Western vs. E-Gitarre

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sandzsman
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Hallo liebe Musikergemeinde,

ich habe diese Forum über Google entdeckt und fande das Forum sehr ansprechend. Ich habe mich in dem Forum angemeldet um zu meiner Fragestellung die mich schon seit Wochen quält eure Expertenmeinung zu erfahren.

Die zentrale Fragestellung geht um die Anschaffung einer verstärkten Westerngitarre oder doch lieber E-Gitarre.

Ich spiele schon seit ein paar Jahren auf einer klassischen Gitarre mit Nylon Seiten und beherrsche die Grundlagen wie Zupfen, Barre Akkorde etc... . Höre gerne alle Facetten des Rocks von Sanft bis etwas härter. Steh auf den melodischen Klang :) Mit der klassischen ist es jedoch schnell langweilig geworden, meist klingen die Soli und alles andere auch eher gleich und eintönig, sodass ich die letzten Jahre immer weniger damit spiele. Vielleicht kennt der ein oder andere das Gefühl. Das ist seh traurig, jedoch habe ich noch weiter Lust zu spielen da ich Gitarrenmusik echt gerne höre.
Ich würde gerne mehr "rumspielen" und Techniken und Styles ausprobieren. Deshalb habe ich mir vorgenommen mit einem Budet von ca. 400-500 Euro mir eine Westerngitarre mit Stahlseiten zum anschließen oder eine E-Gitarre anzuschaffen. Um so einfach mehr ausprobieren zu können und vielseitige Spielmöglichkeiten zu haben. Nun weiß ich jedoch nicht was besser für mich wäre.

Was ist eure Erfahrung ? Mit welchem Instrument kann es schnell wieder passieren das man sich damit eher "eingeschränkt" fühlt.

Ich hoffe ihr kennt das Problem und könnt mich verstehen. Bin für eure Anregungen sehr dankbar.

Gruß
 
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Schwierig, weil jeder anders tickt:)

Bei mir war es so, dass ich auch relativ schnell von der Nylonklampfe gelangweilt war, aber da ich schon immer Rock mochte, war für mich klar, dass nur eine elektrische ins Haus kann. Nur um die gleich den Zahn zu ziehen: Du kannst eine akustische mit Tonabnehmer zwar in einen Gitarrenverstärker spielen, aber das klingt dann weder als akustische, noch als elektische wirklich authentisch.  
Ich an deiner Stelle würde die Nylon für das akustische behalten und dazu noch eine Stromgitarre mit Verstärker(chen) kaufen. Damit bist du meines erachtens nach am flexibelsten aufgestellt. Ganz ehrlich: ich stehe gerade wieder total auf den Klang eine klassischen Gitarre. Das hat was total eigenes.  

Zusammenfassend: die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Geh am besten mal in einen Musikladen und probiere dich durch. Ich war Anfangs auch mehrmals die Woche im Laden und das hat mich definitiv weiter gebracht, weil man merkt, was einem liegt und was nicht :great:
 
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Hallo,
wenn ich Deinen Post richtig verstehe, bist Du nun "reif" für eine E-Gitte. Der Start mit einer Konzertgitarre ist in vielerlei Hinsicht von Vorteil. Wenn Du dann aber eher in Richtung Rock spielen möchtest, kommst Du prinzipiell um eine E-Gitte nicht herum (gibt natürlich Ausnahmen zB Cake).
Für Dein genanntes Budget ist auch eine brauchbare Einsteigergitarre + Amp drin.
Von daher will ich gerne den Tipp von frama78 unterstreichen: Ab in den nächsten Laden und einfach mal ein paar Gitarren angespielt. Achte vielleicht erst mal nicht auf den Preis - das ist der zweite Filter. Der erste Filter sollte das Spielgefühl sein und ob sich die Gitte an Dir richtig anfühlt.
Vermutlich wirst Du erst mal von dem schlanken Hals überrascht sein und wie suuuuperleicht sich die Saiten spielen lassen ...
Grüße
Markus
 
Hi, wenn du auf Rock stehst wäre eine E-Gitarre die richtige Wahl.
 
