Welcher Synth. für druckvollste Bläsersounds?

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Ich habe den Fantom XR inkl. u.a. SRX-10 und bin im Bandraum jedesmal über die laschen Bläsersounds enttäuscht. Ich habe alles versucht: Trompeten gegeneinander verstimmen, Synth.Horn-Patches dazumischen, Einsatz von Delay und anderen Effekten, etc. Was zu Hause gut tönt, ist im Bandraum langweilig und ohne Salz und Pepp. Die Klaviersounds des Fantoms setzen sich problemlos durch, die Bläser bleiben dünn und ohne Biss. Ich vermute nun, dass ich das mit dem Fantom nie hinkriegen werde.

Welcher Synthesizer bringt den richtigen Druck für Bläsersätze im Pop-Soul-Funk-Bereich? (Authentizität des Sounds ist zweitrangig).

Gruss
Urs
 
Eigenschaft
 
Wenn es zuhause gut klingt, würde ich vielleicht nicht die Schuld dem Fantom geben, sondern mir mal Gedanken über eure Proberaum PA oder die Abmischung machen. Andere Instrumente in der Lautstärke zu "überspielen" ist immer etwas suboptimal. Da lieber Platz im Arrangement für die entsprechenden Parts lassen

Gerade die Bläser-Sounds des Fantoms sind eine seiner Stärken. Ich war vorher nie Fan von "Platikgebläse", aber mit dem Fantom lassen sich ordentliche Ergebnisse erzielen. Viel geht hier über die richtige Spieltechnik.

Wenn ich eine Bläsersektion nachbaue, benutze ich selten die fertigen "Sections" aus den Presets, sondern verwende Einzelklänge (Also Trompete, Posaune, Saxophone). Diese verteile ich in den verschiedenen Tonlagen auf der Tastertur, teilweise muß man dann einige Parts mit zwei Händen spielen. Wenn das an "Druck" nicht reicht, mische ich noch leise eine fertige Brass-Section und vielleicht einen typischen Saw-Synthbrass hinzu. Diese sollten aber nicht zu dominant werden. Für kleine "Spielerein" bastel ich - anschlagsabhängig - vielleicht noch einen Brassfall dazu, oder programmiere mir über die RPS-Funkiton des X typische Bläserlicks, die man dann einwerfen kann.

So mach ich das auch mit Streichersounds. Klingt für meine Ohren immer etwas realistischer und setzt sich besser durch. Wobei ich das auch nicht übertreibe, denn wer realistische Bläser oder Streichersounds haben möchte, sollte sich dementsprechend die echten Instrumente in die Band holen.
 
Der Fantom G soll mit dem Erweiterungspack ARX-03 Brass echt gut sein.

Vorallem kann hat man da nicht hunderte zur Auswahl, sondern nur ein paar, die man in allen Formen verändern kann.

Hier eine kostprobe
 
Ich denke auch, dass es weniger der Synth ist, sondern mehr die Spielweise und/oder wie es abgemischt wird. Manchmal hilft ein Kompressor, um den Sound mehr Druck zu verpassen, bei meinem Roland Keyboard hatte ich mal einen sehr ordentlichen Schub bekommen, indem ich einfach die Velocity hochgesetzt hatte.
Aber in den meisten Fällen muss man sich den Sound sowieso erst zusammenbasteln. Mittlerweile bin ich sogar mit den Brass-Sounds bei Kurzweil (K2500, PC3) zufrieden, die von Haus-Presets her nicht gerade damit glänzen. Ich mach's ähnlich wie Binary, nur dass ich's nicht auf zwei Hände verteile, weil ich meist nur eine Hand für Brass-Riffs freihabe.
Was ja hervorragend sein soll, ist das VP770 von Roland, das im Grunde aber nur eins der entsprechenden SRX-Boards als Klangerzeugung fest integriert haben soll, wo sich die Einzelinstrumenten-Sounds bei Akkorden auf die Lage verteilen, und bei Einzeltönen Unisono klingen. Auf der Messe haben sie's vorgeführt, da klang es echt fett, ein vergleichbares Soundbeispiel im Netz von der Kiste habe ich noch nicht gefunden. Da eiern sie hauptsächlich auf den Vocal-Effekten herum.
 
Danke für Eure Antworten!
Selbstverständlich habe ich schon einige Basteleien hinter mir. Stimmenaufteilung bringt zwar mehr Authentizität, der Sound bleibt aber dünn. Kompressor und andere Effekte bringen nur geringfügig Besserung. Wie gesagt, Fantom-Piano (Coakley, Ultimate Grand) und NE2-Orgel haben genügend Druck, aber die Bläser tönen im Vergleich enttäuschend.
Irgendwie vermisse ich die Kraft eines D-50 oder JP-8000, die ich mal hatte.
Ich verzichte gerne auf sauber gesampelte Trompeten und Posaunen zugunsten eines Powersounds.

