Welches Mischpult ist für eine Schule geeignet?

Sharkai
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Mal ein theoretischer Gedanke.

Eine Schule will sich eine PA zulegen. Diese wird wahrscheinlich in erster Linie für Ansprachen vor den Eltern genutzt, sollte aber auch unbedingt im Musikunterricht (Chor, Schulband, etc...) eingesetzt werden können. Ebenso möchte man auch kleine Theateraufführungen oder Präsentationen damit lauter machen können.
Also man will eine Eierlegende-Wollmilch-Sau. Es gibt sicher noch einige Anwendungen die man sich im Schulbereich vorstellen kann, die diese Anlage abdecken sollte.
Soviel mal zur Einleitung.

Boxen sind natürlich ein sehr wichtiges Glied in der Signalkette (wenn nicht sogar eines der 2 wichtigsten), trotzdem gehen wir jetzt mal davon aus, das sie einfach ganz brauchbare Boxen haben, denn da kann man nicht all zu viel falsch bedienen. Sagen wir mal, sie haben von "HK Audio" die "Lucas Nano 602" als Stereo System. Ich lehn mich mal aus dem Fenster und sage das die wohl das meiste Abdecken und gleichzeitig "Schultauglich" sind. Sie sind leicht auf- und abzubauen und nicht all zu schwer, so das sich die Schüler das Topteil bequem auf den Boxenständer hieven können. Klar gibt es auch andere ähnlich Systeme, aber bleiben wir mal bei diesen Boxen.

Jetzt die Problematik.
Die größere Problematik wird beim Mischpult auftauchen.
Welches Mischpult ist den eurer Meinung nach Schultauglich? Dabei sollten das Pult die Lehrer und die Schüler bedienen können. Bei den Schülern mach ich mir da weniger Gedanken, weil die das lockerer an alles ran gehen. Die probieren einfach was passiert, wenn man hier oder da dreht (was hoffentlich die Boxen oder das Trommelfell nicht killt ;)).
Lehrer dagegen (so ist zumindest meine Erfahrung) haben vor einem Teil mit so vielen Knöpfen, Reglern und Anschlussmöglichkeiten einfach "Respekt" (um nicht "Angst etwas falsch zu machen" zu sagen) und trauen sich nicht hin zu langen. Wenn das alles dann auch noch über ein Tablett läuft, wird das wohl noch schlimmer.

Um aber all dem trotzdem eine Chance zu geben, setzen wir auch eine einmalige praktische Einweisung in das Mischpult voraus. Nicht all zu erschöpfend, aber doch so, das alles was man normalerweise braucht auch angesprochen und vielleicht vorgeführt wurde.

Als Budget für das Pult nehmen wir mal zwei Werte: einmal bis 1.000 Euro und einmal bis 2500 Euro (sonst haben digitale Pulte fast keine Chance)

Jetzt die Frage:
Digitales oder Analoges Mischpult?
Welches Pult und warum ausgerechnet dieses?
Was für Fallstricke wird es eurer Meinung nach geben?



Wie ich auf dieses Thema gekommen bin?
Wer schon mal als Elternteil in einer Schule war, wo die zarte Stimme der Rektorin über eine "Aldi-PA" (war keine, aber die Formulierung verdeutlicht was ich meine) verstärkt wurde und man trotzdem nichts verstanden hat, der weiß wie ich auf diese Gedanken komme. Als mir das genau so mehrfach passiert ist war mein Gedanke, "Lass mich mal an das Mischpult". Aber das macht man nicht, denn wenn die Anlage wirklich so Kacke ist, kann auch der beste Faderschubser da nichts ausrichten und man steht so richtig blöd vor allen anderen Eltern da. Und ja, die Anlage war wirklich so schlecht, ich hab sie mir danach angeschaut. Die Klangregelung beherbergte einen Bass und Trebble Regler, und das wars. Dazu noch einen Gain (der wohl als Kanalfader Missbraucht wurde) und einen für die Gesamtlautstärke. Das Mikro konnte ich nicht Identifizieren, war aber auf jeden Fall kein Markenmikro, weil keine Marke drauf stand. Immerhin war es mit einem XLR-Kabel angeschlossen. Ich glaube das mit einem besseren Mikro hier schon sehr viel gewonnen gewesen wäre...
Nach diesem Erlebnis hab ich mir immer wieder Gedanken drüber gemacht, wie man das besser machen könnte, und so ist die Idee für dieses Thread geboren worden.
 
