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BioMarco
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Nun, einen gewissen Grad an Selbstbeobachtung und Körpergefühl braucht man schon zum Lernen, v.a. autodidaktisch. Bei der Posaune (und anderen Blechblasinstrumenten) wird ja ein Großteil der Tonerzeugung durch den Körper vollbracht. Fehlt es an der Selbstbeobachtungsgabe, muss eben ein Lehrer her.
Und was Übungen angeht: lieber kleine Schritte und nicht zu viel auf einmal wollen. Ich lese oben den Begriff "Kraft" und mag das so überhaupt gar nicht mit dem Posaunenspiel verbinden. Ich habe einige Bläser mit "Kraft" blasen sehen. In der Regel bedeutet das Verkrampfung und mündet in einem gepressten Ton und einem sehr limitierten Tonumfang. Wenn man erst einmal verkrampft ist, geht irgendwann gar nichts mehr. Das ist bei mir auch so, dass ich unter Stress zum Verkrampfen neige, aber wenn man das weiß, kann man z.B. mit gezielten Atemübungen gegensteuern.
Vielleicht hilft es Dir, Dir eher einen konstanten Luftstrom vorzustellen und einfach mal entspannt (ohne Ton) in das Instrument zu blasen. So, als würdest Du eine leichte Feder wegpusten. Dann mit den Lippen den Ansatz formen und darauf achten, dass die Mundwinkel stabil sind, in der Mitte bleibt aber immer ein Loch mit variabler Größe frei, durch das die Luft ungehindert fließt und die Lippen zum Schwingen anregt. Ein typischer Anfängerfehler ist, dass die Lippen einfach nur komplett aufeinander gepresst werden und dass dann kein Loch da ist, durch das die Luft fließen kann. Da man dann gegen die völlig geschlossenen Lippen bläst, wird es natürlich anstrengend und es kostet viel Kraft. Meinen Schülern empfehle ich am Anfang an, in drei Schritten vorzugehen: 1) Lächeln, so dass in den Mundwinkeln stabile Grübchen entstehen, 2) unter Beibehaltung des Lächelns einen "Kussmund" ausformen (an dieser Stelle erröten die Teenies ), bei dem in der Mitte das Loch zu sehen bleibt und 3) Luft durch dieses Loch fließen lassen, bis irgend Ton von selbst entsteht. Das ist natürlich nur meine Herangehensweise mit meinen Schülern und ich kann die natürlich korrigieren basierend auf dem, was ich sehe. Und ich vermittele damit nur das Grundverständnis, wie der Ansatz in etwa zu formen ist, und lasse nicht zu lange auf den Lippen buzzen. Stattdessen gehe ich dann gleich aufs Mundstück und dann aufs Instrument und lasse das Ansatzgefühl "mitnehmen". Lippenbuzzing gerade am Anfang kann sehr schnell zu anstrengend sein und Anstrengung = Verkrampfen...
Ein weiterer typischer Fehler ist, dass man gerade am Anfang zu schnell hoch hinaus will. Ich bin der festen Überzeugung, dass man effektiver im hohen Register vorankommt, wenn man erst einmal konsequent in der mittleren und tiefen Lage bleibt und dort, wo es die Lippen weniger (schnell über)anstrengt, konsequent an einem sauberen und runden Ton arbeitet. Erst wenn es da unten im Bereich zwischen B und b gut und stabil klingt, der Ton nicht mehr wackelt, sondern gerade steht (Kontrolle mit Stimmgerät?!), erst dann sollte man sich langsam nach oben tasten. Aber immer darauf achten, sich nicht zu überanstrengen. Wie gesagt: kleine, aber regelmäßige Schritte sind hier angesagt. Geht man zu früh in die Höhe, fehlt es an der wichtigen Atemtechnik und der grundlegenden Lippenmuskulatur und man gerät schnell in eine Sackgasse. Mit der Brechstange und einfach nur mehr hoch üben erreicht man hier nicht viel.
Ich hoffe das hilft ein wenig. Meine Empfehlung lautet aber eigentlich, Dir einen Lehrer zu suchen, der Dir zumindest die anfänglichen Grundlagen beibringt, bist Du die richtige Richtung eingeschlagen hast und selbst verstehst, worauf es beim Üben ankommt. Falsches Üben ist hier leider kontraproduktiv.
