Weltmeister Kristall oder anderes Akkordeon mit 72 Bässen zum Einstieg

Das ist Hohner-Land, also sollten dort zum einen viele Gebrauchtinstrumente dieser Marke kursieren, und zum anderen ist die Dichte an Hohner-Händlern/Werkstätten recht hoch ;). Das wären für mich genügend Argumente gegen Weltmeister

He! Bin auch Hohner-Länder und spiele trotzdem fremd :D

Vom Prinzip her kann man sagen, dass ein dreichöriges Instrument mit 72 Bässen ein ziemlich guter Einstieg ist - steigern kann man jederzeit. Es spricht auch überhaupt nichts gegen ein Weltmeister Instrument. Baujahr 2005 oder 2008 sind für ein Akkordeonleben wirklich kein Alter. Würde ich auf jeden Fall gegenüber einer steinalten Hohner Concerto bevorzugen. Auch klanglich ist Weltmeister durchaus spannend. Ein Handzuginstrumentenmacher kommt auch hier im Süden problemlos mit Ossis (sorry) zurecht.

Was mich irritiert, ist der Preis von 350 €. Ist das der komplette Preis für das Instrument? Die Kristall, die ich bisher gesehen habe, lagen immer deutlich im vierstelligen Bereich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja das war wirklich ein günstiges Angebot aber mittlerweile ist es leider schon verkauft.

Passt jetzt nicht mehr zum Titel*) aber jetzt habe ich eine Hohner Verdi 3M im Auge. Das Instrument ist von 1961 und wurde 2017 bei hohner für 1550 € generalüberholt. Rechnung hab ich gesehen. Seitdem ist sie kaum noch gespielt worden. Preislich auf jeden Fall unter 800 €. Allerdings bin ich Anfänger und ich weiß nicht ob 120 Bässe nicht ein bisschen groß ist?

*) Anm. d. Mod.: Threadtitel entsprechend modifiziert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde es so machen: Anschauen und dann nach dem Bauchgefühl gehen. (Wie klingt es, funktioniert alles, "fühlt" es sich gut an). Welches das richtige Akkordeon für dich ist, wird Dir niemand sagen können, und Du merkst es auch erst mit der Zeit.
Nach jahrzehnten Pause konnte ich mein altes Parrot nicht mehr sehen, auf ebay eine Hohner Tango gekauft, um dann nach 2 Jahren mit ein wenig wissen mein aktuelles Instrument gekauft.
Bin mal gespannt, für welches akkordeon Du dich entscheidest
 
Die Basseite erscheint einem Anfänger sowieso zunächst unübersichtlich.
Da kommt man rein unabhängig von der Knopfanzahl meine ich, ob es 120 Knöpfe sind oder weniger.
Da kann eher das Gewicht ein Argument sein.
 
Hallo RedNomis,

da bin ich wohl falsch gelegen mit meiner Alterseinschätzung.
Ich bin davon ausgegengen:
Sicher ein Quelleinstrument, also vor der Wende häufig, da Quelle den Alleinvertrieb in der BRD hatte, nach der Wende selten, da die Harmona natürlich mit allen Mitteln versucht hat, die Instrumente an den Ausbeuterverträgen von Quelle vorbei im Westen zu verkaufen.
Deine neue Einschätzung teile ich aber auch nicht ganz: Bis 2005 produziert, heißt nicht, dass dieses Instrument nicht doch in den 80er Jahren produziert wurde.
Dennoch wäre es zu diesem Preis interessant gewesen.

Allgemein die Warnung zu den Reparaturpreisen: Es gehen nicht einzelne Großbaustellen kaputt, sondern sehr viele kleine und das macht die Kosten aus.
So ein 72-Bass-Instrument - ich gehe von 34 Tasten und 3 Chören im Diskant und 4 Basschören aus - hat 300 Stimmzungen (34 * 3 * 2 + 12 * 4 * 2).
Wenn also altersbedingt an den Stimmzungen eine Kleinigkeit zu reparieren ist, musst du den Aufwand mit 300 multiplizieren.

Wenn jetzt diese Verdi wirklich generalüberholt ist, hätte ich sie für diesen Preis selber gerne. (Keine Sorge, ich bin nicht auf Instrumentensuche.)
Du solltest dennoch auf die Geräuschkulisse der Tasten und Knöpfe achten. 1600€ reichen für Wachs, Ventile und Stimmen. Wenn da auch noch neue Klappenfilze dabei sind, wäre das ein Spitzenpreis, an den ich nicht so ganz glaube.
Meine Concerto aus der Zeit ist auch so überholt, also Wachs, Ventile und Mechanik säubern, aber keine neuen Filze.
Die Tastatur ist dann halt klapprig. Genauer: Das Geräusch, wenn du die Taste loslässt ist laut.

