Hallo
also, ich versuch mal, das zu erklÀren:
der Stimmumfang ist vom Stimmtyp natĂŒrlich abhĂ€ngig.
Die reine "Bruststimme" umfasst dabei nur den ganz unteren Teil des jeweiligen Umfanges.
Sobald es höher geht handelt es sich immer um eine Form der Mischstimme oder "Mixed Voice".
Der Begriff "Bruststimme" bezeichnet eine sĂ€ngerische Wahrnehmung und bedeutet eigentlich, daĂ an den Stimmlippen eine gröĂere Masse schwingt. Ich nenne es daher machmal "schwerere Stimme" im Vergleich zur "leichteren Kopfstimme", die eine geringere Schwingungsmasse nutzt. Man nennt das "Register".
Darin liegt schon die BegrĂŒndung dafĂŒr, daĂ mit einer Mischstimme, die sich tendentiell mehr an der schwereren "Bruststimme" orientiert, die also viel Masse nutzt weniger Höhe geht als mit der leichteren Kopfstimme. Je höher du singst, desto stĂ€rker schlieĂen die Stimmlippen, der Widerstand wird damit gröĂer, der ĂŒberwunden werden muss, um die Stimmlippen zum schwingen zu bringen. Das heisst es braucht mehr Energie/Kraft aus der Atemmuskulatur und damit ist einfach irgendwann SchluĂ. Es ist wie wenn du mit dem Fahrrad den Berg hoch willst: Wenn du starke Beinmuskeln hast kannst du lĂ€nger im dritten Gang fahren, sonst ist es besser du schaltest beizeiten oder steigst ab ;-)
Das "Belting" ist eine Form des Singens mit mehr Masse, also "Bruststimmanteilen". Ein hoher Sopran kann bei guter Ausbildung bis f'', manchmal sogar bis fis'' belten, wobei sich das MischungsverhĂ€ltnis der beiden Register ("schweres" und "leichtes" Register) nach oben hin so verĂ€ndert, daĂ die genutzte Masse und damit der Bruststimmanteil stetig abnimmt). Eine tiefere und schwerere Stimmveranlagung beltet vielleicht "nur" bis d'' oder e''. Bei SchĂŒlerinnen kann am Anfang a' schon eine Herausforderung sein.
Die "Kopfstimme" geht theoretisch ĂŒber den gesamten Stimmumfang klingt aber in der Tiefe leicht substanzlos (ich nenn das immer "eunuchig" ;-))
MĂ€nnerstimmen haben in ihrem Range einen gröĂeren Anteil, der von Natur aus mit einer brustigeren/schwereren Stiimmgebung geht als Frauenstimmen. Bei MĂ€nnern etwa 3/4 "Brust" zu 1/4 "Kopf", bei Frauen umgekehrt. Das liegt an den gröĂeren VerhĂ€ltnissen im mĂ€nnlichen Kehlkopf. Ein Tenor fĂ€ngt vielleicht bei g' oder gis' an zu kiksen, ein Bariton schon bei f'. DarĂŒber kann der Mann die Falsettstimme nutzen, was im Pop sehr modern ist oder er muss als klassischer SĂ€nger das sogenante "Passagio" erlernen, was aber ein Thema fĂŒr sich ist und von unten her schon eine andere Herangehensweise und Mischung erfordert.
Allgemein gilt aber, daà die sogenannte "Bruststimme" nicht "hochgezogen" werden soll, da das stimmschÀdigend ist. Je höher es wird, desto leichter muss der Mix werden. Wie hoch dabei der "Brustanteil" sein kann liegt an der jeweiligen Stimmveranlagung UND an der nutzbaren Atemenergie.
GrĂŒĂe,
Shana