Wie anfangen? Viele Ideen aber keine Ahnung ... nur Verwirrung

Hirax
Hirax
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.15
Registriert
29.11.15
Beiträge
2
Kekse
0
Ort
Nürnberg
Hallo zusammen,

ich bin Mike aus Nürnberg, runde 40 Lenze jung und versuche gerade mir den schon lang gehegten Wunsch ein Instrument spielen zu können zu erfüllen. Nachdem das mit der Blockflöte in grauer Vorzeit nicht geklappt hat, versuche ich es nun mit der E-Gitarre. Ist in Metal-Kreisen auch irgendwie anerkannter.
Wahrscheinlich bin ich der Tausendste, der hier sein Leid klagt.

Was begegnet einem so als orientierungslosem Anfänger im Internet oder sonst wo?

1. Gitarrenlehrer
Nie ohne, sagt der eine, weil dieser ja jeden Haltungsfehler sieht und gleich korrigieren kann. Selber beibringen, sagt der andere. Steht ja alles im Internet.
Ok. War beim Tag der offenen Tür einer Gitarrenschule hier in Nürnberg. Alles nette Leute da, keine Frage, aber was soll der Mist, daß in den Schulferien kein Unterricht ist? Ich kann mich auch nicht länger vertraglich binden, da ich öfters beruflich mal für ein oder zwei Wochen weg bin. Fällt damit leider aus.

2. Online Gitarrenkurs
In den letzten Wochen bin ich über gefühlte 50 Kurse gestolpert und es ist ein bisschen wie bei den Religionen: manche wollen Geld, andere nicht. Aber jeder behauptet von sich, daß am Ende alles super wird.
Was nützt mir ein Kurs-Abo, wenn ich nicht mal in der Lage bin korrekt zu greifen?

3. YouTube
Als Anfänger für mich fast wertlos. Dafür habe ich viel zu viele Fragen. Ist die Gitarre auf dem linken oder dem rechten Oberschenkel? Wie wird der Hals gegriffen? Wie das Plektrum? Zu allem gibt es 1000 Filmchen auf welchen man nichts erkennt aber jeder hat Recht und behauptet ER würde es jedem Anfänger beibringen. Von den Kommentaren will ich gar nicht erst anfangen.

4. Foren
Der Schrecken des Internets. Ständig verlinkt einer auf irgendwas in anderen Foren. Man hat das Gefühl, da streiten Blinde darüber ich welche Richtung es gehen soll. Wie wäre es mal Antworten und verwertbaren Tipps? Dieses Forum stach als eines der wenigen positiv hervor. Sonst hätte ich mich ja auch nicht angemeldet.

Resümee: Sackgasse und Frust und eine Sammlung bunter Plektren.

Wo stehe ich mit meinen Künsten gerade?
Zunächst habe ich mich mit der Theorie (Tonarten etc.) beschäftigt und weiß nun was Pentatonik ist. Theoretisch.
Um nicht ziellos auf die Gitarre herum zu zupfen, habe ich mit Greifübungen begonnen. Momentan versuche ich mich an der "Spinne" und nach zwei Wochen Übung klingt nur noch etwa ein Drittel der Anschläge nach chinesischer Volksmusik oder Angelsehne. Aber nach 15 Minuten tun mir die Schulter und die Ellenbogengelenke weh. Eine Stunde üben? Utopisch. Also brauche ich doch einen Lehrer, der sich meine autistisch-verkrampfte Haltung mal ansieht. Was uns wieder zu Punkt eins bringt ...

Wie ich das hier tippe (Respekt wer bis hierhergekommen ist! Wurde mehr Text als ich dachte.), fällt mir ein, daß ich eigentlich einen Lehrer bräuchte, der Zeit hat, wenn ich Zeit habe, nämlich am Wochenende. Am besten gleich drei Stunden am Stück. Egal ob Ferien sind, Feiertage oder Lufthansastreik. Gibt es sowas? Oder ist das unüblich und ich brauche einen Ferienkalender und muß Beamter mit "9 to 5"-Job sein?

Wie sind Eure Erfahrungen? Wie habt ihr angefangen? Was hat Euch als Anfänger weiter gebracht?


Gruß aus Nürnberg,
Mike
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Willkommen im MB! :)

Ich kann ja nicht von mir auf Dich schließen, und ob Du genau so lernst wie ich, aber ich würde schon zu einem Lehrer raten. In meinem Fall war / ist es so, dass zwar schon viel autodidaktisch geht, aber ich komme immer wieder mal an einen toten Punkt, den ich ohne aktiven Input von Aussen nicht gut überwinden kann.

