Masterkeyboard ohne MIDI-Eingang (nur MIDI-Out)

  • Ersteller Hunnsrigga Bu
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Kurz was zum Midi-Merger: so etwas, allerdings in 19" von Pylon mit zusätzlicher Midi-Thru-Box, haben mein Drummer und ich schon vor gut 20 Jahren benutzt. Er spielte damals einen Dynacord P 20 und wir haben uns einen Roland MT 32 geteilt.
 
So Leute, ich möchte euch nicht zum Verzweifeln bringen, aber ich habe noch eine Frage! :D

Aufbau vom System habe ich verstanden, supergut von Distance erklärt! Nun spiele ich über einen Bassverstärker (Warwick Sweet 15), der nur einen Line-In hat. Bedeutet dies, dass ich in dem Fall nur Mono-Klang und damit Qualitätsverlust hätte (weil ich ja dann nur 1 Kabel vom Ausgang des Interfaces an den Verstärker verbinden kann)?
(Bisher spiele ich über mein "normales" Keyboard, das über den Kopfhöhrerausgang mit dem Verstärker verbinde - und das klingt an und für sich ziemlich fett...)
 
Nun spiele ich über einen Bassverstärker (Warwick Sweet 15), der nur einen Line-In hat. Bedeutet dies, dass ich in dem Fall nur Mono-Klang und damit Qualitätsverlust hätte (weil ich ja dann nur 1 Kabel vom Ausgang des Interfaces an den Verstärker verbinden kann)?
Ja. Die Frage ist aber, was den größeren Qualitätsverlust verursacht: Die Tatsache, dass du nur mono arbeiten kannst, oder die Tatsache, dass du über einen Verstärker spielst, der für Bass ausgelegt ist. Der Verstärker wird den Klang wahrscheinlich nochmal ordentlich verbiegen, und das zu allem Überfluss auch genau entgegen der Richtung, die du für Durchsetzungsfähigkeit in der Band brauchst. Da, wo ein Bassverstärker normalerweise (frequenzmäßig) spielt, hast du mit den Keyboards ja im Normalfall überhaupt nichts zu suchen.
 
Habe keinen Vergleich, da ich das Keyboard nie über einen "richtigen" Keyboardverstärker gespielt hab - aber der Klang mit dem Bassamp ist klar und schön, und auch mit der Durchsetzungsfähigkeit gibt es überhaupt keine Probleme - im Gegenteil, ich hätte sogar noch Luft nach oben, aber das wäre dann eben zu laut. Dieser Umstand überrascht mich manchmal durchaus, auch gerade weil der Gitarrist einen Riesenamp da stehen hat - aber das ist überhaupt kein Problem. Bin sowohl mit Klang als auch Lautstärke vollauf zufrieden.
Dazu muss aber noch gesagt werden, dass wir zu dritt sind (Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard) und keinen Bassisten haben. Wir haben zwar zwischenzeitlich kurz mal überlegt, ob wir einen suchen sollen, haben das aber wieder verworfen, weil uns klanglich tatsächlich nix fehlt. Ich spiele viel und gerne in tiefen Lagen in fast allen Stücken einen gewöhnlichen Piano-Sound mit Bass als Dual-Voice (in schwacher Einstellung), und das fügt sich absolut harmonisch ins Gesamtbild ein. Habens auch mal ausprobiert, dass ich statt Keyboard E-Bass zu unseren Liedern gespielt hab, aber das klang bei Weitem nicht so gut wie das Keyboard, weil ich da flexibler hohe und tiefe (Mehr-)Klänge gleichzeitig spielen kann.

Werde mal die "alte" und "neue" Konstruktion klanglich vergleichen und im Falle des Falles reagieren...
 
Man kann dann das LMK als wörtlich zu nehmendes Master-Keyboard verwenden, und von dort aus alle Tonerzeuger ansteuern. Zusätzlich kann man über den Midi-In weitere (reine) Tastaturen anschließen, deren Routing auf die Tonerzeuger dann vom LMK verwaltet wird.
Danke, wieder was gelernt!
 
Oder was mir gerade einfällt: Gäbe es die Möglichkeit eines Adapters mit 2 Line-Ins und einem -Out, der die Signale bündelt und in Stereoqualität ausgibt? Ist das technisch überhaupt möglich?
 
