Welche Bands programmieren im Studio ihre Drums?

[Dutchie]

Warum nicht? Ist ja auch immer eine Frage der Möglichkeiten und des Budgets.

Ich habe komplette Playbacks im Sequenzer im Rahmen eines Projektes mit einem Singer-Songwriter erstellt (Bin selber Gitarrist). Gründe dafür: Alles im Heimstudio gemacht, wir hatten's so wie wir es wollten, amtlicher sound...

Wer allerdings denkt er könne Zeit sparen ist da auf dem Holzweg.

Die BFD Grooves geben zwar oft eine Idee und schöne Fills, Spieltechniken usw. Dann kommt aber die richtige Arbeitswelle. Dann muss man sich Mühe geben die Drums "zusammenzubauen", zu editieren, die Dynamik einzurichten, Akzente setzen oder entfernen und, und, und....

Ich mache das übrigens immer im Groove Fenster. Für jeden Part kann man dann ja Variationen erzeugen (ist ja nur ein Mausklick). Das hat den Vorteil das man so schöne Funktionen wie Timing - ungenauigkeit und Grundanschlagstärke per Drehknopf regeln kann, dann klappt's auch mit der natürlichkeit.

Die Songs sind im Kasten und jetzt wird die Band zusammengestell, natürlich mit "echtem" Drummer! Probezeit kann dann verkürzt ausfallen, jeder Musiker weis dann ja worum es geht. Wenn dann Aufgrund des Live is' halt anders auch Grooves, Basslinies oder was auch immer verändert werden ist das auch kein Problem. Wer will schon Live das hören was er auf Konserve hat.

Eines bleibt klar: Will man's richtig gut machen, dauerts länger als mit einem eingearbeiteten (guten!!!) Drummer.

So, jetzt kann der Eine oder Andere mich gerne steinigen.

 

[Viper-Narr]

word habe für unsere demo aufnahmen auch programmiert, da DIY und wir weder ein entsprechendes Interface noch gute Drum mics haben, noch einen geeigneten raum, noch das know how in sachen drum recording und und und...

hat allerdings auch eine ganze woche gedauert (nur das humanizing).

falls du noch beispiele brauchst:

Trivium's "ember to inferno", kompeltt programmiert.

 

[camelot]

Hi, ich selber spiele seit einem Jahrzehnt Gitarre, Bass und Schlagzeug und für meine Aufnahmen spiele die Drumparts über ein E-Drumset als Midi Dateien ein und nutze die Sounds aus der Dose, weil ich hier zu Hause keine echtes Schlagzeug spielen kann. Außerdem sind Drum-Sampler heutzutage so gut klingend, das mir der SOund aus deren Dose oftmals besser gefällt als ein Eigenversuch mit Mikro am A-Drum. Man muss sich auch mall vorstellen in was für weltbekannte Studios mit absoluter Edelhardware und von absoluten Profis die Samples zum Teil aufgenommen worden sind. Das kriegt man so kaum hin. Die Einstellmöglichkeiten sowie Performance solcher Sampler sind heutzutage riesig. Mir fehlt da (SD2) eigentlich nichts mehr. Außerdem gefällt mir die Nachbearbeitungsmöglichkeit bei den Midi-Files und das ich jederzeit den Sound einzelner Komponenten nach belieben nochmal gegen andere austauschen kann ohne Neuaufnahme.
Ich weiß das bei Porcupine Tree (Progressive Rock) auf den neuren Alben eine Menge über E-Drums und Trigger als Midis vom Drummer eingespielt un dhinterher überarbeitet wurden. Manche Sachen hat er auch einfach programmiert oder umprogrammiert.

 

[dirkgently]

Das Programmieren von Drums mag vielleicht nicht weniger zeitfressend sein, allerdings kann man das ja auch relativ entspannt am Rechner in den eigenen 4 Wänden vornehmen, solange man etwas davon versteht.
Ich kenne einige Bands (eher unbekannte, lokale Bands aus dem Hardcorebereich), die diese Variante gewählt haben, um schlicht und ergreifend Geld zu sparen.
Wenn etwas mit Aufwand im Studio verbunden ist, dann wohl das Einspielen der Drums.
Selbst wenn da der Trommelgott persönlich sitzt, muss der ganze Krempel aufgebaut, mikrofoniert und wieder abgebaut werden, mal von den ganzen Soundvorstellungen und Schraubereien abgesehen.
(Vielleicht sollte auch noch nen Klicktrack her, bei komplexeren Sachen)
Alles in allem spart das Zeit und Zeit ist ja bekanntlich Geld, vor allem im Studio, wo jeder Tag mit Techniker ne ordentliche Stange Geld kosten kann.
Und das muss auch nicht zwangsläufig heißen, dass der Drummer dann live das nicht ebenso spielen kann.
(Rein moralisch ist das für mich auch nicht verwerflich, sonst könnte man ja auch anfangen das ganze Getriggere über Bord zu werfen)