Ich verstehe ja deinen Punkt, vor allem auf der rationalen Ebene. Aber bei Musik kommt eben noch die emotionale Komponente dazu, es ist eben "das eigene Werk".
Und man fühlt sich ein wenig verarscht bis hilflos, wenn man selber gar nicht darüber entscheiden kann, was mit diesem eigenen Werk denn nun passiert, sondern die Situation von außen einem förmlich aufdrückt, das alles kostenlos verbreiten zu sollen. Natürlich hat das alles einen Werbeaspekt und man kann über andere Dinge ein wenig Geld reinholen - aber es gibt anderen halt trotzdem nicht das Recht, darüber zu entscheiden, was mit dem eigenen Erschaffenen passiert. Auch wenn das einige Leute gerne hätten, die das Urheberrecht an sich komplett abschaffen/stark begrenzen würden.
Wie gesagt, das ist die emotionale Seite davon. Rational weiß man, dass man dagegen nicht viel tun kann.
Mal ganz böse ausgedrückt: Doch du kannst was dagegen machen, stell deine Musik nicht ins Internet! Von den paar CDs die du auf Konzerten verkaufst werden nicht so schnell Raubkopien gezogen und wenn dann nur im kleinen Rahmen.
Ich seh die Musikverbreitung im Internet einfach deswegen so rational, weil ich, wenn mir Musik mal richtig gut gefällt, ich mir nach ein paar Konzerten, Merch und Vinyls zu lege ...besonders reizvoll sind dabei für mich limitierte Auflagen.
Du suchst als Musiker natürlich nach Anerkennung für dein Werk aber auch wenns manchmal ein bischen bitter ist aber wahre Anerkennung bekommst du eigentlich bloß von den Leuten, die auf deinen Konzerten so richtig abfeiern können.
Und wie
BassSpieler_17 schrieb gab es ja auch mal Zeiten vor dem Internet, da hat man Kassetten kopiert oder Radiosendungen aufgenommen. Der Unterschied zu heute liegt lediglich und Quantität und Qualität der Kopien. Aber vor dem Internet hatten es Band auch viel schwerer einen gewissen Berühmtheitsstatus auf zu bauen und Musik zu bekommen war mangels internet auch wesentlich schwerer. Und obwohl die Konzerte schlechter besucht waren oder einfach nur kleinere Beucherzahlen hatten, hatten die Band ein gutes Leben.
Und die nächste Aktion ist dann garantiert der Gang in den Plattenladen. Oder die Frage "Kannst du mir das brennen?" Was kommt wohl häufiger vor?
Selbstverständlich wird weiter kopiert aber in meinen Kreisen kommt dann hinzu das man dann auch mal gemeinsam diverse Konzerte besucht(was je nach Fahrzeug passagiere 1-3 Gäste mehr pro auto bedeuten kann). Bin ich da jetzt ne seltene Ausnahme?
Der Werbeeffekt ist ziemlich überschaubar - ich würde sagen (aber vielleicht täusche ich mich hier), dass Alben von Leuten herunter geladen werden, die auch nach genau diesem Album suchen. Die wenigsten dürften bei irgendeiner Downloadplattform, bei der Hunderttausende von Alben angeboten werden, 'zufällig' über einen Newcomer stolpern, der ihnen gefällt.
Den (Werbe-)Effekt, vor dem Kauf mal ins Album reinhören zu wollen, kann man auch meist ganz legal über Youtube oder die jeweillige Bandhomepage haben. Also wozu ein Album illegal herunter laden, wenn nicht um sich das Geld für den Kauf zu sparen?
Deine Aussage beisst sich ein kleines bisschen. Woherweiss ich denn das ich genau DAS Album suche, wenn ich es nicht kenne. ...und woher sollte ich es kennen, wenn ich nicht mehr oder weniger zufällig gehört habe.
OK, Variante A: Ich komm von einem Konzert und fand die Vorband interessant und hätte jetzt gern auch hin und wieder mal diese Band im Auto gehört. Also noch bevor ich ein Album gekauft habe, habe ich eine Karte gekauft, zwar nur sekundär für diese Band aber ich habe es gemacht.
Variante B: Ich sitz im Auto beim Kumpel welche auf grund von Variante A gerade diese Band hört und mir gefällt diese auch, darum würde ich sie auch gern ab und an in meinem Auto hören.
Beim hören frag ich mich dann, wie die Band wohl live ist und ge auf ein Konzert. Also im prinzip das Konzept: Bezahle wenn dir die Musik gefällt.
Variante C: pupertierende Teenies synchronisieren ihre mobilen 2TB Festplatten und lassen dann sonnlos alles in random laufen und nur weil der eine das toll findet ist der andere auch der Meinung das das toll ist.
Auch wenn die Musikindustrie genau auf Variante C aus ist, aber die ist gerantiert die Zeilgruppe mit der wenigsten Kohle und damit doch eigentlich potentiell uninteressant.
Und Mutti dürfte es dieser Zielgruppe sicherlich auch verbieten eines unserer Konzerte zu besuchen.