Wie die Übungszeit organisieren

  • Ersteller mathiasbx
  • Erstellt am
@mathiasbx

Schau Dir das mal an, finde ich ganz gut erklärt.



Als Randbemerkung....
Wenn man sich Interviews von den ganzen Gitarrenhelden durchliest oder via YouTube ansieht, findet sich, wie bei Morello weiter oben im Thread, immer diese Aussage, dass sie als Jugendliche mind. 8h am Tag geübt haben, viel live gespielt etc.
Ich weiß leider nicht mehr wer es war, der es in einem Interview zusammenfasste, aber er sagte sinngemäß, dass sich die ganzen "Guten" in der Jugendphase mit diesem mindestens 8H Stunden Ding halt ein unglaublich gutes Muskelgedächtnis antrainiert haben.
Nach etlichen Jahren konnte der Fokus dann aufs Kreative und dem Entwickeln eines eigenen Stils gelegt werden. Da waren Die dann Anfang 20!

cheers
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Von solchen Videos mit Empfehlungen gibt es ja ne ganze Menge.

Wobei es mir nicht zwingend darum ging meinen aktuellen Plan grundlegend zu ändern, sondern mehr einfach weitere Ideen mit einfliessen zu lassen oder auch für die Zukunft mit einzuplanen.
Zum anderen hatte ich hier im Forum keinen Beitrag mit einer ähnlichen Fragestellung gefunden und dachte, da macht es durchaus Sinn, diese Frage hier mal zu stellen :D
Ausserdem hinterfrage ich mich natürlich auch immer mal wieder, um nicht "Betriebsblind" zu werden.

Ich bin leider erst mit Mitte 40 zur Gitarre gekommen, wo es dann eher schwierig ist mit 8 Stunden spielen am Tag. Aber ja, als jugendlicher habe ich soviel Zeit durchaus an den Tasten verbracht. Ist nur leider heute schlecht möglich, wenn ich nicht meinen Job aufgeben will :cool:
 
Eins verstehe ich nicht, nämlich diesen furchtbar häufig auftreten Begriff eines sog. "Daddelns"..
Was soll denn das sein in Bezug auf ein Instrument?
Als Slang oder Überbegriff von Spielzeit bei Games,klar..
Sozusagen doch in etwa möglichst viele Gegner wegballern oder ähnliches..bevor man selbst weggeballert wird.

Was hat das mit den vielfältigen Erzeugungs- und Erlebnismöglichkeiten von Tönen mit allen Nuancen zu tun? Für mich persönlich wenig.
Wenn ich mich mal als Daddler am Instrument warnehmen sollte, stelle ich das Teil für ordentliche Zeit in die Ecke und mach was anderes.

Ich denke man weiss doch recht gut für sich selbst, wo man steht und wo noch Übungsbedarf ist.
Da gibt es z.B. die technische Seite, Fingerkontrolle, die man mit Übungen verbessern kann, ein grosser Posten.

Ich halte von den teilweise vorgeschlagenen Routinen ala 5 min aufwärmen, 5 min irgendwelche Skalenfragmente, 5min noch was anderes, usw.
und dann 10 min dieses ominöse Daddeln zwar für verständlich aber man muss da auch klar die Grenzen dieses Vorgehens sehen.
Dieses nur so stets angegangene starres Korsett kann man auch als weder Fisch noch Fleisch betrachten, da kann man auch mal 5 Schritte vor
und 4 zurück verbuchen..ich halte das für wenig effektiv.

Klar, sind die Zeiten begrenzt, wer sich aber mal eine einfache kleine Übungsroutine plus ev. eine Variante zugelegt hat, und es mal gewagt hat sich
mit solchen einfachen Übungsfragmenten mal einen längeren Zeitraum zu beschäftigen, sich drauf einzulassen und nur mal darauf zu konzentrieren
wird verstehen was ich meine. Zum Beispiel..

