Westerngitarre für Live-Auftritte

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Winston.Smith
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Hallo liebe Leute des Forums,

ich bin als Singer/Songwriter jetzt schon ca. 4 Jahre dabei und spiele je nach Laune und Ehrgeiz mal mehr Konzerte, mal weniger.
In letzter Zeit beschleicht mich dabei live immer mehr das Gefühl, dass ich mit einer anderen Gitarre besser bedient wäre.
Ich spiele aktuell eine Seagull Performer CW Folk Flame Maple HG QIT.
Ich kann gar nicht wirklich sagen, was mich an meiner Gitarre stört.
Hier ein Versuch:
- Ich empfinde den Klang generell als "zu hoch" (sehr "Mitten"-lastig, wenig Bass und Obertonmelodien gehen gefühlt auch gerne mal unter)
- ich bekomme oft gesagt, dass sie "schwer zu mischen sei"
- wenn ich auch mal richtig in die Saiten greife (ich schrubbel auch mal Akkorde durch), dann klingt alles für mich irgendwie matschig und hoch und trotzdem kommen wie gesagt die Obertonmelodien nicht schön raus
- dazu kommt, dass meine Gitarre seit ungefähr 6 Monaten "komische Geräusche" macht: Die leeren Saiten scheinen am Steg ab und zu komisch zu surren, was mir auch der lokale Gitarrenbauer nicht reparieren konnte
- ich fände einen "erdigeren Sound" besser?

Wie gesagt, das Ganze ist für mich mehr Hobby als Ernst, könnte sich aber in mittelfristiger Zukunft zu einem kleinen Nebenerwerb neben der Teilzeitarbeit entwickeln.
Bestärkt wurde mein Gefühl dadurch, dass ich gestern einen Mitmusiker auf der Landesgartenschau gehört habe, der auf einer billigen Cort MR 710F (für 300€) einen unheimlich tollen Sound hatte.

Ich möchte demnächst mal zum Thomann fahren und einfach ein bisschen ausprobieren, im Idealfall bekomme ich durch diesen Post schon einmal eine grobe Richtung, bei welcher Marke ich anfangen könnte.
Bin wirklich planlos.

Nochmal alles wichtige:
(1) Wie hoch ist das (eingeplante) Budget? Wo liegt die finanzielle Grenze, die auf keinen Fall überschritten werden soll?
Ich bin nicht sicher. Ich möchte jetzt kein Vermögen ausgeben, wäre aber bereit das zu zahlen, was man eben für anständige Ware zahlen muss. Bin auch "billigeren" Gitarren gegenüber nicht verschlossen, da diese - wie ich spätestens seit gestern weiß - auch unheimlich gut klingen können.

(2) Soll es eine Westerngitarre, Klassische Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/wester...schiede-zwischen-konzert-westerngitarren.html )
Western

(3) Welche Arten des Kaufs kommen in Frage? Neukauf, Gebrauchtkauf? Internet- oder Ladenkauf? In letzterem Falle: Möchtest du eine Empfehlung für ein Fachgeschäft? Wenn ja, welche Gegend?
Neu, Laden (Würzburg -> Thomann?)

(4) Wo setzt du das Instrument primär ein (Zu Hause, Bühne, Studio?) und wie groß ist deine Erfahrung mit akustischen Gitarren?

Alles, Bühne (verstärkt und unverstärkt) sehr wichtig; das war meine bislang einzige Westerngitarre

(5) Suchst du eine Gitarre für einen bestimmten Stil ?
50% Zupfen, 50% Schrammeln

(6) Welche Korpustypen / Korpusgrößen kommen für dich in Frage? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/wester...m-pickups-bei-akustikgitarren.html#post651036 )
Ich habe gelesen, dass ein kleinerer Korpus sinnvoller sein kann, um gerade beim "Reingreifen" die Stimme nicht so "drüberschreien" zu müssen. Was denkt ihr?
Wäre auf jeden Fall offen für einen kleineren Korpus. Ansonsten egal.

