starten.

@erdbeer-shisha: Du hast recht, aber woher einen Flügel nehmen? Ich habe durch Zufall ein verstimmtes Klavier hier rumstehen, aber das wäre eventuell kontraproduktiv. Ich möchte unter anderem lernen, eine raue Stimme zu kriegen und dafür muss es scheinbar laut sein. :-/
 
Du sollst dich nicht in Piano setzen, damit ist die Dynamik gemeint. :rolleyes:

Raues Singen setzt nicht unbedingt Lautstärke vorraus. Es gibt verschiedene Techniken und manche von denen sind sogar schwer lauter zu bekommen.
Nehmen wir z.B. die Taschenfalten. Das sind Hautlappen, die die Stimmbänder schützen sollen, wenn man z.B. schluckt oder sowas. Die kann man mehr oder weniger bewusst dazu benutzen die Stimme zu verzerren. Manche müssen schon fast brüllen, um sie anzusprechen, bei mir war es so, dass ich sie bei sehr geringer Lautstärke gefunden habe.
Dann wäre da noch das Fry. Hierbei macht man die Stimmbänder sozusagen "steif", damit diese anfangen zu "knattern". Hier im Forum wird zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden, wobei die eine fast nie lauter als die Sprechstimme ist. Aber das ist mehr für "böse" Musik gegeignet, weil die Verzerrung sehr hoch und man damit einen Schrei imitiert.
Damit rau zu singen ist ungefähr das selbe wie leise zu sprechen, kurz nachdem man aufgestanden ist. Setzt also auch keine hohe Lautstärke vorraus.
 
Ich passe ja nicht in's Piano... x-D Welche Dynamik ist denn gemeint? Ich verstehe nur Bahnhof.
Danke für die Erklärung. Sobald ich etwas mehr Erfahrung gesammelt habe, werde ich mal meine Lehrerin bitten, mir die zwei Gesangsstile zu zeigen.
 
piano singen = leise singen! ;) Dto ist forte = laut, stark.
Hat nix mit Klavier zu tun.
Ich weiss ned, ob sich Buddy Polly noch meldet, der hat mehr Erfahrung mit shouten und so. Der hat mal was gesagt, dass die Lautstaerke vom Mikro kommt ;) Das gutturale Gesangsforum hier kennste? (nur so nebenbei).
Kabine find ich gut zum aufnehmen; zum singen ueben nicht wirklich, ausser Du monitorst Dich immer mit Kopfhoerern o.ae. Weil schalldaemmende Kabinen haben ja die Aufgabe, den Schall zu daemmen, also hoerste Dich ned wirklich gut. Und das waer zum Ueben schon noetig, finde ich.
 
Ausserdem und bitte nicht zu vergessen, sollteste du an deinem Stimmapparat noch längerfristig Freude haben wollen: Alle Gesangstechniken, die darauf abzielen, den ursprünglichen Gesang zu verfremden, sollten auf einer soliden Grundbasis stattfinden, du solltest erstmal von Wörtern wie Fokus und Atemsäule gehört haben, bevor du dich an Fry Screams ranwagst...meiner Meinung nach.


Und um zum Ursprungsthema zurückzukehren: Diese Techniken, die es ermöglichen, mit deiner Stimme rumzuspielen lernt man noch bewusster und besser, wenn man sie leise lernt. Klar, ab und zu muss man auch mal mit etwas mehr Lautstärke üben, aber das sollte, vor allem bei Aufwärmungen und Übungen, nicht die Regel sein.

...
 
