Mal generell, die Idee mit dem Plattenspieler ist nicht schlecht! Ich habe früher mal eine Ausbildung zum Elektromaschinenbauer gemacht und habe in der zeit tausende Trafos und Drosseln gewickelt. Als Erfahrung aus dieser Zeit kann ich nur sagen, daß man bei dünnen Drähten eine saubere Wicklung überwiegend durch Geschwindigkeit und geringem Zug bekommt und bei dicken Drähten durchlangsame Geschwindigkeit, Zug und einem Plastikhammer. Beim Plattenspieler ist die Geschwindigkeit mit 45 1/min ja vorgegeben, damit kann man freilich auch wickeln, hat vor allem den Vorteil, daß man gegenüber einer Wicklung von Hand dem Verlauf der einzelnen Windungen gut folgen kann. Das hat auch den Vorteil, daß man mittels einer Stoppuhr einfach die Windungszahl errechnen kann - auch wenn es eigentlich nicht viel bringt, mitzählen würde ich aber trotzdem, zumindest wenn es ein Humbucker werden soll, da sollten die Wicklugen möglichst gleich sein. Zu beachten wäre, daß man den Anfang ein Stück weit bis rein in den Spulenkörper verdrillt (reißt sonst blitzschnell ab oder bricht hinterher schnell) oder besser gleich dünne Litze (innen im Spulenkörper) anlötet und mit einem Isolierschlauch und einem Streifen Tesa innen am Spulenkörper anklebt. Der Schlauch sollte sehr eng am Spulenkörper anliegen und schon bei der ersten Windung wird über das Tesa drübergewickelt und das ganze fixiert. Die Wicklung wird dann in Langen, also immer schön nebeneinander von links nach rechts und zurück durchgeführt. Es ist darauf zu achten, daß man nicht über den Spulenkörperrand hinauswickelt, man hat sofort irgendwelche Knoten oder das ganze verwurschtelt sich! Der Draht sollte sich leicht abrollen lassen, die Spule aber nicht nachlaufen. Vorsicht bei Schlitzen in der Drahtrolle, wenn es dort einfädelt, reißt der Draht sofort ab. Sollte der Draht ausgehen, lieber vorher anhalten, die Wicklung vorübergehend mit einem Streifen Tesa fixieren und den Draht mit dem neuen zusammenlöten (ist in der Stärke lötbarer Lack, also nicht den Lack herunterkratzen oder so. Die Lötstelle würde ich aufgrund der geringen Lagespannung auch nur in ein Stück Tesa einklappen und über das Tesa weiterwickeln, genau wie beim Anfang auch.
Habe mal ein Bild gemalt, wie das ungefähr aussieht:
Also gutes Gelingen!