(7) Welche Sattelbreite würdest du bevorzugen? Gibt es Vorlieben zu Halsdicke oder -form?
Möglichst dünn und kompakt alles. Ich nehme aber alle Vorschläge an, würde es im Laden dann sowieso nochmal austesten.

(8) Welche Features sind dir besonders wichtig?
[] Massive Decke
[] Massiver Boden und Zargen
[X] Cutaway
[X] Tonabnehmer

(9) Hast du Wünsche bezüglich der Holzsorten?
nein.

(10) Weitere Wünsche wie Optik, klangliche Eigenschaften (mit Vergleich?) oder sonstiges:
Ich habe meine Gitarre einen kompletten Ganzton runtergestimmt (alle Saiten). Das hab ich mit der neuen Gitarre dann auch vor!



Habe gestern eine Takamine in den Händen gehabt, die hat mir aber nicht so zugesagt.
Was ist von Gibson, Cort, Martin zu halten?
Gerne andere Marken ins Spiel bringen, ich möchte mir ein Bild machen!

Ich freue mich über Nachfragen, Vorschläge, alles mögliche!

Danke auf jeden Fall schon mal vorab!
Winston
 
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Hey,

seltsam, die Seagulls sind eigentlich denkbar gute Live-Gitarren in ihrer Klasse...OK, das gleiche gilt auch für die Cort MR 710F, aber die Seagull Performers sind gut mindestens anderthalb Qualitätsstufen drüber-in allen Belangen!

Gibt mehrere Möglichkeiten:
-entweder stimmt was nicht mit deiner Gitarre und der Gitarrenbauer hat schlicht keinen Durchblick (nicht alle Gitarrenbauer kennen sich zB mit Pickups aus...!)
-oder die Gitarre liegt dir schlicht überhaupt nicht, was natürlich in eine Live Situation gar nicht mehr funktioniert
-oder es sind Wechselwirkungen die mit deinem restlichen Equipment bei deinen Gigs zusammenhängen...

Wie verstärkst du weiter? In welchem Rahmen spielst du? Hast du bei einer Live Situation schon mal ne andere Gitarre gespielt und bist mit der besser zurecht gekommen? Gibt es Reaktionen aus dem Publikum die die Situation ähnlich beschreiben wie du sie empfindest?
Kommt das immer vor oder schaukelt sich das auf zB. wenn du leicht gestresst bist auf der Bühne...oder einfach direkt wenn du ganz cool bist und plötzlich entsteht diese Situation ohne Vorwarnung und schmeisst dir alles um...?

Wie gesagt: bei einer Seagull Performer die in Ordnung ist würde ich mal eher auf ne "übergeordnete Wechselwirkung" schliessen als auf ein generell mit der Qualität zusammenhängendes Problem...es sei denn, wie schon gesagt, die Gitarre liegt dir an sich überhaupt nicht.

Man sieht diese und andere Seagull Gitarren recht oft bei guten Singer/Songwritern weil sie eben sowas wie anspruchsvolle und problemlose "Basic-Tools" sind...der letzte Liedermacher den ich damit sah ist Morgan Finley, der seine Seagull schon lange und aus voller Überzeugung spielt!

Sehr wichtig fände ich Stabilität für eine Live-Gitarre...und eben da ist die Seagull eigentlich wieder gut.
Top Live-Instrumente sind Lakewoods (zB. M-14CP), der Preis leider angemessen kostspielig. Darunter habe ich mit Eastmans sehr gute Erfahrungen gemacht (zB. AC 322CE...). Corts (ZB die 710er) sind auch ne (Minimal-)Empfehlung, aber eher für die Musiker, die sich eben noch keine Seagull/Simon&Patrick oder Art&Lutherie leisten können oder wollen...

Eigentlich sollte die Seagull jedoch alles können was du brauchst--check mal noch mal...4 Jahre sind noch keine lange Live-Erfahrung und das Thema verstärkte Akustikgitarre ist doch recht komplex!