Eigenschaft
 
Digitales oder Analoges Mischpult?
ein analoges, weil digital halte ich für zu kompliziert und komplex (vor allem für diverse lehrer)

Welches Pult und warum ausgerechnet dieses?
das hängt natürlich auch davon ab, wie groß das Pult sein soll/darf, also wieveiele Signale es verarbeiten können soll für chor/Schulband. Mir fällt da spontan z.b. die Mixwizzardserie von A&H ein. Tolles Pult mit sehr gutem EQ, 19" fähig, dh man könnte es in ein 19" L-Rack (auf Rollen) verbauen und schonmal intern verkabeln, z.b. mit einem Hallgerät. So lassen sich dann gewisse Zuordnungen auch einfach beschriften (der Knopf ist für den hall - der andere für einen Monitor, etc).

Was für Fallstricke wird es eurer Meinung nach geben?
naja, man sollte schon verstehen, wie sowas funktioniert, aber bei einem analogen Pult ist zumindest mal klar - oder kann relativ einfach klar gemacht werden, wo man was einstecken muss, wo was reingeht und wo was wieder rausgeht. Man kann daher durch "falsches" patchen und verquere routings nichts total verstellen.
Ich würde vor allem auf robustheit achten, auch was die sonstige hardware angeht (also keine billigen neutriknachbauten), denn bekanntlich gehen sowohl Schüler, wie aber auch "ungeübte" Lehrer nicht unbedingt zärtlich mit dem Zeugs um.
 
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Also bei uns an der örtlichen Schule steht ein Yamaha ql5. Damit kamen und kommen Schüler wie auch Lehrer nach einmaliger Einweisung wunderbar zurecht. Liegt aber wohl ein klitzekleines bisschen über dem Budget.
 
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Meine indirekte Erfahrung an unserer Schule (Gymnasium).

Die haben mittlerweile ein Behringer X32 Producer, allerdings gibt es seit Jahren eine aktive Musik AG der Oberstufe, die sich (mit engagiertem Lehrer mit Sachverstand) mit der gesamten Beschallungs (und Beleuchtungs) Technik beschäftigt, wobei die Gesamtausstattung auf deutlich höherem Level ist (aktive PA inkl. Subs, drahtlose Mikros, z.T. inEar Monitoring etc.)
Somit wird auch jeder Einsatz des Pults/Anlage, auch in den Abendstunden, von Schülern dieser AG "gefahren".

Das ist vermutlich überdimensioniert für deine Schule (> Lucas Nano).

Deshalb rate ich auch zu einem analogen Mischpult und, um im Etat zu bleiben, solltest du Bedenken, das die Peripherie (Mikros, Kabel Ständer, ggf. etwas Licht, Multicore usw.) auch ne Menge Geld kostet.

Da die Anlage ja beweglich sein Muss, rate ich zu einem Mixer im Rollrack, wo auch gleich via Rackschubladen der Rest (Mikros, Kabel etc) untergebracht ist.

M.E. reicht hier ein Mittelklassepult von Mackie, Soundcraft, Allen & Heath, Yamaha mit eingebautem FX (Schulband).

Die Grösse (Anzahl Kanäle) sollte vorher mit den Verantwortlichen ermittelt werden (denkbarer, gewünschter Maximalbedarf für eine Schülerband oder Theater AG)
Was brauche ich an Mikrokanälen, Line Eingängen, will ich ggf Recorden am Pult direkt, soll es auch als Audio Interface (PC Aufnahmen) dienen.

Für die Ansprache der Rektorin reicht eine Lucas Nano mit dessen eingebautem Mischpult.
 
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Ich finde für solche Zwecke die Qu-Serie von Allen & Heath interessant (nicht nur, weil ich selbst seit Jahren mit dem Qu-16 arbeite ;)) - digitale Möglichkeiten verbunden mit analoger Bedienbarkeit, dafür weniger komplex als z. B. die X32-Serie, trotzdem für Schulzwecke sicher ausreichend...
 