Liebe Grüße
Marco
Und was Übungen angeht: lieber kleine Schritte und nicht zu viel auf einmal wollen. Ich lese oben den Begriff "Kraft" und mag das so überhaupt gar nicht mit dem Posaunenspiel verbinden. Ich habe einige Bläser mit "Kraft" blasen sehen. In der Regel bedeutet das Verkrampfung und mündet in einem gepressten Ton und einem sehr limitierten Tonumfang. Wenn man erst einmal verkrampft ist, geht irgendwann gar nichts mehr. Das ist bei mir auch so, dass ich unter Stress zum Verkrampfen neige, aber wenn man das weiß, kann man z.B. mit gezielten Atemübungen gegensteuern.
Vielleicht hilft es Dir, Dir eher einen konstanten Luftstrom vorzustellen und einfach mal entspannt (ohne Ton) in das Instrument zu blasen. So, als würdest Du eine leichte Feder wegpusten. Dann mit den Lippen den Ansatz formen und darauf achten, dass die Mundwinkel stabil sind, in der Mitte bleibt aber immer ein Loch mit variabler Größe frei, durch das die Luft ungehindert fließt und die Lippen zum Schwingen anregt. Ein typischer Anfängerfehler ist, dass die Lippen einfach nur komplett aufeinander gepresst werden und dass dann kein Loch da ist, durch das die Luft fließen kann. Da man dann gegen die völlig geschlossenen Lippen bläst, wird es natürlich anstrengend und es kostet viel Kraft. Meinen Schülern empfehle ich am Anfang an, in drei Schritten vorzugehen: 1) Lächeln, so dass in den Mundwinkeln stabile Grübchen entstehen, 2) unter Beibehaltung des Lächelns einen "Kussmund" ausformen (an dieser Stelle erröten die Teenies ), bei dem in der Mitte das Loch zu sehen bleibt und 3) Luft durch dieses Loch fließen lassen, bis irgend Ton von selbst entsteht. Das ist natürlich nur meine Herangehensweise mit meinen Schülern und ich kann die natürlich korrigieren basierend auf dem, was ich sehe. Und ich vermittele damit nur das Grundverständnis, wie der Ansatz in etwa zu formen ist, und lasse nicht zu lange auf den Lippen buzzen. Stattdessen gehe ich dann gleich aufs Mundstück und dann aufs Instrument und lasse das Ansatzgefühl "mitnehmen". Lippenbuzzing gerade am Anfang kann sehr schnell zu anstrengend sein und Anstrengung = Verkrampfen...
Ein weiterer typischer Fehler ist, dass man gerade am Anfang zu schnell hoch hinaus will. Ich bin der festen Überzeugung, dass man effektiver im hohen Register vorankommt, wenn man erst einmal konsequent in der mittleren und tiefen Lage bleibt und dort, wo es die Lippen weniger (schnell über)anstrengt, konsequent an einem sauberen und runden Ton arbeitet. Erst wenn es da unten im Bereich zwischen B und b gut und stabil klingt, der Ton nicht mehr wackelt, sondern gerade steht (Kontrolle mit Stimmgerät?!), erst dann sollte man sich langsam nach oben tasten. Aber immer darauf achten, sich nicht zu überanstrengen. Wie gesagt: kleine, aber regelmäßige Schritte sind hier angesagt. Geht man zu früh in die Höhe, fehlt es an der wichtigen Atemtechnik und der grundlegenden Lippenmuskulatur und man gerät schnell in eine Sackgasse. Mit der Brechstange und einfach nur mehr hoch üben erreicht man hier nicht viel.
Ich hoffe das hilft ein wenig. Meine Empfehlung lautet aber eigentlich, Dir einen Lehrer zu suchen, der Dir zumindest die anfänglichen Grundlagen beibringt, bist Du die richtige Richtung eingeschlagen hast und selbst verstehst, worauf es beim Üben ankommt. Falsches Üben ist hier leider kontraproduktiv.
Liebe Grüße
Marco