Wie fängt ein Anfänger an?

  • Ersteller Heinrich III.
  • Erstellt am
Sorry für Doppelpost, aber das lese ich so oft und das frisst mich jedesmal bissel an. Warum zum T. wird Notenlesen immer gleichgesetzt mit klassischer Gitarre???

Vermutlich, weil Steel eher mit "Akkorde schrammeln" verbunden wird. Und dafür braucht man eher Akkorde als Noten.
 
Vermutlich, weil Steel eher mit "Akkorde schrammeln" verbunden wird. Und dafür braucht man eher Akkorde als Noten.

Das verstehe ich nun nicht so ganz..
Akkorde schrammeln?
Wenn ich an eine Steel String denke, dann fällt mir als erstes Fingerstyle ein..
Naja.. wobei, wenn man angfängt wird es wohl eher Schrammeln sein.
Aber irgendwann kommt doch der Zeitpunkt, an dem man an Fingerstyle denkt.

lg Remiel
 
Ich verstehe auch die Aussage nicht, dass man nicht unbedingt Noten lernen braucht. Klar kommt man auch anders zurecht, wenn man nach Tabulaturen oder Akkorde geht. Aber diese Tabulaturen und Akkorde kann man auch problemlos als Noten lesen und damit hat man mehrere Vorteile: Erstens kann man sich leichter mit anderen Musikern zusammensetzen. zweitens kann man leichter die Richtung wechseln, denn dann muss man sich nicht unbedngt Noten lernen, wenn man dann klassische Gitarre lernen möchte. außerdem kann man durch Noten die Musiktheorie erlernen und damit eine neue Welt entdecken und damit dann auch evtl. Leider (die mehr oder weinger gut sind als Amateur;)) schreiben. Das macht auch viel Spaß. daher meine Empfehleung Noten lernenund mit einem Lehrer, da ich mir nicht sicher bin, ob 12-jährige schon ganz alleine autodidaktisch lernen. Es gibt manche, aber ma braucht dafür Ausdauer und Disziplin. Falls das nicht vorhanden ist und man autodidaktisch lernt, dann wird die Gitarre sehr schnell in die Ecke wandern. Da sehe ich das Problem bei Kindern/Jugendlichen.
 
Und nochwas zu Autodidakt/Lehrer:
Durchschnittliche musikalische Begabung vorausgesetzt, ist der Weg über Noten der erfolgversprechendste. Es sei denn, man geht mit dem Ziel ans Lernen, lediglich schrammeln können zu wollen. Im Ernst.

Seh ich überhaupt nicht so. Ich finde dieses Urteil recht überheblich.

Zum Thema Lehrer: Du musst erst mal einen Guten finden. Ansonsten kann der nämlich auch mehr kaputtmachen als Dir beibringen. Und wie kann das ein Anfänger einschätzen, ob der Lehrer gut ist? Überhaupt nicht.

Und zu den Noten:
Klar ist es toll, nach Noten spielen zu können. Warum aber trifft man so oft Leute, die mit Noten angefangen haben, und die, wenn man ihnen die Noten wegnimmt, nichts, wirklich nichts spielen können und die keinen Song vernünftig begleiten können.
Wenn man sich immer nur das nächst schwierigere Stück draufschafft, kann es passieren, dass man nach einigen Jahren anspruchsvolle Stücke spielt, aber von Musik im Grunde keine Ahnung hat.
Noten sind auch nicht "die Sprache der Musik" sondern eher die Schrift. Und um ein guter Erzähler zu sein, muss ich nicht schreiben können.

Also: ich will hier nicht unser schönes Notensystem schlechtreden, aber ob jemand gut spielen kann und etwas von Musik versteht, hängt nicht davon ab, ob die Notenschrift beherrscht.