Das Problem mit den Lehrern und den unflexiblen Unterrichtsterminen hast Du ja bereits bemerkt. Das hatte ich mit einem Job im Drei-Schichten-System ebenfalls. Ich musste lange suchen, aber jetzt habe ich einen wirklich guten Lehrer gefunden, der flexibel genug ist, um auf meine Arbeitszeiten einzugehen.
Probier doch mal, Unterricht von Privat zu finden, solche Lehrer sind oft flexibler, als Musikschulen es sind. :)


Nachtrag:

Als einsteigerfreundlich kann ich Dir das Lehrbuch "Schule der Rockgitarre" von Scheinhütte empfehlen.
Ich hoffe, das wird hier nicht als zuviel Werbung gewertet, aber ich habe persönlich gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hatte damals auch mit einem Lehrer angefangen, allerdings mit der klassischen Gitarre. Autodidaktisch kann man es sich zwar beibringen, aber raten würde ich es nur in Maßen. Bedeutet, dass man wenigstens 1 mal im Monat einen Gitarrenlehrer aufsucht, um die Haltungen und Spielweisen zu kontrollieren. Bei der Autodidaktik ist es das schwierige, bestimmte Entscheidungen zu vollziehen, die an das eigene Niveau abgestimmt sind (z.B. würde ich einem Anfänger die Spinnenübung sein lassen, um sich zunächst auf das Wechseln der Akkorde zu fokussieren. Denn die Spinnenübung bringt einem eher das Feingefühl bei, und nicht das Grundgerüst, was am Anfang wichtig ist). Welche Übungen soll man machen, welche Songs sind passend? Wie baue ich mein Können Schritt-für-Schritt auf? Die Effektivität bleibt dabei in den meisten Fällen auf der Strecke, wenn man keinen Lehrer konsultiert. ;)
 
1. Gitarrenlehrer
Nie ohne, sagt der eine, weil dieser ja jeden Haltungsfehler sieht und gleich korrigieren kann. Selber beibringen, sagt der andere. Steht ja alles im Internet.
Es muss einem liegen, egal welchen Weg man wählt.
Sich die Basics zeigen zu lassen, um Anfängerfehler zu vermeiden, ist schon sinnvoll. Dazu braucht man nicht zwingend einen Lehrer, es reicht auch jemand, der recht gut Gitarre spielt und die Fehlerquellen kennt.
Wenn du das gefühl hast einen Lehrer zu brauchen, such dir einen. Du wirst nach wenigen Stunden merken, ob es dich voranbringt, wovon allerdings auszugehen ist.
Ist die Gitarre auf dem linken oder dem rechten Oberschenkel?
So wie es für dich bequemer ist. Das ist auch von Modell zu Modell verschieden.
Wie wird der Hals gegriffen?
So, dass das Handgelenk recht gerade ist. Beim greifen nur so viel Kraft wie unbedingt nötig aufwenden. Greift man mit zu viel kraft, tun die Finger schnell weh, man verzieht die Töne, ist langsamer und kann sogar verkrampfen.
Viele Anfänger neigen dazu, den Daumen gegen den Hals zu stemmen um mehr Druck ausüben zu können. Bei Barre Griffen braucht man manchmal den zusätzlichen Druck, gerade wenn die Saiten etwas dicker sind und die Saitenlage etwas höher ist.
Immer nur so viel Kraft aufwenden wie nötig, mehr ist nur kontraproduktiv.
Wie das Plektrum?
Das kann man halten wie man will, Hauptsache man selbst
kommt damit klar. Die eine richtige Art es zu halten gibt es nicht.
Ich rate auch immer wieder dazu, einige verschiedene Plektren zu besorgen, die haben einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Spielgefühl und den Klang.
Aber nach 15 Minuten tun mir die Schulter und die Ellenbogengelenke weh.
Womöglich verkrampfst du oder deine Spielhaltung passt nicht.
Spielst du im Sitzen oder im Stehen? Mit welcher Gitarre? Wie hältst du sie?
 
Youtube is so eine Sache, gibt es auch Anfängerfreundliche Sachen, man muss es nur suchen und finden was natürlich zeitaufwändig ist, aber einfach mal machen, Instrument neben bei nehmen und vlt sogar grad nach spielen, grade am Anfang ist es wichtig dass du ein Gefühl für dein Instrument bekommst.
Du hast da natürlich recht, es gibt sau viele und die Kommentare drunter... Es ist eben nicht massgeschneidert auf einen selber, da jeder Mensch eh anders ist und auch anders lernt natürlich, würde ich falls du es nicht eh schon hast einfach mal durch mit spielen bissel aus probieren.
Gibt auch einfache Anleitungen für kleine Metal-Riffs und Powerchords... Wenn dir ein Vid nicht Passt nicht weiter aufregen nimm das nächste.
Verstehs dass es dich nervt.

