Weniger Spaß an selbstgeschriebener Musik?

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Aloha,

ich würde euch gerne mal was fragen. Und zwar, ob es einigen von euch auch so geht, dass ihr zwar Musik liebt und begeistert Instrumente spielt oder singt, aber kaum Spaß daran habt, selbst Musik zu schreiben.

Das ist nämlich bei mir so. Ich habe mich schon öfter an eigenen Texten und Melodien versucht und auch meine Gefühle damit ausdrücken wollen, wie man das halt so macht. ;) Ich find die Ergebnisse dann auch meistens objektiv ganz gut und denke, dass ich den Song eigentlich gerne hören würde, wenn er von einer anderen Band käme. Aber da ich ja weiß, dass ich das Ding geschrieben habe, habe ich irgendwie keinen Spaß dran, das zu singen oder auch nur später noch mal anzuhören. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau sagen... Aber es ist dann irgendwie nicht "spannend" für mich... man weiß genau, was wann kommt, man weiß, was der Text aussagen soll... das Lied gibt einem keine Rätsel auf und man hat auch nicht diesen totalen "Flash" wie wenn man ein Lied zum ersten Mal hört und es so genial findet, dass man total umgehauen ist.. wisst ihr was ich meine? :D

Bei mir persönlich ist es auch so, dass ich (meiner Meinung nach) irgendwie keinen eigenen Stil habe... :gruebel: ich kann irgendwie andere Musiker ganz gut "nachmachen", letztens habe ich zum Beispiel etwas gebastelt das zu 97% nach A Perfect Circle klang.. aber selbst zieht sich kein wirkliches Muster durch die Melodien die mir so einfallen, zumindest höre ich keins raus.

Ein bisschen anders ist das bei rein elektronischen Sachen, also in Richtung Trance/Industrial. Da kann ich meinen eigenen Stil ein bisschen raushören und die Songs mag ich auch meistens ziemlich gerne und hör sie auch noch ein paar Mal an. Aber trotzdem, richtig emotional kann ich nur fremde Lieder wiedergeben, und nur solche fremden Lieder können auch überhaupt Emotionen in mir auslösen. Das finde ich ein bisschen seltsam.. denn wenn man ein Lied schreibt über etwas, das einen persönlich bewegt, müsste man ja eben gerade dabei was fühlen, wenn man es singt/spielt...

Kennt ihr das Gefühl?
 
Eigenschaft
 
Ich weiss ganz genau was du meinst. Is bei mir auch so. Und ich glaub auch bei einigen anderen.
Bei mir is meistens so:
Wenn ich/wir (band) ein lied schreiben wollen wird das resultat ganz ok und niemand hat was zu bemängeln. Aber das Lied ist halt nur"ganz ok".
Aber einmal wars so, dass wir im grunde gar kein Lied schreiben wollten. Wir wollten an diesem Abend nur gemütlich zusammen sitzen und ein bisschen jammen. Und schwupp di wupp hatten wir nen Mörder Song. Obwohl es nicht unsre absicht war. Es is einfach aus zufall gekommen. Einfach spontan darauf los gespielt. Ohne "Drang" im Hinterkopf einen Song zu machen.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir an jenem Abend sehr viel Absinth getrunken haben. Vielleicht war das ausschlaggebend :D
 