Karajan (er kann glaube ich Noten lesen) ist mal auf einer Party auf 2 Beatles getrofen. Wenn ich mich recht erinnere waren das John und Paul (die konnten damals keine Noten lesen) . Die drei haben sich lange und angeregt unterhalten. Danacht sagte Karajan zum Gastgeber: "diese beiden Herren verstehen mehr von Musik als mein Erster Geiger".

Grüße
 
W
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Doppelpost
Zum Thema Lehrer: Du musst erst mal einen Guten finden. Ansonsten kann der nämlich auch mehr kaputtmachen als Dir beibringen. Und wie kann das ein Anfänger einschätzen, ob der Lehrer gut ist? Überhaupt nicht.
Also lassen wir die Lehrer weg. :)
Und zu den Noten:
Klar ist es toll, nach Noten spielen zu können. Warum aber trifft man so oft Leute, die mit Noten angefangen haben, und die, wenn man ihnen die Noten wegnimmt, nichts, wirklich nichts spielen können und die keinen Song vernünftig begleiten können.
Das sind die Leute, die auch ohne Noten nichts könnten.
Wenn man sich immer nur das nächst schwierigere Stück draufschafft, kann es passieren, dass man nach einigen Jahren anspruchsvolle Stücke spielt, aber von Musik im Grunde keine Ahnung hat.Das ist natürlich wesentlich schlimmer als wenn man nur fünf Akkorde schrammeln kann aber ne Menge von Musik versteht. ;)
Noten sind auch nicht "die Sprache der Musik" sondern eher die Schrift. Und um ein guter Erzähler zu sein, muss ich nicht schreiben können.Nein. Und Grimms Märchen gäbe es auch nicht.

Also: ich will hier nicht unser schönes Notensystem schlechtreden, aber ob jemand gut spielen kann und etwas von Musik versteht, hängt nicht davon ab, ob die Notenschrift beherrscht. Das hat niemand behauptet.


Karajan (er kann glaube ich Noten lesen) ist mal auf einer Party auf 2 Beatles getrofen. Wenn ich mich recht erinnere waren das John und Paul (die konnten damals keine Noten lesen) . Die drei haben sich lange und angeregt unterhalten. Danacht sagte Karajan zum Gastgeber: "diese beiden Herren verstehen mehr von Musik als mein Erster Geiger".
Ausnahmeerscheinungen. Schonmal Einsteins Doktorarbeit gesehen? Und wie du schon richtig sagtest DAMALS konnten sie noch keine Noten lesen. Warum wohl haben sie´s noch gelernt? Eigentor!Und Karajan, mein Lieber, ist seit 20Jahren tot. Er kann also keine Noten mehr lesen. :D
Was mich wirklich nervt: Kein Mensch käme auf die Idee, Geige, Trompete, Tuba usw. ohne Noten zu lernen. Nur wir Gitarristen sollen zu blöd dazu sein...
Ich habe nicht behauptet, dass man immer und überall nur nach Noten spielen soll. Es geht um Grundkenntnisse. Wieviele Threads gibt es im Anfängerbereich "Wie wird der Akkord xy gegriffen usw.. Weiß ich ein bisschen was über Noten und Tonleitern, brauch ich solche Fragen nicht zu stellen.
Und noch ein Gedankenexperiment:
Denk dir eine nette kleine Melodie aus. Dann möchtest du, dass dein bester Kumpel die dir vorspielt. Und? Versuchs mit Tabs-Reinfall. Gut nimm es auf und lass ihn es anhören, das macht ihm, wenn er musikalisch ist, ne Stunde Arbeit sich Ton für Ton abzuhören. Oder aber drück ihm die Noten in die Hand und er kann´s in zwei Minuten. Vorausgesetzt du hast ihm nicht vorher beigebracht, dass nach Noten Spielen überheblich ist. :p
 
Was ist denn überheblich, wenn jemand sagt, dass er nach Noten lernen für eine universelle Methode hält?
Ist halt Vielfalt's Meinung..