Welcher heutige Synth. bringt mehr "analogen" Druck? Access Virus? Nord Lead? ....?
 
Zwar schon älter, aber für Synth-Brass-Sounds ist der Oberheim Matrix 1000 noch immer eine gute Wahl. Wird ab und zu angeboten; wenn du eines der neueren Modelle mit weisser Front kaufst, kann eigentlich nichts schief gehen.

Ansonsten gibt es aktuell mit dem Prophet '08 von Dave Smith Instruments einen bezahlbaren polyphonen Analog-Synthesizer.
 
Also ich habe keine Probleme. Bei "Son of a preacherman" spiele ich eine realtiv dominante Bläserlinie, die auch sehr druckvoll rüberkommt. Hab ich vor dem Fantom IMMER als Orgel, oder E-Piano Part gespielt. Eine Frage die ich gerne stelle, kennst du die XV-5080 Collection von Roland für die Fantoms? Die Klänge dort sind gerade im Bandkontext sehr universel einsetzbar.
 
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Ja, der Matrix 1000 wäre eine Ueberlegung wert.

Die XV-5080 Collection von Roland für die Fantoms kenne ich nicht. Kannst Du mir näheres dazu sagen? Habe gegoogelt, aber nichts Handfestes gefunden.
 
Im Idealfall layerst du einen analogen Brasssound mit einem digitalen. Dann hast du den typischen 80er-Whitney-Houston-Dance-With-Sombody-Pop-Brass, der kickt wie die Hölle. Wobei man bei Songs aus dieser Zeit auch sagen muss, dass diese in Bezug auf die Synth natürlich sehr sehr gut gemastert sind. "Power of Love" von H. Lewis ist ein ähnliches Beispiel.

Ich würde für dein Vorhaben sämtliche Naturbläser vergessen, das wird's nicht bringen. Die Sounds müssen unendlich komprimiert werden, um Dynamik geht's da nicht. Ich bekomm mit meinem JD-800 (oder dem JD-990) gute Resultate hin, leg ich noch was analoges drunter ist es sehr prägnant. Layer mal einen als "Analog Brass" bezeichneten Sound im Fantom mit einem Naturbrass und variier das Verhältnis. Du musst natürlich den Attack auf schnellstmöglich setzen, Hall und sowas muss raus. Wenn das nicht reicht, kannst du immer noch ein zweites Board kaufen.

Für das ARX-03 Brass wäre mir das Geld zu schade, die Demo ist meiner Meinung nach enttäuschend.

Edit: hier haben wir eine ähnliche Diskussion, evtl bringt dich das weiter.
 
Der JD-800 war doch ähnlich wie der D-50, wenn ich mich nicht irre: Digitale Klangerzeugung, aber vom Sound her doch näher am Analogen wie die heutigen Sample-basierten Synth. Was für "analoges" legst Du denn noch drunter?

Cooler Link :great:

Ich glaub, ich bin auf dem richtigen Weg.
 
Ob ein JD jetzt unbedingt "analoger" klingt, ist eine Glaubensfrage. ;)

Der Hauptunterschied ist mit Sicherheit, dass die JDs 44,1 kHz Samplefrequenz haben, die späteren JVs nur noch 32 kHz. Zudem sind die Filter eine ganz andere Liga, was dein "analoges" Empfinden bestärken könnte. Ich hab lange einen JV-1080 gespielt - mit dem älteren JD ging dann aber erst die Sonne auf, unglaublich lebhaft. Der 800er und 990er gehören mit Sicherheit zu dem Equipment, was ich nie mehr verkaufen werde.

Ich layer das mit einem Ensoniq ESQ-1, der hat zwar digitale Waveforms, aber analoge Filter. Der klingt sehr eigen und verdammt hart und ist daher sehr passend für die Brasssounds. Ein Exot und nicht für alle Anforderungen zu gebrauchen, aber das kann er. Ein Roland Jupiter 6 wäre vermutlich auch eine sehr gute Wahl. :hail:
 
Einen JV-1080 hatte ich auch mal - nach dem D-50 - und war nie wirklich glücklich damit.
Interessant: Filterqualität, analoge Filter, das könnte wirklich ein entscheidender Faktor sein, für das was ich suche. Ich sehe schon, ich muss mich wieder mehr mit den alten Maschinen befassen.
Jupiter 6? Ich glaub sowas liegt bei mir noch auf dem Dachboden, oder war es doch der JP-8? ;-)
 
Ich bin Vom Fantom X als Bläsermaschine auch sehr begeistert !
Bekomme auch oft Lob dafür zu hören.
Vielleicht musst du noch etwas rumprobieren....

ciao

bluebox
 
@bluebox
Ja klar, weiter rumprobieren...
Vielleicht hast Du mir noch einen Tip, wie ich meine Horn-Section auf Vordermann bringe?
 