Tja, da stellt sich die Frage, was Musik für einen selbst bedeutet. Ist es nur Unterhaltung, ist es Kunst? Oder liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen?
Ich persönlich spiele meine eigene Musik sehr gern selbst und bei einigen Aufnahmen, die aus meiner Feder stammen und die ich mit der Band irgendwann mal aufgenommen habe, bin ich immer wieder völlig begeistert. Über den Text, die Melodie, das Arrangement.
Für mich ist Musik ein Ventil. Manche gehen joggen, andere malen ein Bild oder schreiben Gedichte. Ich schreibe Lieder. Längst nicht alle sind für die Allgemeinheit tauglich und sind auf technisch hohem Niveau, aber ich kann sie trotzdem immer und immer wieder hören und mich dabei an die Zeit erinnern, als ich sie geschrieben habe und was der Anlass war.
Das ist toll und macht irre Spaß, denn stell Dir vor, Du spielst in einem klitzekleinen, rappelvollen Club, so etwa 100 Leute, dicht an dicht gedrängt und allen singen mit. Jeder kennt den Text. Selten hab ich so ein Gänsehautgefühl gehabt.
Und dann das Gegenteil: 4000 Menschen auf einem OpenAir, keiner singt mit, es regnet, die meisten haben keinen Bock, aber wir, denn es sind unsere (und auch meine) Songs und da ist es fast egal, wie die Meute drauf ist, wenn die Band gut spielt. Auch toll.

Auf der anderen Seite spiele ich auch gern Cover, auf einer Gartenparty im Sommer will wohl keiner schwermütige Songs hören, sondern das, was er kennt. Dabei ein kühles Bierchen, gelegentlich mal eine Pause und etwas Quatschen, das ist dann keine Kunst, sondern Unterhaltung und macht fast ebenso viel Spaß.

soviel von mir dazu :)

Lutz
 
Musik ist für mich schon Kunst. Ich glaube, dass ich teilweise auch zu hohe Ansprüche an mich habe (wie in allen Bereichen des Lebens :/ ). Ich muss immer gleich das hyperkrasse Superlied schreiben, sonst bin ich sowieso unzufrieden damit.

Irgendwie schreibe ich die Musik noch nicht so richtig "aus mir raus"... es fühlt sich ein bisschen so an als müsste ich krampfhaft ein Gedicht für die Schule über ein bestimmtes Thema schreiben oder so... was ganz seltsam ist, weil Musik ja mein größtes Hobby ist.
 
Bei mir isses genau umgekehrt. Wenn ich n Track mache, dann hör ich den meistens schon in der Schaffensphase tot, weil ich mich meistens so darüber freue dass ich das hinbekomme habe :D
Ausserdem mach ich eigtl genau die Musik die halt meinen Geschmack in dem Moment trifft, von daher hör ich sie eigtl imemr ganz gerne. Ist fast etwas komisch wenn man sich dann andauernd seine eigene Musik anhört, aber ich mags halt :D
 
Ich liebe es, wenn wir mit der Band ein paar von meinen Songs im Programm haben. Mir machen eigene Songs mehr Spaß als die meisten fremden. :)

Zu Hause höre mir meine eigenen Aufnahmen aber auch nicht so oft an... aber nicht weil sie mir nicht gut genug gefallen, sondern weil ich sie im Aufnahmeprozess totgehört habe. Nach ein paar Wochen und Monaten Abstand geht's dann wieder mit Genuss. Ich überlege mir oft, ob ich mir eine meiner Aufnahmen selber kaufen würde, wenn sie von jemand anders wäre. Bei manchen kann ich ein klares "Ja" aussprechen, und das freut mich dann. Bei manchen anderen... naja, Schwamm drüber. :)

Im Prinzip isses wohl so ähnlich wie bei void über mir. :)

Alex
 
Also ich bin meistens in der Songwriting-Phase schon so kritisch, dass es am Ende (subjektiv gesehen) wirklich zu einem Supersong wird. Und da ist es mir auch schon gelungen, dass es mir allein vom Hören einer gewissen Stelle kalt den Rücken hinunterläuft. Ich höre meine Musik recht gern. Allerdings kann ich nicht wirklich singen und von daher bevorzuge ich die instrumentalen Parts.:D:rolleyes:
 
Bei manchen Riffs die später zu einem Song geworden sind habe ich zuerst gezweifelt. Ganz aus Zufall fiel mir eine Gesangsmelodie ein und einen Tag später war der Song fertig. Ich dachte so "Hört sich gut und mal sehen waas die anderen sagen". Die Band fands gut, noch am selben Tag hatten wir den dann auch drauf. Dann kam unser erster Auftritt. Das Lied klang richtig geil, viel besser als im Proberaum.
Ein paar Tage später in der Schule saß dann ein Kumpel neben mir (er war auch beim Gig und hatte das Lied vorher noch nie wirklich gehört) und summte unser Lied! Ich meinte nur "was summst du da? Das ist unser Lied ;)" und er "scheiße stimmt. Das Lied hab ich schon seit Tagen im Kopf!"
Das war für mich die Bestätigung etwas gutes geschrieben zu haben. Geiles Gefühl :rolleyes:
Hat mir auch gezeigt, dass auch ein erst eher "hoffnungsloses" Riff gut werden kann. Seitdem überlege ich erst genau ob ich Liederideen weiterführen kann oder fallen lasse :)

Ich kann mir das Lied nicht immer anhören, aber immer wenn wir es spielen oder so ist es doch ein gutes Gefühl.
Das ist doch bei jedem so der ein (seiner Meinung nach) gutes Lied geschrieben hat oder nicht?
Mir ist ein Stück wichtiger das wenigstens die Hörer es ein Stück besser finden als man selber. :redface:
 
Musik ist für mich schon Kunst. Ich glaube, dass ich teilweise auch zu hohe Ansprüche an mich habe (wie in allen Bereichen des Lebens :/ ). Ich muss immer gleich das hyperkrasse Superlied schreiben, sonst bin ich sowieso unzufrieden damit.

Irgendwie schreibe ich die Musik noch nicht so richtig "aus mir raus"... es fühlt sich ein bisschen so an als müsste ich krampfhaft ein Gedicht für die Schule über ein bestimmtes Thema schreiben oder so... was ganz seltsam ist, weil Musik ja mein größtes Hobby ist.

Dann leigt das entweder an deinenen mangelenden Fähigkeiten (sei es technischer oder theoretischer Natur) oder wie bei mir meistens dass es einfach Tage gibt da geht nichts. Mach dir net so ein Kopp,wird schon;)
 
Musik machen und Musik schreiben sind für mich zwei unterschiedliche Sachen, beides eine Kunst (!!), aber nicht jedem liegt beides. Mir z.B. auch nicht.
 
einen eigenen stil entwickelt man dann, wenn man nicht bewußt einen stil in seine lieder von anfang an einfließen lät. ich hock mich nicht hin und sag "jetzt schreib ich einen metalsong". nach metal wird es sich bei mir am ende so oder so anhören. das macht schon alleine der sound, den ich am amp meiner e gitarre eingestellt habe. ideen enstehen bei mir oft nur mit der gitarre in der hand, ohne amp (eine akustische hab ich zwar, aber *brrrrr*...:p). eine gute melodie ist eine gute melodie. in welchem kontext die später erklingt, ist wieder was anderes. z.b. mit spährischen syntiesounds wiedergegeben, mit streichern im hintergrund oder doch ieber mit durchgehenden 16tel auf der e saite und doublebass gewitter...

ich höre mir meine songs sehr gerne an. wäre es nicht so, wären es nicht meine songs. etwas, daß mich nicht selbst begeistert, wird nicht verwendet. "würd ich mir das kaufen ?" ist so ne frage, die ich mir dabei immer wieder stelle. lautet die antwort klar "nein", wird es nicht verwendet. ein "vielleicht" ghet u.U. gerade noch.

da bei mir bis auf die rhythmusgitarren am anfang einer aufnahme eigentlich nichts fertig ist, entwickelt sich oft eine art eigendynamik. durch das aufnehmen selber ergeben sich variationen, möglichkeiten, harmonien (...), an die man so eigentlich nie gedacht hätte, die aber den song oft sehr bereichern und manchmal in eine völlig andere richtung leiten (wenn aus einem song, der eigentlich mal als irgendwas mit "war" im namen haben sollte, ein song mit dem titel "madhouse" wird, und das dann passt wie der berühmte ar*** auf den eimer). das find ich mit am spannendsten am selber musik machen. dieses eigentlich nie genau wissen, wohin es denn eigentlich führt. das mindert dann auch dieses "tothören". was da am ende dann rauskommt überrascht mich oft dann zu sehr einfach selber.

klar, nach dem 1000. mal dann...
...zeit für die nächste aufnahme ;)

daß Du deine lieder selber nicht so gerne spielst scheint halt Deine art zu sein. so ungewöhnlich halte ich diese einstellung nicht einmal. es gibt genug sänger oder sängerinnen, die als reine "interpreten" auftreten und "nur" das wiedergeben, was sie von anderen bekommen. bist Du halt eher derjenige im hintergrund. passt doch :).

gruß
 
Viele große Künstler aus dem klassischem Bereich empfanden ihre Musik oft nicht für perfekt oder gar vollkommen. Die sind auch sehr selbstkritisch (gewesen).
Oder auch in der Literaur. Kafka wollte viele seiner Werke nie veröffentlich.

Heute wird dieses Zeugs hochgelobt...

Also mach Dir nicht so ein Kopf. Deine eigenen Ansprüche wirst Du vielleicht nie erfüllen können.
 

wie wahr. das zeigt, daß erfolg mitunter eine seltsame sache ist. auch wenn man selbst nicht wirklich überzeugt von seiner arbeit ist, kann man nie abschätzen, wie es letztendlich auf andere wirkt.

ein grund mehr auf die meinung anderer zu pfeifen, und nur das zu machen, was einen selber überzeugt (oder es zumindest so weit wie möglich versuchen). schön wenn es dann jemandem gefällt. wenn nicht - auch nicht schlimm. weitergemacht wird trotzdem... :D

gruß

edit:

Aloha,

ich würde euch gerne mal was fragen. Und zwar, ob es einigen von euch auch so geht, dass ihr zwar Musik liebt und begeistert Instrumente spielt oder singt, aber kaum Spaß daran habt, selbst Musik zu schreiben.

...

werd grad das gefühl nicht los irgendwie das thema verfehlt zu haben... :gruebel:

wie man oben sieht geht es mir selber nicht so. das eigene lieder schreiben war für mich der antrieb überhaupt mit dem spielen anzufangen. inzwischen kann ich auch das, was ich im kopf habe umsetzen. hat sehr lange gedauert, bis es soweit war. mit viel frust, und vielen durststrecken zwischendrinn verbunden, aber letztendlich mehr als lohnend durchgehalten zu haben. ist eine bereicherung für mein leben.

das es vielen menschen freude macht töne am eigenen laib zu erfahren halte ich für etwas sehr menschliches und fast schon normales (wenn man sich mal darauf einläßt), zusätzlich zu dem "nur" hören. der kreative aspekt dabei ist wieder was anderes. kann ein teil davon sein, muß es aber sicherlich nicht. die eigene herangehensweise läßt ja auch noch mal spielraum für interpretation (siehe oben z.b. das mit dem sound). einerseits unbewußt (möglichkeiten, fähigkeiten...), andererseits bewußt (coverversionen, orchester...). das kann mitunter nicht weniger kreativ sein.

wie man jetzt an die themen musik und musik machen heran geht bleibt einem jeden dabei selbst überlassen. ziel sollte immer der eigene spaß an der freude dabei sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Frage.Ich zB habe nur Gitarre gelernt um Songs schreiben zu könne. Ich spiele auch so gut wie nie etwas nach sondern habe ständig Ideen ,Riffs und Melodien im Kopf. Die Songs sind nicht besonders gut, aber generell das einzige was mich am Gitarristendasen interessiert. Mein Bruder spielt zB auch Gitarre aber spielt nur Songs nach und das reicht ihm. Ich kann das kaum nachvollziehen , für mich zählt das eigene. Ab und an mags vorkommen das ich das eine oder andere Riff interessiert, aber dann eher der technische Aspekt. Wie ist das gemacht, aufgebaut etc.

Wenns um Texte geht, da verstehe ich mich nicht drauf.Ich kann weder gute Texte schreiben, noch selber singen.
 

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