Als 2. Gibt es da noch Rocksmith, ist sowas wie Guitar Hero, nur eben mit echtem Instrument, kostet bissel und hier ist wichtig es funzt nur mit dem original Kabel von Ubisoft, hierüber habe ich eine sehr gemischte Meinung, von der Programmierung her und von dem was es bringt ist es ganz gut, Kosten-Nutzen-Faktor ist aber etwas relativ ich habs mir eher aus Fun geholt und den Zweck erfüllt es, musste mir nachm Jahr aber auch wieder son teures Kabel nach kaufen weils alte schon deffekt war (die dinger dafür kosten 20-30€) also würde ich es nicht unbedingt als bester Weg fürn Einsteiger sehn, es kann aber durchaus auch sehr gute Abhilfe sein. Vorteil hier ist auch dass es Übungen gibt, der Schwierigkeitsgrad sich Individuell an den Spieler an passt und man hald gleich richtig los legen kann.

Online Gitarrenlehrer gibt es auch, per Webcam kriegste dann z.b. via Skype deinen unterricht, in der Regel ist sowas günstiger als ein normaler Gitarrenlehrer, hier muss man sich aber auch jemand suchen der seriöß ist.

Was natürlich klar ist ist dass nichts von dem einen echten Lehrer ersetzen kann vor ort, der aber Geld kostet, hier einfach mal ruhig gleich bei mehreren Gitarrenläden bzw. Instrumentenhandel in deiner Umgebung anfragen, auch gleich wie das mit der Flexiblität ist da du ja nur zu Bestimmten Zeiten kannst vlt findet sich da eine Lösung für dich.
Ein Lehrer vor ort sieht hald deine Fehler gleich, die der Mensch im Video dass du nach spielst eben nicht sieht, die dann gleich korregiert werden.
Auch der Unterricht selbst ist dann etwas Massgeschneideter auf dich, eben persönlich. Ich selbst hatte nie einen, ob und wie man den braucht hängt da auch von einem selbst ab zumal es meist teuer ist.

Du kannst auch schauen ob du wen kennst, der spielen kann und der dir was zeigt.

Was ich vlt noch empfehlen kann ist probiern gleich nach Noten bzw. Gitarrentab+Noten zu lernen, es wird am Anfang nochmals alles erschweren allerdings wenn man dass mal kann kann man sich auch einfach Noten bzw. Gitarrennotenbücher holen und Lieder üben+spielen.
(Ist kein muss, man kann Gitarre auch ohne lernen)

Aber viele Wege führen ans Ziel, deshalb nicht aus der Ruhe bringen lassen, immer weiter machen und vorallem mach dir keine zu große Hektik, lern in deinem Tempo...

Ich persönlich habe mit den Videos hier: http://christianshowtoplays.de/ gute Erfahrungen.

Wichtig als Tipp von mir ist die Körperhaltung beim Spielen, rücken gerade usw. schaun dass Dein Instrument richtig sizt am Anfang vlt im siitzen üben, den Daumen nicht verkrampfen, auf das Handgelenk achten Gurt richtig einstellen(individuell) wenn du im Stehen übst auch hier Rücken grade... Da gibt es gute erklärungs Videos im Internet.
Blasen an den Fingern sind ganz normal, irgendwann bildet sich Hornhaut.

Hoffe ich konnte etwas helfen, auf jeden fall immer durch atmen und nicht so schnell aufgeben.
 
Hallo @Hirax, willkommen im Board.
Grundsätzlich wurde ja schon das wichtigste gesagt: Am Anfang halte ich einen Lehrer auf jeden Fall für gut und wichtig, da er dir die einfachen Basics wie Haltung etc. beibringen kann. Wenn die in der Musikschule zu unflexibel für dich sind - was ich verstehe - dann such privat einen Lehrer. Evtl. per Aushang in einem Musikgeschäft. Es stimmt, es reicht jemand der einigermassen Gitarre spielen kann und gewillt ist dir paar Basics beizubringen. Damit du eine Basis hast, auf der du zb mit Youtube- oder sonstigen Internetkursen aufbauen kannst.
Es ist natürlich schwieriger, wenn du nicht, so wie ich, mit ca. 10 anfängst und von Freunden lernst, aber du bist ja in einer Großstadt daheim - da wird sich sicher einer finden, der die Zeit hat und sich paar Euro dazuverdienen will. Oder hast du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis jemanden der Gitarre spielt?
Ich muss zugeben, ich könnte mir nicht vorstellen von Null ohne Hilfe ein Instrument neu zu erlernen, hab aber an der Gitarre und am Bass am Anfang nach nur wenigen Unterrichtsstunden schon so viel gekonnt, dass ich allein weiterarbeiten konnte.
In dem Sinn wünsch ich dir viel Erfolg bei der Suche nach einem Lehrer - und hoffentlich stolpert ein Boardmitglied aus deiner Gegend über deinen Beitrag und kann dir bei der Suche weiterhelfen ;)
 