Ach ja: lass dich nicht von Live-Mischern verarschen...was glaubst du, was ich von denen die letzten 25Jahre schon so alles gehört habe...!

Gruss,
Bernie
 
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Hi Bernie,

erstmal vielen Dank für die detaillierte Antwort!
Ist schön zu hören, dass mein Instrument grundsätzlich eigentlich "taugt" :)

Gibt mehrere Möglichkeiten:
-entweder stimmt was nicht mit deiner Gitarre und der Gitarrenbauer hat schlicht keinen Durchblick (nicht alle Gitarrenbauer kennen sich zB mit Pickups aus...!)
-oder die Gitarre liegt dir schlicht überhaupt nicht, was natürlich in eine Live Situation gar nicht mehr funktioniert
-oder es sind Wechselwirkungen die mit deinem restlichen Equipment bei deinen Gigs zusammenhängen...

Also, dass mir die Gitarre überhaupt nicht liegt, würde ich jetzt nicht sagen! Wie gesagt, ich spiele sie seit 4 Jahren und bin von der Spielbarkeit etc. total glücklich!
Außer du hast damit den Sound gemeint. Das könnte ich mir vorstellen!
Könnte natürlich auch an der Kombination mit meiner Stimme und wie ich generell Gitarre spiele (darf wie erwähnt auch mal etwas heftiger sein) liegen. Ich empfinde sie teilweise einfach als sehr schwach in den Bässen und wenig "strumming"-geeignet. Dieser "erdige" Sound, den zB die Cort MR710F hatte, der fehlt da gänzlich.

Am Equipment kann es grundsätzlich nicht liegen, weil ich mal unplugged, mal mit meinem LD Systems RoadJack 10, mal über fremde PAs spiele und ich die Gitarre eigentlich grundsätzlich als sehr dünn in den Bässen empfinde.

Ich möchte jetzt allerdings auch erwähnen, dass ich da sehr "picky" bin und vermutlich an jedem Sound etwas aussetzen könnte. Möglich also, dass meine Wahrnehmung da auch ihre eigene Suppe kocht.
Es ist ja auchkeine furchtbare Situation im Moment. Ich komme live schon zurecht!
Mir kam nur gestern die Idee, mich doch mal ein bisschen auszuprobieren und andere Sounds zu testen.

Zu deinen weiteren Fragen:

Wie verstärkst du weiter? In welchem Rahmen spielst du? Hast du bei einer Live Situation schon mal ne andere Gitarre gespielt und bist mit der besser zurecht gekommen? Gibt es Reaktionen aus dem Publikum die die Situation ähnlich beschreiben wie du sie empfindest?
Kommt das immer vor oder schaukelt sich das auf zB. wenn du leicht gestresst bist auf der Bühne...oder einfach direkt wenn du ganz cool bist und plötzlich entsteht diese Situation ohne Vorwarnung und schmeisst dir alles um...?

Settings sind total verschieden. Manchmal in einem Wohnzimmer vor ein paar Leuten, dann wieder auf einer mittleren Bühne mit PA und dann auch hin und wieder mit meinem RoadJack. Meine Frau sagt mir immer, sie hört gar nichts. Aber meine Frau hört auch wirklich gar nichts :rolleyes:
Ansonsten hab ich eigentlich durchweg positives Feedback bekommen. Andere Musiker haben mich ab und an mal auf die fehlende Bässe aufmerksam gemacht.

Ganz unabhängig davon:
Dass irgendetwas mit meiner Gitarre nicht stimmt, halte ich mittlerweile für erwiesen. Aktuell tippe ich auf die etwas dickeren Saiten (.13er), die ich jetzt wegen des tieferen Tuning draufhabe. Vielleicht sind die Einkerbungen am Sattel nicht "breit" genug dafür? Oder der Hals hat sich deswegen etwas verzogen?
Bin da hardwaretechnisch leider nicht sehr bewandert!
Wäre eine Generalüberholung oder so etwas unter Umständen sinnvoll?
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass manche Mischpulte (selbst mit brandneuer Batterie) von meiner Gitarre einfach gar kein Signal erhalten (~5% aller Auftritte) und ich dann kurzer Hand auf unverstärktes Spielen oder die Abnahme über ein Mikro ausweichen musste.
Was würdest du in Bezug auf diese Problematiken raten?