Oder was mir gerade einfällt: Gäbe es die Möglichkeit eines Adapters mit 2 Line-Ins und einem -Out, der die Signale bündelt und in Stereoqualität ausgibt? Ist das technisch überhaupt möglich?
Stereo ist ja an sich erstmal keine Qualitätsstufe, sondern einfach die Tatsache, dass man mit zwei unterschiedlichen Kanälen arbeitet. Das erfordert aber, dass man die beiden auch unabhängig voneinander wiedergeben kann, d.h. man braucht zwei Lautsprecher - sonst gehts nicht.
 
Ich hab noch nicht verstanden, von wo du im Moment dein Tonsignal bekommst, ob von einem Audio-Interface oder direkt aus der Soundkarte des PCs. Fakt ist, wenn Du wirklich ein Stereo-Signal am Ausgang anliegen hast, also ein Sound, wo diverse Stereo-Effekte drauf liegen, und Du nur eine Seite abgreifst, könnte tatsächlich was fehlen. Anders bei den Ausgängen von Keyboards, wo es i.d.R. einen Mono-Out gibt, der beide Signale konsolidiert.
 
Momentan spiele ich ja auf einem "normalen" Keyboard, also mit eigener Tonerzeugung. Das Kabel wird ergo ganz normal vom Kopfhörerausgang in den Verstärker gelegt.
Jetzt möchte ich umsteigen und ein Masterkeyboard übern Laptop mit Audiointerface abspielen. Dafür habe ich dieses Interface vorgesehen: https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm
Jetzt bin ich eben noch am überlegen wie ich die Ausgänge am optimalsten nutze, da ich 2 Klinkenausgänge am Interface, am Verstärker aber nur einen Eingang habe...
 
Du kannst an/mit Deinem jetzigen Bassverstärker weder ein Stereosignal anschließen (nur EIN unsymmetrischer Klinkenanschluss) noch ausgeben (nur EIN Bass- bzw. Hochtontreiber). Da hilft leider kein Adapter der Welt. :nix:

Deine jetzige Verkabelung vom Kopfhörerausgang des Keyboards zum Verstärker ist genauso verlustbehaftet, als wenn Du bei einem Audio-Interface mit zwei Ausgängen nur einen benutzen würdest. Sie ist also nicht "normal".

Das hat nichts damit zu tun, ob Du über EINE Stereo- oder ZWEI Monobuchsen aus dem Keyboard/Interface rausgehst. Kopfhörerbuchsen sind für gewöhnlich symmetrisch ausgelegt. Das heißt, dass Du über EIN symmetrisches Kabel zwei unterschiedliche Signale (in dem Fall stereo) herausführen kannst. Das tust Du aber nicht, weil die Eingangsbuchse Deines Verstärkers unsymmetrisch ausgelegt ist. Selbst bei Verwendung eines symmetrischen Kabels mit symmetrischen Klinkensteckern läuft ein Signal von beiden auf der Verstärkerseite ins Leere. Übrig bleibt also nur die eine Seite des ursprünglichen Signals als Mono-Signal. Für Deine jetzige Konstellation hat Dir dr_rollo weiter oben schon die bessere Variante vorgeschlagen.

Viele Grüße, :)

Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Kopfhörerbuchsen sind für gewöhnlich symmetrisch ausgelegt. Das heißt, dass Du über EIN symmetrisches Kabel zwei unterschiedliche Signale (in dem Fall stereo) herausführen kannst.
Whoa, whoa, langsam. Stereo und symmetrisch sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, Kopfhörer werden nicht symmetrisch ausgelegt, denn symmetrisch bedeutet, dass das gleiche Signal doppelt übertragen wird (mit umgekehrtem Vorzeichen). Dann kann man später externe Störeinflüsse rausrechnen.
Man braucht allerdings für beide Übertragungsweisen drei Pole, also eine TRS-Klinke oder XLR oder sowas.
 
Wäre alles schön und gut - nur hat mein jetziges Keyboard leider keinen Mono-Out, das ist das Blöde...
Also für meine Neukonstruktion muss man ja dann wohl (leider) festhalten: Neuen Verstärker kaufen (z.B. https://www.thomann.de/de/traynor_k4.htm), damit die Klangmöglichkeiten voll ausgeschöpft werden können. Schon ärgerlich irgendwo, aber anders wird's dann nicht gehen...
 
