Wie fühlt sich ein echtes Klavier an?

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zwiebelringchen
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Ich habe vor innerhalb der nächsten Wochen von meinem Keyboard auf ein Digi-Piano umzusteigen. Der Klang ist mir bei dem Gerät überhaupt nicht wichtig, da ich es sowieso über Midi an meinen PC anschließen und mit meinen tollen Steinway Sampels spielen werde.
Jedoch hätte ich gerne ein authentisches Gefühl beim Tastendruck. Daher die frage:

Wie fühlt sich ein echtes Klavier bzw. Flügel an?

Sind die Tasten sehr schwergängig?
Gibt es einen Druckpunkt?
Wie stark ist der Unterschied im Kraftaufwand, den man aufbringen muss, zwischen den tiefen und den hohen Tasten?

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Jedes Klavier / Flügel fühlt sich anders an, daher kann man das nicht pauschal sagen. Mein Flügel auf dem ich im Unterricht spiele ist aus den 30iger Jahren und hat eine recht leicht gängige Mechanik. Wenn du dir einen neuen kaufst, wird der eher "schwerer" zu spielen sein.

Druckpunkt gibt es vorrangig bei Flügeln, und dieser ist idR auch deutlich spürbar! Das Gewicht was du aufbringen musst, ist bei allen allen Instrumenten von "unten nach oben" abnehmend. Geh doch mal in ein Klavierhaus und setz dich an ein paar dran, dann wirst du es doch selbst merken.
 
Hey zwiebelringchen,
Sind die Tasten sehr schwergängig?
Also im vergleich zu einem Keyboard sind sie sehr schwergängig wenn du ein neues Digital Klavier kaufst doch bei gebrauchten Klavieren sind die Tasten wahrscheinlich (wenn der ursprüngliche Besitzer viel gespielt hat) auch ETWAS leichter zu drücken.
Gibt es einen Druckpunkt?
Ich weiß nicht was du damit meinst .
Wie stark ist der Unterschied im Kraftaufwand, den man aufbringen muss, zwischen den tiefen und den hohen Tasten?
Bei den tieferen Tönen muss man etwas stärkeren Kraftaufwand anwenden im Gegensatz zu den hohen Tasten.

Mach dir nicht so viele Gedanken welchen Kraftaufwand man anwenden muss ;) !!! Du kannst es ja im Musikgeschäft ausprobieren. Und früher oder später gewöhnst du dich daran .
 
Du kannst es ja im Musikgeschäft ausprobieren. Und früher oder später gewöhnst du dich daran .

Geh doch mal in ein Klavierhaus und setz dich an ein paar dran, dann wirst du es doch selbst merken.

Ich wohne in der Provinz. Hier im Geschäft gibt es nur Digitalpianos ;)


Ich weiß nicht was du damit meinst .

Ein Punkt, ab dem man die Taste wirklich als gedrückt sieht. Bis zu einem bestimmten Punkt muss man relativ viel Kraft ausüben, um die Taste herunter zu drücken. Wenn der Druckpunkt passiert wird, nimmt die benötigte Kraft wieder ab.

Bei den tieferen Tönen muss man etwas stärkeren Kraftaufwand anwenden im Gegensatz zu den hohen Tasten.

Ist der Unterschied zwischen hoch und tief was das angeht sehr groß? Oder merkt man es als Laie vieleicht sogar kaum?

Aber vielen Dank schonmal für die Unterstützung!
 