Moin @Hirax

Klare Empfehlung: Einzel - Unterricht. Warum: wegen Deines Alters (sorry:)).
Allerdings befürchte ich, dass Deine Terminwünsche zwar berücksichtigt werden, aber letztlich der Kalender der/des Lehrers/in handlungsleitend wird. Keine Ahnung, wie die Situation in Deiner Stadt aussieht, hier kannst Du schon mal 1 Jahr warten, bis Du einen Platz bei einem guten Gitarrenlehrer bekommst (weshalb ich fast geneigt bin, in das Business einzusteigen - nicht weil ich gut wäre:D)
Mit zunehmendem Alter entstehen kognitive Interferenzen beim Erwerb von neuen Fähigkeiten, das kann zum Problem werden. Es geht ja im Grunde um psychomotorische Fähig- und Fertigkeiten. Diese Interferenzen haben Kinder nicht, da es noch kein Wissen gibt, welches mit dem neuen konkurriert.

Eine halbe Stunde pro Tag Üben sollte drin sein plus Unterricht. Einfach deshalb, damit sich Dein Bewegungsapparat an die Bewegungen gewöhnt und Dein Gehirn die Abläufe aufnimmt. Da Du eben nicht mehr 10 Jahre alt bist, wirst Du mehr Zeit zum Üben benötigen, als ein ganz junger Mensch. Nach ca. 8 Monaten weißt Du dann, ob Du weitermachen wirst oder nicht.
Viele Grüße
Markus
 
Ich habe vor etwas mehr als 2 Jahren auch mit 40 angefangen.
Hatte mich aber relativ schnell auf die Suche nach einem Lehrer gemacht.
Innerhalb eines halben Jahres hatte 2 mal gewechselt.
Beim Dritten bin ich geblieben. Da passt alles.

Gerade weil es mittlerweile so viele Möglichkeiten wie Internet und Bücher gibt, weiß man zu Beginn gar nicht mehr wo man Anfangen soll.
Wenn dann die tägliche Übungszeit durch Beruf und Privatleben begrenzt ist, dann sollte man die Zeit auch effektiv nutzen können.
Deshalb wollte ich mir einen Lehrer nehmen.
Gerade zu Beginn ist es wichtig, dass man ein Konzept mit einem "roten Faden" hat, nachdem man sich richten kann.

Wenn man 5-6 Stunden am Tag zum Üben zur Verfügung hat, ist das vielleicht was anderes.
Aber wenn's nur eine Stunde z.B. ist, dann kann man gerade zu Beginn den Überblick verlieren und hält sich mit Dingen auf, welche evtl. noch zu schwer, oder für Anfänger gar "sinnlos" sind.

In Nürnberg wird sich sicherlich ein Privatlehrer finden, wenn du einen Lehrer nehmen möchtest.
Dass in den Ferien kein Unterricht ist, ist eigentlich normal.
Aber wenn du einen Anständigen findest, dann hast auch in den Ferien immer Unterrichtsmaterial, was du üben kannst/sollst.

Man wird auch immer wieder an einen Punkt kommen, wo man denkt, dass man nicht weiterkommt, oder dass irgendwie nichts klappt.
Gerade da wirkt ein guter Lehrer auch motivierend, indem er entweder Hilfestellung geben kann, oder einfach mal was anderes üben/spielen lässt, was dann wieder gut läuft.
Selbst würde man sich an irgendwelchen Song z.B. festbeißen, anstatt diesen mal hinten anzustellen und was anderes zu machen.
Oft ist es dann so, dass man 1 -2 Wochen später den "Problemfall" wieder übt/spielt und dann läuft's besser als zuvor.


Da du dich schon mit der Pentatonik auseinandergesetzt hast, würde ich diese als Übung nutzen.
Nimm eine Lage und spiel diese rauf und runter. Am besten gleich mit Metronom.
Im Gegensatz zur Spinne hast du da gleich eine praktische Fingerübung.
 
Habe auch erst spät angefangen und zunächst in einer gruppe.
Wirklich effektiv und hilfreich war aber dann erst der einzelunterricht.
Ein Lehrer ist (wenn er gut ist) daher wichtig, dass er auch auf die Finger schaut und Handhaltung etc. korrigiert.
Und man kann gezielt seine Probleme loswerden....

Harmonielehre und Licks kann man sicherlich auch im Netz finden und üben, aber dann kann man wenigstens beim Lehrer prüfen, was man sich da angeeignet hat...
 
- Einzelunterricht ist am effektivsten.
- Der Lehrer muß passen und wissen wo du hin willst.
(Vorgehen nach Lehrbuch für klassische Gitarre führt bei einem Rocker zu nichts als Frust)
- Ohne intensives üben geht gar nichts (sorry), da müssen die Schultern, die Finger/Sehnen und die Handgelenke
schon mal weh tun. Sie machen ja etwas was sie noch nie gemacht haben und führen Bewegungen aus, die in
der Natur nie benötigt werden und das auch noch ausdauernd und ständig wiederholend.
Aber vorsicht: nach Trainingseffekt kommt Sehenenscheidentzündung. Also auch nicht übertreiben.
- Die Haltung von Gitarre und den Armen ist sehr wichtig um sich nicht zusätzlich und unnötige Belastungen einzufangen.
Die Beatles-Gitarrenhaltung im Stehen sieht zwar voll Shice aus, hat aber klare Vorteile.
Im Sitzen solltes du bequem so sitzen, daß der Hals ohne ihn mit links fest zu halten, in der korrekten Position bleibt.
Kopflastige Gitarren erschweren den Anfang unnötig, da du die hälfte der Kraft schon zum Fixieren der Gitarra verschwendest.
- die Spinne ist hervorragend wenn du Solos spielen willst. Mehr Spaß am Anfang machen einfache Grundakkorde
und das Jammen zur Konserve mit Powerchords und ein paar Singlenotes. Danach Dur, Moll und Septimakkorde als Barree.
Diese Akkorde benötigt man ständig. Es gibt Millionen von Stücken, die mit diesen 3 Akkorden auskommen.
- Das Üben von konkreten Stücken macht deutlich mehr Spaß als das Pauken von Tonleitern.
Dieses ist natürlich auch nötig, wird aber auf der Gitarre vollkommen überbewertet.
Mit der Bluestonleiter und der Dur/Moll-Pentatonik hast du 90% der Rockmusik im Sack.
- Tonartwechsel ist auf der Gitarre nur ein Verschieben der Ausgangslage.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ah ja eines noch:
- Metronom: dringend.
Wenn irgend möglich, gewöhn dir an, den Metronomtakt mit einem Fuß zu halten.
Benötigt ein klein Wenig koordination am Anfang, geht aber schnell ins Blut über und hilft dann ungemein.
 
Empfehlenswert ist auch das ''Lagerfeuerdiplom'' durchzuarbeiten. (https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Lagerfeuerdiplom)
Bei Fragen dazu kann man sich auch direkt an Mjachel hier im Forum wenden, der mitunter dafür verantwortlich ist.
Kostet kein Geld, und ist meiner Meinung nach für den Anfang sehr gut geeignet.

Was auch nicht schadet, wenn man sich mal mit einem Gitarrenlehrer seiner Wahl zu einer Probestunde verabredet.
Da sieht man dann obs passt und kann gleich ein paar wichtige Sachen für den Anfang mitnehmen.

Als Quelle fürs Theorielernen kann ich ''Die neue Harmonielehre'' von Frank Haunschild (Prof. Uni Köln) empfehlen.

Nochwas: Aus der Praxis für die Praxis: Finger weg von diesen ''Varigrip'' Dingern, die dazu dienen einzelne Finger zu trainieren.
Zum Trainieren der Fingermuskulatur lieber die Gitarre in die Hand nehmen.
 
Hallou Mike,
Ich habe Ende 2012, eher im Januar 2013 mit E-Gitarre angefangen. Kurz und knapp bin ich diesen Weg gegangen:
Als erstes YT Lessons zu offenen Akkorden. Als ich dann D, A, E, C, G konnte, habe ich mit den Powerchords angefangen.

Dazu bekam ich einen Gitarrenlehrer im Einzelunterreicht, 1x in der Woche für 90 Minuten. Das war sehr gut und wichtig für mich, da so Fehler entdeckt wurden und ich gezielt Fragen stellen konnte.

Jetzt kenne ich viele Übungen und bin dabei Songs nachzuspielen (spiele auch am liebsten Metal), übe Solos und die ganzen Techniken.

Nebenbei übe ich aber noch Westerngitarre und Fingerpicking.

