Ich spiele Slide sowohl mit der E-Gitarre in Standardstimmung, als auch mit meiner Resonator.
Die Resonator habe ich - je nach Song - entweder auf open D oder open G gestimmt.
MIt einem Clip-Tuner an der Kopfplatte empfinde ich das hier notwendige Umstimmen von D A D f# a d auf D G D g b d als nicht allzu dramatisch.
Wenn Dir bei einem Konzert oder einer Jamsession die hierzu nötige eine Minute nicht gegönnt wird, würde ich ehrlich gesagt in angemessen höflicher Form bei den Mitmusikern nachfragen, ob sie einen an der Waffel haben!
Was die Tonarten angeht bzw. die harmonischen Möglichkeiten, so gibt es ja gerade aus dem Bereich Folk-Fingerpicking diverse Leute mit open tunings, es gibt mittlerweile auch divese Lernhilfen mit Akkordschemata für open tunings.
Ist halt ungewohntes Terrain...
Ich habe mal spaßeshalber angefangen auf einer Tenor-Ukulele herumzuklampfen und habe mich so ohnehin mit ungewohnten GFrifftabellen für Akkorde anfreunden müssen. Das hat mir durchaus für das spielen in open tunings geholfen.
Letztlich hilft das auch, einen von den eingeübten und häufig genug verkrusteten Griffschemata und Tonleiter-Patterns wegzubringen und etwas Neues zu kreieren.
Ich habe mit dem Bottleneck auf dem Mittelfinger die beste Kontrolle und Intonation mit dem Bottleneck.
Ich habe immer noch mit dem Zeigefinger die Möglichkeit, die Saiten hinter dem Bottleneck etwas abzudämpfen, zudem spiele ich sowieso nur mit den Fingern und kann damit auch besser die Saiten dämpfen, um um unerwünschte Nebengeräusche zu vermeiden.
Außerdem kann ich dann mit Bottleneck und RIngfinger plus kleinem Finger eigentlich alle gängigen Akkorde spielen, d.h. die entscheidenden Intervalle, die Dur/Moll/Septim-Akkorde definieren, sind möglich.
Außerdem hat es für mich den großen Vorteil, dass ich mit Zeige-, Ring-, und kleinem Finger noch halbwegs Läufe spielen kann.
Ich mag es nicht so besonders, wenn zwei Strophen und zwei Refrains lang Akkorde oder Powerchords geschrubbt werden und dann wird für den Solospot halt mit dem Bottleneck herumgemacht, das finde ich etwas langweilig.
Die Slidegitarristen, die mich am meisten beeindruckt haben, benutzen eigentlich den Bottleneck als permanente Komponente im Spiel und kombinieren gegriffene Töne und sliden.
Ist halt nochmal eine Höllenarbeit, hier die Intonation sauber hinzukriegen, ich habe jedenfalls eine Weile gebraucht, bis ein (z.B.) Dm7 im 5. Bnd mit Bottleneck-Barré, RIngfinger und kleinem Finger hinbekommen habe...
Anderseits möchte ich den einmaligen Klang aus der Kombination von Bottleneck und gegriffenen Tönen nicht mehr missen - und ich bin weit, weit entfernt vom "Beherrschen" dieser Technik.