Wie also "organisierst" Du Deinen Chorus? In Reaper?
Copy paste
Ansonsten erstelle ich manchmal Regions. Deren Inhalt kannst du dann mit einem Klick hin und her schieben bzw. duplizieren.
Aber wahrscheinlich meinst du eine Art "Container", der dann immer den gleichen Chorus enthält? Also, wenn du eine Veränderung machst, wird die überall in jedem Chorus automatisch angepasst?
Für mich ist es schwierig: In Cubase benutze ich fast nur Keycommands, alles geht sehr schnell und ich kann einen Song fast im Schlaf editieren. In Reaper fühle ich mich, wie jemand, der erstmal wieder laufen lernen muss: Alles ist mühsam langsam - man klickt und es passiert immer das Falsche ... wahrscheinlich ist da viel Geduld gefragt ...
Das ist wirklich Gewöhnungssache und da kann man sich dran gewöhnen. Aber klar, auch wie du damals Cubase lernen musstest, musst du erst mal Reaper lernen.
Bzgl. Keycommands musst du dir aber keine Sorgen machen. ALLES ist mit Shortcuts möglich. Mehr noch: Auch wie in Cubase kannst du Makros erstellen, allerdings - und damit kommen wir zum
ersten Vorteil - viel komfortabler. Während du in Cubase bspw. die Reihenfolge eines Makros nicht verändern kannst, ohne alles zu löschen und es neu anzulegen, kannst du in Reaper alles mit Drag n Drop fröhlich hin und herschieben.
Vorteil Nr 2: In Reaper gibt es Mouse Modifier - dh. du kannst Shortcuts auch auf bestimmte Aktionen der Maus legen. Was soll passieren, wenn du ein Item länger/kürzer ziehst und dabei ALT oder CTRL gedrückt hälst? Was passiert, wenn du mit der Maus auf eine Spur klickst und ALT oder CTRL oder SHIFT gedrückt hälst usw... es gibt auch Aktionen, die einfach nur "under mouse" heißen - dh. du musst nicht mal mehr klicken um zu schneiden, sondern "schwebst" mit der Maus an eine Stelle, drückst eine festgelegte Taste und das Item zerschneidet genau da.
So kannst du dir deinen eigenen Workflow bauen und wirst irgendwann unschlagbar schnell!
Welches sind denn - für Dich persönlich - die immensen Vorteile?
Schnelligkeit: Für mich war Cubase immer eine der langsamsten DAWs. Reaper startet innerhalb von 4s, schließt sofort. Der Bounce ist unglaublich schnell und währenddessen wird dir der Pegel angezeigt. Der Plugin-Scan geht viel schneller.
Performance: Während Cubase bei vielen Spuren und Effekten recht schnell in die Knie geht, hab ich selten Probleme mit Reaper. Egal ob 50 Spuren und überall Effekte drauf (byebye Send-Effekte). Die Funktion "Einfrieren" musste ich bisher nur 1x nutzen.
Mediabay: Die ist superschnell, schneller als die Suche im Explorer/Finder, du kannst alles per Drag n Drop ins Projekt einfügen (sogar ganze Projekte; da fragt er dich dann, ob du ein neues Projekt erstellen willst, oder ob du das Projekt als Item in dein aktuelles Projekt einfügen willst).
Subprojects / Tabs: Du kannst soweit ich weiß endlos viele Projekte gleichzeitig offen/aktiviert haben und in Tabs umschalten (wie im Browser). Innerhalb eines Projekts lassen sich Subprojekte erstellen. Also Items, die dich dann per Doppelklick in ein anderes Projekt führen. Dort kannst du Dinge ändern und beim Abspeichern wird gerendert und die Änderungen sind dann sofort in deinem Hauptprojekt vorhanden.
Mutliformat: Reaper kann nahezu jedes Format öffnen und bouncen (Nachteil: kein OMF!).
Video: Der Hammer! Während bei Cubase jedes 2. Video nicht geöffnet werden konnte oder geruckelt hat, habe ich wirklich NIE Probleme in Reaper. Jedes Video läuft und läuft flüssig, egal welches Format. Zusätzlich kannst du Videos schneiden und neuerdings sogar mit Effekten versehen, Kontrast, Helligkeit ändern, Schriften einfügen, Fades setzen und das Beste: Alles als Video exportieren in jedes erdenkliche Format.
Ich hab mir Codecs installiert, wo ich bspw. immer mega kleine 4 MB Videos von 1-2 Minuten Sessions erstellen kann, die dann als E-Mail Anhang Preview verschickt werden können.
Spur-Workflow: Doppelklick erstellt eine Spur und die Spur kann alles.. du musst dich nie wieder entscheiden, ob du eine Mono/Stereo oder Audio/Instrument Spur machst. Alles ist eins in Reaper. Du kannst auch Audio und MIDI und Video gleichzeitig auf ner Spur haben. Du kannst endlos VSTis auf eine Spur laden und quasi so Instrumente stacken.
Item FX: Per Drag n Drop Effekte non-destruktiv auf Items legen, mit einem Klick muten oder löschen oder kopieren.. und wenn du die FX-Chain eines Items dann doch auf der Spur haben willst? Kein Problem: Drag n Drop.
Preis und Update-Politik: Die DAW kostet so viel wie ein 0.5-Update von Cubase und du hast dafür 2 volle Versionen inbegriffen. Wenn du also jetzt Reaper 5.X kaufst, darfst du kostenlos bis 6,99 upgraden.
Updates kommen ca. jeden Monat und bringen ganz unscheinbar coole neue Funktionen, wie bspw. die spectral view von Items (also eine Spektralansicht wie bei RX).
Puh... es macht zugegeben Spaß, aber die Liste kann endlos werden
Um mal einen Nachteil zu nennen: MIDI CC. In Cubase finde ich geil, wie du CC Lanes zusammenstauchen und abschrägen kannst. Auch das Zeichnen dieser Lanes ist easy. Das ist in Reaper etwas fummelig.
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Generell muss einem bewusst sein: Reaper ist ein individuelles Tool. Es kann sehr mächtig werden, wenn du dir die Zeit nimmst und eventuell Hilfe suchst (im Forum / Tutorials), um es auf deinen Workflow anzupassen.
Bei Cubase haben sich Leute und Musiker hingesetzt und ein Komplettpaket geschaffen, dass für eine breite Masse gut funktioniert. Ergo kommt man damit erst mal besser klar, als mit Reaper.
Gerade in Bezug auf Editing und Sounddesign finde ich Reaper unschlagbar. Ich nutze gezwungenermaßen auch Pro Tools, die Vorteile von Reaper sind da aber schnell erkennbar.
Fürs Komponieren hat es länger gedauert, mit Reaper warm zu werden. Und ich habe das Gefühl, immer noch optimieren zu können/wollen. Aber aufgrund der unglaublichen Einfachheit und Schnelligkeit von Reaper kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, zurückzukehren.
Außerdem macht das Gebastel und Optimieren mir persönlich viel Spaß. Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn du einen Handgriff NOCH 1-2 Klicks schneller machen kannst
Puh... sorry für den Roman, aber da könnte ich dir echt ein Buch drüber schreiben
Muss jetz aber mal reichen!