Und nochmal abschließend:
Habe ich das richtig verstanden? Gute Alternativen wären deiner Einschätzung nach Lakewoods, Eastmans, Simon&Patricks, Art&Lutherie und im unteren Segment Corts.
In dieser Reihenfolge?
Wenn ich die Chance bekomme, dann teste ich mal ein bisschen.

Beste Grüße und tausend Dank für die ausführliche Antwort,

Winston
 
Ich empfinde sie teilweise einfach als sehr schwach in den Bässen und wenig "strumming"-geeignet.

Du hast eine kleine Korpusgröße und eine relativ günstige Gitarre. Dazu noch Ahorn. Da sind schwache Bässe nichts ungewöhnliches. Habe von James Goodall und Joel Michaud bspw. mal gehört, dass sie relativ lange gebraucht haben, um das raus zu haben. Wirklich gute Gitarrenbauer können also auch kleinere Korpusformen mit vernünftigem Bass bauen, aber das kostet eben.

Vielleicht sind die Einkerbungen am Sattel nicht "breit" genug dafür? Oder der Hals hat sich deswegen etwas verzogen?
Bin da hardwaretechnisch leider nicht sehr bewandert!
Wäre eine Generalüberholung oder so etwas unter Umständen sinnvoll?

Kann alles mögliche sein. Frets, innen was lose, Batterie klappert in ihrem Fach ... Aber das hätte dein Gitarrenbauer eigentlich feststellen können müssen - du warst ja schon da.

Auch unter dem Gesichtspunkt, dass manche Mischpulte (selbst mit brandneuer Batterie) von meiner Gitarre einfach gar kein Signal erhalten (~5% aller Auftritte) und ich dann kurzer Hand auf unverstärktes Spielen oder die Abnahme über ein Mikro ausweichen musste.

Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das an deiner Gitarre liegt, wenn es meist funktioniert.

Ich möchte jetzt allerdings auch erwähnen, dass ich da sehr "picky" bin und vermutlich an jedem Sound etwas aussetzen könnte.

Wenn du sehr wählerisch bist und das beste rausholen möchtest, rate ich dir dazu, erst eine Gitarre rein akustisch auszusuchen und dich dann ans Abnehmersystem zu machen.

Gute Alternativen wären deiner Einschätzung nach Lakewoods, Eastmans, Simon&Patricks, Art&Lutherie und im unteren Segment Corts.
In dieser Reihenfolge?
Wenn ich die Chance bekomme, dann teste ich mal ein bisschen.

Fahr doch einfach mal zu Läden und probiere. Wahrscheinlich wirst du in den meisten Läden aber eher die typischen Verdächtigen antreffen. Es lohnt oft auch ein Blick über den Tellerrand zu den weniger vertretenen Marken. Eastman ist so ein Beispiel oder Dowina, Duke, Avian ... Der Wunsch nach einem "erdigen" Sound treibt dich wahrscheinlich eher in Richtung Mahagoni oder Koa für Böden und Zargen und ggf. auch Decke:

https://breedlovemusic.com/handmand...timizing-your-sound/acoustic-guitar-tonewoods
 
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manche Mischpulte (selbst mit brandneuer Batterie) von meiner Gitarre einfach gar kein Signal erhalten (~5% aller Auftritte)

Da würde ich mich unabhängig von der Wahl einer neuen Gittare erstmal auf die Fehlersuchem machen. Hast du das Kabel als Fehlerquelle schon ausgeschlossen? Dann hast du vermutlich einen Wackelkontakt irgendwo in der Elektronik der Gitarre. Den würde ich als erstes versuchen aufzuspüren, vielleicht wirkt der sich ja auch insgesamt auf die Basswiedergabe aus.