Einen Druckpunkt gibt es, ja. Bei guten Tastaturen merkt man den auch, wenn man ganz langsam und sachte die Taste drückt.
Der Unterschied zwischen tief und hoch ist merklich, aber nicht riesig. Viele DPs haben das aber nicht. Wenn du das unbedingt haben willst, solltest du soweit ich weiß nach Graded Hammermechaniken suchen.
Ich würde aber wirklich mal in den Laden mit den DPs gehen und mit nem Klaviersound bisschen spielen, um zu sehen, was dir so vom Spielgefühl zusagt. Du kannst auch einfach das Gerät kaufen, von dem es heißt, dass die Tastatur am realistischsten ist, aber meines Erachtens bringt dir das wenig,. wenn du dann ein schlechtes Gefühl beim Spielen hast.
Andererseits gewöhnt man sich an ziemlih viel ;)
Wenn du also nach einem DP schaust:
Hammermechanik, evtl. graded (weiß gar nicht, wie das im Deutschen dann heißt)
Möglichst viele Instrumente anspielen

Auf jeden Fall mal bei Masterkeyboards schauen, sonst zahlst du bei ner guten Tastatur auch gleich für gute Sounds mit, die du dann nicht brauchst, da die günstigen DPs in der Regel keine guten Tastaturen haben.
Bei den Masterkeyboards bekommst du dagegen ne sehr hochwertige Tastatur zum Preis eines Mittelklasse-E-Pianos.
 
Du wirst niemals ein E-Piano bekommen, dass dir das gleiche Spielgefühl wie ein Flügel oder ein normales Klavier gibt...so teuer es auch sein mag^^
Mein Lehrer hat das mal so ausgedrückt: "Lerne, zu begreifen, dass die Kraft aus deinen Fingern kommt. Alleinig mit dieser Kraft erzeugst du den Ton. In einem DP kommt die Energie aus der Steckdose..."
Und ich glaube, er hat recht (Dozent an der Hochschule in Hannover)...;)
 
Ist ja auch nur eine weitere Übergangslösung. Genau wie es mein altes Keyboard war. Immer eine stufe weiter^^
 
Hallo,

also ich habe es gerade hinter mir ein DP für meinen Sohn auszusuchen. Dabei habe ich auch verschiedene DPs mit echten Klavieren verglichen. Ich muss dazu sagen, dass ich kein Klavier spiele sondern Gitarre und ich hab mir nur DPs angeschaut und keine Stagepianos oder Masterkeyboards und Arranger. Für mich war es so, dass die ganz billigen DPs (Orla und andere von 300 bis 500€) wirklich nicht mit einem echten Klavier zu vergleichen waren. Ab Preisklasse 800€ und Markengerät fing es an ganz gut zu werden. Für mich war es dann so, dass der Unterschied pro Aufzahlung immer geringer wird, d.h. ein DP für 1500 ist nur ein kleines bisschen besser als eins für 800 und eins für 3000 nur eine Winzigkeit besser als das für 1500. Dabei beziehe ich mich nur auf die Tastatur - naürlich haben die teureren Geräte dann auch mehr Funktionen, bessere Lautsprecher/Verstärker usw.

Das mit dem Druckpunkt war für mich bei den besseren DPs identisch mit den echten Klavieren aber wie gesagt, ich bin kein Klavierspieler. Einige Male hab ich gelesen, dass man bei einem echten Klavier dann die Vibration der Saiten spüren würde usw. was ich aber nicht spüren konnte. Trotzdem ist es was anderes an einem echten Klavier zu sitzen was aber meiner Meinung nach hauptsächlich am Klangkörper des echten Pianos liegt den man mit auch noch so guten Lautsprechern nicht nachmachen kann.

Gruß, mawa1
 
Hallo !

