So, heute war ich dann mal in der Gitarrengalerie hier in Bremen. Vorab: ich bin selten in einem (Fach)Geschäft derart gut, unvoreingenommen und eregbnisoffen beraten worden. Absolutes Kompliment an dieser Stelle, für mich steht schon (fast) fest, wo ich meine Western kaufen werde.
Ich habe mir sowohl einige Modell vorspielen lassen als auch selbst gespielt, um ein möglichst umfassendes Bild der Instrumente zu bekommen. Nach kurzem Check, wo die Reise ungefähr hingehen soll, waren dann die
Seagull S6 (Original afair), die
Furch G-40, die
A&L Dreadnought Antique Burst GT (allerdings mit Preamp) und eine Baton Rouge ausgewählt. Unglaublich, wie unterschiedlich die Gitarren klingen. Hier mein Resumeé:
Die Baton Rouge war (schon rein optisch) schnell draußen; nicht nur der Hochglanz-Look entsprach ja nicht meinem Ideal, auch der Sound war nicht mein Ding. Da fehlt mir persönlich das Fundament, dafür die Höhen zu vordergründig. Irgendwie "klingelig". Aber einige Quervergleiche können ja nicht schaden.
Die A&L ist zwar (trotz der Burst-Lackierung) zwar sehr hübsch, ich habe mich mit ihr aber nicht anfreunden können. Der Klang war ok, sehr rund und gleichmäßig ohne aber die Differenz vermissen zu lassen. Bei mir auf dem Schoß war aber der Ofen aus; der Hals war einfach nicht mein Fall. Die Favoriten waren ohnehin zwei andere Kandidaten...
Ihr ahnt es schon.
Übrig blieben die Seagull und die Furch. Spontan könnte ich mich klanglich nicht für eine entscheiden. Auch wenn sie unterschiedlich sind, sie sind beide klasse. Die Seagull etwas wärmer, runder als die Furch, mehr Höhen. Die Tschechin etwas nüchterner, dafür aber mit sattem Fundament, starken Mitten und einer klanglichen Differenz - wow! Gegen die Seagull sprich imho aber vor allem die Kopfplatte; ich weiss noch nicht, ob ich mich mit diesem "Appendix" anfreunden könnte. Optisch war die Furch vom ersten Moment an vorne. Genau DIESE Optik meinte ich. Super sauber, schlicht und sachlich.
Von der Form lagen mir beide. Sowohl die Seagull als auch die Furch. Hälse vergleichbar, das Griffbrett der Seagull natürlich etwas breiter. Fand die etwas kompaktere Bauweise der Furch Grand Auditorium aber einen Tick besser, irgendwie bin ich mit der noch besser "verschmolzen".
Ich werde zwar noch ein wenig warten müssen (Finanzen...), aber im Grunde spricht im Moment alles für die Furch. Trotzdem nochmal eine Frage in die Runde: wie ist dass den nun mit der Form, was hätte ich ggf. zu erwarten, wenn ich die Furch noch als Jumbo oder Dreadnought antesten würde; inwiefern unterscheidet sich eine Grand Auditorium davon (grundsätzlich)?
War in jedem Fall ein lohnenswerter Besuch in der Gitarrengalerie, den Bremern unter uns nur zu empfehlen (allen anderen aber natürlich auch!). Vor allem, dass ich das Glück hatte, einige der Favoriten direkt gegeneinander spielen zu können.