Wenn ich das richtig sehe, ist deine Seagull aber auch insgesamt ein sehr kleines Instrument (Folk-Bauform, kurze Mensur, relativ schmaler Korpus). Das deutet natürlich drauf hin, dass die Bässe hier nicht brummen wie bei einer Jumbo. Aus meiner Sicht ist das nicht die idealtypische Gitarre zum "Akkorde schrubbeln", da könnte ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere Tontechniker Probleme hat, das gut abzumischen. Wenn du auch noch mit einem tieferen Tuning spielst, wäre vielleicht tatsächlich eine Dreadnought mit längerer Mensur (wie z.B. die erwähnte Cort) ein geeigneteres Instrument für dich, ganz unabhängig vom Hersteller. Evtl. wirst du da sogar auch bei Seagull fündig.
 
Äh, noch ne Frage...Welchen Pickup hat die Performer?
Ich kenne die mit der Godin eigenen LRBaggs Element Variante...wenn die jetzt BBand haben, könnte deine Klangbeschreibung schon hinkommen, denn die sind eher fein und können von echten "Akustik Rockern" schon mal als schwachbrüstig empfunden werden.

Allerdings müsste man mal schauen, ob die Stegeinlageneinheit genug und gleichmäßigen Druck von allen Saiten bekommt-das macht sehr viel aus und die Seagulls klingen mit LRBaggs Variante und gut eingestellt schon recht druckvoll...du müsstest auch per Klangregelung nachhelfen können ohne dass es gleich koppelt...

Wenn du`s ultimativ druckvoll willst, kann ich dir Lakewoods D-18CP sehr ans Herz legen, die hab ich schon öfter an Akustik-Rocker verkauft, da sie echt ne Riesenwand schieben kann. Das hängt bei dem Modell mit der Kombi aus Lakewood-Qualität und Ovangkol Korpus zusammen.
Ohne Spass: ne D-18CP mit Drob-D Tuning an ner fetten Anlage klingt richtig fett!

Versuch mal deine Stegeinlage vorsichtig runterzudrücken-oft verkantet die sich etwas und gibt den Druck nicht weiter...am (leisen!) Amp macht es beim Runterdrücken dann oft Blobb und danach klingt alles voller und lauter! Selbst bei 10 Jahre alten Gitarren funktioniert dieser Trick teilweise noch!

...nein die Simon&Patricks und Art&Lutheries hab ich nicht als Alternative gemeint, das sind deiner Gitarre nicht unähnliche Gitarren auch von Godin(so wie Seagull).
Wenn deine Gitarre nicht besser wird und das Problem bleibt...wird Eastman und Lakewood ne Alternative sein.
Überleg dir allerdings für so nen Fall gut, ob es nicht doch besser ist auf Dreadnought Form umzusteigen...die Eastman AC 420CE klingt druckvoll-auch am Pickup, und die Lakewood D-18CP ist wie gesagt (für mich) was Druck und Dynamik angeht am Pickup Referenz, auch akustisch sehr lecker!