Lässt man sich z.B. mal anfangs für ne halbe Stunde und dann beim nächsten Mal auf eine 1 oder sogar 2 satte Stunden auf eine kleine Fingerübung ein,
z.B. die ersten 5 Töne der Durtonleiter rauf und wieder runter, langsam anfangen, präzise bleiben, immer und immer wieder bis die Geläufigkeit,
die Lockerheit, das Gefühl für die finger, den Anschlag überhaupt mal ne Chance haben Einzug zu halten, dann vonmiraus mal ne andere Lage o.Ä.
wird sich wundern wie schnell das dann geht, dass dieses Vorgehen schnell deutlich spürbare Erfolge zeitigen kann,
man muss den Finger, dem Hirn der Motorik auch ausreichend Zeit geben für die Lernkurve.

Aber das muss man halt auch wollen. Dass daraus dann eine Aufwärmübung werden kann mit weniger Zeiteinsatz, dem spricht ja nichts entgegen,
aber meine Erfahrung ist, dass die Konzentration auf wenige Inhalte, diese aber mal ausgiebig geübt und das auch durchgestanden erheblich
grössere Fortschritte aufzeigen können als 5 Minütchen dies und dann nochmal 5e was anderes.

Gerade bei Fingertechnik kann ich versprechen, da geht richtig was vorwärts. Lieber mal paar Bausstellen rauspicken und sich auf diese
konzentrieren und das paar Tage mal richtig angehen, dann gibt es garantiert verblüffende Fortschritte und kann danach dann zum Aufrechterhalten
der erworbenen Kompetenzen diese mit in allgemeinere Spielsituationen als kleiner Übungen einbinden..

Und "daddeln" passt da nicht richtig für mich, jede Note verdient ihre Aufmerksamkeit und Wertschätzung, dann gibts auch die entsprechende Tiefe im Ausdruck.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

nach 28 Jahren Spielpause "daddele" nun seit Renteneintritt und coronabedingten Kontakteinschränkungen seit nun wieder 14 Monaten ca. 3-5 Stunden am Tag. Mittlerweile habe ich mir auch ein kleines Übungs- und Tonstudio eingerichtet, spiele meine Backingtracks selbst und begleite mich an Bass und Schlagzeug.

Hierbei gehe ich nie planmäßig vor, da mir dies zu wider ist. Dank YouTube kann ich mich von vielen Gitarristen rund um die Uhr inspirieren lassen (sowas gab es damals zu meiner aktiven Zeit noch nicht. Da gab es nur Rockpalast und Beatclub).

Mein einziges Ziel ist es, immer besser zu werden, um mich selbst und meine Söhne, die auch schon länger aktiv Gitarre spielen, zu beeindrucken und zeigen, was der alte Sack noch so drauf hat...
:opa:
Soviel Spaß mit der Gitarre, wie im letzten Jahr, hatte ich glaub ich noch nie.

Seitdem ich wieder spiele, bin ich bei meinen Söhnen wieder hoch im Kurs und sie kommen öfters zum Jammen zu Besuch, was jedoch wahrscheinlich weniger meinen Fähigkeiten, sondern vielmehr meiner ständig wachsenden Instrumentensammlung und meinem sonstigen Equipment geschuldet ist.


Ich hoffe, dass das bei mir noch lange so weiter geht. Einige meiner Idole habe mittlerweile überlebt und es werden immer mehr (+Leslie West).

Rock on!
Mark
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Vielleicht noch einmal kurz zum "daddeln". Ich verstehe darunter das einfache drauf-los-spielen mit dem Ziel, dass vielliecht was cooles bei rauskommt.. oder eben auch nicht.
Aus dem Daddeln entstehen zumindest bei mir die meisten Ideen für Songs, die entstehen nicht auf dem Papier oder vorher im Kopf.
Aber auch einfach Solospiel auf Backingtracks ist für mich Daddeln... also Daddeln=spielen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wer daddelt spielt keine Gitarre, der daddelt halt :D:evil:

geht aber mit einem Joypad besser :evil:
 
Wer daddelt spielt keine Gitarre, der daddelt halt :D:evil:

geht aber mit einem Joypad besser :evil:

Häää... das versteh ich nicht. Meine Paula hat 4 Buttons und als Special sogar nen 3 Wege Schalter und ich kann damit auch in 6 Richtungen laufen... (mit manchen gehen sogar 8) :rofl::rofl::rofl:
 
