Es ist durchaus legitim, einen Booster oder Overdrive vor dem Amp zu nutzen, um den PUs auf die Sprünge zu helfen.
Sowas muss man einfach ausprobieren.
Der JVM ist seit Jahren "mein" Amp und ich weiß das sehr wohl, dass man mit verschiedenen Geräten sehr verschienene Resultate bekommen kann.
Was ich aber auch erwähnen möchte - der Vollständigkeit halber und nicht, weil ich den Thread ins OT führen möchte (das nur in weiser Voraussicht, falls sonst wieder Klagen kommen):
Der JVM reagiert auch auf verschiedene Röhren.
Früher wurde er im Preamp komplett mit chinesischen, teils qualitativ nicht so guten 12AX7 ausgestattet. Folge davon war, dass der Amp a) öfters mal recht schrill und spitz in den Höhen klang und b) Probleme mit Nebengeräuschen hatte (das allerdings auch, weil vielen Nutzern gar nicht klar ist, wie viel Gain der Amp eigentlich hat und da "3 Uhr" oft schon deutlich zu viel des Guten ist).
Später wurde "V1", "V4" und "V5" durch wärmer "klingende" JJ ECC83S ersetzt, was dem Amp auch gut tut (die Anführungszeichen bei den Röhrenpositionen, da diese im Schaltplan andere Nummern tragen).
Falls du @Anfängerfehler! bei der Eingangsröhre (die nächste vom Input) eine Marshall Röhre mit weißem Label drinstecken hast, gönn dir eine selektierte JJ ECC83S (kann man bei Tube-Town oder BTB kaufen) - vielleicht hilft das ein bisschen gegen das "Kratzige", was du beschreibst.
Der Bias sollte auch kontrolliert/eingestellt sein. Wenn der Amp da zu kalt läuft, kann das auch Richtung "Kreissäge" gehen.
Was auch nicht zu vernachlässigen ist:
Die Speaker. Haben einen erheblichen Einfluss auf den Sound.
Das möchte ich an der Stelle jetzt nicht weiter ausführen.
Edit: Habe ganz vergessen, dass auf der "V1" der Metallbecher sitzt, sieht man also nicht von außen:
Daher: Wenn dein Amp neuer als 2015 ist, dann hat er garantiert schon eine JJ bzw. rot gelabelte "Marshall" Röhre an V1. Das Produktionsdatum kannst du der Seriennummer entnehmen.