Habe ursprünglich Orgel gelernt und bin vor 3 Jahren auf DP umgestiegen.
Ich finde es aus meiner Sicht nicht relevant, die "klavierigste" Tastatur zu
bespielen, sondern sich (1.) persönlich auf der ausgesuchten Tastatur wohlzufühlen
und (2.) sich relativ flexibel auf jede Tastatur einstellen zu können. Ich spiele im Moment
keine Hammermechanik, sondern eine leicht gewichtete Tastatur ( NP 30 ) und mußte
letztens an einem Steinway - Flügel eine Hochzeit begleiten. Ich war eine halbe Stunde
früher da, und brauchte auch ehrlich gesagt nicht viel länger, um mich darauf einzustellen.
Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder ein Roland FP 4 und FP 7 gespielt und fand das auch ganz nett. Ok, anfangs zuhause auf meinem NP 30 war das schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber es gibt so viele unterschiedliche Klaviertastaturen, dass ich die Diskussionen um die klavierähnlichste Tastatur eigentlich eher nicht nachvollziehen kann. Was macht man als Klavierspieler, wenn am Auftrittsort nur eine Keyboardtastatur mit 88 Tasten vorhanden ist ?
" Tut mit Leid, kann nur auf einer Hammermechanik spielen ? " - das ist nicht gerade eine Auszeichnung für einen Klavierpieler ? Klar, man sollte sich wohlfühlen. Um dynamisch und gefühlvoll zu spielen bedarf es aber nicht zwangsweise einer pefekten Hammermechanik, sondern eher einer guten Abstimmung zwischen Mechanik und elektronischer Umsetzung und Auswertung der Tastensignale, und einem Spieler der seine
Spielweise den Verhältnissen des zu bespielenden Instrumentes anpassen kann.
Übrigens : Vor einiger Zeit spielte ein junge Klavierschülerin (4 jahre Unterricht) auf meinem NP 30. Sie hatte vorher noch nie ein elektronisches Instrument gespielt. Sie spielte sehr dynamisch und fand nur, dass die Tastatur anders sei, jedoch nicht unbedingt schlechter. Für micht ist das Klangbild entscheidender als die Tastatur, denn damit bringe
ich meine dargebotene Musik zum Ausdruck für den Hörer. Letztendlich zählt das musikalische Ergebniss. Auf welcher Tastatur bleibt für den Zuhörer uninteressant.
 
Da muss ich aber heftigst protestieren...es geht doch bei dem Streit Klavier/DP in erster Linie NICHT darum, ob man sich wohlfühlt, sondern wie das Klavier die eigene Technik beeinflusst.
Ich habe 3 Jahre auf einem E-Piano geübt (klassisch) Klavier und erst mein neuer Lehrer konnte mir zeigen, dass z.B. mein Forte einfach sch***e war^^
Und da liegt doch das Problem...nicht das Klavier sollte sich anpassen, sondern der Pianist und das ist eben beim DP nicht der Fall (mit variablen Anschlagsdynamiken etc.)!!
 
... Ich habe 3 Jahre auf einem E-Piano geübt (klassisch) Klavier und erst mein neuer Lehrer konnte mir zeigen, dass z.B. mein Forte einfach sch***e war^^
...
Moin, ganz habe ich Deinen Beitrag nicht verstanden, aber war es nicht der neue Lehrer, der Dich auf die Probleme aufmerksam gemacht hat? Das spricht doch eher für die Argumentation von Trapp, sich lieber auf das Spielen als auf die Technik zu konzentrieren?
 
Hallo !
Sag ich doch ! Der Pianist sollte sich an die bestehende Technik anpassen und
nicht umgegkehrt ! In welchm Punkt widersprechen wir uns jetzt ?????
 
@ klicki:Aber es gibt doch tausend verschiedene Möglichkeiten, ein Forte zu erzeugen...und das ist Technik!
@ trapp: Du kannst nicht damit für ein DP argumentieren, da du doch da alles so verändern kannst, wie du es willst! Und außerdem wollte ich damit sagen, dass, wenn du bspw. wie ich auf einem DP übst und dann auf einem Flügel spielst, alles anders ist (so z.B. mein Forte...)!! Und das ist mit jedem DP so, denn es gibt kein DP, das so einen Anschlag wie ein Klavier geschweige denn wie ein Flügel hat (jedenfalls kenne ich keins...)!! Vll gibt es irgendwelche 5000€ DPs, die dann ne eingebaute Hammermechanik (und keine Simulation!) haben, aber dann kannst dir auch nen Klavier kaufen...^^
 