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Die Frage ist an sich gar nicht so leicht zu beantworten. Vor allem wiel wir noch nicht genug wissen um sie sinnvoll zu beantworten. So fehlt mir zumindest noch eine Angabe wie viele Signale gleichzeitig bearbeitet werden sollen. Sind es 4, 8, 16 oder gar 64? Man weiß es nicht. Auch ist für einige Anwendungsfälle, Chor und Band, sicher auch darüber nachzudenken ob und wie man ein Monitoring bewerkstelligt. Dinge wie diese sind wohl vorher noch zu klären. Genauso ob man kurz- bis mittelfristig auch so etwas wie Aufnahmen machen will.
So und jetzt mal etwas zur bisherigen Fragestellung.
Analog hat einen großen Vorteil. Man sieht was das Pult kann und kann schnell damit "warm" werden. Allerdings sind die darin verbauten Möglichkeiten meist sehr begrenzt. Da sind digitale Pulte in der Regel gleich mal üppiger ausgestattet. Halleffekte, Kompressoren, Gates usw., bessere EQ-System, mehrere Ausspielwege (Aux und Matirx) usw. sind bei digitalen Pulten Standard. bei analogen braucht es schnell mal zustzlicher Geräte wie eben Effektgeräte, EQs zum Optimieren der Anlage an den Raum. Man kann sicher auch ohne, aber ist dann immer sehr schnell am Limit.
Soll es nicht aufwendig sein (die Wahl der Boxen legt das nahe) so kann z.B schon ein Soundcraft Signature 12 allen Anforderungen genügen. das ist klein, überschaubar, hat einen guten Grund-Klang und kostet nicht soo viel. Das gibts sogar in einer Mehrspur-Aufnahme Variante. Wil man mehr Eingänge und Ausspielwege so bietet sich das Signature 22 an. Auch das gibt es in Mehrspurmitschnittvariante. Diese Pulte sind allesamt ganz gut klingend und haben noch ein moderates Preisgefüge. Ich habe das Signature 12 gerne mit meinem Rocktrio in Kneipengigs im Einsatz. Bis auf den verbauten Effekt, den ich persönlich nicht mag ist das schon recht ordentlich. Klar, es gibt da noch einige Marktbegleiter wie das schon genannte MixWiz-Teil von Allen&Heath aber ich finde dass die Signature Pulte hier für mich das beste Preis/Leistungs Verhältnis haben.
Alternativ kann man sich auch ein digitales Pult kaufen. Die haben mehr zu bieten, sind also langfristig sicher die Pulte, die mehr Potenzial für alle beteiligten haben. Allerdings muss man sich da auf etwas mehr Einarbeitungszeit und -aufwand gefasst machen.
Das QU16 mag auf den ersten Blick eine gute Variante sein, ich persönlich finde aber dass es für das, was es kann, deutlich zu teuer ist, selbst wenn es inzwischen auch um einiges günstiger zu haben ist als noch vor nicht all zu langer Zeit. Mir fehlen da einfach die Möglichkeiten sich mit dem Pult zu entwickeln, etwas das meiner Meinung auch ein Schulpult den Schülern anbieten soll. Die deutlich bessere Variante wäre zwar das SQ5, aber das ist dann preislich schon klar am oberen Limit.
Die X32 Serie ist sicher das Pult, welches dem angepeilten Ziel "Eierlegende-Wollmilchsaus, die Arien singen kann" entsprechen würde. Allerdings, wie Will schon sagte, ist es, wohl aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, etwas schwerer zu begreifen. Zumindest in all seinen Möglichkeiten. Es ist aber schon so, und das gilt wohl für alle Pulte in dem Segment, dass man es auch als Neuling gleich mal benutzen kann, da es eine ganz sinnvolle Grundeinstellung hat. Behringer hat auch einiges in eine leichtere Bedienbarkeit gesteckt und entwickelt nach wie vor noch sehr aktiv an der Serie weiter. So kann man inzwischen eine Szene, die die gesamten Pulteinstellungen abgespeichert hat, im Pult hinterlegen, die nach dem Einschalten geladen wird. So kann man sicherstellen, dass nach dem Einschalten des Pults alles "Auf Anfang" steht. Gut für die Lehrer, die gleich verunsichert wären wenn das Mikro für die Probe nicht gleich auch an ist.

BTW: aus meiner Sicht sollte man vor allem von den Presonus und Soundcraft Digitalpulten einen weiten Bogen machen. Beide Firmen haben es nicht wirklich drauf, da vernünftiges, zumindest im unteren Marktsegment, zu liefern.