Und ich denke auch, dass Leute die wirklich nach Noten Gitarre spielen können, recht einfach auch Akkorde/Liedbegleiten können. Der Prozentsatz ist da sicherlich höher als andersrum.
Also ich kenn kam Leute die total in der Luft hängen, sobald man ihnen die Noten wegnimmt..
Natürlich bindet man sich irgendwo an die Noten. Aber es sollte bei einem vernünftigen Unterricht eben auch so sein, dass man Sachen auswendig spielt, mal improvisiert etc.

Und Noten haben eben den Vorteil, dass man Musik fixieren kann.
Schonmal in ner Band ausgeholfen, wo der Gitarrist nichtmal in der Lage war die Akkorde vernünftig aufzuschreiben? Nervt tierisch.

Interinstrumental geht das einfach nur über Noten. Wenn ich für unsern Keyboarder nen Lauf rausgehört hab und er kann keine Noten lesen, wie soll ich ihm das beibringen? 50x vorspielen, bis er's endlich kann? Schreib ich in Noten auf, geb's ihm, fertig.

Natürlich gibt es immer wieder Überflieger, die lösgelöst von Noten eine unglaubliche Karriere hinlegen, aber das ist ein bisschen mit diesen Leuten vergleichbar, die unheimlich komplizierte Matheaufgaben im Kopf rechnen können. Nur weil die es können, ist es für den Rest der Welt trotzdem ne schlaue Idee schriftlich multiplizieren zu können.

Ich denke Noten sind eine solide Grundlage, die in vielen Fällen einige Vorteile geben, besonders im Hinblick auf korrekte Reproduktion von musikalischen Inhalten.
Zwingend notwendig sind sie nicht, aber es gibt mit Sicherheit mehr miese Musiker die keine Noten lesen können, als miese Musiker die Noten lesen können :)
 
Wenn ich an eine Steel String denke, dann fällt mir als erstes Fingerstyle ein..

DIR. Aber Leute, die mit Fingerstyle nichts am Hut haben, werden zuerst an Akkorde schrammeln denken.
Ich denke als erstes an Songwriting, wenn ich an ne Steelstring denke.
Und da werden sicherlich auch mehr zuerst dran denken, als an Fingerstyle.

Was mich wirklich nervt: Kein Mensch käme auf die Idee, Geige, Trompete, Tuba usw. ohne Noten zu lernen. Nur wir Gitarristen sollen zu blöd dazu sein...
Tubas, Trompeten etc. haben aber auch wenig andere Wege, um ihre Parts auszudrücken.
Bei Gitarristen gibt's für die Leute, die zu faul sind, Noten zu lesen Tabs. Außerdem gibt's Akkorde, die ebenfalls keine Notenkenntnis erfordern.

Ich wills mal so sagen: Ich kenn genug Leute, die lernen Gitarre(nakkorde), um Gesang zu begleiten. Lagerfeuer, Kirche, andere Veranstaltungen...
Unsere Grundschullehrerin konnte auch keine Noten lesen. Aber unseren allmorgendlichen Gesang begleiten. Dafür behaupte ich mal ganz frech, sind Noten nicht allernotwendigst erforderlich.

Ich hab auch mit Noten gelernt. Allerdings brauche ich sie im Moment eher nur noch nebensächlich und gelegentlich. Als Jazzgitarrist spiel ich die Akkorde; Soli auf der Tonart, die die Vorzeichen anzeigen bzw. nach Akkordanalyse. Ab und zu, wenn ich die Melodie der Stücke spiele, zur Kontrolle & Abstimmung der Akkorderweiterungen (b11, #13 usw.) anhand der Melodieführung sowie um mich mit den anderen zu verständigen kann ich die Noten gebrauchen. Trotzdem - Ich kenne mein Griffbrett besser als die Noten.

Ich weiß nicht genau, wie viel mehr Probleme ich hätte, könnte ich keine Noten lesen.
Aber ich glaube, als Gitarrist kommt man tatsächlich viel leichter ohne Noten aus, als Trompeter, Posaunisten usw.