Gruss,
Bernie
 
"Schwer zu mischen" ist eine Ausrede schlechter Tontechniker. Ja, es kann sein, daß Dein Equipment nicht den Klang produzieren kann, solltest Du also klare straffe Bluegrass-Kanonenbässe von Deiner Seagull erwarten ... tough luck! ... aber ansonsten kann der Mensch an der Mische (fast) alles gerade (oder krumm) biegen.
Was die unterschiedlichen PU/Pre-Systeme angeht ... ja, da gibt es Unterschiede. Nun würde ich die B-Band nicht allgemein als "fein" beschreiben. Ich habe einen B-Band A2.2 und der macht selbst in einer GA richtig fett Druck. Ganz allgemein ist es aber oftmals besser, einen PU/Pre ohne tausend Knöpfchen zu nehmen und den Menschen an der Mische die Arbeit machen zu lassen. Du hörst auf der Bühne sowie so nicht, was und wie das Publikum das hört. Wenn Du meinst, Du hast zu wenig Druck, dann kann das sein, daß der Mensch an der Mische ganz bewußt Deinen Monitor so regelt, daß Du Dich hören kannst, aber kein Feedback bekommst. Du sollst nicht hören, wie Du klingst, das ist Sache des Mischers, sondern hören was Du spielst.
Ganz allgemein haben unterschiedliche Gitarren unterschiedliche Klangprofile, genau wie jeder Sänger auch unterschiedliche Stimmprofile hat. Ich persönlich kann Singer-/Songwriter genau gar nicht mit meiner Yamaha FJX. Da beiße ich mich mit, da habe ich das Gefühl immer mit der Stimme gegen die Gitarre zu kämpfen. Mit der Martin D35 oder mit der Ovation ist das aber ganz was anderes, die Gitarren lassen mir die Luft für meine Stimme und ich spiele MIT der Gitarre, nicht dagegen.
Insofern könnte also die Seagull für Dich die falsche "Stimmlage" haben. Ich würde hier erstmal versuchen andere Saiten zu verwenden, das macht schon viel aus. Für Dich vielleicht Martin Monel? Oder die RED's mit 99% Kupfer? Oder die Ernie Ball Aluminum Bronze? Einfach mal durch die verschiedenen Optionen durchspielen.
 
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"Schwer zu mischen" ist eine Ausrede schlechter Tontechniker.

Da schließe ich mich einfach mal an. Längst nicht jeder der ganz cool hinter einem Mischpult steht hat auch eine Ahnung davon, wie man es richtig macht. Dazu gehört nämlich - wie auch beim Singen z.B. - ein gutes Gehör und nicht nur der technische Aspekt ,zu wissen, was ich verändere, wenn ich einen bestimmten Regler bediene. :D

LG Jones :rock:
 
ansonsten kann der Mensch an der Mische (fast) alles gerade (oder krumm) biegen

Da gibt es allerdings auch den alten Spruch unter Tontechnikern: "Ein Mischpult ist keine Kläranlage!":D
Natürlich gibt es schlechte Tontechniker, genauso, wei es schlechte Musiker gibt, aber wenn der TE selbst schon sagt, dass er mit dem Unplugged-Sound nicht zufrieden ist, dann halte ich es dem Tontechniker gegenüber für ziemlich unfair, drauf zu bauen, dass er mit vielen Tricks und Kunstgriffen noch was Schönes aus der Gitarre rausholt. Aus meiner Sicht nicht die beste Voraussetzung für einen entspannten Gig.

In diesem Sinne @TE: Hol dir eine Gitarre, die von vorne herein den Sound liefert, den du haben möchtest. Ohne festgelegtes Budget sind konkrete Tipps aber schwer, zwischen Cort und Lakewood liegen halt schon Welten, obwohl beide Firmen wirklich gute Gitarren fürs Geld produzieren.
 
Da gibt es allerdings auch den alten Spruch unter Tontechnikern: "Ein Mischpult ist keine Kläranlage!":D

Stimmt auffallend. Was nicht drin ist, kan nich auch nicht 'rausholen. Dementsprechend schrub ich ja, daß man keine Bluegrass kanonenbässe von so einer Seemöve erwarten kann.

Aber es erscheint mir, daß der TE halt ein konzeptionelles Problem hat. Er redet von "billiger Gitarre mit gutem Klang" und von "überschreien" der Gitarre. Das deutet IMHO auf ein Unverständnis der Zusammenhänge hin. Was im Input nicht da ist, kann ich nicht produzieren und das überschreien ist meist kein Lautstärkeproblem, sondern ein Platzproblem. Wenn mir die Gitarre keinen Platz für meine Stimme läßt, muß ich schreien. Also muß ich mir den Platz für meine Stimme frei machen. Das geht am besten mit der richtigen Spieltechnik, mit den richtigen Saiten und dem richtigen PU/Pre mit der richtigen Gitarre, in der Reihenfolge.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Winston.Smith : Da Du "als Singer/Songwriter jetzt schon ca. 4 Jahre dabei" bist, gibt es vielleicht die in oder andere Aufnahme, die uns ermöglichen würde, der Sache näher zu kommen. Wie wärs?
 