Zur Zeit brauche ich keinen Lehrer. Fragen und Tipps bekommt man auch hier und ich bin nun auch in der Lage vieles selbst zu erkennen.

VG
<3
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn du so ein Glück hast wie ich und auf den coolsten Gitarrenlehrer triffst, den es gibt, dann auf jeden Fall die Variante Gitarrenlehrer :D:D:D

Hab drei Jahre lang alles autodidaktisch gelernt von klassischer Konzertgitarre (allerdings wie sich später heraus stellte verbesserungsbedrüftig), über Jazz-Zeugs bis hin zu Rock und dabei auch Solos. Grade bei letzterem hat mir dann aber geholfen, dass ich dieses Frühjahr einen echt coolen Lehrer getroffen hab - auch eher zufällig
 
Wie habt ihr angefangen? Was hat Euch als Anfänger weiter gebracht?
Ich hatte angefangen, indem ich mir eine Gitarre kaufte und spielte. Ohne Lehrer, ohne Lehrbücher, einfach nur so. Griffe hatte ich mir aus dem Fernsehen abgeguckt, damals. Ach ja, und ich hatte so eine Grifftabelle, da standen allerlei Griffe drin, die meisten waren unbrauchbar, aber immerhin, da stand dann drin, wie man ein paar grundlegende Dur- und Moll-Akkorde greift.
Weitergebracht hat mich das Zusammenspiel mit anderen.

Erst Jahre, viele Jahre später begann ich damit, an Dingen wie "Sound" zu feilen. Da hatte ich aber längst gewisse Eigenarten entwickelt, die es mir erst ermöglichten, so etwas wie einen eigenen Sound zu haben. Heute wollen alle immer gleich die Supergitarristen sein. Das empfinde ich so, als wenn die heutigen Anfänger einen Hausbau mit dem Dach beginnen würden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Heute wollen alle immer gleich die Supergitarristen sein. Das empfinde ich so, als wenn die heutigen Anfänger einen Hausbau mit dem Dach beginnen würden.

Auch ohne Lehrer und TV geht das heute aber auch sicher schneller. Ich schaue Youtube-Lessons auch wenn ich im Bus sitze :D

Ich denke wenn man heute überall soviel Input bekommen kann, dann möchte man das auch ausprobieren, ist Ehrgeiz. Ich bin auch so, aber ich möchte nicht gleich die Supergitarristin sein, das es nicht geht ist mir auch klar :)
 
Als Wegweiser dann vielleicht auch kurz meine Stationen:

Ich hab relativ spät, erst mit 27 angefangen wirklich Gitarre zu spielen. Hab mir dann 2 Jahre lang Akkorde und Zupfmuster auf einer Westerngitarre beigebracht. Irgendwann war aber eine Grenze erreicht... ich konnte zwar ein wenig Lagerfeuergeschrammel, aber Songs wirklich gut covern wollte nicht so ganz gehen... Intros saßen (z.B. Nothing else Matters oder Stairway to heaven) aber ganze Songs liefen nicht wirklich gut.
Bin dann zur VHS um mal einen Gitarrenkurs für Fortgeschrittene zu machen, der gut war um in einen Unterricht reinzuschnuppern. Da ich aber eh lieber E-Gitarre spielen wollte und der VHS-Lehrer (ein junger guter Gitarrist) auch privat Unterricht gab, hab ich mich kurzum entschlossen mich von ihm ins E-Gitarrenspiel einführen zu lassen. Da gab's dann erste kleine Fortschritte...
Nach einem halben Jahr hab ich mich dann an einer Musikschule mit E-Gitarren-Unterricht angemeldet und wurde 3 Jahre lang von einem sehr guten Gitarristen unterrichtet. Ein guter Gitarrist ist leider nicht gleichzeitig ein guter Lehrer/Pädagoge. Ich habe viel geübt, aber die Ziele waren einfach immer ein bißchen zu hoch gesteckt. Es gab jedoch auch einmal im Monat einen Bandunterricht, was ich super fand um sich auch im Zusammenspiel mit anderen zurechtzufinden. Einmal pro Jahr gab's dann auch einen Auftritt. Es hat anfangs etwas komisch angefühlt, da in der Schulband alle etwas das halbe Alter von mir hatten, aber das wird nebensächlich.
Dann hab ich durch Zufall auf einem Konzert den Gitarrenlehrer des VHS-Gitarrenlehrers kennengelernt. Zu Ihm bin ich dann gewechselt, da er genau so spielte, rockte und improvisierte, wie ich es gerne können wollte. Ich hab mich in der Zwischenzeit immer selbst viel mit Theorie beschäftigt (komme aber bisher nicht ganz mit dem Kirchentonleitergedöhns klar) und habe nochmal 2 Jahre Unterricht bei ihm genommen. Der Gitarrenlehrer ist auch Pädagoge, hat das Instrument studiert... Im Nachhinein war das der Beste Gitarrenunterricht. Er hat mir sehr viele Wege gezeigt, Übungen auf meine Probleme abzustimmen, Fehler zu erkennen und Songs zu lernen.
Seit diesem Sommer übe und lerne ich ohne Unterricht und ja, es geht voran, zwar langsam aber stetig... Also kann ich Unterricht, bei dem RICHTIGEN Lehrer auf jeden Fall empfehlen. 40,- € für einen VHS Kurs mit 8 Stunden sind auch gut investiert um andere Leute kennenzulernen, die vielleicht Lust haben gemeinsam mit einem weiterzulernen und vielleicht sogar eine Band zu gründen.
Achja, Musik und Band... Ich hatte 3 Jahre lang eine Band. Leider hat es uns dieses Jahr dann zerrissen, weil die Vorstellungen über den weiteren Weg (Covern, eigene Songs, Musikrichtung, Persönlichkeiten) einfach nicht mehr gepasst haben. Aber, dass Musikmachen in den letzten 3 Jahren mit anderen hat mich auch enorm viel weitergebracht. Jedoch gibt es noch jede Menge zu tun für mich, denn ich hab spät angefangen und bin noch lange nicht da, wo ich vom Können her sein möchte. Zudem wird eben wieder eine Band gesucht, denn mehr Motivation, an sich zu arbeiten und zu üben, gibt es nicht...