Ich bin im Übrigen auch dafür, mit Noten anzufangen und vernünftigen Unterricht bei einem Lehrer zu nehmen. Als Grundlage, um die nachfolgenden Sachen zu verstehen, sollte man eigentlich schon Notenlesen können.
Alleine die oben angesprochene Sachen mit den Vorzeichen & darausfolgenden Tonarten: Ohne Notenkenntnis könnte man das zwar einfach auswendig lernen (4 Kreuzchen, ahaaa, ich kann die E-dur bzw. C#moll Skala benutzen (=>Fingersatz auswendig merken)), aber man würde nicht verstehen, warum das zusammen klingt, was man stattdessen spielen kann usw.
 
Es kommt mir hier so ein wenig vor, als wenn Analphabeten Ihr Analphabetentum als das Nonplusultra ansehen, um irgendwie ihre Unkenntnis vor sich selbst zu rechtfertigen.:gruebel:

Meine Schwägerin spielt Gitarre nur vom Blatt nach Noten. Wenn man ihr die Noten weg nimmt, kann sie nicht mehr spielen …… wenn man mir mein Blatt mit den Akkorden und den Text weg nimmt, kann ich auch nicht mehr spielen, es sei denn, ich habe das Stück 500 mal geübt, aber wenn meine Schwägerin ein Stück 500 mal geübt hat, dann kann sie es auch auswendig.
 
Ich fand die Einschätzung deshalb überheblich, weil mir schien, dass Noten als der beste, ja sogar der einzige Weg gesehen wird, Gitarre zu lernen und alle anderen Wege nur zu Akkordschrammelei führen.

Und da gibt es einfach tausende Beispiele, die das widerlegen.
Ob die Beatles irgendwann doch Noten gelernt haben, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass sie zig ERSTKLASSIGE Songs geschrieben und gut gespielt haben, ohne Noten lesen zu können. Die waren nämlich deshalb so gut, weil sie jede Nacht 4-5 Stunden gespielt haben. Ja, ich weiß, sie hatten einen Produzenten mit klassischer Ausbildung, der ihre Stücke teilweise aufgemotzt hat. Der konnte natürlich Noten....

Ich hab mit 8 oder so Noten gelernt (anderes Instrument). Klar bin ich froh, dass ich Noten lesen kann und manchmal schnapp ich mir irgendetwas und schaff mir ein paar Takte drauf um auf neue Ideen zu bekommen.

Ich denke auch, es macht durchaus Sinn, Noten zu lernen. Aber eben nicht am Anfang. Das kostet zuviel Zeit und Energie, die in anderen Bereichen dann fehlen: motorische Fertigkeiten, Entwicklung einer Musikalität, Rhythmische Fähigkeiten. Es ist nicht so, dass man alles was man lesen kann auch spielen kann. Im Gegenzug gibt es genug, was man üben kann, ohne es lesen zu können.


Also meine Meinung: erstmal spielen und dann nach einiger Zeit Noten, wenn gewünscht oder notwendig. Ich frag mal meine Kollegen an der Musikschule, wie die das handhaben. Ich sehe wirklich absolut keinen Sinn darin, mit Noten anzufangen. Es gibt soviel wichtigeres.

Grüße
 
I
Ich denke auch, es macht durchaus Sinn, Noten zu lernen. Aber eben nicht am Anfang. Das kostet zuviel Zeit und Energie, die in anderen Bereichen dann fehlen: motorische Fertigkeiten, Entwicklung einer Musikalität, Rhythmische Fähigkeiten.

