Wert eines Yamaha RBX 374, etwas "punkig"?

  • Ersteller Der Gepuschelte
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Ich möchte schon ehrliche Ansagen bekommen, nur wenn ich auf der einen Seite hier lese, dass ich angeblich den Bass zu einem Totalschaden mache wenn ich ein paar Schrauben in die Kopfplatte mache, während mir ein ausgebildeter Instrumentenbauer ist sagt, dass das Blödsinn ist (gut, die finale Bewertung steht noch aus), und ich dann noch überlege, dass da bereits reichlich Löcher in der Kopfplatte waren, irgendwie muss dieses olle Stück Plastik ja befestigt werden, dann frage ich mich tatsächlich, was hier an Informationen richtig ist, und was wohl eher ins Reich der Fantasie und Mythen gehört.

Wenn ich dann noch solche Sprüche höre wie "Aber wozu erzähl ich dir das? Anscheinend bist du an Meinungen und Einschätzungen nicht Interessiert.", dann haben scheinbar einige Leute scheinbar nicht begriffen wofür ein Forum u.a. da ist, nämlich mal gewisse Dinge zu diskutieren, und nicht einfach nur hier (s)einen Beitrag abkippen und den für eine unumstößliche Wahrheit halten!

Ich will wissen was das Teil wert ist, und ich akzeptiere nicht grundlos einen kommentar wie "Das Teil ist schrott, schmeiß weg!". Sicherlich ist das kein Fender wo ich noch tausende von Euros für bekomme, aber das Teil geht noch, und ich will einfach nur wissen was das Teil so wert sein könnte.

Die Frage ist für mich aber eben auch: bekomme ich da noch ein bisschen Geld für, oder behalte ich ihn und verbessere meine handwerklichen Fähigkeiten. Sicherlich verkauft man seinen Kumpels nicht völlig überteuerte Sachen, aber bevor ich das Teil für 30 Euro (2 Kästen Bier) raushaue behalte ich ihn selber und mach ihn wieder frisch. Oder ganz kaputt. Punkt.

Tatsächlich liegt die Grenze bei mir bei 50 Euro. Ist das Teil ist noch 50 Euro wert, dann überlege ich mir stark, ob ich den für 50 Euro an den Kumpel verkaufe oder nicht. Ist das Ding noch mehr wert, dann würde ich ihn halt angemessen verkaufen, d.h. ~3/4 vom taxierten Gebbrauchtwert.

Aber ich denke, ich behalte das Teil einfach. Die Tendenz, ob nun wissenschaftlich belegt oder nicht, scheint ja zu sein, dass das Teil völliger Müll ist, von da her mach ich das Teil entweder irgendwann mal wieder schick oder ich verbastel es total, und wenn das Teil irgendwann mal völlig im Arsch sein sollte, dann verhöker ich halt einfach die Einzelteile.

Deine Konstruktion ist aber nicht mit einem Truss Rod Cover zu vergleichen. Über die Schraubverbindung des Covers werden keinerlei Kräfte in den genannten Querschnitt eingeleitet bzw. die zu erwartende Kerbwirkung ist Äußerst gering.
Ähm, das Trussrod-Cover wird aber schon fest geschraubt. Festgeschraubt. Und die Schrauben um das Blech zu fixieren habe ich auch nich mit 100Nm angezogen, aber gut.
 
Um evtl. nochmals meinen Standpunkt dazu etwas deutlicher zu machen. Ich bezog mich damit nicht auf die Kopfplatte sondern lediglich auf den Übergang vom Hals zur Kopfplatte wo ja die Schrauben reingedreht worden sind. Die von mir gemachte Aussage bezieht sich auf die Gesetzesmäßigkeiten der Festigkeitslehre. Auch wenn die originale Platte bereits durch Bohrungen befestigt war, sind diese bei der Auslegung der verwendeten Konstruktion berücksichtigt worden. Denn in der industriellen Fertigung wird nicht auf verdacht das es hält etwas zusammengebaut sondern es wird tatsächlich mittels verschiedener Methoden quantitativ ermittelt. Da eine Überdimensionierung zu mehr Kosten für den Hersteller führt. Durch die zusätzlichen Bohrungen sowie die Belastungen die durch die Saitenführung eingebracht werden ist die Festigkeit des Bauteils nun völlig undefinierbar. Es kann durchaus halten aber es kann nun nur noch eine geringere Kraft aufgenommen werden bevor es zum Bruch kommt. Das ist ein Fakt ob ich nun Instrumentenbauer bin oder auch nicht.

