(Die Centangaben sind theoretisch)
Für mich ist eine Schwebung so, daß der effektive Abstand des Schwebetons zum Grundton immer gleich bleibt und normal auch recht flach gestimmt ist: A 5 Cent, B 5 , C 5 ..... a'' 5 Cent
Tremolo kann flacher oder stärker sein, ändert aber mit zunehmender Höhe seinen effektiven Abstand:
A 5 Cent, B 6, C 7 .... a'' 50 Cent.
Bei der Monte glaubte ich nun, daß ein Schweberegister dem Normaltremolo untergelegt sei, während meine Horch ein starkes und ein schwaches Tremolo hat.
Würde gern etwas mehr Licht zwischen den Schwebetöne sehen . .
Ich hab's mal so gelernt: Unter Schwebeton versteht man die Stimme, die über oder unter einem Grundton "schwebt" und aufgrund des geringen Frequenzabstandes zum Grundton eine deutlich hörbare Differenzschwingung erzeugt, die wir im Gesamtklangbild als Tremolo wahrnehmen.
Im Klartext, es gibt nicht ein Tremolo
und einen Schwebeton, sondern der Schwebeton bildet das Tremolo, und zwar unabhängig davon, ob in konstantem Frequenzabstand oder ob in einer wie auch immer gestalteten Stimmkurve gestimmt wurde. Hier wird festgelegt, welchen Tremolocharakter das Instrument bei einfachem oder auch bei doppeltem Tremolo haben soll.
(Einfaches Tremolo: Kombination 8'-Grundtonreihe plus 8'-Schwebetonreihe . . .
Doppeltes Tremolo: Kombination 8'-Grundtonreihe plus obere 8'-Schwebetonreihe plus untere 8'-Schwebetonreihe . . .)
Wie das bei Hohnerinstrumenten nun ist, weiß ich nicht, aber habe gehört, daß es so sein soll, wie Du sagtest, daß obere und untere Reihe auf gleiches Tremolo gestimmt ist.
Ich habe gerade einen Beitrag gelesen, in dem es heißt, daß die Pariser Musettestimmung unterschiedliche Tremolos hat. Wenn dem so ist, wäre es interessant, warum Hohner dann zwei gleiche Tremolos gebaut hat.
Was ist denn das für eine wirre Aussage? Bei den Hohnermodellen gibt es unzählig verschiedene Schwebeton-Frequenzkurven, die sich selbst innerhalb einer bestimmten Modellreihe im Laufe der Zeit oft geändert haben. Bezüglich des angesprochenen französischen Musetteklangbildes kommt es doch nur darauf an, mit welcher Frequenzkurve die Schebetonreihe gestimmt wurde.
Deshalb sollte man bei der klanglichen Beurteilung eines Akkordeons in erster Linie auf den Klang der "reinen" Chöre und deren Zusammenklingen achten. Der Charakter des Tremoloklanges - ob flach, weich, italienisch, durchdringend, französisch etc. - ist einzig von der unterschiedlichen Einstellung der Schwebetonkurven durch den Akkordeonstimmer abhängig und ließe sich in aller Regel auch nachträglich noch in weitem Rahmen ändern.
Gruß, JoLala