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Schade, dass Dir Takamine nicht so zusagt, denn ich (als Tontechniker) freue mich immer, wenn ein Musiker mit so einer Gitarre ankommt - das wird dann ein stressfreier Abend, einstecken, einpegeln, klingt! Vielleicht suchst Du Dich mal durch deren Angebot, so ab 1400 EUR fangen da die richtig tollen Instrumente an.

Auch sehr gut ist die Taylor 314 ce (gibt es auch ohne Cutaway), die hat ein früherer Mitmusiker von mir gekauft, das Instrument hat den gesamten Bandsound vorangebracht! Leider ist sie inzwischen deutlich teurer geworden.

Generell noch was zu Taylor: Denen ist in den letzten Monaten ein echter Durchbruch mit der Erfindung eines neuartigen Bracings gelungen, welches viele Probleme im Bau akustischer Gitarren behebt, das V-Bracing. Zuerst war dieses Bracing nur in den Top-of-the-Line Modellen ab 5000 EUR eingebaut, bislang ist es auch in Instrumenten aus der oberen Mittelklasse eingebaut werden - ab 3000 EUR geht es los. Es sollen aber wohl noch günstigere Modelle damit ausgerüstet werden. Guckst Du hier: https://www.taylorguitars.com
 
Generell noch was zu Taylor: Denen ist in den letzten Monaten ein echter Durchbruch mit der Erfindung eines neuartigen Bracings gelungen, welches viele Probleme im Bau akustischer Gitarren behebt, das V-Bracing.

Was für ein Durchbruch soll das denn sein und welche der "vielen Probleme" werden gelöst?
 
Erfindung eines neuartigen Bracings gelungen, welches viele Probleme im Bau akustischer Gitarren behebt, das V-Bracing

Mix, konntest Du ein solches Instrument schon ausgiebig testen? - Ich selbst noch nicht, bin aber schon gespannt darauf, weil meine Favoriten-Steelstrings auch anders bebalkt sind als die vom Christian Friedrich Martin und seinen Epigonen.
 
Mix, konntest Du ein solches Instrument schon ausgiebig testen? - Ich selbst noch nicht, bin aber schon gespannt darauf, weil meine Favoriten-Steelstrings auch anders bebalkt sind als die vom Christian Friedrich Martin und seinen Epigonen.

Leider nein - als die in München auf Roadshow waren, war ich leider krank :(


Was für ein Durchbruch soll das denn sein und welche der "vielen Probleme" werden gelöst?

Hier ein paar Infos und Videos dazu, das vierte der Videos auf dieser Seite ist das mit den Künstlerreaktionen. SInd aber alle interessant, und man hört mMn, wie gut die Gitarre intoniert, auch und grade in den höheren Lagen: https://www.taylorguitars.com/guitars/acoustic/v-class-bracing/story#reviews

Was für ein Durchbruch soll das denn sein und welche der "vielen Probleme" werden gelöst?

Hier ein paar Infos und Videos dazu, wo man mMn auch hören kann, wie überlegen das neue Bracing ist - von den vier Videos ist das vierte das mit den Raktionen der Künstler: https://www.taylorguitars.com/guitars/acoustic/v-class-bracing/story#reviews

Hier hört man die saubere Intonation noch besser: https://www.musiker-board.de/threads/taylor-userthread.257276/page-25#post-8497284
 
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Hier ein paar Infos und Videos dazu, das vierte der Videos auf dieser Seite ist das mit den Künstlerreaktionen. SInd aber alle interessant, und man hört mMn, wie gut die Gitarre intoniert, auch und grade in den höheren Lagen: https://www.taylorguitars.com/guitars/acoustic/v-class-bracing/story#reviews

Werbevideo von Taylor, naja...