Also, mein Vorschlag wäre entweder, wenn es vor allem um Einfachheit geht, ein Signature 22 MTK als analoges Pult oder ein X32 Compact im Digitalen Bereich, da es doch für alle noch etwas Entwicklungspotential anbiete, weil es sehr gut ausgestattet ist.
 
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Also bei uns an der örtlichen Schule steht ein Yamaha ql5. Damit kamen und kommen Schüler wie auch Lehrer nach einmaliger Einweisung wunderbar zurecht. Liegt aber wohl ein klitzekleines bisschen über dem Budget.
"Wow, that pulls me the socks out!" :ugly:
Echt, ihr habt so was geiles an der Schule? Was ist den das für eine Schule?

@Mfk0815
X32? Also da brauch man schon einiges an Einarbeitung. Ich hab ja ein X32 und bin damit soweit voll zufrieden. Preis/Leistung ist wirklich phänomenal. Aber die Bedienbarkeit ist echt nicht ohne. Man kommt wirklich schnell überall hin, wenn man weiß wie.
Aus meiner Erfahrung hab ich gelernt, das man dann recht schnell zu suchen beginnt und auf so viele Einstellmöglichkeiten stößt das man den überblick verliert. Aus Neugierde patcht man noch schnell "aus versehen" das Routing um und der Pult ist plötzlich still und keiner weiß warum. Nachdem mir das passiert ist, konnte ich das Pult nur mit einem Werksreset wieder zum laufen bringen. Heute lach ich drüber.



Ich habe ganz bewusst einige Frage offen gelassen. Die eine Schule kommt mit wenig, die andere mit viele Signalwegen aus. Aber das ist ja auch das kleinste Problem, da es zumindest von analogen Mischpulten der gleichen Serie verschiedene Größen gibt. Im Digitalbereich ist das ähnlich.

Die Sache mit den Lautsprechern hab ich nur deshalb auf die HK NANO Serie festgelegt, weil die in meinen Augen für Schulen sinn machen, aber die sind auch nicht besonders wichtig für die eigentliche Fragestellung.

Bei all dem sollte der Focus auf der Bedienbarkeit liegen. Dabei ist natürlich auch die eigen Erfahrung mit den Geräten gemeint.
Stellt euch die Lehrer die an Eurer Grund- oder Realschule oder Gymnasium vor. Und dazu noch die entsprechenden Schüler. Das sind die potenziellen Bediener der Anlage und die werden das dann auch nutzen. Es geht hier um keine spezielle Schule, sondern eher um eine deutschlandweite Durchschnittschule.

Ich glaube nicht das die Dorfschule einen Mischpult mit 32 oder mehr Kanälen zwingend braucht. Das würde wohl übers Ziel hinausschießen. Aber kleine Theateraufführungen wird es immer geben, genauso wie Ansprachen vor den Eltern, eine musikalische Darbietung oder auch mal ne Schülerdisco. Eben all das was an "normalen" Schulen so passiert.
Wir sind hier nicht im professionelle Bereich, sondern eher Anwendernah, nämlich bei den Lehrern und Schülern.
Wenn eine Schule tatsächlich mehr als 20 Kanäle benötigt, dann wird sie sich das auch entsprechend zulegen, aber das sind Einzelfälle und ganz sicher nicht der Durchschnitt.

...und wie gesagt ist das für mich mehr ein Gedankenspiel, das aber dem ein oder anderen vielleicht helfen kann, der sich mit so einer Anschaffung beschäftigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Wow, that pulls me the socks out!" :ugly:
Echt, ihr habt so was geiles an der Schule? Was ist den das für eine Schule?
mir auch. Wobei ich persönlich diese Yamaha QL alles andere als "geil" finde. Aber wahrscheinlich würde ich mich sowohl als Schüler, wie auch als Elternteil eines Schülers mehr darüber aufregen, dass für so ein Teil derart viel Geld ausgegeben worden ist, was man vermutlich für Sinnvolleres hätte einsetzen können (reines Gedankenspiel) - mal ganz abgesehen davon, dass ich es schwer zu bezweifeln wage, dass "sowohl Schüler, wie auch Lehrer nach einer EINmaligen Einweisung, mit einem solchen Gerät WUNDERBAR zurecht kommen" - aber das ist ein anderes Thema.
 