Also... Wenn du wirklich gut Konzertgitarre spielst und jetzt deinen Horizont erweitern willst, wirst du wohl um eine Western UND eine Brettgitarre nicht herumkommen. :D
Natürlich, eingedenk der Finanzen, step by step.. Die größte Motivation wird sicher erstmal eine E-Gitarre sein.
Aber dann wirst du feststellen, dass dir noch eine Western fehlt. Dann eine Resonator.. Dann eine 12saitige.. Eine Bouzouki klingt auch geil.. ;)
Was ich sagen will: Frage nicht, ob E ODER A, frage: was zuerst?
Und noch eine Gegenfrage: warum muss die Western verstärkt sein?
 
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Kommt auf das an, was DU anlegen willst....

Bei Brettgitarren bist Du halt gern mit 500-600 Euro fuer die Gitarre am Start. Plus Verstaerker, plus Boxen, plus Effektgeraete. Gerade das mit den Effekten ist eine unendliche Spielwiese. Jeder Fuzz klingt anders und so sammelt man gern mal ein halbes Dutzend Fuzze, dann Tube Screamer, Delays, Echos, Modulatoren.... am Ende hat es kein Ende.

Ich ganz persoenlich komme wunderbar mit ...erm ... okay, ich bin exzessiv ... also ich kaeme besser mit einer Nylon und einer Western klar, als mit was eleggdrische. So eine Akustik ist aus dem Staender oder von der Wand genommen und man spielt. Wenn ich mir den selben Vorgang bei einer Elektrik mit Pedaltrain und Roehrenamp vorstelle ... da habe ich meine ersten Songs schon gespielt, bevor ich bei der eleggdrigg den ersten Ton raus habe. Und mitnehmen kann ich die eleggdrigg auch nicht, jedenfalls nicht ohne Batterieamp oder extra Moppel.

Ich, ganz persoenlich, habe mit den Stromgitarren fast ganz aufgehoert. Ich habe nur noch eine billig-Tele am der Playstation fuer Rocksmith. Dafuer habe ich jetzt 20+ Akustikgitarren, aber ich sagte schon, ich bin exzessiv.

Und was Rock angeht, geht auch viel mit einer Akustik. Allein sowieso. Weil allein Solos vor sich hindudeln ist eher wenig spassig - wenigstens fuer mich.

Es gibt eine ganze Menge Bands, die tatsaechlich auch was rockigeres (solange es kein Hard-/Metal sein soll) mit Akustikgitarren spielen. Aslan aus Irland zum Beispiel. Wenn man nicht unbedingt in das harte und schnelle Zeug will, sondern so eher den klassischen Rock (and Roill) spielt, geht mit der Westerngitarre immer was.
 
Horch mal in dich rein, was du eigentlich für ein Typ bist ... und was dein hauptsächlicher Musikstil ist oder werden soll ...
Da du schon spielen kannst, probiere mal eine Weile ganz bewusst A- UND E-Gitarren aus ... was fühlt sich für dich besser an beim Spielen ... welcher Klang spricht dich mehr an (in dieser Phase möglichst ohne Effekte, nur die Gitarre pur).
Und fange dann mit diesem Typ an.

Ich spreche ganz bewusst von "anfangen", nicht sich "für eine entscheiden"" ... der "andere" Typ kommt dann irgendwann als Zweitinstrument dazu ;)
Wenn man nicht ganz eng auf einen bestimmten Musikstil spezialisiert ist, nehmen früher oder später fast alle die E-Gitarre spielen irgendwann noch eine Akustikgitarre dazu, oft einen Steelstring UND eine Nylon wegen des unterschiedlichen Klangs. Es bringt mehr Abwechslung, und macht einfach Spaß. Und umgekehrt ist es bei den "Akustikern" genau so ... man fängt an auch verstärkt zu spielen, experimentiert auch mal bisschen mit Effekten, oder nimmt dann noch richtig E-Gitarre dazu ...

Wenn ich mich aus irgendwelchen Gründen WIRLICH nur für EINE entscheiden müsste, wäre das für mich die Akustikgitarre - eine gute Akustikgitarre ist einfach am vielseitigsten ...
 
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Das hängt dann aber auch davon ab, wie und wo man als Gitarrist unterwegs ist. Spielt man in einer Rockband und müsste sich für eine entscheiden, wäre es die elektrische. Macht man sein Ding allein, klar die Akustische.
 
