Die einfachste Form einer Welle ist eine Sinuswelle. Wenn Du zwei identische übereinanderlegst, dann addieren sich die Werte des Wellenauschlags zu jedem Zeitpunkt. Wenn Die Wellen direkt übereinander liegen, dann wird das Signal einfach doppelt so laut (kann man sich auch aufmalen: Zwei Sinuswellendirekt übereinander, Du addierst zu jedem Zeitpunkt beide Werte, dein Ergebnis wird eine Welle mit doppelt so hoher Amplitude sein).
Wenn man aber nun eine der beiden etwas nach links oder rechts verschiebt, wird sich das ändern. Im Extremfall ist die eine Welle um genau eine halbe Wellenlänge (oder vielfachen davon) verschoben. Dann liegen zwar die Nullpunkte an den gleichen Stellen, aber wo Welle A eine Spitze hat, da hat Welle B ein Tal. Wenn Du nun beide addierst (die Vorzichen natürlich auch beachten), dann wirst Du am Ende logischerweise ein Nullline haben.
Das kannst Du z.B. in Audacaity mal simulieren. Da kann man Sinustöne erzeugen. Die legst Dud ann auf wei Spuren. Wenn Du die eine nach link oder rechts (natülrich nur ein bisschen, musst halt so weit reinzoomen, dass man die Wellen sieht), wirst du hören, dass der Ton leiser oder lauter wird. Wenn Du genau um eine halbe Wellenlänge verschiebst, dann hörst Du gar nichts mehr.
Diese Verschiebung zwischen zwei Wellen nennt man Phasenverschiebung (die Phase einer Schwingung gibt man dabei in Grad an, 180° ist die Verschiebung, wo sich alles auslöscht (Phasenauslöschung).
Wenn Du nun mit zwei Mikros arbeitest, die nicht exkat den gleichen abstand zur Box haben, kommt das Signal beim einen Mikrofon später an. Die beiden Signale sind somit zueinander Phasenverschoben. Allerdings wird da nicht der Fall eintreten, dass es einfach lauter, leiser, oder ganz stumm wird, da das ja immer nur für eine Frequenz klappt.
Eine Gitarre oder alle anderen Instrumente auch geben aber nicht einen Sinuston mit einer bestimmten Frequenz ab, sondern ein Gemisch aus dem Grundton und vielen Obertönen. Auslöschen können sich nun bestimmte Frequenzen, so dass sich eben der Klang ändert. Dann kannst Du auch mal selber in einer Software testen, wenn Du mal die E-Gitarrenaufnahmespur eines Mikrofons nimmst, diese duplizierst, und dann eine von beiden minimal verschiebst.
Wenn man tatsächlich mit zwei MIkrofone arbeitet ist das aber noch komplexer, da ja auch die Mikros unterschiedliche sind, anders stehen etc., du erhälst also nicht zwei identische Signale, die nur phasenverschoben sind.