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Was ist den das für eine Schule?
Das ist ein Gymnasium + Oberschule. In der Mensa dort finden aber auch teilweise externe Veranstaltungen statt wenn nicht grade ein Virus wütet...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
mal ganz abgesehen davon, dass ich es schwer zu bezweifeln wage, dass "sowohl Schüler, wie auch Lehrer nach einer EINmaligen Einweisung, mit einem solchen Gerät WUNDERBAR zurecht kommen
Hm. Man muss vielleicht dazu sagen, dass die Lehrer, die damit arbeiten, so wie auch der Hausmeister bereits einen gewissen background mitgebracht haben. Für die war das arbeitsmittel Mischpult jetzt kein Fremdwort. Und man sollte die heutige so digitalisierte Generation an Schülern nicht unterschätzen. Die lernen den Kram in der Hälfte der Zeit.
Die Schule hat für einen kleineren Raum übrigens auch eine sq5 am Start.
 
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Ich kann mich hier den anderen nur anschließen: Schwierig, das pauschal zu beantworten.

Im Rahmen der aktuellen Ausschreibungen für Schulneubauten habe ich pultmäßig das letzte Jahr alles von Allen & Heath ZED10 und Soundcraft EPM12 über Soundcraft Impact und Behringer X32 bis hin zur Yamaha QL1 geliefert. Und das sind noch die geringsten Kostenfaktoren. Wenn ich euch jetzt erzählen würde, was in einem Schulkomplex im Münchner Speckgürtel drin hängt, würden euch die Augen übergehen. Da ist jede durchschnittliche Stadthalle ein Waisenhaus dagegen, und zwar hinsichtlich jedes Einzelgewerkes (Licht, Ton, Video und auch Kinetik).

Egal, back2topic: Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass es halt drauf ankommt, wie viel "Glück" man mit dem Nutzerkreis hat. Da war alles dabei von hochmotivierten Hausmeistern, Lehrern und Oberstufenschülern, von denen man sogar noch was lernen kann, bis hin zu anderen völlig Unbedarften, denen man eigentlich jeden einzelnen Stecker in 48er Schriftgröße kennzeichnen müsste, obwohl es in der ganzen Anlage nur genau eine Anschlussbuchse gibt, wo der überhaupt mechanisch reinpasst. Oder man fünf Mal erklären musste, dass man "das iPhone nicht 'mal eben' per Bluetooth mit der Seeburg GL16 verbinden kann".

Mit welcher Variante davon man es zu tun hat, kann man als Externer im Vorfeld schwer beurteilen.
Als valide Lösung hat sich ein Konzept rauskristallisiert, wo es in einem stationären oder auch mobilen Rack einen DSP völlig ohne Bedienelemente gibt wie bspw. BSS Soundweb BLU-100 und da gehen eine Anzahl X ebenfalls im Rack installierter Funkstrecken drauf, plus vielleicht noch irgendeine Leitung vom Bodentank auf der Bühne, wo man dann ein Rednerpult mit ME34 anstecken kann.
Eventuell sitzt auch die Videokreuzschiene gleich mit drin, dann ist natürlich auch deren Audio-Out mit aufgelegt, somit das Thema "Kinoabend / Präsentation" ebenfalls berücksichtigt.

Das ist fix und fertig so eingemessen und konfiguriert, dass das an einem auf Klartextbeschriftung konfigurierten, digitalen Bedienpanel genau so weit aufgedreht werden kann, dass eben 100%ige Rückkopplungssicherheit besteht.

Hier mal ein Bild, wie sowas in etwa aussehen kann (in dem Fall allerdings mit voll analogen Bedienelementen, die digitale Variante wäre z.B. BSS Contrio EC-8BV).

Damit ist die Anforderung "Begrüßungsrede zum Schuljahresbeginn" schon mal abgefrühstückt.

Dann gibt es zusätzliche Eingänge für ein externes Pult der persönlichen Wahl, eine Variante wird halt geliefert, aber es kann natürlich jeder seine Präferenz anschließen.

Das "bauseits vorhandene" kann dann durchaus auch ein analoges sein. Kompressoren, Gates und Vollparametrik nutzen keinem was, wenn er nicht damit umgehen kann.

Da mag vielleicht die Digikonsole teilweise sogar in der Hinsicht Vorteile haben, dass man einfach die vor Überschreiben geschützte Standardshow wieder laden kann und dann klingt das auch wieder vernünftig, wenn man den Fader hochschubst.