Wenn man über die Art einer Schraubverbindung und der vorherrschenden Kräfte in dieser Nachdenkt hat der Anzugsmoment mit dieser Fragestellung weniger zu tun. Denn es ging mir um die Platzierung der Schrauben und deren Belastung durch die Saitenführung. ;)

Ja du hast recht. Man soll hier diskutieren und Meinungen Austauschen. Ich beanspruche keine Allgemeingültigkeit meiner Aussage bzw. stelle sie nicht als unumstößliche Wahrheit dar. Was du oder irgendjemand sonst daraus macht ist ihm überlassen und man muss nicht gleich in einem scharfen Ton darauf reagieren.

Meine ehrliche Aussage zu dem Bass ist: Behalt ihn und hab weiter Spaß daran ihn umzubauen.
 
Ja, jetzt wird es kompliziert, Thema Festigkeit: Zug- bzw. Druckfestigkeit wird bei Hölzern immer in "von bis" angegeben, einfach weil die Werte von Baum zu Baum schwanken. Da wäre jetzt z.B. die Frage, ob die zwei Schrauben da jetzt tatsächlich eine signifikante Schwächung darstellen, oder ob da nicht die Toleranzen der verbauten Hölzer an sich schon größer sind?

Saitenniederhalter: im vergleich zu einem RBX 170 zum Beispiel ist der Niederhalter an meinem Bass vllt. 1 bis 1,5 cm näher am Sattel:

01-YamahaRBX170.jpg


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Ob das jetzt so viel ausmacht, dass man da von einer signifikanten Schwächung ausgehen darf/sollte/muss? Ich weiß es nicht... vorallem aber müssten dann aber alle Bässe mit Niederhalter (z.b. auch Fender-Bässe) als schlechte Konstruktion gelten, denn so ein Niederhalter stellt ja immer eine, vielleicht nicht signifikante Schwächung aber merkliche Belastung der Kopfplatte dar, auch (oder gerade?!) wenn sie weiter hinten am Kopf angebracht ist.

Und gerade Fender: meine Info ist, dass aus Kostengründen früher (50er, 60er Jahre) bei Fender für die Hälse 1" dicke Hölzer verwendet wurden. Das war ja auch das Credo: günstige Instrumente für die Massen. Das Problem dabei ist, dass die Kopfplatten der Bässe eigentlich ein paar mm dicker sein müsste, durch sie zölligen Hölzer ging das allerdings nicht. Das hatte eben dann zur Folge, dass die Saitenniederhalter verbaut wurden, weil es halt passierte, dass sich die Kopfplatte (leicht) nach oben bog, und ohne Niederhalter sprangen dann halt ab und an die Saiten raus, besonders bei hartem Spiel. Witzigerweise soll das Problem in abgewandelter Form bei den Musicman-Bässen auch teilweise noch vorhanden sein, zumindest las ich da mal was hier im Forum darüber.

Und auch Yamaha wird bei der Fertigung eher wirtschaftliche als technische Ansätze haben. Das sieht man am Hals/der Kopfplatte, der Hals ist halt nicht aus einem Stück gemacht, stattdessen wurde der Kopf angeleimt. Das kann man ja im Prinzip auch schon als Schwäche der Halskonstruktion betrachten.

Naja, und Yamaha kauft halt (für diesen Bass) Hölzer in der Qualität X ein, die aber von Haus aus eine gewisse Toleranz haben (Link zu Zug- und Druckfestigkeit von Ahorn), eben weil es sich nicht um hergestellte sondern gewachsene Materialien handelt. Nur wird da nicht jedes Stück Holz geprüft sondern einfach gewisse Dinge etwas großzügiger ausgelegt (z.B. dickerer Hals), entsprechend lassen sich solche Instrumente in Massen fertigen, ohne dass die 1000 Euro/Stk. kosten.

Aber gut, da ich den Bass behalten werde, sehe ich ja, ob sich irgendwann die Kopfplatte mit einem lauten *Pöff* vom Bass verabschieded und in tausend Teile zerspringt. :D Ich berichte dann im Zweifelsfall davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gut, da ich den Bass behalten werde, sehe ich ja, ob sich irgendwann die Kopfplatte mit einem lauten *Pöff* vom Bass verabschieded und in tausend Teile zerspringt. :D Ich berichte dann im Zweifelsfall davon.
Ist diese Entscheidung jetzt endgültig?
Behälst du den Bass selber bei dir, oder bleibst du einfach der Besitzer und dein Kumpel der Benutzer? :D

EDIT:
vorallem aber müssten dann aber alle Bässe mit Niederhalter (z.b. auch Fender-Bässe) als schlechte Konstruktion gelten
Wenn man das so genau nehmen möchte, könnte man auch sagen, dass alle Bässe Fehlkonstruktionen sind, weil jede Kopfplatte mind. 4 riesige Löcher aufweist, nämlich für die Mechaniken. ;)
Wir sollten also alle Headless-Bässe spielen. :D
 
Ja, im Moment ist der Bass verliehen, also bin ich der Besitzer und besagter Kumpel der Benutzer.

Wenn man das so genau nehmen möchte, könnte man auch sagen, dass alle Bässe Fehlkonstruktionen sind, weil jede Kopfplatte mind. 4 riesige Löcher aufweist, nämlich für die Mechaniken. ;)
Wir sollten also alle Headless-Bässe spielen. :D
Eben. :D
 
Das die Festigkeit bei Hölzern in bestimmten Wertebereichen liegen ist mir bewusst und das dies von Yamaha berücksichtigt wurde ist eigentlich klar (die bauen ja auch jede Menge andere Erzeugnisse z.B. Motorräder, Motoren etc.). Aber ich beziehe mich immer noch nicht auf die Kopfplatte sondern auf den Teil wo sie an den Hals angeschafftet worden ist. Das ist tatsächlich ein Schwachpunkt vieler Bässe und einige sind sogar sehr empfindlich z.B. Gibson Thunderbird (der ist dafür berühmt). Die Saitenniederhalter anderer Fabrikate sind nun mal nicht an dieser Stelle angebracht. Überspitzt gesagt man leimt ja keine zwei Stück Holz zusammen um dann in die Leimfuge eine Schraube rein zu drehen und dann noch auf diese Schraube ein seitliche einwirkende Kraft aufzubringen. Man kann sich also ausmalen was damit passieren sollte wenn man das tut.

MM und Fender Hälse sind aus einem Stück. Da sollte das weniger dramatisch ausfallen.

Das die Konstruktion unter diesen Bedingungen hält sieht man ja aber das sie es auch über einen Unbestimmten Zeitraum tut kann man halt nicht sagen. Daher würde ich den Bass so nicht kaufen bzw. ihn auch nicht verkaufen. Da ich als Verkäufer den beschriebenen Fall nicht ausschließen kann.
 
Wegen des Saitenhalters: Ob das jetzt wirklich Auswirkungen hat, weiß ich nicht. Aber dieser Niederhalter beim RBX 170 ist ein ganz anderes Kaliber als dieses Mega-Nachbauteil. Beim 170er sind nur vier Saiten zu halten. Wie gering der Druck ist sieht man, wenn man mal unter den Niederhalter schaut: die Schrauben sind nur mit 2-3 Gewindegängen im Holz.

Wenn ich mir die fetten Schrauben bei Deinem Fünfsaiter anschaue, dürfte da sicher an der Stelle deutlich mehr Druck sein, die dicken Schrauben sicher tiefer eingedreht als diese Minischräubchen beim 170er.

Wie gesagt: ob das nun den Hals schwächt, sei dahingestellt - aber vergleichen solltest Du die beiden Bässe lieber nicht ...
 
Die Schrauben sind weder besonders groß noch besonders tief eingeschraubt (ich glaube, dass sind Spax 3x12 oder so), der Unterschied ist bloß, dass meine (im Gegensatz zu Spannstababdeckungsschrauben oder den Dingern vom Yamaha-Niederhalter) große Köpfe haben.

...und aus rostfreiem Stahl bestehen.

Im übrigen sind gerade wieder 4 Saiten dran, die fünfte war da nur temporär verbaut. :)

Ich hab auch schon einen Plan, ich besorg mir demnächst mal 2 große MDF-Platten oder so was. Birke ist, glaube ich, cool.
 
Der Gepuschelte schrieb:
Ja, im Moment ist der Bass verliehen, also bin ich der Besitzer und besagter Kumpel der Benutzer.

Eben. :D
Juristisch korrekt wäre: Du bist der Eigentümer und dein Kumpel der Besitzer...

Aber da Du/er ihn behältst, hab ich sonst nichts mehr beizutragen.
Wenn es noch um die Wertdiskussion ginge, hätte ich der geilen Schockeffekt-Optik wegen für das Teil etwa den Gegenwert eines! Bierkastens geboten. Beim nächsten Konzert hätte ich ihn für das letzte Lied dann rausgeholt (mehr traue ich ihm nicht mehr zu) und anschließend standesgemäß zerstört.
:rock:
 
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Ich hab auch schon einen Plan, ich besorg mir demnächst mal 2 große MDF-Platten oder so was. Birke ist, glaube ich, cool.
Und was genau gedenkst du damit zu tun? Hab ich was überlesen? :gruebel:

Wenn du den jetzt wirklich behalten willst, steig ich auch aus der Preisdiskussion aus und in die Basteldiskussion ein! :D
Ich persönlich denke, dass wenn man zumindest die Löcher im Body verschließt und ihn neu lackiert (ohne die Metallplatte), der Bass wieder richtig schnieke aussehen kann. :)
 

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