Ich finde es gerade am Anfang wichtig. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Instrument und die Noten zusammen als Ganzes betrachtet werden sollte. Das das zuviel Zeit und Energie kostet kann ich auch nicht so nachvollziehen. Auf ein Kind bezogen würde ich sagen, dass ich es für sinnvoller halte, wenn es anstelle des Gameboys oder des Fernsehers lieber Noten lernt. Wenn ich es auf mich beziehe, dann ist das lernen von Noten (ich bin 42), ein sinnvolles Gehirnjogging um meine grauen Zellen nicht einrosten zu lassen. übrigens habe ich hier sehr viel Lektüre, wo nur die Noten angegeben sind (alte Wanderlieder, Volkslieder etc.) diese werde ich ohne Notenkenntnisse nie spielen können.... und wenn ich erst mal meine Gitarre beim Schrammeln beherrsche, dann fehlt mir die Motivation Noten zu lernen.
 
Also ich bin der Meinung, dass man selber rausfinden sollte, welchen sound man mag.
Ok, für 12 Jahre ist eine Western vielleicht tatsächlich nicht ganz geeignet. Also würde ich auch erstmal sagen Nylon ist das wahre.

Was die Streiterei Noten oder nicht betrifft, ganz ehrlich, ich find sie etwas seltsam.
Klar ist es wichtig, dass man Noten kann. Und der ganze Theoriekram fällt einem auf die Füsse, sobald man etwas fortgeschrittener ist. Wenn man anfängt, Solis zu spielen, oder improvisieren will, dann gehts ohne kaum noch.

Aber grad am Anfang, wenn das mechanische Lernen im Kleinhirn losgeht, dann die Motivation zu behalten ist nicht einfach. Grade jüngere hören dann irgendwann auf,weil einfach kein Erfolgserlebnis mehr kommt. Man muss Arbeit investieren und es kommt anfangs nur ziemlich schief was raus. Ich glaub, das beste um jemanden anzufixen und als Gitarrensuchti hinzubekommen, braucht man schnelle Erfolgserlebnisse. Weil genau dann kommt der Appetit nach mehr. Und wenn man neben dem Lernen der Finger auch noch trockenen Theoriekram macht, dann ist das Limit schnell mal erreicht.

Viele Gitarrenlehrer kommen dann mit dem Spruch:"Ja wenn du ein Gitarrengott werden willst, dann musst du das." Der Witz ist, dass man in dem Moment soweit doch gar nicht denkt. Man will einfach erstmal den einen Song aus dem Radio oder irgendwas schickes spielen und nicht gleich die Bühnen der Welt rocken.
Deswegen find ich auch, dass man mit der Musikrichtung anfangen sollte, die man mag. Ich mein, es gibt einige 12jährige, die mit klassischer Musik anfangen. Aber soweit ich aus meinem eigenen Bekanntenkreis weiss, macht es den meisten mehr Spass, erstmal ein paar Akkorde zu schrammeln und dann ein paar bekannte Lieder aus dem Radio mitzumachen. Das gibt Spass und Erfolgserlebnisse.

Und warum sind Gitarren denn nun mal so verdammt erfolgreich in unseren Breiten? Weil man Milliarden Sounds rauskitzeln kann, weil die Instrumente verglichen mit z.B. einem Saxophon preiswert sind... Und vor allem, weil man auch ohne den ganzen Theorie-Kram sich selber Erfolgserlebnisse schaffen kann, das Teil einen aber auch bis zum bitteren theoretischen Ende fordern kann.
Erfolgserlebnisse, das ist es letztenendes, weswegen man überhaupt Gitarre spielt. Das reicht, von "Ich hab ein einfaches Lied zu Haus gespielt" über "Geil, das hat sich ja grad genial anghört, da mach ich n Song draus." oder "Lass man ruhig ne Runde jammen, Digger." bis "Ich hab ein Stadion mit 120000 Mann gerockt."
 