Ich passe ja nicht in's Piano... x-D Welche Dynamik ist denn gemeint? Ich verstehe nur Bahnhof.
Danke für die Erklärung. Sobald ich etwas mehr Erfahrung gesammelt habe, werde ich mal meine Lehrerin bitten, mir die zwei Gesangsstile zu zeigen.
Hallo Darkspy,
jetzt muß ich doch mal eingreifen. Ich bin nicht der Meinung, daß es in Deiner Situation angemessen ist, leise zu üben nur um die Nachbarn nicht zu stören. Es ist wichtig, daß Du Dein Instrument benutzt und auch ausprobieren kannst, was Dein Organ hergibt. Verkrampftes Leisesingen bringt noch mehr Probleme. Lockerheit hat oberste Wichtigkeit. Sieh´ es doch mal umgekehrt: Nicht Du störst die Nachbarn, sondern die stören Dich. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit Dir einen anderen Raum zu suchen. (leerer Raum in einer Musikschule, Probenraum eines Chores oder Musikkapelle, ich habe sogar eine Zeit lang mal in einer Kirche üben dürfen.....usw.)
Ich selbst bin Gesangspädagogin und weiß, daß gerade das RICHTIGE piano singen sehr viel Arbeit und Geduld erfordert.
Ich wünsche Dir viel Erfolg
Lygia
 
Ich verstehe nicht ganz, was leises Singen mit Verkrampftheit zutun hat: Verkrampfungen kommen doch eher mit großen Lautstärken, wenn man zum Beispiel die Bruststimme hochschreit...Speziell bei den gutturalen Techniken kann man mit Lautstärke doch so viel kaputt machen! Wie viele Threads hab ich gelesen, in denen Shouter über Blut im Mund geklagt haben...
Natürlich sollst du nicht verkrampfen, während du leise singst, gerade deshalb ist es wichtig, dass du sachte an die Sache rangehst, auf deinen Körper hörst und nicht ausschließlich auf deine Ohren, denn nur wenn dein Körper grünes Licht gibt, ist es richtig. Du brauchst nicht rumzubrüllen, um irgendeine Lockerheit zu erzielen, das macht dich kaputt, und das Trommelfell deiner Nachbarn. Und hey: Auch Singen mit Technik hat etwas mit Arbeit, Übung, Geduld zutun, wie übrigens fast alles auf der Welt.
Gerade du, Lygia, solltest das als "Gesangspädagogin" doch eigentlich wissen. Im Übrigen finde ich die Aussage von dir, dass er bei Übungen und Aufwärmungen "Ausprobieren soll, was sein Organ hergibt" recht zweifelhaft. Klar kann man eingesungen mal ein bisschen rumjammen, gucken was oben und unten vom Tonspektrum möglich ist, aber wir reden hier ja immernoch von einer gemäßigteren Lautstärke, indem (ich wiederhole es gerne noch einmal) der Einsatz der richtigen Atemstütze entscheidend ist.

...
 
Hallo !
In gewisser Weise muss ich Lygia recht geben. Piano-Singen erfordert eine gute Atemstütze, einen randstimmigen Ansatz und höchste Präzision, ist also eher etwas für Fortgeschrittene. Man kann nämlich gerade beim Pianosingen einiges falsch machen.
Es geht ja nicht darum, eine Stunde lang herumzubrüllen - aber es ist richtig, dass man die Stimme regelmäßig benutzen sollte in dem Sinne, dass man auch laut wird.
schöne Grüße
Bell
 
Ich bin zwar kein Gesangslehrer, kann aber aus meiner Erfahrung Bell* und Lygia nur zustimmen. Sauberes Piano-Singen in Stücken ist tatsächlich etwas für fortgeschrittene Sänger. Es gibt Stücke bei denen ich bis heute mit Piano-Passagen meine Probleme habe, es gibt Tage, da geht Piano gar nicht und Mezzoforte ist das Thema.
Und ja, ich habe den Eindruck, als ob ich bei forciertem Piano (klingt seltsam...) tatsächlich zumache und mich vor lauter "darf jetzt nicht laut singen" verkrampfe.

Bei Übungen sieht das anders aus, die mache ich heute gerne im Piano. Das mit auch deshalb, weil ich da wirklich alles richtig machen muss, dass es funktioniert. Wobei nicht jede Übung im Piano sinnvoll ist.

