Im Prinzip kannst Du mit jeder der genannten Les Pauls die oben genannte Musik spielen. Mark Knopfler, Pink Floyd und Red Hot Chili Peppers verbindet man zwar mehr mit Strats, aber das geht schon. Die Pickups auf diesen Gitarren orientieren sich alles mehr oder weniger an den klassischen PAFs und haben nicht zu viel Output, sind also nicht bedingungslos auf Metal getrimmt, sondern bedienen eher das klassische Segment.
Zu den 2015ern kann ich nur sagen, dass ich mir die nicht blind bestellen würde, da sie sich teilweise signifikant von älteren Modellen unterscheiden (Nullbund, breiterer Hals, Unterschrift auf Headstock, automatisches Stimmsystem...). Ich würde Dir aber generell raten eine Gitarre immer vorher anzutesten.
Das was Dir hier wohl die meisten raten werden, ist es, in einen Laden zu gehen und einfach mal die unterschiedlichsten Modelle anzuspielen, ruhig auch mal andere Marken wie FGN. Viele haben sich nämlich dann für solch eine Gitarre entschieden, weil es oft mehr fürs Geld gibt und die Verarbeitung durch die Bank nahezu perfekt ist. Das ist bei Gibson nicht immer so. Da sollte man schon mal etwas genauer hinschauen. Wenn Du im Laden dann Deinen Favoriten gefunden hast und er in Deinem Budget liegt, kauf ihn. Es wird eine der letzten Gelegenheiten sein, eine neue Les Paul von Gibson zu kaufen, die mehr oder weniger klassisch gebaut ist. Du kannst Dich ja mal ein wenig im Gibson 2015-Thread umhören
. Teurer sind die 2015er Modelle auch noch.
Die "wertigste" der von Dir genannten Modelle ist die Traditional. Die Traditional ist seit 2008 das, was bis dahin die Standard war. Seit 2008 wurden bei der Standard nämlich neue Features eingeführt. Die Traditional führt die Tradition der 80er und 90er-Jahre Standards fort. Zwei Humbucker, drei Sounds, kein Coilsplitting oder integrierter Boost, Mahagoni-Body mit Ahorn-Top, Ahornhals mit Palisander-Fretboard und 50s-Hals (welcher auch immer). Die 2014er haben allerdings alle ein kleines Jubiläums-Inlay, was allerdings weniger störend ist, als die kritzelige Unterschrift der 2015er auf dem Headstock.
Die Studio ist mal ein Einsteigermodell. Ist optisch im Vergleich zu den großen Modellen etwas abgespeckt, da sie kein Binding besitzt und ist etwas dünner. Der Hals ist im 60s-Profil zugeschnitten, orientiert sich also mehr an Deiner Strat. Der Korpus ist ein ganzes Stück ausgehöhlt, um sie leichter zu machen (Modern Weight Relief). Die Traditional von 2014 ist AFAIK vollmassiv. So war es jedenfalls bei der 2013er. Die Modelle vor 2013 (es geht um die Traditional) hatten ein sog. Traditional Weight Relief (9 Löcher im Korpus), wie auch die meisten Modelle davor (von wegen früher war alles massiv).
Ich würde an das Thema Weight Relief ohne Vorurteile rangehen. Einige lehnen ja gechamberte Les Pauls generell ab, ohne zu wissen, dass das schon sehr lange gemacht wurde oder sie überhaupt mal getestet zu haben.
Die LPM 2015 ist die neueste im Bunde und orientiert sich mehr an der Studio (abgespeckte Optik). So weit ich das verstanden habe ist die LPM mittlerweile das Einstiegsmodell in die Welt der Gibson Les Pauls. Vorher hab es noch die LPJ- oder Worn-Modelle, die nur sehr sparsam lackiert waren, dafür aber auch eine ganze Ecke günstiger. Die LPM hat auch einen Koffer dabei, wenn auch einen optisch nicht unbedingt ansprechenden.
Die Studio von 2014 hat auch einen Koffer, was vorher auch nicht der Fall war. AFAIK gab es vor 2014 nur ein Gigbag dazu. Den gleichen Koffer gibt es auch zur Traditional.
Der Poster über mir hat auch die FGN Neo Classic ins Spiel gebracht. Die würde ich bei Möglichkeit unbedingt testen. Perfekte Verarbeitung, Made In Japan und Features die es bei Gibson nur in hohen Preisklassen gibt (Long Tenon Neck). Lange gibt es diese Modelle auch nicht mehr. Sie sind definitiv nicht "schlechter" als eine Gibson. Und FGN ist gewissermaßen schon eine Kultfirma, da sie schon viele Klassiker hergestellt hat, wenn auch für andere Marken (Ibanez, Fender Japan...).
Mir persönlich sagen von den eben genannten Modellen die FGN Neo Classic und die Gibson Les Paul Traditional am meisten zu. Bei der Neo Classic kann man auch noch eine Menge Geld sparen, da sie günstiger ist (ca. 1000€).
Im Prinzip funktioniert fast jede Les Paul für Deine musikalischen Wünsche. Ich würde jetzt nicht unbedingt eine mit sehr heißen oder aktiven Pickups wählen. Aber wenn PAFs, deren etwas aufgemotzte Derivate oder ähnliches verbaut ist, passt es schon mal von der Seite.
Jetzt kann aber wirklich nur noch Anspielen helfen. Jede Gitarre klingt anders und hat ein etwas anderes Handling.