Tja, schwierig. Wichtig scheint Dir ja auch das melodiöse Klingen der Saiten zu sein - das hast Du bei Steelstrings aufgrund der Obertöne und dem Sustain sehr gut verwirklicht. Hi-Gain (Metal z.B.) ist wohl nicht so dein Ding.
Du kannst mit einer Western (mit Pickup) auch verstärkt und ggf. verzerrt spielen wie schon Corkonian sagte, aber das hat auch seine Grenzen. Was bei einer Western nicht bzw. kaum geht, ist die Saite(n) so zu ziehen (benden) dass Du einen Ganzton höher kommst, im Allgemeinen ist bei einem Halbton Schluß wenn Du keinen sehr dünnen Drähte aufziehst - was dann wiederum dem akustischen Klang schaden kann. Das reicht aber trotzdem locker für sehr viele Rock- und Liedermachersongs und manches kann man auch "umspielen". Die E-Gitarre ist natürlich perfekt für schnellere Soli und die typischen Bends und stärker verzerrte Sachen, das wirst du mit einer akustischen nur sehr schwer bis gar nicht erreichen.
Mein Tipp: Kauf Dir eine brauchbare Western mit Pickup die man auch unverstärkt spielen kann, die E-Gitte kommt später (sie kommt ...).

Dazu kommt noch die Verstärkerauswahl jetzt oder später (Gitarrentyp egal): Für den Anfang würde ich mich nach einem gebrauchten/neuen Yamaha THR 10 X oder C oder den THR 10 V2 (je nach Geschmack) umsehen. Die kleinen Toaster klingen erstaunlich gut und reichen fürs Wohnzimmer, fürs Jammen zu zweit etc. dicke ohne die Nachbarn zu stören. Laut können sie auch, wenn auch nicht so laut wie ein richtig fetter Verstärker, dafür klingen sie auch leise gut. Ausserdem kann man für Backingtracks was anschließen. Das mit den Verstärkern ist ein Glaubensfrage oder kann eine werden. Für den Anfang (wie gesagt), als Übungsamp oder fürs Heimstudio und auch auf mittlere Sicht reicht so ein kleiner Modeler mit erstaunlich gutem Klang meiner Ansicht nach sehr gut aus.
 
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Wie schon geschrieben, solltest du dir erst einmal darüber klar werden, was und wo du spielen willst. Wilst du für dich und/oder in einer Band Leadgitarre (incl. Solis) spielen, dann natürlich E.
Um 100,- € gibt es brauchbare Einsteiger-Amps (um 15W, für zu Hause mehr als ausreichend / Marken wie Peavey, Fender, Roland u.a. haben meist schon ein bischen was effektmäßiges on Board, womit man ein bischen spielen kann. Zudem gibt es reichlich verschiedene Treter zum Aufrüsten :D). Für 3-400,- solltest du auch eine vernünftige E bekommen, wobei du dich noch zw. Tele, Strat oder Paula entscheiden müsstest ;) Aber da kann man im E-Git.-Forum sicher mehr helfen.
Willst du vornehmlich Liedbegleitung, Fingerpicking u.ä. machen (durchaus mit Solis, die halt den Einschränkungen der Western unterliegen), dann Western. Ein TA-System brauchst du m.M.n. eigentlich nur, wenn du auf die Bühne willst. Für zu Hause ist das eigentlich unnötig. Ein Akustikverstärker soll den Klang der Gitarre möglichst natürlich wiedergeben. Also hast du den Klang der Gitarre - nur lauter :D Dafür ist zudem ein vernünftiges TA-System nötig, was in der Preisklasse eher schwierig ist. Für zu Hause ist die Western mehr als laut genug, da würde ich das Geld lieber in die Qualität der Gitarre investieren.
Habe selbst einen Akustikverstärker, aber nutze den derzeit im Duo nur für die Gesangsmikros (zu Hause beim Üben und bei kleineren Auftritten), da - wie gesagt - die Western für kleinere Räume laut genug ist. Wenn du zum Spielen singst, wirst du schnell feststellen, das man sich im Spiel durchaus mal zurück nehmen ist, weil sonst der Gesang übertönt wird.
 