Rhett Shull hat "daddeln" (fiddling) mal sinngemäß als "Gitarrespielen, ohne Musik zu machen" definiert. Das passt imo sehr gut und da hab ich mir vorgenommen, es möglichst sein zu lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Seltsamer Weise habe ich beim Daddeln die meisten Aha-Erlebnisse. Wobei ich nicht ausschließen will, dass die Lernaufgaben - ob mit Lehrer oder mit Buch - die Grundlage dafür bilden. Wahrscheinlich schon.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht noch einmal kurz zum "daddeln". Ich verstehe darunter das einfache drauf-los-spielen mit dem Ziel, dass vielliecht was cooles bei rauskommt.. oder eben auch nicht.
So kann man es durchaus zutreffend definieren.
"Daddeln" ist inzwischen von der Lernforschung als wichtiger Aspekt des Übens erkannt worden. Es ist mit dem "Brabbeln" von Kindern in der Spracherwerbsphase vergleichbar und lerntechnisch ein unbewußtes, aber durchaus zielgerichtetes trial and error - Verfahren, bei dem unterschiedliche Problemlösungsstrategien im wahrsten Wortsinn "durchgespielt" werden: Welche Kombinationen klingen gut und machen Sinn, welche Abläufe sind bereits gut verankert, wo besteht noch Trainingsbedarf.

Zu den Problemlösungsstrategien gehört allerdings auch, dass man erkennt, wann "Daddelei" nicht zielführend ist. Der Gegensatz von Daddeln und fokussiertem Üben ist also lediglich graduell und immer auch situationsabhängig - in jedem Fall ist Daddeln keine verschwendete Zeit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich finde das Daddeln sehr wichtig!
Für mich ein wichtiger Gegensatz zu der verkopften Spielweise, die wir von Gitarrenlehrern in Form von Skalen und Tonleitern, Musiktheorie und beim Nachspielen kennen gelernt haben. Das Daddeln macht sich frei von all diesen Einschränkungen und Vorgaben und lässt der Kreativität freien Raum. Die meisten meiner Lieblingsläufe und Soli sind definitiv beim Daddeln entstanden, also eher zufällig oder unbewusst.
Natürlich geht`s nicht ohne Theorie, speziell in den ersten Jahren, dadurch bekommt man die Grundlagen mit. Aber echtes Improvisieren bedeutet für mich, die guten alten Pentatoniken und Tonleitern zu verlassen und mal etwas ganz anderes auszuprobieren. Dafür ist Daddeln bestens geeignet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube da gibt es ein Missverständnis, einfach drauf losspielen und sich fallen lassen ist NATÜRLICH wichtig, außer Frage.

Das Wort "daddeln" stand für mich bisher für Joypad und Videospiele ;)

Überhaupt ist das Wort, daddeln, ein hässliches Wort ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Wort "daddeln" stand für mich bisher für Joypad und Videospiele ;)
Interessant! Scheinbar kommt "daddeln" tatsächlich von zocken oder gameing.

Ich hätte es jetzt eher als herum klimpern gedeutet. Vielleicht eine Generationsfrage was man darunter versteht...

Ich klimpere ab und zu herum und finde dabei gelernte Dinge wieder. Manchmal weiß ich aber nicht, auf was ich den Schwerpunkt setzten soll?! Aufs geklimpere oder aufs gelernte....
 
Interessant! Scheinbar kommt "daddeln" tatsächlich von zocken oder gameing.
"daddeln" kenn ich von früher her aus den Kneipen und Spielsalons, "Daddelautomaten", 5 Mark rein und an einem Abend war man ruckzuck paar 100 Mark quitt,
(hohes Suchtpotenzial), war nichts für mich. Was ich kenne ist, "rumdudeln", was dem, was ihr "daddeln" nennt, entsprechen würde. Ich halte das aber auch für wichtig, weil man in dem Moment die Sache mal ganz entspannt und locker angehen kann, ohne sich unter Druck zu setzen. Zumindest fördert es die Fingerfertigkeit und manchmal kommen ja auch gute Ideen dabei rum, sollte man also schon machen. Ob man das in ein "Übungsprogramm" einbauen muß? Das kann man doch auch ganz spontan machen, quasi jederzeit, wenn man nur mal so die Gitarre in die Hand nimmt:rolleyes:.
, auf was ich den Schwerpunkt setzten soll?! Aufs geklimpere oder aufs gelernte....
am besten, du verbindest das:), dann entsteht was für dich Neues.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Letztlich sind Worte Schall und Rauch... Daddeln ist für mich „Spielen“ ohne Zielsetzung. Natürlich kann es aber ein Ziel sein, zu Improvisieren ohne im geringsten darüber nachzudenken oder voraus zu planen. Nur sollte man das bewusst machen, um auch einen Mehrwert davon zu haben.
Auf der anderen Seite, sich die Gitarre zu schnappen und planlos immer wieder die gleichen Pentatonik Licks und Riffs wie seit Jahren zu „daddeln“, ist IMO vergeudete Übungszeit, aber viel häufiger Realität ist als man sich vielleicht eingestehen möchte.
 
