Hm, ich würde dir ja Recht geben - wenn die Frage "Welchen Gitarristen magst du am liebsten?" oder ähnlich heißen würde. Das ist so ähnlich wie mit Speiseeis - Schoko ist nicht besser als Erdbeer, vielleicht aber leckerer. Und es kann sogar sein, dass jemand am Samstag Karamel mag und am Sonntag lieber Zitrone...
der vergleich hinkt gewaltig. Man kann natürlich nicht schokoeis mit vanilleeis im bezug auf, was ist besser, vergleichen. aber sehr wohl kann ich das schokoeis vom patissier x mit einem schokoeis des patissier y vergleichen oder kanadischen hummer mit bretonischem, heidschnuckenlamm mit pyrenäenlamm, usw.
natürlich setzt das immer gewisse kenntnisse voraus. ohne diese wird logischerweise jede umfrage zu einer farce ohne aussagekraft.
um mal bei der kochkunst zu bleiben - harald wohlfahrt gilt seit witzigmann als der beste koch deutschlands, obwohl es hier zu lande mehrere köche mit 3 michelin sterne gibt (dieter müller, heiz winkler, joachim wissler ). dieses ergebnis resultiert aus meinungen von feinschmecker und gourmetkritikern über jahre hinweg. würde man hausfrauen nach dem besten koch befragen, wäre wohl möchtegern lafer auf platz numero- uno.
Es geht bei Instrumental-Musikern (ab einer gewissen technischen Fertigkeit) ganz sicher nicht mehr um "besser" oder "schlechter", sondern um "mehr mögen" oder "weniger mögen".
wie gut ein spieler ist, hängt nicht von der technik ab. schon gar nicht beim blues. entscheidet ist das gefühl, die improvisationsstärke und wie man beides zusammen nach außen transportieren kann.
bb king über stevie:
he --- when i play, i play sort of like talking. Syllables. u say a sentence here, a sentence there. and then Ive got to stop and think for something else to keep my conversation going. but his didnt seem to be that at all. it was fluent. he flowed when he played. he could get something going and it was like a song. And it would just go on and on, and ideas continuously flowed.
I dont have that, but stevie had it.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich habe SRV und Rory Gallagher noch live erleben dürfen, bin schon mehrfach bei Robben Ford gewesen und habe mir Gary Moore und Johnny Winter ganz nah auf der Loreley und Clapton leider nur auf große Entfernung in einer überfüllten Halle angesehen und -gehört. Und ich war von jedem der Genannten sehr beeindruckt und aus den unterschiedlichsten Gründen begeistert. Wer mir am meisten gefallen hat, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Am besten (!!) war es aber ganz sicher bei Rory - das war ein Open-Air bei Bombenwetter und man konnte sein eigenes Bier mitbringen....
ich hatte nie das glück einen der genannten live zu sehen, kann aber sehr wohl sagen, wer von denen der beste ist, sry- für mich der beste ist. wer mich am meisten beeindrucht und nachhaltig am meisten beeinflußt hat.
Übrigens: Wenn es wirklich vorhersehbar war, dass dieser Thread von einigen ins Lächerliche gezogen wird, muss er ja zumindest von vornherein das Potenzial dazu gehabt haben, oder...?!
solch fragen bürgen immer für streitpotenzial.
darf man deshalb fragen dieser art nicht stellen? sorgt doch wenigstens für gesprächsstoff und hält dieses wenig beachtete unterforum etwas am glühen.
ich finde es gibt einen "besten". vielleicht ist die behauptung fragwürdig, man kann sie aber wenigstens zum teil an hand vieler statments großer gitarristen belegen.
jeff beck, jeder weiß wie vielseitig er ist und mit wie vielen musiker er schon auf der bühne stand, sagte, dass stevie neben jimi und buddy der wohl beste gitarrist sei mit dem er jemals zusammen spielte. kann man dieses statment unkommentiert stehen lassen?
sind nicht behautungen wie:
"alle sind gleich gut, ist immer nur geschmack- und stilabhängig", nicht mindestens genauso fragwürdig?