Was ist eure Erfahrung ? Mit welchem Instrument kann es schnell wieder passieren das man sich damit eher "eingeschränkt" fühlt.

Mal ne ganz kurze Antwort :).

Bei der Westerngitarre bist du vom Soundumfang mehr eingeschränkt. E-Gitarre lässt einem viel mehr Optionen, mit einem Fußtritt aufs Effektpedal entstehen ganz anderen Soundlandschaften. Obwohl auch eine E-Gitarre natürlich auf bestimmte Sounds abgestimmt ist ... du musst dir dann also nochmal zusätzliche Gedanken machen, was du eigentlich für einen Basissound anstrebst ... ganz klischeehaft, ob es ein klassischer, moderner, ruhiger, brachialer, mittenstarker, facettenreicher oder sonstwie gearteter Sound ist (und welche Spieltechniken dabei im Vordergrund stehen).

Bei E-Gitarre bist du örtlich und technisch eingeschränkter. Falls du also mal draußen ein Lied spielen willst, musst du viel mehr Technik mit dir rumtragen. Allerdings würd ich mich auch nich unbedingt mit einer 500eur Westerngitarre ans Lagerfeuer setzen.

Viel Erfolg
 
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Vielen Dank für die ganzen Anregungen und Impulse.

Ich werde in mich hinein horchen was für ein Stil besser zu mir passt und mir Gedanken zu euren Kommentaren machen und beide Gitarren im Laden ausprobieren.

Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen das ich irgendwann beide Gitarren besitze . Und welche zuerst in frage kommt das ist nun mein erster Schritt . :)

Danke nochmal .... tolles Forum :)
 
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Hallo,

auch mit "akustischen" Gitarren kann man die E-Gitarren-Sounds erzeugen. Ich schließe z.B. eine Western-Gitarre an den E-Gitarrenverstärker an, und bekomme auch diese verzerrten Sounds hin.
Der Sound wird ja zu großen Teilen ohnehin nur durch die Effektgeräte (Verzerrer, etc.) "erzeugt".
Von daher kann man auch mit einer Westerngitarren, einem Muliteffektgerät und einem Verstärker die Sounds hinbekommen.
Allerdings ist das Spielgefühl auf einer Westerngitarre ziemlich anders als auf einer E-Gitarre.
Und: Wenn man schon nach den typischen E-Gitarren-Sounds lechzt, ist der Umweg über eine Westerngitarre halt nur das: Ein Umweg.

Also gleich eine richtige E-Gitarre. Da hast du vor allen Dingen das typische E-Gitarren-Spielgefühl, was ja die Gitarristen zu ihrer E-Gitarren-Spieltechnik angestachelt und inspiriert hat.

Gruß
 
Auch wenn Du schon eine - wie ich finde - sehr vernünftige Entscheidung getroffen hast, möchte ich den folgenden Satz als Aufhänger für ein paar allgemeine Bemerkungen nutzen:
Mit der klassischen ist es jedoch schnell langweilig geworden, meist klingen die Soli und alles andere auch eher gleich und eintönig, sodass ich die letzten Jahre immer weniger damit spiele.
Dieser Satz - und vor allem das Wort "schnell" - machen mich ein bißchen stutzig. Es gibt richtig gute Musiker, die sich ihr ganzes Leben mit der Klassischen beschäftigen und jeden Tag stundenlang üben, um sich zu verbessern und weiter zu entwickeln. Wie kann es da sein, dass jemand nach kurzer Zeit meint, er habe alles hinter sich?

Du bist anscheinend an einem toten Punkt angekommen, an dem es nichts mehr gibt, was Dich inspiriert. Das kann sich durchaus ändern, wenn Du das Instrument wechselst. Es kann aber auch bald wiederkommen...
Es könnte interessant sein zu sehen, wie und womit Du gelernt hast und über welches (musikalische) "Vokabular" Du verfügst - und ob es nicht auch andere Mittel und Wege als einen Instrumentenwechsel gibt, die Soli weniger "gleich und eintönig" klingen zu lassen. Das ist nämlich m.E. zum großen Teil eine Frage des Vokabulars, weniger des Instruments. Und mit einem allzu begrenzten Vokabular klingen auch Soli auf Western und E-Gitarren sehr schnell "gleich und eintönig", auch wenn sich das auf der Stromgitarre mit entsprechenden Effekten wohl länger kaschieren lässt.