Ich habe nicht gesagt, dass man nur Theorie machen müsste, aber es wäre wahrscheinlich einfacher, wenn im Laufe des Gitarrenunterrichts die Noten poe a poe gelernt werden, also in Bezug auf ein Lied: Welche Noten sind da, wie werde sie notiert und gespielt. Da kann man dann teilweise Theorie und Praxis sehr gut verbinden und man kann die Theorie anschaulicher gestalten.
Man kann sich natürlich auch ohne Noten durch das Gitarrenleben schlagen, aber man kann nicht so leicht dann wechseln (jedenfalls war das meine Erfahrung) Vielleicht habe ich da bloß falsche Erfahrungen:gruebel:
Jedenfalls stimme ich dem überein, dass man die Musikrichtung nicht aufdrängen sollte.:great:
 
Ich finde es gerade am Anfang wichtig. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Instrument und die Noten zusammen als Ganzes betrachtet werden sollte.

So langsam fühle ich mich verstanden, allen voran DISGRACER. Die Frage in DIESEM Thread ist nicht "Was ist besser-Noten oder Tabs", sondern:
"Womit sollte ein zwölfjähriges Mädchen, das motiviert genug ist, anfangen?" Viele hier haben gesagt, dass sie irgendwann doch angefangen haben, sich Notenkenntnisse anzueignen. Und da bemühen wir dann ein paar psychologische Anfangsweisheiten, die besagen, dass es 12jährigen wesentlich leichter fällt, was auch immer zu erlernen, als 20jährigen oder älter.
Und ich möchte noch den im Raum stehenden Irrtum aus dem Weg schaffen, dass ich evtl. nur nach Noten spiele. Nicht die Spur. In der Band überhaupt nicht, es sei denn ich MUSS mal ein hochschwieriges Solo covern(das geht nämlich mit Noten wesentlich schneller als mit Abhören), das passiert selten. So richtig Noten brauch ich nur, wenn ich mir mal wieder ein paar alte Stücke der alten Meister anschaue. Das macht übrigens tierisch Spaß als Ausgleich zum sonstigen Höllenlärm. (und Gottseidank haben die Herren vor 300 und mehr Jahren diese bescheuerte Diskussion nicht geführt) :)
In der Band bin ich der unumstrittene Kopf, denn ich bin der Einäugige unter den Blinden, was Musiktheorie betrifft.
Und genau das, was der TO oben gesagt hat, ist eigentlich schon das Wichtigste:
Das Kind lernt nicht Notenlesen, sondern einfach nur Gitarre spielen. Wenn ich russisch lerne, lerne ich auch so ganz nebenbei die kyrillischen Buchstaben.
 
Man will einfach erstmal den einen Song aus dem Radio oder irgendwas schickes spielen
Unser Gitarrenlehrer hat uns damals Songs, die wir gern mal spielen wollten, rausgehört und als Noten in vier Verschiedene Stimmen unterteilt (wir waren vier Gitarren). Wenn nun der Song nach längeren Üben in einem Durchlauf bei allen geklappt hat, war das ein irrer Erfolg und wir waren alle Stolz wie sonst was.

Nur - ohne Notenkenntnis und den vorherigen teils stupiden Übungen wäre das nichts geworden.

Wenn ich ehrlich bin, hat mir, nachdem die anfängliche Euphorie verflogen war, Gitarre erst auch nicht so richtig Spaß gemacht. Aber irgendwie & auch mit ein wenig gut zureden meiner Eltern bin ich dabei geblieben.

Und je mehr man kann, desto mehr Spaß macht das :D

Deswegen find ich auch, dass man mit der Musikrichtung anfangen sollte, die man mag.
"Gut, der total unerfahrene Anfänger will also Blues spielen! Kein Problem, kann keine Noten lesen, mit Mühe & Fehlern alle meine Entchen zupfen, aber los geht's mit Blues!" ;)

Das Kind lernt nicht Notenlesen, sondern einfach nur Gitarre spielen. Wenn ich russisch lerne, lerne ich auch so ganz nebenbei die kyrillischen Buchstaben.
Zustimmung :great:
 