Statt eines (klangfärbenden) Keyboardamps ist es bei Keyboardern üblich, Aktivmonitore zu verwenden. Ich nutze z.B. 2 db Technologies Cromo 12, da gibt es aber definitiv auch andere Kandidaten. Je nach gewünschter Lautstärke und Bühnensound kannst du dir auch überlegen, ob du einen 8, 10, 12 oder 15 Zoll Tieftöner brauchst.
 
Whoa, whoa, langsam. Stereo und symmetrisch sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, Kopfhörer werden nicht symmetrisch ausgelegt, denn symmetrisch bedeutet, dass das gleiche Signal doppelt übertragen wird (mit umgekehrtem Vorzeichen). Dann kann man später externe Störeinflüsse rausrechnen.
Man braucht allerdings für beide Übertragungsweisen drei Pole, also eine TRS-Klinke oder XLR oder sowas.

@Distance: Whoa, whoa, langsam. Du hast natürlich recht, dass die Begriffe "stereo" und "symmetrisch" zunächst einmal nichts miteinander zu tun haben!

Ich habe allerdings an keiner Stelle von einem symmetrischen Signal gesprochen, sondern nur von symmetrisch ausgelegten Buchsen/Kabeln/Steckern. Das heißt aber wiederum nicht gleichzeitig, dass auch das transportierte Signal symmetrisch sein muss. Und in dem konkret hier angesprochenen Fall (die bisherige Verkabelung erfolgt über die Kopfhörerbuchse des Keyboards) wäre es eben möglich, ein unsymmetrisches Stereosignal über ein einziges symmetrisches Kabel herauszuführen. Und um die Möglichkeit eines Stereosignal ging es ja hier...

Btw: Streng genommen dürften die Hersteller hier weder von un-/symmetrischen Kabeln noch von Stereo-/Monosteckern sprechen, sondern lediglich von 2-/3adrigen. Aber so ist nun mal leider die allgemein verbreitete Terminologie...

@Hunnsrigga Bu:

Ich glaube auch, dass Dir zwei vernünftige Aktivmonitore mehr bringen werden als ein Rechner-Setup, dessen Klang dann nachwievor durch das Wiedergabesystem kastriert wird.

Viele Grüße, :)

Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Konsolidieren des Stereosignals, also Links und Rechts zusammanzuführen, könnte man natürlich schon über den passenden Adapter hinbekommen, und zwar einen mit zwei Mono INs und einem Mono-OUT, sowas gibt's tatsächlich. Ich hab sogar Adapter zu Hause liegen die aus einem Dreipol-Klinken-Stecker (um nicht "Stereo" zu sagen) auf Mono zu brücken, sprich eine dreipolige 6,3mm Buchse auf 2pol 6,3mm Stecker. Das wäre ja z.B. etwas, um aus einem Stereo-Kopfhörer Ausgang in einen Mono Amp zu gehen.
Ich wollte ja nur sagen, dass wenn man nur den linken oder den rechten Kanal abgreift, und der keine Schaltbuchse hat, wie das bei den meisten Keyboards mit getrennten Links und Rechts Ausgängen üblich ist, wo die Signale dann zusammengeführt werden, kann signalmäßig was auf der Strecke bleiben.
 
Als Keyboarder nutzt man live meistens die PA. D.h. man muss sich ansonsten nur folgendes überlegen:

1. Was nutze ich im Proberaum als Abhöre?
2. Was nutze ich zuhause als Abhöre?
3. Was nutze ich für Monitoring?

Ich denke, bei einem Großteil der Leute lauten die Antworten:

1. Proberaum-PA / Fullrange-Aktivboxen
2. Aktivmonitorboxen (oder zur Not Hifi-Anlage)
3. Vom Veranstalter gestellte Monitorboxen, In-Ear-Monitoring oder, bei kleineren Gigs eine eigene Aktivbox.

Die Boxen können, bei ausreichender Dimensionierung und falls einem das Schleppen nix ausmacht, in allen Situation auch die gleichen sein. I.d.R. wird man aber für zuhause kleinere Boxen bevorzugen.