Das Dynacord-Analogpult mag noch so unzerstörbar anmuten, bringt aber auch nix, wenn sich drei Veranstaltungen lang jeder wundert, warum das so dumpf klingt, anstatt mal drauf zu kommen, dass einfach der High-Shelf auf Linksanschlag steht (kann ja nicht so verkehrt sein - die AUX-Regler sind ja genauso eingestellt).

Wenn jemand "High-Class-Beschallung" betreiben will, hat der vermutlich ohnehin entsprechendes Material im Zugriff, ist ja heute eh alles mehr als bezahlbar geworden. War in unserer Schulzeit nicht anders - wir hatten zwar mit Soundcraft GB8-32 zum Schluss raus ne ganz nette Konsole bekommen; Outboard und spezielle Mics kamen aber aus "Privatbesitz". War für uns aber auch völlig OK - wir hatten einfach einen sehr hohen Anspruch an uns selbst, konnten aber kaum verlangen, dass dafür fremde Gelder in die Hand genommen werden - "funktioniert" hatte es ja in den Vorjahren immerhin auch mit dem guten alten Powermate und ohne das ganze andere Zeug...
 
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Und man sollte die heutige so digitalisierte Generation an Schülern nicht unterschätzen. Die lernen den Kram in der Hälfte der Zeit
da hast du völlig recht, die unterschätze ich gar nicht (im Gegenteil) - aber die Lehrer als Allgemeinheit können mit sowas nicht umgehen. Aber du hast o.a. deine Aussage ja relativiert. Ausgehend war aber hier von @Sharkai eine "durchschnittliche Schule" mit ganz normalen Lehrern und ganz normalen Schülern (Zitat Feuerzangenbowle) und ich bin selbst ausgebildeter Lehrer und kenne viele Lehrer - daher meine Zweifel.
 
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Aber wahrscheinlich würde ich mich sowohl als Schüler, wie auch als Elternteil eines Schülers mehr darüber aufregen, dass für so ein Teil derart viel Geld ausgegeben worden ist, was man vermutlich für Sinnvolleres hätte einsetzen können
Ein weiteres hmm... die Schule legt viel Wert auf Kunst und Kultur. Das tut die Gemeinde insgesamt. Und Schülern ein analogpult hinzustellen ist vielleicht ganz nett, aber ganz ehrlich einfach nicht mehr Up to Date. Wer bitte arbeitet denn ernsthaft noch analog???
 
Lies bitte nochmal Post #1 und #7 - um dir nochmal vor Augen zu führen, worum es HIER geht!
 
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Ausgehend war aber hier von @Sharkai eine "durchschnittliche Schule" mit ganz normalen Lehrern und ganz normalen Schülern (Zitat Feuerzangenbowle) und ich bin selbst ausgebildeter Lehrer und kenne viele Lehrer - daher meine Zweifel.
Ich geb dir natürlich in dem Punkt recht. Doch es macht auch ein wenig traurig zu sehen, dass in den meisten Schulen Geldmangel herrscht. Dabei sollten wir doch das Geld in die Bildung unserer nachfolgenden Generationen investieren. Sonst wird Deutschland da mal (wie man grade im digitalen Bereich bereits sehen kann) ganz schnell abgehängt. Und ich finde auch der Umgang mit zeitgemäßer Technik gehört wohl dazu. Aber jetzt schweife ich so langsam ab :)
 
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(Achtung: OT)

ja, da könnten wir mal eine Diskussion über "Bildung" führen - es ist übrigens nicht damit getan, dass Schulen digitale geräte besitzen/anschaffen, sondern das würde damit beginnen, dass die Lehrer - und hier meine ich vor allem die alt eingesessenen - gefälligst lernen, diese auch anzuwenden. Statt 13 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr, gehören die jedes Jahr in den Sommerferien auf Fortbildung geschickt, um mit solchem Zeugs umgehen zu lernen, aber auch ihre uralten Unterrichtsmethoden zu hinterfragen..... So, jetzt sind wir endgültig OT ;-)

...und ich habe es mir jetzt mit allen Lehrern verscherzt hier :D
 
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Was ich bei Schulen und Musikschulen immer mal wieder sehe, sind die Yamaha Stagepas Systeme oder Ähnliches. In vielen Fällen reicht sowas wohl aus, transportabel und recht einfach zu bedienen. So eine Anlage halte ich zumindest für Schultauglich.
Aber ja, es ist natürlich nicht möglich, die Ausgangsfrage pauschal zu beantworten.
Wenn es dann doch Schul Big Band, Chor usw. gibt, kann die Schule ja vielleicht auch nochmal etwas mehr springen lassen. Ein System für alle Eventualitäten.... ich weiß nicht....
 