Das mag vergeudete Übungszeit sein, ich sehe es aber eher als aktive Entspannungszeit.

Es muss ja nicht immer ein Zweck dahinter stehen, wenn ich mir die Gitarre schnappe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Als Daddeln bezeichne ich das Üben mit Metronom oder über einen Backingtrack, Teile von vorher gelernten Licks, Tonleitern, Pentatoniken ect. zu verbinden, ohne vorher festgelegte Tonfolge.
In ewta das also, was Steve Stine als "Meandering" bezeichnet.

Einem Anfänger würde ich dieses "daddeln" also überhaupt gar nicht empfehlen. Für Fortgeschrittene macht das aber imho absolut Sinn um Soli zu entwickeln, das Solospiel zu verbessern und noch "griffbrettsicherer" zu werden (Stichwort Lagenwechsel).
Schaden kann es jedenfalls nicht und mMn. gehört das auch in eine Überoutine (aber den Bandkollegen zuliebe nicht in den Proberaum). :)
Mir hat es sehr geholfen.

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
So kann man es durchaus zutreffend definieren.
"Daddeln" ist inzwischen von der Lernforschung als wichtiger Aspekt des Übens erkannt worden. Es ist mit dem "Brabbeln" von Kindern in der Spracherwerbsphase vergleichbar und lerntechnisch ein unbewußtes, aber durchaus zielgerichtetes trial and error - Verfahren......

Mag ja alles stimmig sein, mein Ansatz war aber da, wenn man das Brabbeln halt schon länger hinter sich gelassen hat..
Kann ja nicht sein, dass ich nach zig Jahren diesem, jenem und allerlei plus tausenden Stunden Leben an den an den Saiten mich ausgerechnet daran orinterien sollte,
was das Kleinkind mit weitaus dermassen weniger wargenommenen Monden als die meinen womöglich nach vorne bringt..

Nene, deswegen hab ich nicht darum gerungen, dass ich von Anfang an versuche, wenn ich das Teil in die Hand nehme dann mit der Triebkraft,
dass jedweder Ton ich dem Gitarrenteil widme ein Ausdrucksversuch, eine Widmung zusteht. Voll rein ist das Ziel.
Und wenn das nicht hinhaut, dann dran arbeiten und wieder von vorne..

Und mit daddeln als beiläufigen und recht oberflächlichen Begriff finde ich diesen Aspekt, warum man zu einem Instrument greift und die Vielfalt darin, nur unbefriedigend wiedergegeben..
 
Daddeln kann doch durchaus auch als eine Art Geläufigkeitsübung sehen.
Man muss sich halt darüber klar werden, dass das wenig mit Musik machen zu tun hat.
 
Kann ja nicht sein, dass ich (...) mich ausgerechnet daran orinterien sollte,
was das Kleinkind (...) nach vorne bringt..

Bereits über den Kern dieser Aussage könnte man diskutieren, aber es ging mir bei dem Vergleich von "Daddeln und Brabbeln" lediglich darum, die Effizienz intuitiven Lernens und Übens im Vergleich zu den zielgerichteten Methoden der "deliberate practice" nicht zu unterschätzen oder gar abzuwerten.

Dass ab einem gewissen mentalen und instrumentalen Reifezustand auch mal "Schluss mit lustig" sein sollte, habe ich ja ausdrücklich erwähnt:
"Zu den Problemlösungsstrategien gehört allerdings auch, dass man erkennt, wann "Daddelei" nicht zielführend ist."
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben