Die Lösung auf die Frage des threaderstellers ist komplexer als es auf den ersten Blick scheint und sollte mit einiger - gemeinsamer - Überlegung angegangen werden.
Grundsätzlich gilt - wie auch schon geschrieben: Wird nichts anderes vereinbart, wird die Band wie eine GbR behandelt - also wie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, was auch einschließt, dass jedes Mitglied im Zweifelsfall mit dem gesamten Vermögen haftet.
Die Frage der Haftung spielt in der Regel eine große Rolle. Bei einer GmbH ist die Haftung beschränkt - allerdings sind 25.000,- € auch kein Pappenstiel. Als ein gangbarer Weg kann sich die sog. kleine GmbH - auch oben angesprochen - erweisen. Wichtig ist, dass auch Sachwerte als Stammkapital eingebracht werden können.
http://www.die-steuern.de/gmbh.html
Je nachdem, was an Equipment vorhanden ist, kann das schon recht erheblich sein.
Bei der Frage der Haftung sollte man allerdings imho auch die Kirche im Dorf lassen: Nimmt die Band keine Kredite auf, schafft sich nicht in größerem Maße Werte an oder kommt nicht in die Gefahr, verklagt zu werden oder für etwaige Versäumnisse haften zu müssen, hält sich das Risiko in Grenzen. Für ein paar wichtige Verträge - wie etwa gegenüber einem Label oder Veranstaltern (die ja meist Musterverträge haben) oder für einen Vertrag der Mitglieder untereinander - was sowohl bei einer GbR als auch einer GmbH wie generell jeder Vereinbarung bzw. Verpflichtung der Bandmusiker gegeneinander und gegenüber der Band wohl das Wichtigste ist, kann man einen Juristen, der sich im Bereich Musik auskennen sollte, hinzuziehen und hat möglicherweise etwas Handlicheres, Praktischeres und für alle Verständlicheres als die Gründung einer GmbH. Oder Ihr geht mal zusammen zu einem Workshop oder erkundigt Euch hier mal weiter:
http://www.allmusic.de/tool.php?too...iv_1=3013&navibis=1&setaktiv_2=0&setaktiv_9=0
Schaut Euch auf dieser Site mal etwas um oder googelt mal selbst. Ihr seid ja schließlich nicht die einzige Band, die sich mit diesen Fragen herumschlägt ...
Übrigens ist eine Genossenschaft durchaus eine interessante Form für Musiker - denn sie verbindet die Förderung ihrer Mitglieder (also der Genossen, die im diesem Fall die Bandmitglieder sind) mit der Möglichkeit, wirtschaftlich tätig zu sein (anders als bei einem Verein, der dies auch zuläßt, aber generell nicht auf eine wirtschaftliche Tätigkeit ausgerichtet ist). Das Stammkapital kann sehr gering gehalten werden, das Binnenverhältnis läßt sich sehr frei regeln (anders als bei einer GmbH, bei der grundsätzlich das eingelegte Kapital darüber entscheidet, wie die Gewinne verteilt werden). In der Regel wird die Genossenschaft aber kaum beachtet - ich persönlich halte die im allgemeinen gegen eine Genossenschaft vorgebrachten Argumente für nicht wirklich stichhaltig. Lästig ist allerdings die alle zwei Jahre durch einen Prüfverband verbindliche Prüfung der wirtschaftlichen Lage - was einerseits Geld kostet, andererseits aber gerade bei Leuten, die nicht wirklich kaufmännisch denken, durchaus manchmal angebracht ist.
Neben der Haftung bzw. dem Gründungs- oder Stammkapital sind oft Fragen nach der inneren Gestaltung, des Gestaltungsspielraums und der Außenvertretung (wer hat über was zu bestimmen, wer entscheidet, wer repräsentiert im Außenverhältnis die Band etc.) bedeutend. Für eine GmbH als Kapitalgesellschaft hat das eingeschossene Kapital eine besondere Bedeutung (wer zahlt, bestimmt bzw. hat erst einmal die Mehrheit der Stimmen), zudem muss ein Geschäftsführer benannt werden. Auch der Verein hat bestimmte Funktionen, die erfüllt sein müssen, kann aber nach Innen wesentlich demokratischer aufgebaut werden - gleiches gilt für eine Genossenschaft wie auch bei einer GbR.
Das sind jetzt nur ein paar der wesentlichen Fragen, mit denen man sich - gemeinsam - beschäftigen sollte, bevor man eine Entscheidung trifft und Verträge unterschreibt. Wenn man kein Kapital braucht, keine größeren Verpflichtungen eingeht oder mögliche Risiken durch Versicherungen abdecken kann und sich das ganze Projekt "Band" in einem überschaubaren Rahmen bewegt, kann man meines Erachtens mit einem guten GbR-Vertrag schon mit recht begrenzten Mitteln und Aufwand recht weit kommen.
x-Riff