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X32? Also da brauch man schon einiges an Einarbeitung. Ich hab ja ein X32 und bin damit soweit voll zufrieden. Preis/Leistung ist wirklich phänomenal. Aber die Bedienbarkeit ist echt nicht ohne. Man kommt wirklich schnell überall hin, wenn man weiß wie.
Aus meiner Erfahrung hab ich gelernt, das man dann recht schnell zu suchen beginnt und auf so viele Einstellmöglichkeiten stößt das man den überblick verliert. Aus Neugierde patcht man noch schnell "aus versehen" das Routing um und der Pult ist plötzlich still und keiner weiß warum. Nachdem mir das passiert ist, konnte ich das Pult nur mit einem Werksreset wieder zum laufen bringen. Heute lach ich drüber.
Ich sagte auch dass man sich damit beschäftigen muss. Und wenn „man dann recht schnell zu suchen beginnt“ dann wird man beim X32 meist auch fündig. Das kann man von dessen Marktbegleitern im Preissegment nicht behaupten. Und alleine die Tatsache, dass man zu suchen beginnt, zeugt schon davon dass man was finden will.
Wenn es ganz einfach sein soll, dann nimm eine der genannten analogen Pulte, denn für den, der am X32 scheitert, kann auch ein QU16, StudioLive und wie sie alle heissen, die man hier als „Pult mit analogfeeling“ bezeichnet, ein Buch mit sieben Siegeln sein. Irgendwann wird so schwierig, dass man am Generalschalter schon eine ausführliche Erklärung anbringen muss, wozu der gut ist.
Vielleicht ist es das beste wirklich eine Minimalausstattung mit Mini-Analogpult, der Nano und zwei Mikros sowie Zuspieler zu besorgen. Für alles was damit nicht geht sollte dann einfach Material sowie Fachpersonal zugemietet werden.
 
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Für mich wäre dies ganz klar: Digitalpult. Begründung: Mit einem Analogpult würde man sich sehr schnell Möglichkeiten verbauen, wie z.B. Ausspielwege. Auch würde niemand bei einem Analogpult auf die Idee komen (Schule!) sich noch ein Siderack mit Dynamik und vor allem EQs anzuschaffen. Im Digitalpult ist das alles mit drin.

Zur Bedienung: Ein Digitalpult hat einen Szenenspeicher. Dieser kann gar auf einem USB Stick oder einem anderen Medium gesichert werden. Damit kann man das Pult immer wieder in einen definierten Grundzustand versetzen und man kann im Weiteren Szenen für bestimmte Anwendungen vorfertigen, die dann selbst der größte OberDAU abrufen kann und dann nur die Fader schubsen muss.

Als mögliches Pult würde ich auch das A&H Q favorisieren. 16 Inputs reichen wohl vollkomen. Bei größeren Geschichten sollte das dann eine Fachfirma machen.

Allerdings wird man wohl die Rahmenparameter abstecken und da sieht es dann so aus: Möglichst klein und möglichst mobil. Kein Kabelsalat und aufwendiger Aufbau. Also läuft es eben auf solche All-in-One Lösungen ala "Aldi-PA" hinaus. Stagepass und Konsorten. Für die Ansprache beim Schulfest, bei dem eh keine Sau zuhört reicht das und wenn man ab und an pro Schuljahr eine Aufführung der Kids in der Sporthalle stattfindet reicht das meist auch. Da wird kein Aufwand getrieben und noch weniger Geld ausgegeben.

Ich würde mir im Moment viel mehr Gedanken über die Möglichkeit von Streaming machen und - so wie ich gerade mal wieder lesen muss - über entsprechende Lernplattformen für das Distanzlernen. Die Verantwortlichen haben dies seit über 20 Jahren verschlafen und kommen jetzt auch nicht in die Pötte.

Also ist das Thema schon bevor man darüber nachdenkt, durch.
 