Das nur als allgemeine - also nicht eigentlich persönlich gemeinte - Anregung, auch in der Beziehung in sich reinzuhören. Und natürlich wäre auch, wie von Anderen schon angesprochen, zu fragen, ob es in Richtung einer Gruppe gehen kann oder soll.

Nichts für ungut, und viel Erfolg!
 
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Dieser Satz - und vor allem das Wort "schnell" - machen mich ein bißchen stutzig. Es gibt richtig gute Musiker, die sich ihr ganzes Leben mit der Klassischen beschäftigen und jeden Tag stundenlang üben, um sich zu verbessern und weiter zu entwickeln. Wie kann es da sein, dass jemand nach kurzer Zeit meint, er habe alles hinter sich?

Du bist anscheinend an einem toten Punkt angekommen,
Es könnte interessant sein zu sehen, wie und womit Du gelernt hast und über welches (musikalische) "Vokabular" Du verfügst - und ob es nicht auch andere Mittel und Wege als einen Instrumentenwechsel gibt, die Soli weniger "gleich und eintönig" klingen zu lassen.

Hallo,

ich habe die für mich wichtigesten Teile zitiert.

Es geht um den "toten Punkt". Den hatte ich auch immer viele Male, seit ich begonnen hatte, mir selber das Gitarrespielen auf einer Western beizubringen. Ein Jahr hab ich geübt, ein paar einfache Dur- und Moll-Akkorde sauber zu drücken und schnell zu wechseln. Damals hab ich noch mit Plektren gespielt. Nach einem Jahr ging das ganz gut, aber ich merkte, dass ich meine "besten" drei Akkorde immer und immer nur im gleichen Rythmus und in der gleichen Reihenfolge (Progression) geklimpert hatte. Zum Liedernachspielen hatte es noch nicht gereicht.
Als ich das bemerkte, dass ich ständig im eigenen Saft schmorte, habe ich den Rythmus verändert, schneller gemacht, und die gleichen drei Akkorde in anderer Reihenfolge geklimpert. Und dazu gesummt, wahrscheinlich die Grundtöne und ein paar Durchgangstöne, um zum nächsten Akkordwechsel überzuleiten.
Und das klang schon fast wie ein Song! Also hatte ich ratz-fatz einen "cheesy" englischen Nonsentext dazu gesungen. Und siehe da! Ich konnte auf einmal passend zu Akkorden singen!
Das hat mir Auftrieb gegeben. Ich habe seitdem immer eigene Songs ausgedacht. Und mit Schrummelgitarre an einfachen Akkorden begleitet.

Ein paar Jahre später habe ich eine Kassette mit schottischen Folksongs gehört: Schöne einfache Gesangsmelodien mit Zupf-Gitarre. Das hat mir sehr gefallen, also wollte ich mir auch so eine Zupf-Technik drauf schaffen. Hab also ohne Plektrum wie ein Schwein ins Uhrwerk gegriffen, und unkoordiniert in die Saiten gekrallt. Mit der Zeit wurde es besser.

Irgendwann noch später hörte ich einen Musiker im Irish Pup "Ring of Fire" spielen, allerdings nicht als "Partykracher", sondern mit schönen Bassläufen über den Daumen. Das hat mich auch inspiriert, mir so eine Technik beizubringen.

Noch später hörte ich Youtube-Videos von "Mother Maybelle" mit dem Song "Wildwood Flower". Sie spielt den von ihr erfundenen Carter-Sratch: Mit dem Daumen (Bass)-Melodieläufe, und mit Zeige- und Mittelfinger Akkorde. Sowas wollte ich auch können, und daran übe ich mich noch. Ich mach langsam Fortschritte. Ich komme da auch immer wieder an Tote Punkte oder auch Frust-Punkte, wo ich angeödet davon bin, dass ich es nicht hinbekomme. Andererseits ziehe ich auch Freude daraus, Lieder, die ich schon immer spiele, mit ein paar Licks nach Art von einfachen Carter-Scratches aufwerten zu können.