Ich hab da nur immer noch meine Gitarrenlehrer im Hinterkopf, bei dem ich genau 2x war. Der hatte auch seinen klassischen Stil drauf und den hat er versucht durchzuziehen. Mit Noten, etc. Er meinte, so in nem halben Jahr kannst du genug um "Freude schöner Götterfunken..." zu spielen. Nach dem zweiten mal Trockenübung hatte ich so genug, dass ich die Klampfe fast weggeschmissen hätte. Gottseidank hab ichs nicht.
Deswegen mein ich ja so, dass schnelle Erfolgserlebnisse zum "anfixen" das beste sind. Das Kniffeln an Solis, und das Ärgern, wieso man die Blöde Pentatonik nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat, kommt dann von allein. Aber bis dahin sollte man schon sehr gut ein Gitarrenjunky sein. :D
 
"Gut, der total unerfahrene Anfänger will also Blues spielen! Kein Problem, kann keine Noten lesen, mit Mühe & Fehlern alle meine Entchen zupfen, aber los geht's mit Blues!" ;)
Sollte nicht das Problem werden, ausm E, A, B und A# kriegt man schon n Blues hin. :D

Ich glaub, das ist der Unterschied. Bei mir ist die Anfangseuphorie nie weggegangen. Wenn ich heut meine E-Gitte in die Hand nehm, dann kribbelt es noch genauso wie am Anfang. Und wenn ich den Song, an dem ich seit Wochen arbeite, das erste mal aufgenommen abspiel, dann.. mit Verlaub, das ist eins der genialsten Sachen dies gibt.
Ich geb doch zu, dass Noten und Theorie schon wichtig sind. Weil nur so kann man einfach mal n Solo aus dem Hut zaubern, oder was improvisieren und weiss, es klingt geil.
Aber als Anfänger hätt mich das zum Aufgeben bewogen.
 
Aber als Anfänger hätt mich das zum Aufgeben bewogen.

Schlicht und einfach eine Frage der Motivation und der Durchsetzungsfähigkeit der Eltern. Im übrigen mittlerweile eine schlimme Unart vor allem der westeuropäischen Gesellschaft.
Ich hab einen Aspekt noch gar nicht erwähnt: Beim klassischen Gitarre-nach-Noten-lernen wird auch so ganz nebenbei die RECHTE Hand gut geschult.
 
Beim klassischen Gitarre-nach-Noten-lernen wird auch so ganz nebenbei die RECHTE Hand gut geschult.

Meine Hoffnung ist, dass nicht nur die rechte Hand, sondern auch die Linke geschult wird und dass das Greifen der Akkorde mir dann einfacher fällt..... oder bin ich da auf dem Holzweg?
 
Meine Hoffnung ist, dass nicht nur die rechte Hand, sondern auch die Linke geschult wird und dass das Greifen der Akkorde mir dann einfacher fällt..... oder bin ich da auf dem Holzweg?

:D:D:D ich meinte natürlich ZUSÄTZLICH zur linken Hand, die bei jeder Methode natürlich mehr oder weniger lernt. Beim klassischen Gitarrespiel lernt sie, dass die rechte Hand AUCH fünf Finger hat und nicht nur Plektrumhalter ist.
 
Ich störe mich einfach an dem absolutistischen Urteil, dass es ohne Lehrer und Noten zur bloßen Akkordschrammellei führt.

Schaut Euch mal den an. Er behauptet:

"Everything I play is learned from listening and not tabs or those funny looking dots."

http://www.youtube.com/watch?v=3bfQjCR-G-I
http://www.youtube.com/watch?v=_XaGImb5du0

Der Typ ist mit das beste, was ich an Musik bei Youtube gefunden habe. Unglaublicher Groove, akzentuiertes Spiel, den Song optimal begleitet. Es lohnt sich fast jedes Video von ihm. Leider will der Kerl anonym bleiben und zeigt sich nie. Ich schätz mal, er ist nicht ganz unbekannt, vielleicht ein Studiocrack.
Die beiden Videos zeigen ihn als Plektrumhalter, er kann aber auch Picking und Fingerstyle.
Was sagt der Lehrer zur Handhaltung?:D

Grüße
 
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