Um in allen Situationen flexibel sein zu können, lohnt es sich oft, einen kleinen Submixer zu haben. Dort kann man dann z.B.:

a) mehrere Keys oder andere Klangerzeuger bzw. Mikrophone zusammenmischen und abgleichen
b) ein die Sterosignale zu einem Mono-Signal mischen und abzweigen (z.B. über einen Aux-Weg)
c) einen eigenen Monitormix abzweigen (wie b) oder über eine Stereo-Subgruppe)
d) dem Front-of-House Mischer eine Stereosumme bereitstellen


Chris
 
Ich habe allerdings an keiner Stelle von einem symmetrischen Signal gesprochen, sondern nur von symmetrisch ausgelegten Buchsen/Kabeln/Steckern.
Stimmt, aber sowas gibt es nicht. Eine Buchse oder ein Kabel kann (in unserem Falle) zwei- oder dreipolig sein, aber nicht symmetrisch, weil symmetrisch/unsymmetrisch eine Eigenschaft der Übertragung ist - und zwar nur der Übertragung. Voraussetzung dafür sind dann in der Tat die dreipoligen Verbindungen.

Btw: Streng genommen dürften die Hersteller hier weder von un-/symmetrischen Kabeln noch von Stereo-/Monosteckern sprechen, sondern lediglich von 2-/3adrigen. Aber so ist nun mal leider die allgemein verbreitete Terminologie...
Dass jemand von "(un)symmetrisch" spricht, wenn er eigentlich mono/stereo meint, habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Ich kenne nur den Fall "Monoklinke" und "Stereoklinke" statt "zweipolig" bzw. "dreipolig", wobei das auch ein deutsches Problem ist und vor allem im alltäglichen Sprachgebrauch auftritt (und nicht in offiziellen Datenblättern). Im Englischen spricht man ja üblicherweise von "TS" und "TRS", das ist besser.

Übrigens: Gerade weil da so oft schwammige Begrifflichkeiten verwendet werden, halte ich es für ganz besonders wichtig, dass wir hier die korrekten Begriffe nutzen. Andernfalls gibt es nur Verwirrung, und es wird eher schlimmer als besser. Insofern entschuldige ich mich, wenn mein Beitrag zu heftig formuliert war. Sollte kein persönlicher Angriff oder sonstwas sein.
 
Habe mich mal mit allen genannten Begrifflichkeiten beschäftigt und die Anschlüsse an dem Focusrite-Audiointerface betrachtet, das mir die nächsten Tage geliefert wird. Tatsächlich sind die beiden Klinke-Ausgänge auch für "Monitor R und L" gedacht - somit gänge mir, wie ihr schon richtig beschrieben habt, Klangqualität flöten wenn ichs an den Bassamp klemmen würde, weil die Hälfte der Information fehlt.

Die Idee mit den Aktivboxen finde ich in der Hinsicht sehr gut und werde mich mal im Proberaum nach geeignetem Equipment umschauen. Da dort aber auch noch ein Bassamp steht, bin ich gerade auf ganz verrückte Ideen gekommen und werde deswegen mal das Klangbild testen, wenn ich meinen und den dortigen Verstärker als Aktivboxen missbrauche...:rock: Zu verlieren habe ich ja nichts! Ich hätte Stereosound, und im schlimmsten Fall vertragen sich die individuellen Klangbilder der Amps einfach nicht, aber das glaube ich noch nicht einmal.
Werde mal beide Varianten testen...
 
Nochmal: es muss Dir nicht zwingend was verloren gehen, solange Du keine großartigen Stereoeffekte wie Panning, Chorus, Rotary etc. einsetzt, bzw. Sounds die bewusst auf Stereo-Breite ausgerichtet sind, so wie Streicher oder Bläser. Bass-Sounds sind überwiegend eher in der Mitte und Mono ausgelegt.
...wie auch immer, kaputt machen tust Du definitiv nichts. Evtl. gibt's ja sogar in Deiner DAW bzw. VST Host Anwendung eine Möglichkeit, das Signal mono auf Links oder rechts zu routen.
 
Derartige Effekte werden möglicherweise eingesetzt. Muss einfach mit den Boxen/Verstärkern experimentieren und, wie du richtig sagst, in der DAW die Routingeinstellungen austesten. Auf jeden Fall nochmals danke an alle für die vielen tollen Tipps! :great:
 

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