Vielleicht hilft's weiter... :)

LG
Chrisi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde dir empfehlen, da Nürnberg ja nun auch kein Kaff ist, dich bei den Musikschulen, von denen es im Normalfall mehr als eine in einer grösseren Stadt gibt, durchzufragen. Bei mir an der Musikschule ist es bspw. möglich, soetwas wie eine 10er Karte zu kaufen. Man kann dann im Vorfeld Termine abmachen mit einem Lehrer deiner Wahl, an Terminen deiner Wahl ohne vertragliche Bindung und löst dann pro Termin eben eine "Karte" ein.
Ich glaube, da jede Musikschule an Schülern (welchen Alters auch immer) interessiert ist und die klugen und guten Schulen sich mit Sicherheit Lösungen für derartige Probleme überlegen.

LG
 
Hi Hirax,

ich hatte auch mit 42 Jahren bei Null angefangen. Habe mir einen Bass gekauft und gemeint, mit Büchern und Yotube müsste doch was gehen. Ein halbes Jahr kommt man auch voran, dann jedoch nur noch Frust. Denn man hat niemanden, der einem die Fehler korrigiert, die man als Anfänger gar nicht erkennt bzw. erkennt, aber nicht weiß, wie die zu beseitigen sind.

Nach 1,5 Jahren dann einen privaten Lehrer gesucht (hatte Bass studiert) und mit dem so alle zwei-drei Wochen eine Stunde gehabt. Hat ein wenig geholfen, aber so richtig ging es nicht voran. Das Problem war (im Nachhinein dann festgestellt), dass ich stets veschiedenste Fragen hatte auf die er dann eingegangen ist ("Wie geht dies und was muss man machen um ...?"), mit der Folge, dass wir nie an einem Thema länger gerbeitet haben. Und er musste nichts für den Unterricht vorbereiten...

Nun habe ich seit 2 Jahren einen Lehrer in einer privaten Musikschule wöchentlich - teuer und wie Du ja schon festgestellt hast: in den Ferien zahlen aber kein Unterricht. Trotzdem: ich hatte ihm vorher auf den Zahn gefühlt, ob er ein umfassendes Unterrichts-Konzept hat. Er gibt im Wesentlichen vor, wo's lang geht. Auf meine (unterrichtsabweichenden) Fragen geht er selbstverständlich auch ein, aber hauptsächlich folgen wir seinem Pfad. Und das bringt mich, zwar langsam, da ich auch nicht viel Zeit zum Üben habe, aber beständig voran. Mein Lehrer gibt auch privat Unterricht, dann zahlt man nur für jede tatsächllich gegebene Stunde. Ich buche ihn aber weiter über die Musikschule, da für mich dann Fahrtaufwand und -kosten entfallen (er wohnt ein ganzes Stück entfernt).

Bekannte haben mir auch von privaten Unterrichtsstunden nach "Abreißblock" erzählt: Du kaufts vorab einen zehner-Block und bei jeder durchgeführten Stunde wird ein Zettelchen abgerissen. Sowas gibts also auch ...