Also ich hab eine Performance mit, ich glaube, 4 gestackten Sounds gebaut. Welche genau und wie müsste ich erst mal nachschauen. Leider ist mein X im Probenraum und ich bin noch nicht ganz sicher wann ich wieder dahin komme. Ich versuche aber dann dran zu denken der Performance mal abzuschreiben.
Wie schon oben geschriebn ist die Spielweise auch gaaanz wichtig. Die Licks immer prägnant und superkurz spielen, evtl. mit der linken Hand nochmals doppeln und vor allem keine Angst haben mal Gas zu geben. Bläser-Sounds müssen knallen ! (ich dreh da manchemal auch noch einen Strich lauter.... ;-)

ciao

bluebox
 
Mit der Spielweise kann man Biss hinkriegen aber kein Fett.
Ich empfinde meine Bläser als ziemlich dürr.
Das wäre SUPER, wenn Du hier das Geheimnis Deiner Brass-Performance lüften könntest.:great:
 
Die fettesten Bläser habe ich bisher mit dem Nord Wave hinbekommen. Da sind die Samples und die Analogwandler so fett, dass man nicht endlos Patches in einer Perfomance übereinander bauen muss, wie ich das vorher immer mit dem Motif gemacht habe und die Bläser trotzdem nie so richtig fett hinbekam. Probier den Wave echt mal (in Ruhe) aus. Die Vielseitigkeit dieser Kiste erschließt sich einem erst, wenn man sich etwas mit ihre beschäftigt.
 
Habe gerade die verschiedenen Beiträge zu diesem Thema gelesen. Vielleicht kann mir auch jemand weiterhelfen. Wir sind mit unserer Band gerade bei Power of love von H. Lewis. Ich habe einen Roland XP 80. Hat jemand von Euch Erfahrung, wie man mit diesem Gerät zumindest annähernd an diese Bläsersound von Power of love rankommt.
 
Hi
Bei Power of Love hoere ich nur einen Analogblaesersound, der ueber Oktavierung versucht einen Originalblaesersatz nachzuempfinden. Saegezahn und Puls sind ideal fuer so etwas.
Und Roland Synthesizer fuer durchschlagskraeftige Blaesersounds wie diesen bestens geeignet.

Beim D50 kam hinzu, dass man die Sampels gar nicht filtern konnte. Das klang scharf :) Und dass er dazu ueber eine virtuell analoge Klangerzeugung verfuegte. Da klang fett. Geht aber auch ohne.

Als Fundament einen Analogblaesersound aus Saegezahn und Puls.
Darueber Brass Section und eine Posaune Section.
Je mehr man die Filter oeffnet um so hoerbarer und schaerfer wird der Sound.
Wird der Sound zu fett und wuchtig ist dies fuer die Hoerbarkeit auch nicht unbedingt guenstig. Eine Brass Section alleine ist zu duenn aber zusammen mit einer Analog Section dann oft auch zu dick. In dem Fall bei 300 Hz bischen absenken.

Wird die Brass Section in den hohen Lagen zu spitz sollte man sie dort ausblenden. Ein Trumpet Sampel macht sich dort auch recht gut.
Mit Sax Sampls sollte man vorsichtig sein. Das gibt nen ganz anderen Charakter.
Zu der Mischung hatte ich irgendwann mal auch ein Klangbeispiel hier reingestellt.
Suche ich mal danach.
Wobei es da wenig neues zu hoeren gab :
Mischt man zu einem Brass Sampel ein Analog Geblaese dazu wird es fetter :)
Bei der Xp 60 hebe ich ganz gerne 4 kHz an und benutze den Exiter. Der ist recht brauchbar und macht die Sounds transparenter ohne aetzend zu sein.

ciao
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe bisher nur mit Preset-Sounds gearbeitet und diese im Performancemodus miteinander kombiniert und halt etwas mit dem Effekten gearbeitet. Ansonsten habe ich noch keine Erfahrung damit. Werde mich jetzt mal intensiv damit beschäftigen. Gibt es da ein paar Einstiegstips für Anfänger?
 

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