Worauf es mir dabei eigentlich ankommt: Tote Punkte sind völlig normal beim Musikmachen. Man muss sie geschehen lassen und auch auskosten. Man wird sie überwinden. Z.B., indem man ganz andere Musikstile hört, und versucht, sich von deren Technik begeistern zu lassen.
Und man muss wohl auch erkennen, dass man auf seinem Instrument niemals in seiner Lebenszeit alle Techniken wird lernen können. Ins Positive gewendet: Man hat noch immer etwas, was man lernen kann, wo man Fortschritte machen kann. Was einen inspiriert, neugierig macht und anspornt.


Der Fragesteller ist wohl jetzt irgendwie an einem Toten Punkt an der Klassischen Gitarre angelangt. Ihm dürstet nach neuen Klängen.
Da würde ich nun wirklich zu einer "echten" E-Gitarre raten, die die übliche E-Gitarren-Saitenlage und die üblichen schmalen Griffbretter der E-Gitarre hat. Denn die Spieltechnik auf E-Gitarre unterscheidet sich nun schon von der auf einer Klassischen Gitarre. Sowas könnte inspirierend wirken.
Sich eine E-Gitarre (oder eine Western) zuzulegen, die sich mehr oder weniger ähnlich einer Klassischen greift, bringt da eher nix. Dann hätte er nur eine Klassische Gitarre mit halbwegs E-Gitarren-Sounds.

Gestern war ich wegen meiner Musik auch deprimiert: Alle neuen Songs klingen irgendwie schaal, so ähnlich wie alte Songs von mir.
Nachdem ich das hier geschrieben hab, bin ich positiv gestimmt: Denn ich habe mir vor Augen geführt, wie ich frühere Tote Punkte überwunde habe. Ich glaube, das wird mir auch diesmal gelingen. ;-)

Ich finde es nicht verkehrt, sich seine Inspiration anstacheln zu lassen, indem man auf ein anderes Instrument (E-Gitarre statt Klassicher) wechselt. Weil man dann auch eine neue Spieltechnik meistern muss, und sich somit auf anderer Weise der Gitarre wieder nähert.

Zum anderen könnte es was bringen, sich einer Band anzuschliessen. Es macht sehr viel Spaß, in einer Band ein Bühnenprogramm zu entwickeln, mit den spieltechnischen Möglichkeiten, die man eben gerade hat. Auf einer Bühne zu stehen und seine Musik zu spielen, gbit einem ja auch einen Kick.

Beste Grüße
 
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... also ich kann mir nichts motivierenderes vorstellen, als für mich alleine mit einem 5-Watt Verstärker und einer E-Gitarre im Schlafzimmer Skalen und Solos zu spielen. Das ist voll super, das motiviert so richtig.
Und wenn ich dann mal mit anderen spielen muss, dann erschrecke ich mich immer zu Tode, wenn der Drummer mal ganz laut auf die Trommel haut. Und der Bassist ist auch doof, der spielt gar nicht in meinem Rüttmuß!

Oder ohne Ironie: Die E-Gitarre lohnt sich in einer Band. Ohne Mitspieler ist eine E-Gitarre ziemlich nutzlos. Wenn Du nicht in einer Band spielen willst, spar Dir das Geld und hole Dir eine Akustik. Die kann man nämlich auch allein sinnvoll bespielen und auch in einer Band....
 
Ich würde dir eine E-Gitarre mit splitbaren Tonabnehmer empfehlen. Da hast du ganz schön viel Abwechslung drin. Was ich jedoch als noch viel wichtiger erachte: einen Looper. Besonders wenn du alleine spielst, ist ein Looper der volle Spassbooster. Meine Western wollte ich auch nicht missen, gerade wenn ich besondere Strummingtechniken machen möchte, die mir so auf der E-Gitarre nicht gelingen. Aber mit der E-Gitarre probiere ich viel mehr rum und habe eine Menge Spass.

Noch was. Da du schon eine Weile spielst, würde ich mir an deiner Stelle keinen billigsten Einsteiger-Verstärker zu der E-Gitarre holen. Das frustet nur.
 