Dennoch ist so etwas wie die Verdi meine Empfehlung, weil sich das Instrument am leichtesten spielen lässt, das am besten zur Größe des Spielers passt. Und bei einem Erwachsenen ist das kein 72-Bass-Instrument, sondern für kleinere Erwachsene ein 96-Bass-Instrument und spätestens ab 1,80m ein 120-Bass-Instrument.
(Meine kleinen Instrumente habe ich nur, weil sie leichter zu transportieren sind und bei riskanteren Vorhaben ein Totalschaden nicht so teuer ist.)
Das Gewicht ist bei einer Verdi 3M auch nur dann ein Problem, wenn gesundheitliche Probleme vorliegen, weil das Instrument mit 9 kg nicht schwerer ist als billige 72-Bass-Instrumente.
Lass dich von vielen Bassknöpfen nicht irritieren. Die Knöpfe sind nach einem einfachen und praktischen System angeordnet.
D.h. beherrschst du 48 Bässe, beherrschst du auch 120 Bässe, zumindest insoweit es für einen Anfänger nötig ist.
Du wirst auch niemals alle Knöpfe gleichzeitig brauchen, sondern nur den Teilbereich davon, der für dein Stück/diese Tonart am günstigsten liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgendes finde ich auf der Hohner Rechnung:

* Balgen neu einfassen
* Rahmen schwärzen
* Klaviatur: Überholen und Klappenbeläge
* Bassmechanik: Überholen und Klappenbeläge
* Diskantregister: Reparieren und richten
* Stimmung: Gen. Stimmen
* Bassverdeck: Begazen
* Handriemen: kürzen
Zusammenbau: Gen. Aufarbeitung
Koffer: Schlsser gängig machen

Teile: Balgenstreifen, Tuttidrücker, Balgdichtung
 
J Allerdings bin ich Anfänger und ich weiß nicht ob 120 Bässe nicht ein bisschen groß ist?[/mod]

Nö. Als ich 2015 Anfänger war, habe ich mit einem dreichörigen Instrument mit 72 Bässen angefangen. Es hat kein Jahr gedauert, da hatte ich es gegen ein vierchöriges mit 120 Bässen ausgetauscht. Mir haben vor allem die besseren Registriermöglichkeiten gefallen. Außerdem liegt so ein großes Instrument beim spielen einfach ruhiger. Ich bin übrigens nur 1,64 m klein und kann trotzdem über das Instrument schauen :D
 

Anhänge

  • beim_Konzert.jpg
    beim_Konzert.jpg
    121,1 KB · Aufrufe: 139
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Verdi ist ja scheckheftgepflegt!
Wie gesagt, sowas wie auf deiner Rechnung gönne ich meinen Topinstrumenten. (Und sogar bei denen behalte ich das Preis-Leistungs-Verhältnis im Auge.)
So einer Verdi würde ich das nicht spendieren. Aber für dich um so besser.
Das sind die Klappenbeläge, die den Löwenanteil vom Preis ausmachen, also die Arbeit, nicht das Material.
Bei so einer Pflegementalität bin ich mir doch sehr sicher, dass Wachs und Ventile nicht mehr die ersten sind.
Aber auch wenn das 20 Jahre her ist, ein klarer Kauftipp von mir.
 
Danke Arrigo. Der Kollege hat das Gerät auch gebraucht erstanden, kann aber wegen Schulter-OP nicht mehr spielen. Er hatte sie aber nach dem Kauf (für 400 €) zu Hohner gebracht. Ich denke wenn Wachs brüchig gewesen wäre, hätten die das bei Hohner auch erneuert, macht doch sonst keinen Sinn.
 
Ganz genau.
Wenn das Wachs so schlecht wäre, hätte man es nicht stimmen können. Die Originalventile würden auch bei mindestens jedem zweiten Ton irgendwelche Nebengeräusche produzieren.
Allerdings ist dann seltsam, dass er für eine voll spielbare Verdi nur so einen niedrigen Betrag bezahlt hat.
Verdis für 400€ gibt es viele, nur sind diese dann im Originalzustand und es folgt eine Rechnung in mindestens der selben Höhe, vom Facharbeiter sogar deutlich höher, um sie in den Zustand zu bringen, den die deines Kollegen vor dieser Reparaturrechnung hatte.
Das ist ja der Grund, warum es sich so gut wie nie rentiert, so einen Oldtimer wieder zu aktivieren. Das neue ist nur unwesentlich teurer.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben