...dass rostende Saiten eben etwas völlig normales sind.
Und das sind sie eben - Achtung! - meiner Meinung nach nicht!
Da bin ich grundsätzlich auch Deiner Meinung
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Aber Saiten werden grundsätzlich aus nichtrostenden Stahllegierungen hergestellt, die neben der Korrosionsbeständigkeit auch noch eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen müssen.
Und da gibt es viele verschiedene Stahllegierungen, die beide Eigenschaften mehr oder weniger gut erfüllen.
Kurz gesagt: Nichtrostender Stahl ist nicht gleich nichtrostender Stahl (und auch die mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit und Zähigkeit sind oft unterschiedlich, natürlich im Rahmen der Eignung --> es wird keine Saite verkauft, die vor dem Erreichen des für sie bestimmten Zieltons bei korrekter Montage reisst).
Hauptsächlich wird die Rostbeständigkeit der Stähle mit einem hohem Chromgehalt als Legierungselement erreicht (mindestens über 10 %), weitere Legierungselemente wie Nickel, Molybden, Mangan, Niob erhöhen die Korrosionsbeständigkeit.
Und da es verschiedene Legierungen von sogenannten Edelstählen gibt --> weisen die auch unterschiedliche Eigenschaften betreffend Korrosionsbeständigkeit auf.
Der Schutzmechanismus, welcher grundsätzlich durch eine reaktionsträge Oxidschicht die mit den Chromatomen erzeugt wird, solcher Stähle kann auch auf unterschiedliche Weise durchbrochen werden. Stichworte: Flächenkorrosion, Lochkorrosion, interkristalline Korrosion, Kontaktkorrosion.
Säuren, Laugen, Ablagerungen, Elektrolyte und mechanische Beanspruchung spielen beim Auftreten von Korrosion bei nichtrostenden Stählen eine große Rolle.
Bei rostbeständigen Stählen, welche nur die "Mindestanforderungen" erfüllen kann es durchaus aufgrund der oben genannten Durchbrechungsmechanismen welche sich als Zusammenwirken von mechanischer Beanspruchung --> Kontakt mit Bundstäbchen, Beisein von Säuren, Laugen, Elekrolyte und Ablagerungen (Schweiß und Schmutz) über längerem Zeitraum (geringe bis gar keine Reinigung der Saiten nach dem Spielen) darstellen, zu Korrosionserscheinungen kommen.
Dies ist sicher nicht der Regelfall, aber dieser Umstand nutzt jedem, der eine besondere Begabung und Schweißchemie besitzt relativ wenig --> so jemand muss halt seine Saiten neben den klanglichen Vorlieben auch betreffend der Korrosionseigenschaften auswählen, wenn er nicht extrem häufig Saiten wechseln möchte.
Noch zum Thema weiche Saiten für jene, die mit Standardsaiten (011er oder 012er Sätze) von Stahlsaitengitarren Probleme haben: Da würde ich den speziellen Saitensatz von Newtone empfehlen, der eine identische Einzelzugkraft jeder der sechs Saiten hat und deren Summe in etwa die gleiche Gesamtzugkraft wie ein handelsüblicher 010-047er Saitensatz für Westerngitarre besitzt -->
Newtone NHS-012 HERITAGE Low Tension Phosphor Bronze, medium light
Viele andere Empfehlungen hier sind natürlich auch zielführend (wie um 1 - 2 Halbtöne runterstimmen, 011er Sätze, Silk&Steel-Sätze, ect.).
Wichtig ist bei der Suche nach Saiten mit geringerer Zugkraft aufgrund der Stärke nicht nur die dünnste und die dickste Saite zu betrachten oder zu vergleichen sondern vor allem die g-, D- und A-Saite (weil diese üblicherweise bei Standardsätzen die höchste Zugkraft aufweisen).
Die genannten Yamaha-Saiten würde ich nicht unbedingt nur aufgrund der 052er E-Saite zu den Saitensätzen mit sehr geringer Gesamtzugkraft zählen, da gibt es viele andere Sätze die betreffend der Gesamtzugkraft deutlich geringer liegen.
Da ich diese Yamaha-Saiten noch nicht kenne möchte ich denen aber nicht ein eventuelles leichteres Spielgefühl zu vergleichbaren 012er Standardsaitensätzen absprechen welches aufgrund von anderen Eigenschaften der Machart eventuell merkbar ist (Flexibilität ect.).
: Oje, ich schreibe viel zu langsam, da gibt es ja schon wieder einige neue Beiträge
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