... also ich kann mir nichts motivierenderes vorstellen, als für mich alleine mit einem 5-Watt Verstärker und einer E-Gitarre im Schlafzimmer Skalen und Solos zu spielen. Das ist voll super, das motiviert so richtig.
Und wenn ich dann mal mit anderen spielen muss, dann erschrecke ich mich immer zu Tode, wenn der Drummer mal ganz laut auf die Trommel haut. Und der Bassist ist auch doof, der spielt gar nicht in meinem Rüttmuß!

Oder ohne Ironie: Die E-Gitarre lohnt sich in einer Band. Ohne Mitspieler ist eine E-Gitarre ziemlich nutzlos. Wenn Du nicht in einer Band spielen willst, spar Dir das Geld und hole Dir eine Akustik. Die kann man nämlich auch allein sinnvoll bespielen und auch in einer Band....

Ich spiele gerne für mich zuhause E-Gitarre über Amp-Modeller, ich besitze nichtmal eine akustische weil sie mich schlicht nicht interessiert, und ja ich finde es motivierend für mich alleine Skalen und Soli zu üben. :)

Die E-Gitarre ist also alleine gespielt alles andere als langweilig und nutzlos.

Mein Setup ist ähnlich wie hier:



Mir bereitet das großen Spaß und man hat ja auch eine sehr große klangliche Bandbreite die man abdecken kann dank des Modellings, für zuhause perfekt.
Die Zeit der quäkigen 5 Watt Transistor-Brüllwürfel ist vorbei (wenn man will).

Ergo: Alles Geschmackssache. ;)

Wenn der Threadesteller jetzt gerne Rock spielen mag oder gar mal Metal, dann lohnt sich die E-Gitarre schon, beispielsweise AC/DC oder Metallica nachzueifern zieht die meisten sicher nicht primär zur A-Gitarre.

Schließt sich aber ebensowenig aus.
 
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Tja, zu was raten....kann eigentlich nur schief gehen, denn jeder ist anders und dazu findet jeder noch andere Dinge und Aspekte inspirierend. Beispiel:
für den einen ist ne Tele das ultimative Werkzeug, die Eigenwilligkeit der Gitarre inspiriert ihn weil er die "Reibung" mit dem geradlinigen Konzept braucht. Für den anderen ist sie unbrauchbar weil die Flexibilität einer "moderneren" Gitarre ihn erst seine Sounds finden lässt die ihn inspirieren.

Bei Akustikgitarren gibt es viele ähnliche Beispiele.

Da hilft nur ein geduldiger Händler der bei den dann öfter anfallenden Antestbesuchen sich mit in die Problematik einarbeitet, alles antesten lässt und dann mit dem Suchenden das richtige Konzept und daraus folgende richtige "Instrumentarium" findet. Das ganze kann ein längerer Prozess werden-ich kenne einen Gitarristen bei dem das über ein Jahr gedauert hat-und da ging es "nur" um DIE richtige Westerngitarre...
Das so gefundene Instrument passt nun 100%ig und inspiriert auch noch sehr.

Bernie
 
Da sich dieser Thread bei den akustischen Gitarren befindet, ist davon auszugehen, dass der Trend in Richtung der Westerngitarren gehen wird. :D
Ich persönlich habe auch mit einer klassischen Gitarre angefangen, wollte aber unbedingt eine Western haben und kurz darauf habe ich mir noch eine billige E-Gitarre und einen dazu passenden Brüllwürfel bestellt.
Ich denke, das war keine allzu schlechte Taktik, dann ich habe quasi alles zu Hause, worauf ich Lust haben könnte.

Wenn ich nun aber praktisch für mich spreche, muss ich sagen, dass ich öfter zur Western-Gitarre greife - aus dem hier schon öfter genannten Grund, dass ich die einfach in die Hand nehmen und spielen kann. Mit der E-Gitarre ist der Aufwand einfach merklich größer. Man kann zwar mehr damit herumspielen aus klanglicher Sicht, aber das ist eben nicht alles.

Also auch hier +1 für Westerngitarren. Aber durchaus auch einfach mal in einen Gitarrenladen gehen und etwas herumprobieren. Evtl. passt dir eine E-Gitarre tatsächlich besser und der Unterschied zur klassischen Gitarre ist hiermit noch größer.
 

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