Erklär mir doch mal phyikalisch fundiert bitte, was das bracing pattern denn so großartig mit Intonation zu tun hat und wieso die bei anderen bracings irgendwie verbesserungswürdig sein sollte. Baue selbst Akustikgitarren und bin in so einigen Gitarrenbauerboards unterwegs. Mit dem bracing wird seit jeher experimentiert, das ist ja nun wirklich nichts neues. Auch ein bracing pattern über ein anderes zu erheben ist mMn ziemlicher Blödsinn, jeder muss da sein "Rezept finden" und es kommt vielmehr auf die individuelle Ausgestaltung eines bracings an, als welches bracing pattern man überhaupt verwendet. Die Marketingaussagen seitens Taylor sind aus meiner Sicht ziemliche Bauernfängerei und das sieht die professionelle Gitarrenbauerzunft nach meiner derzeitigen Einschätzung überwiegend genauso.
 
Zur physikalischen Seite gibt's einen - sehr kritischen - Post eines users in einem englischsprachigen Forum. Wenn nicht alles täuscht, ist der Mann nicht nur langjähriger Taylor-Spieler, sondern auch Naturwissenschaftler. Guckst Du hier.

PS: Das geht jetzt alles von der Kaufberatung weit weg, gehört aber m.E. auch nicht in den User-Thread. Evtl. wäre es sinnvoll, die betreffenden Postings aus den beiden Threads in einen eigenen Thread auszulagern.

Vielleicht kann sich ein MOD dieser Sache annehmen? @peter55 ?
 
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Werbevideo von Taylor, naja...

Erklär mir doch mal phyikalisch fundiert bitte, was das bracing pattern denn so großartig mit Intonation zu tun hat und wieso die bei anderen bracings irgendwie verbesserungswürdig sein sollte. Baue selbst Akustikgitarren ...
...
Die Marketingaussagen seitens Taylor sind aus meiner Sicht ziemliche Bauernfängerei und das sieht die professionelle Gitarrenbauerzunft nach meiner derzeitigen Einschätzung überwiegend genauso.

Ich bin kein Gitarrenbauer, und meine Erklärungsversuche würden Dich definitiv nicht befriedigen, also lassen wir das doch besser. Was ich davon verstanden habe, ist, dass mit dem V-Bracing mehr Stabilität in Richtung der Saiten gegeben ist, dass aber die Decke dabei freier schwingen kann. Das erklärt (für mich) einen Gewinn an Sustain und Volumen, bei der saubereren Intonation kann ich es nicht begründen.

Aber hör Dir die Videos an, die Klampfen intonieren in den hohen Lagen sauberer und entwickeln mehr "Strahlkraft" als alle Akustikgitarren, die ich bislang angespielt habe - das war halt überwiegend Industriequalität bis max. 2000 EUR, dazu einige sehr wenige gute alte Martins, deren Wert zwar sehr hoch ist, aber von mir nicht wirklich beziffert werden kann. Evtl. liegt ja genau da der Hund begraben - Du und wohl auch die meisten anderen Gitarrenbauer fertigen jedes Instrument als Einzelstück oder in Klein(st)serie an, da wird natürlich jedes einzelne vom Meister höchstselbst soweit durchoptimiert, dass man alles rausholt, was das Material erlaubt. Taylor fertig wesentlich größere Stückzahlen, und ich bin sicher, dass dort nicht jedes einzelne Instrument in der Preisklasse zwischen 3000 und 4000 EUR so penibel optimiert wird wie bei einem Gitarrenbauer. Daher braucht es dort eine technische Basis, die simpler zu fertigen ist und dennoch zu guten Ergebnissen führt - etwa so wie der Unterschied zwischen Les Paul und Strat bei den E-Gitarren: Hier eine handgeschnitzte Decke, dort ein paar zusammengeschraubte Stücke Holz. Gut klingen können sie beide, aber eine der beiden ist leichter industriell zu fertigen als die andere.
 
Bin im Wesentlichen d'accord. Dann können wir ja zum Thema zurück. Wobei sich der TE ja derzeit sowieso ausschweigt...
 

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