Ich spreche nicht unbedingt von Hoehe wenn ich Metal-Saenger als Beispiel ansetze. Es geht auch um die verschiedenen 'Arten' zu Singen also crowlen, 'Hart' aber auch sehr sanft etc. Nun koennte ,am natuerlich sagen ein Opernsaenger macht sowas nicht weil es technisch falsch ist aber ich glaube einfach nicht das z.B. ein Opernsaenger von mir aus irgendwelche Bruce Dickinson-Sachen 'richtig' Singen kann ( und natuerlich andersrum) also mit der Haerte die auch Bruce reinbringt. Klar koennte er es was Tonhoehen, Vibrato etc. angeht singen. Oder nimm dir eine Death-Metal-Band. Man kann natuerlich geteilter Meinung sein ob das Singen ist aber es ist auch eine 'Kunst' solche Toene seinen Stimmbaender zu entlocken da es richtig gemacht in keinsterweise nur irgendwelche Geschreie oder 'Geruelpse' ist. Und trotzdem glaub ich nicht das ein Opern-Tenor im Stande waere z.B. Painkiller von Judas Priest zu singen
okay, das stimmt natürlich. btw, geiles beispiel
bin nich so der priest fan, aber das lied is geil. bei diesen höhen schieben diese herren metalsänger aber mit sicherheit auch ihren kehlkopf nach oben, und gesund ist da nicht gerade... auch nicht von der dehnung der stimmbänder her.
ansonsten: ich sagte ja auch, abgesehen von "effekten", und, alles, was nicht klares singen ist, ist für mich effekt.
viele dieser cool klingenden gesangstechniken sind nur nicht die gesündesten, und man muss bedenken, dass klassische sänger im REGELFALL eine karriere von mehreren jahrzehnten haben, und immer sauber und perfekt klingen müssen. sie können sich einbußen in der stimmqualität nicht leisten, da die erwartungen an sie recht groß sind - und das, obwohl metalsänger wahrscheinlich meistens viel mehr geld bekommen als sie
Aber lassen wirs gut sein. Von mir aus koennen die alles
nee nee, so war das nicht gemeint
growlen werden die sicher nicht
aber generell kannst du von technischer überlegenheit eines klassiksängers, der i.d.r. unmikrofiniert singt, ausgehen, ggüber einem, der immer einen ganzen batzen techink dahinter hat, ich sag nur: compressor.
bei einem opernsänger hört man alles, sie haben eine viel bessere dynamik und bessere kontrolle darüber als "mikrofonsänger", vor allem, weil sie es müssen.
aber wie manche es passend einsetzen können, lässt keinen zweifel mehr übrig von deren technischen brillianz...
soll nicht heissen, dass jeder klassische sänger...
sicher nicht.
sagen wir mal: GUTE klassische sänger sind guten rocksängern normalerweise überlegen.
ein anderer punkt neben der dynamik ist noch die viel stärker präsente resonanz in allen körperregionen, die nur irgendwie als resonator dienen können.
opernsänger haben einfach eine seeeeeeeeeeehr viel vollere stimme als sänger aus andere bereichen.
zudem klingt die stimme eines guten klassischen sängers über den ganzen stimmumfang in der farbe etwa gleich, es gibt keine sprünge, oder wahrnehmbare "stufen".
moderne sänger klingen so, als hätten sie mehrere stimmen (brust, evtl. kopf, falsett), während es bei klassischen so klingt, als wäre alles "aus einem guß".
dafür ist jahrelanges training nötig...