Und, was oben auch schon angemerkt wurde, richtig voran geht es, wenn man eine Band gefunden hat mit gleichgesinnten Hobbymusiker, die ebenfalls im hohen Alter angefangen haben oder nach langer Zeit Wiedereinsteigen. Motiviert zum Üben, macht richtig Spaß und trainiert tatsächlich viel mehr, als wenn Du nur für Dich alleine spielst.

Mein Fazit: privaten Lehrer suchen, Konzept abklopfen und in den ersten Wochen feststellen, ob es auch eingehalten wird. Ohne Lehrer kommst Du nicht weit.

Viele Grüße
heinermeier
 
Hallo Hirax!

Ich muss zur Arbeit, deshalb werde ich mich kurz halten, habe aber kurz das Bedürfnis was zum Thema Lehrer zu sagen.

Natürlich ist jeder anders gestrickt, aber ich würde immer einen Lehrer empfehlen. Problem kann sein, dass sich sonst Fehler einschleichen oder man einfach mangels Erfahrung auf bestimmte Dinge nicht achtet, die einem Lehrer aber auffallen. Auf der anderen Seite kann er dich auch beruhigen, wenn du dich wg. etwas reinstresst à la "Darauf achte jetzt mal noch nicht, viel wichtiger ist xyz". So weiß ich von Fällen, bei denen der Lehrer erstmal ein halbes Jahr bis Jahr die Fehler abtrainieren muss, die sich jemand beigebracht hat.

Das mit den Schulferien ist m.E. bei den allermeisten Musiklehrern so, egal ob Du jetzt Gitarrenlehrer, Musikschulen oder Gesangslehrer suchst. Ob das für Dich taugt, musst du entscheiden. Meine Erfahrung ist aber, dass diese "Lehrpausen" auch hilfreich sind, weil der Schüler in dieser Zeit angewiesen werden kann, autark zu lernen und sich so selbst persönlich weiterentwickelt. Manche Schulen und Lehrer bieten auch 10er Blöcke an - da sind die Stunden dann halt unter'm Strich aber meist etwas teurer, im Vergleich zu einer Stunde, die Du in einem Vertragsverhältnis nimmst (trotz Schulferien).

Wenn Du für ein/zwei Wochen weg bist und das entsprechend ankündigst (manche Lehrer habe da eine 48h oder 24h Regel), wird dir idR. auch der Unterricht entsprechend nachgeholt, so wie ich das sehe.

Ich finde Foren sind immer eine gute Anlaufstellen und bieten tollen Input, aber da fällt es mir persönlich schwerer einzuschätzen, ob das nun ein Schwätzer ist oder jemand, der wirklich Ahnung hat, von dem was er sagt. Zudem finde ich One-On-One Unterricht einfach effektiver, weil man halt Sachen tatsächlich gezeigt bekommt und die aus jedem Winkel betrachten kann (im Ggsatz zum Youtube Video). Ich fand's immer toll meinen Lehrer in der Hinterhand zu haben, sodass man Fragen einfach exklusiv für mich persönlich und ohne Wartezeit besprechen konnte. Das war's dann auch so, dass mich mein Lehrer anweisen konnte, wenn man eine bestimmte Thematik zerlegen und analysieren wollte und er mich beruhigen konnte: Mach das erstmal einfach so und xyz wird kommen - das hat keinen Sinn darüber eine Dissertation zu schreiben oder sich ewig durchzulesen, da hast du mehr davon, wenn du diese Zeit zum üben nutzt.

Wenn Du in Nbg einen Lehrer suchst, könnte ich Dir in Nbg Nord einen sehr guten Lehrer empfehlen. Ich will Dir das nicht einreden. Denn wenn Dein Gefühl aber ist, dass Du erstmal alleine üben willst oder dich das Konzept Schulferien so sehr stört, dass ein Unterricht für dich dann nicht in Frage kommt, dann hat es auch keinen Sinn Dich zum Unterricht zu zwingen (das merkt ja auch der Lehrer und ist für ihn genauso unangenehm). Ich hoffe Du findest für Dich die richtige Entscheidung! Und viel Spaß mit den sechs Saiten ;)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für äußerst hilfreichen Kommentare und Tipps. Da sind einige Punkte dabei, denen ich nachgehen werde. Das hat mir auf jeden Fall schonmal geholfen aus der gedanklichen Sackgasse heraus zu kommen.
Vor allem die Hinweise zu den Lehrern werde ich mir nochmal genauer durchlesen. Habe demnächst einen ersten Termin.

Gruß,
Mike
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben