Lieber Bassergemeinde, freu mich total über die vielen Glückwünsche. Meine Frau kann es auch kaum glauben, dass in einem Musiker-Board so viele nette Menschen sind, die sich über Kinder freuen und nicht nur über Strombässe, Bier, Partys und Drogen, wie man vielleicht annehmen möchte ...
Sie ist noch in der Klinik, sie ist noch ein bissl mitgenommen von der Geburt, denn Timo hatte in neun Monaten 4,60 Kilo Kampfgewicht
auftrainiert. Den Contest des schwersten Babys der Station hat er in der Geburtsklinik mit Abstand gewonnen.
Im Wickeln, Baden, Flaschi geben und dem Wurm was vorsingen bin ich auch schon sehr gut. Ich tu dann rundherum derzeit noch alles weitere checken, deswegen kann ich auch kurz vor den Computer - Post, Behördenwege, die letzten Einkäufe (Flascherlwärmer etc.) ... Bin aber an sich in der Klinik mit einquartiert, sodass der kleine (große!) Wurm, meine Frau und ich von Anfang an immer zusammen sein können. Weil er gar so ein Bröckerl ist (so groß und schwer wie er sind andere babys nach einem Monat nicht), braucht er von Beginn an unfassbar viel Energie, und zu schauen, dass sein Blutzuckerspiegel oben bleibt, ist für seine Eltern eine ganz schön anstrengende Aufgabe. Aber er lohnt es uns, indem er einfach das tollste Baby der Welt ist. Morgen muss ich einen seit einem Jahr geplanten Gig spielen, den ich nicht einfach so absagen kann, aber es iwird das erste Mal in meinem Leben so sein, dass ich lieber wo anders sein wollen werde als auf einer Bühne vor einem Ampeg mit einem Bass in der Hand. Weird ...
Ah ja, zum Namen noch: Wir haben und auf Timo geeinigt und dann geschaut, dass wir dazu im Kalender auch einen richtigen Namen finden, wollte nicht nur so einen Boboschaasnamen oder Waldorfwapplernamen sondern einen mit Geschichte und Gewicht. Und Timotheus, he, das ist doch ein cooler, altmodischer, altgriechischer Name. Werden ihn eh alle Timo oder wegen meiner Timmy rufen. Das ist doch auch ein passender Name für einen Bassisten .... Und für seinen zweiten Namen, Leopold, wird er wahrscheinlich in 15 Jahren seinen Vater so verfluchen wie ich das mit meinem Vater getan habe, der mir seinen (ersten) Namen vererbt hat (sonst eh nix ...
). Ich bin als Kind immer ausgezuckt, wenn mich die alten Frauen auf gut österreichisch "Puidl" oder "Poldi" gerufen haben. Das dürfen auch heute nur wenige Menschen, die eine persönliche Erlaubnis haben ... however, ich bin zwar einer von diesen ubercoolen Bassisten (so wie wir alle hier) und ein moderner Vater, aber ein bissl altmodisch bin ich als 1968 geborener schon auch noch, also hab ich auch meinen Namen weiter vererbt (gegen einen Nur-Leo, also einen Leopold IV. in direkter Linie, hatte meine Frau etwas
)
ps.: die Haare dürfte er - glücklicherweise - von meiner Frau geerbt haben. in sachen Haare gäbe es bei mir nicht so viel zu erben .... ich glaube, ich habe mehr Bässe als Haare.