... Und außerdem wollte ich damit sagen, dass, wenn du bspw. wie ich auf einem DP übst und dann auf einem Flügel spielst, alles anders ist ...
Ja klar, aber auch von Flügel zu Flügel gibt es Unterschiede. Was ist daran verkehrt, mit den Unterschieden zu leben? :confused: Ich finde es auch nicht verkehrt, den DP-Klang den eigenen Wünschen anzupassen. Auch mein Auto, mein Handy und mein Schlafzimmer habe ich nach meinen Wünschen gestaltet. ;) Das ist doch einer der größten Vorteile eines DP!! :great:
 
(...)
Ich finde es aus meiner Sicht nicht relevant, die "klavierigste" Tastatur zu
bespielen, sondern sich (1.) persönlich auf der ausgesuchten Tastatur wohlzufühlen
und (2.) sich relativ flexibel auf jede Tastatur einstellen zu können.(...)

Sehr guter Beitrag :great: und ungefähr meine Sichtweise. Überhaupt halte ich die ganze "ist das jetzt zu 100% identisch mit dem akustischen Klavier"-Debatte nicht für sonderlich hilfreich.
Das echte Klavier und dessen elektronisches Imitat sind beides Erzeuger eines möglichst ähnlichen Klangresultats, aber für unterschiedliche Einsatzbereiche und mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen - bedingt durch eingesetzte Technologie und Konzept. Ziel eines DPs ist weniger, den Superprofi in allen Nuancen zufriedenzustellen und so vom Flügel wegzulocken...

Dies zu akzeptieren, sich auf die jeweiligen Eigenheiten einzustellen und einfach einen guten Sound zu liefern zeichnet m.e. einen guten Musiker aus.
 
Sehr guter Beitrag :great: und ungefähr meine Sichtweise. Überhaupt halte ich die ganze "ist das jetzt zu 100% identisch mit dem akustischen Klavier"-Debatte nicht für sonderlich hilfreich.
Das echte Klavier und dessen elektronisches Imitat sind beides Erzeuger eines möglichst ähnlichen Klangresultats, aber für unterschiedliche Einsatzbereiche und mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen - bedingt durch eingesetzte Technologie und Konzept. Ziel eines DPs ist weniger, den Superprofi in allen Nuancen zufriedenzustellen und so vom Flügel wegzulocken...

Dies zu akzeptieren, sich auf die jeweiligen Eigenheiten einzustellen und einfach einen guten Sound zu liefern zeichnet m.e. einen guten Musiker aus.

Sehr gut!

Und immer diese Gerede: "Naturinstrumente" vs. "künstlicher Klang, zu digital..." - Ne Geige wächst auch nicht am Baum... Klavier ebenso nicht...
 
Anbei Auszüge aus einem Beitrag in einem englischen Forum (übersetzt):
http://www.pianoworld.com/ubb/ubb/ultimatebb.php?/topic/6/4982.html

Die Gewichte, gemessen in Geldstücken (Quarters), die man braucht um die Tasten herunterzudrücken von tief - mittel -hoch sind:

CLP-220 ( GH action): 18 - 15 - 15
CLP-270 (GH3 action): 17 - 15 - 14
HP-207 (PHA-II action): 17 - 16 - 15
CA91(AWA GrandPro II): 15 - 13 - 12

Echte Flügel varrieren stark, aber die meisten, die ich getestet habe sind in dem Bereich von Yamaha und Roland. Ich finde, daß das Üben mit einer schwereren Tastatur einem das Spielen auf unterschiedlichen Klavieren erleichert.

eJohn
 
Hallo,

wollte nur kurz berichten, dass mein Junior richtig gerne übt seit er ein DP hat und sogar die Klavierlehrerin nachgefragt hat was passiert sei:). Ja na, wenn man bedenkt, dass er vorher auf einer Bontempi Orgel geübt hat, ist das vielleicht nicht verwunderlich.

Gruß, Mawa1
 

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