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Was ich bei Schulen und Musikschulen immer mal wieder sehe, sind die Yamaha Stagepas Systeme oder Ähnliches. In vielen Fällen reicht sowas wohl aus, transportabel und recht einfach zu bedienen. So eine Anlage halte ich zumindest für Schultauglich.
Aber ja, es ist natürlich nicht möglich, die Ausgangsfrage pauschal zu beantworten.
Wenn es dann doch Schul Big Band, Chor usw. gibt, kann die Schule ja vielleicht auch nochmal etwas mehr springen lassen. Ein System für alle Eventualitäten.... ich weiß nicht....
Ich wäre froh, wenn ich in Schulen ab und zu einen Stagepas sehen würde. Grundsätzlich scheint aber etwas in dieser Art (nicht in dieser Qualität) die Normalität zu sein. Dazu noch ein Billigmikro von Opa aus der Schublade und schon wird auch das wunderbar klar und deutliche hochdeutsch des Rektors zum unverständlichen gemulme.

Ich sagte auch dass man sich damit beschäftigen muss. Und wenn „man dann recht schnell zu suchen beginnt“ dann wird man beim X32 meist auch fündig. Das kann man von dessen Marktbegleitern im Preissegment nicht behaupten. Und alleine die Tatsache, dass man zu suchen beginnt, zeugt schon davon dass man was finden will.
Wenn es ganz einfach sein soll, dann nimm eine der genannten analogen Pulte, denn für den, der am X32 scheitert, kann auch ein QU16, StudioLive und wie sie alle heissen, die man hier als „Pult mit analogfeeling“ bezeichnet, ein Buch mit sieben Siegeln sein. Irgendwann wird so schwierig, dass man am Generalschalter schon eine ausführliche Erklärung anbringen muss, wozu der gut ist.
Vielleicht ist es das beste wirklich eine Minimalausstattung mit Mini-Analogpult, der Nano und zwei Mikros sowie Zuspieler zu besorgen. Für alles was damit nicht geht sollte dann einfach Material sowie Fachpersonal zugemietet werden.

Asche auf mein Haupt, da hab ich nicht richtig gelesen. Sorry.
Da ich bis jetzt nur mit dem UI12 und dem X32 an Digitalpulten gearbeitet habe hast du schon recht, das Digitalpulte so ihr Tücken haben und man auch an einem UI12 scheitern kann. Dennoch ist die Bedienoberfläche vom UI12 echt genial einfach strukturiert. Das Gerät hab ich zum ersten mal eingeschaltet und schon nach ein paar Minuten wusste ich wie es soweit funktioniert. Hier hat man die Kunst des Weglassen geübt. Klar ist das UI12 auf minimale Ausrüstung getrimmt, aber im vergleich zum X32 sind da schon Welten bei der Bedienung dazwischen, und da rede ich nicht von der X32App. Dafür kann das X32 natürlich auch echt verdammt viel, vor allem im Vergleich zum UI12/16.

@yamaha4711
Du beschreibst fast exakt meine Gedanken zum Digitalpult. Aber an den Vorteil der Szenenspeicherung hab ich noch gar nicht gedacht. Ein Punkt für die Pro-Digital-Seite.

Allerdings wird man wohl die Rahmenparameter abstecken und da sieht es dann so aus: Möglichst klein und möglichst mobil. Kein Kabelsalat und aufwendiger Aufbau. Also läuft es eben auf solche All-in-One Lösungen ala "Aldi-PA" hinaus. Stagepass und Konsorten. Für die Ansprache beim Schulfest, bei dem eh keine Sau zuhört reicht das und wenn man ab und an pro Schuljahr eine Aufführung der Kids in der Sporthalle stattfindet reicht das meist auch.
Auf den Punkt. Außer das ich sehr wohl zuhören wollte, es aber kaum verstand (rein akustisch, nicht inhaltlich ;)).

Ich würde mir im Moment viel mehr Gedanken über die Möglichkeit von Streaming machen und - so wie ich gerade mal wieder lesen muss - über entsprechende Lernplattformen für das Distanzlernen. Die Verantwortlichen haben dies seit über 20 Jahren verschlafen und kommen jetzt auch nicht in die Pötte.
Streaming mag im Moment wirklich der besser Gedanke sein, aber Corona wird auch nicht ewig auf dem Plan sein. Früher oder später wird der Alltag wieder einkehren. Ich vermute mal, das man dann das Thema Streaming an den Schulen wieder nach hinten schieben wird, weil wieder mal kein Geld da ist. Aber das ist eine andere Baustelle in der ich aber auch deiner Meinung bin.
 

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