Herzlich willkommen in der Welt der Keyboards/Synthesizer und unentdeckten Welten
Ich würde mir wirklich mal, um einen Eindruck zu bekommen, einen Nachmittag Zeit nehmen und in ein Musikgeschäft fahren und dort einfach mal die Geräte testen und den Verkäufer mit den Fragen bombadieren. In einem guten Fachhandel, findest du meistens auch Leute, die dich ordentlich Beraten können und dir anhand der Geräte vor Ort einen Einblick in der Welt des elektronischen Musikmachens geben. Das nur mal so als allgemeiner Tipp.
Für eine Soundkarte muss ich nochmal 160 Euro ausgeben?? Ist das jetzt eine top Soundkarte, die meine Anforderung in hohen Maßen übersteigt, oder sind alle günstigeren Soundkarten nicht zu gebrauchen?
Nein, dass ist ein normales Audio/Interface für Einsteiger, oder kleinere Projekte, mit dem man ohne größere Kompromisse, sofort starten kann. Die Top-Interfaces bewegen sich in Preisbereichen um 1000 Euro und mehr. Natürlich sind auch günstige oder "On-Board" Soundkarten nicht völlig untauglich, aber hier fängt es schon an. Man braucht zum ordentlichen "Musikmachen" - mit einer entsprechenden Software - auch spezielle Treiber. Hierbei wirkt sich nämlich die viel zitierte Latenz von Audiosystemen "spürbar" aus.
Software wie Cubase bietet die Möglichkeit von "virtuellen" Instrumeten. Grob gesagt wird im Rechner also ein Synthesizer/Klangerzeuger bereitgestellt. Mit einem MIDI-fähigen Keyboard (der Begriff "Keyboard" gilt eigentlich für ALLE Instrumente mit einer klavierähnlichen Tastertur) kannst du jetzt diese Klänge in "Echtzeit" spielen. So der Idealfall und die Werbetexte der Hersteller. In der Praxis ist es aber so, dass die Informationen von dem MIDI-Keyboard (MIDI ist nur ein Steuerprotokoll/Schnittstelle für elektronische Instrumente) erstmal im Rechner verarbeitet werden müssen, dann muss der Klang "berechnet" werden und über das Audiointerface hörbar gemacht werden. All das braucht seine Zeit im Rechner. Ist der Computer gut konfiguriert, schafft er das so schnell, dass man es als Musiker gar nicht, oder kaum merkt. Mit speziell auf das "Musikmachen" optimierten Komponenten funktioniert das natürlich leichter, als mit Standardsystem vom Gemüsehändler um die Ecke.
Ist es günstiger, ein Keyboard mit Klangerzeugung zu holen und eine günstigere Soundkarte, die dann meinetwegen auch ne größere Zeitverzögerung haben kann - oder ein Keyboard ohne Klangerzeugung und dann eine Soundkarte, mit der ich dann über den PC direkt hören kann, was ich gerade spiele?
Hast du ein Instrument mit EIGENER Klangerzeugung, gibt es das Problem der Latenz erstmal nicht. Spielt du damit etwas über ein MIDI-Interface in den Rechner, werden im Grunde nur die Steuerinformationen für die NOTEN im Computer gespeichert. Also welche Note wann, wie lange und wir stark angeschlagen wurde. Hierbei spielt die Audio-Latenz keine Rolle.
Was heißt denn heute? Ich suche ja momentan eher nach älteren Modellen...
Ich würde schon gerne, direkt am Keyboard mit der Anschlagdynamik "arbeiten". Mir bringt die Anschlagdynamik ja auch nichts, wenn ich diese nicht regeln kann, weil man dafür z.B. total feinfühlig sein muss. Oder meinst du/ihr, dass das allgemein der Fall ist?
Ich denke das ist unwichtig, oder wird von dir überschätzt. Der MIDI-Standard rastert die Anschlagdynamik in 128 Schritten von 0 bis 127. Wie jetzt die Tasterturen auf deine Fingerkraft reagieren ist halt herstellerabhängig. Bei manchen Instrumenten, kann man das einstellen. Aber unspielbar ist eigentlich kaum Instrument, aber die persönlichen Vorlieben sind halt unterschiedlich. Ich bevorzuge z.B. eine Tastertur die etwas "schwergängiger" ist.
Meinst du in der Preisklasse 100 Euro für gebrauchte/ältere Keyboards?
Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt gar nicht, welche Geräte denn denen, die ich jetzt im Auge habe, ähnlich sind.
Wie sieht es denn mit der Herstellerabhängigkeit aus? Also Fatar soll doch ganz gute Tastaturen machen oder? Wie sieht es denn mit M-Audi, CME, Edirol und Novation aus? Und was ist mit den anderen nicht genannten Marken?
Also für 100 Euro wird es schwer werden - ob nun neu oder gebraucht - ein Gerät MIT Klangerzeugung zu bekommen, welches über das Maß eines "Spielzeugs" hinaus geht. Der Anfangs von dir vorgeschlagene Korg X5D ist kein schlechter Kandidat, wird aber unter 150 Euro nicht zu bekommen sein. Für solche Instrumente benötigst du aber wieder ein MIDI-Interface, damit du das Gerät an den Rechner anschliessen kannst. Reine MIDI-Schnittstellen bekommst du ab etwa 30 Euro.
Viele Masterkeyboards (Geräte OHNE eigene Klangerzeugung) haben oft ein eingebautes USB/MIDI-Interface. Sie können via USB an den Rechner angeschlossen werden. Eine umfassende und für dich persönlich zugeschnittene Beratung, mit einer Übersicht über die verschiedenen Hersteller, wirst aber auch nur im Fachhandel bekommen. Hier können wir dir nur erste Tipps geben, auf was man achten sollte.
Was ist von älteren Technics Modellen zu halten? Wie sind deren Tastaturen? Haben diese kleine oder große Tasten? Ich bin auch etwas irritiert, was die Bezeichnung der Keyboards angeht: Steht vor jedem Modellnamen SX oder gibt es Modelle ohne SX und welche mit? Also ist mit z.B. KN1200 SX KN1200 gemeint?
Kleine Tasten findest du fast nur noch in Geräten, die mehr ein Musikspielzeug darstellen (z.B. Bontempi). Das SX ist die volle Typenbezeichnung für Technics Keyboards der KN-Serie, also SX KN XXXX. Das KN1200 ist auch schon etwas betagt, aber zum starten vielleicht gar nicht mal so schlecht. Ist halt ein Entertainer-Keyboard mit eigener Klangerzeugung, Begleitautomatik und MIDI-Anschlüssen.