Ich habe mal gerade etwas experimentiert, um die Dämpfung meiner IEM grob zu ermitteln.
Und zwar habe ich meine Studiokopfhörer aufgesetzt und rosa Rauschen aus meiner DAW ausgegeben. Aber: Ich hatte jeweils auf einem meiner Ohren einen Stöpsel drin.
Dann habe ich auf dem nicht-Stöpsel-bedämpften Ohr die Lautstärke so weit reduziert, bis mir die Lautstärke links-rechts subjektiv gleich laut erschien, und anschließend die Differenz aufgeschrieben. Das ganze auf dem anderen Ohr ebenfalls durchgeführt, beide Werte gemittelt.
Der Versuch zielt also darauf ab, zu ermitteln, um wieviele dB mir die Lautstärkereduktion erscheint. Die Messmethode mit rosa Rauschen - so mein Eindruck - hat so ihre Schwächen, da auf der bedämpften Seite das Rauschen deutlich dumpfer daherkommt: Keiner der getesteten Stöpsel bedämpft wirklich linear, auch wenn der Alpine erwartungsgemäß noch am "linearsten" ist.
Das Problem dabei ist daher, subjektiv zu entscheiden, wann das Stöpsel-"dumpfe" eher Brown-Noise-Geräusch sich gleich laut "anfühlt" wie der auf dem anderen Ohr linear wiedergegebenen Pink Noise.
Ich denke, als Einschätzung reicht es trotz alledem:
(Zu genaueren Messungen mit Sinustönen in den typischen Frequenzen eines Hörtests hatte ich jetzt keine Lust, bzw. habe kurz nach dem Erzeugen der Testdateien (125Hz, 250Hz, 500Hz, 1k, 2k) eine mittlere Faulheit verspürt, und musste zudem zum Abendessen...vielleicht mal die Tage)
Das Fazit: Erwartungsgemäß bedämpft Ohropax deutlich krasser als Alpine MusicSafe. Music Safe klingt halbwegs linear, Ohropax macht dagegen "richtig zu" und gleichzeitig "furchtbar dumpf" - die IEMs liegen irgendwo dazwischen, sind aber trotz mit identischer Memory-Schaum-Spitzen von Comply deutlich unterschiedlich voneinander.
Meine Erfahrungen aus dem echten Leben passen hierzu - wenn ich im Probenraum mit den Alpines sitze, bleiben die den ganzen Abend über im Ohr und gut ist, und ich kann auch der Band-Konversation zwischen den Songs folgen und dran teilnehmen. (Mit Ohropax hätte ich degegen keine Chance, ein Wort zu verstehen, vermute ich. Habe ich aber nie probiert)
Mit den Sennheisern folge ich auch gut einem Gespräch zwischen den Songs - außer wenn mir einer der Mitmusiker gleichzeitig sein Instrument in mein IEM reindudelt (dann drehe ich halt mein Beltpack kurz aus)
Mit den KZ10 kann ich einem Gespräch noch so lala folgen - da sollte dann aber keiner nuscheln oder leise murmeln, sondern am besten in sein Mikro sprechen, damit ichs halt "direkt" durch den IEM höre. D.h. ich fummel leider zwischen den Songs die KZ10 öfter mal aus den Ohren raus, und dann vor dem nächsten Song wieder rein - nervig.
Das Messergebnis in Zahlen:
- 39dB Reduktion: Ohropax, schön gerollt und tief rein ins Ohr.
- 29dB Reduktion: KZ10 IEM ("Chi-Fi" Mehrwegehörer, mit Comply-Memory Foam, Größe "M", das massive Gehäuse füllt meine Concha ordentlich aus.
- 23dB Reduktion: Sennheiser IEM40Pro, einfache dynamische Hörer, mit dem gleichen Comply-Memory Foam, Größe "M", das etwas zierlichere Gehäuse liegt locker in meiner Concha drin
- 25dB Reduktion: Alpine MusicSafe mit silbernem "22dB" Filter, ordentlich ins Ohr reingedrückt, so wie es soll
- 15-20dB Reduktion: Alpine MusicSafe mit silbernem "22dB" Filter, aber nur so schlampig/halb im Ohr drin