Was ich allerdings sehr interessant finde ist die Sache mit der Kopfstimme die du ansprichst. Wie kann ich unterscheiden ob es nun wirklich Kopfstimme oder eben Falsett ist ? Ist das eine reine Klangsache oder kann ich das durch fuehlen des Tones im Koerper ( hoert sich bloed an aber weiss nicht wie ichs erklaeren soll) entscheiden was es den nun ist ? Wie unterscheidet sich die Technik der 2 Gesangsstile ?
zur physiologie:
beim falsett wird der ton nicht durch schwingen der stimmbänder selbst erzeugt. die stimmbänder stehen auseinander, und erzeugen, je nach konstellation, luftsäulen bestimmter größe (stehende wellen), das funktionsprinzip ist wie bei einer pfeife.
bei der vollen stimme stehen die stimmbänder dicht zusammen, schwingen selbst, das funktionsprinzip ist also eher dem der gitarre ähnlich, wobei die stimmbänder die saiten sind, und die zupfende hand die vorbeiströmende luft, die die stimmbänder fortwährend zum schwingen anregt. die tonhöhe wird hier nicht durch verkleinerung/vergößerung einer luftsäule erreicht, sondern eben durch kontraktion oder lockerung der stimmbänder, als hätte deine gitarre nur eine saite, und du würdest, statt bünde zu greifen, ständig am stimmmechanismus herumfummeln, um melodien zu spielen.
wobei nur die ränder der stimmbänder als "saite" dienen, wenn die "richtige" kopfstimme benutzt wird, und in der bruststimme die volle stimmbandmasse schwingt, daher klingt brust auch "fetter" als die richtige kopfstimme sowohl als das soziemlich massenlose falsett.
wenn man nun eine durchgängige stimme haben will, mus man trainieren, nicht nur ab einem bestimmten punkt in die randstimmfunktion umzuschalten, sondern sozusagen "stufenlos" von voller stimmbandmasse auf immer weniger bis dann zum rand überzugehen, in der zwischenregion von brust und kopfstimme ("passagio").
es gibt auch andere meinungen, z.b. von anfang an nur mit der randfunktion zu arbeiten (nur für klassik
), hm, geht das wirklich, oder hört es sich so an? ersteres scheint mir einleuchtender und ist mir sympathischer.
manche drücken es so aus: "brust und kopfstimme mischen anfangen zu mischen, wobei zuerst brust dominant ist, und zuletzt kopf" (im passagio, von unten nach oben)
falsett klingt, vor allem untrainiert, etwas "flötenartig", man hört eben deutlich "luft" (reibung) darin, es klingt "rauschig".
ein trainiertes falsett muss allerdnigs nicht so klingen, dennoch klingt falsett idr schwächer als vollstimme.
ein stark ausgebildetes falsett klingt dann, wenn man den "weg nach unten" etwas mehr öffnet, ähnlich wie ein opernsopran.
versuch einfach mal, bei wagner oderso die frauenstimmen zu imitieren, einfach intuitiv, das, was du dann benutzt, ist falsett.
wenn klang und gefühl dieser stimmfunktion gleich mit dem sind, was du bisher als deine kopfstimme wähntest, ist es falsett.
also... wer's unbedingt wissen will, muss hier nur ne *kleine* mp3 posten, dann kann ich sagen, obs falsett ist oder vollstimme.
in manchen fällen klingt allerdings jemand, der gerade erst seine richtige kopfstimme entdeckt hat, falsettähnlich, kaum resonanz, atmiger klang... dann ist manchmal nicht so einfach, und man muss sich schon mehr anhören...
zur kopfstimme haben männer nämlich normalerweise nicht so einfachen zugang. die mus man durch experimentieren "finden". es gibt schenibar kaum lehrer, die es schaffen, schülern gezielt beizubringen, in die randstimmenfunktion umzuschalten...
entweder einer kann es, oder nicht. (aus sicht der lehrer)
lernen kann mans aber sicher.
typische beispiele für falsett sind, wie im anderen thread erwähnt, der sänger von "the darkness", und matthew bellamy von muse. und der sänger von radiohead.
einen guten kontrast kopfstimme-falsett hast du, wenn du mal track #7 von Dream Theater's "scenes from a memory hörst".
so ziemlich am ende von lied, dieses "aaaah, aaaaha haa-aaa...." ist falsett. sonst benutzt labrie für höhere töne nur vollstimme, ich habe ihn sonst noch nie falsett benutzen gehört, kannst seine kopfstimme unf falsett also schön vergleichen.