Ich hatte eigentlich den Eindruck, als ob es dem Threadersteller auch nicht um ein Forte, sondern tatsächlich um Übungen im Mezzoforte geht.

Ich kann da auch nur ganz ehrlich sagen, dass für einen Sänger eine gewisse ""Wurschtigkeit" gegenüber unfreiwilligem Publikum dazu gehört. Für die halbe Stunde am Tag sperre ich die Welt aus und singe.
 
Hmm, na gut, überredet =D
Ich kann auch leider nur von meinen Erfahrungen berichten, ich hab noch nie ne gesangliche Entwicklung von anderen Menschen beobachtet.
Wenn ich jetzt rückblickend darüber nachdenke, hat mir meine jetzige Gesangslehrerin auch später erst empfohlen, Übungen im piano bzw. pianissimo zu singen. Prinzipiell bleib ich aber bei der Meinung, dass mit runtergeschraubter Lautstärke die Beziehung Mund, Rippenmuskulatur, Beckenboden präsenter ist und man so auch trainieren kann.

...
 
Oh mann... Ich will doch bloß singen lernen!!! :D
Ich kann auch sehr gut verstehen, dass ihr mir alle helfen wollt und finde es auch sehr nett von euch, aber ich als Gesangsleihe fühle mich doch ein wenig verwirrt und überfordert von euren vielen Fachausdrücken und so weiter.
Das ist so, als würde ich einem Gitarrenanfänger direkt die Powerchords, den Wechselschlag, die Harmonics, die Hammer-Ons, die Pull-Offs und die Chorde erklären. Schlimmerweise habe ich das sogar schonmal genauso gemacht und was glaubt ihr, ist aus ihm geworden? :redface: Er hat seine Egitarre danach nie wieder benutzt.
 
Okay... Klartext und ganz einfach. Ich hatte aus dem was Du geschrieben hast nicht dein Eindruck als ob Du brüllen willst, sondern halt normal laut singen willst. So ohne die Schaumbremse, die man gerne hat.

Eine Gesangskabine kann zwar helfen, ist aber meiner Ansicht nach nicht der Weisheit letzter Schluss, weil ich den Raum brauche um ihn mit meiner Stimme zu füllen - in einem kleinen Zimmer singe ich immer nur halbe Kraft.

Dann kann ich mich nur noch selber zitieren:
Ich kann da auch nur ganz ehrlich sagen, dass für einen Sänger eine gewisse ""Wurschtigkeit" gegenüber unfreiwilligem Publikum dazu gehört. Für die halbe Stunde am Tag sperre ich die Welt aus und singe.
WG oder nicht WG, Mehrfamilienhaus oder nicht. Ich bekomme sogar Feedback von den Nachbarn quer über den Weg (Wohnzimmer - Fenster - ca 3m Luftraum - Fenster - Nachbarn) Gut - ich habe mich nicht dem Wüstgesang verpflichtet, aber so viel Spaß kann es auch nicht machen, zuzuhören, wie jemand den hohen zweigestrichenen Bereich trainiert.
 
Hallo !
In gewisser Weise muss ich Lygia recht geben. Piano-Singen erfordert eine gute Atemstütze, einen randstimmigen Ansatz und höchste Präzision, ist also eher etwas für Fortgeschrittene. Man kann nämlich gerade beim Pianosingen einiges falsch machen.
Es geht ja nicht darum, eine Stunde lang herumzubrüllen - aber es ist richtig, dass man die Stimme regelmäßig benutzen sollte in dem Sinne, dass man auch laut wird.
schöne Grüße
Bell

Danke Bell, Du hast verstanden, wie ich es meinte und es noch mal auf den Punkt gebracht. Wenn jemand aus meiner Antwort etwas anderes herausgelesen hat, dann bitte ich das zu entschuldigen.
Ebenfalls schöne Grüße:)
Lygia
 

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