also, so ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber ich denke, dass der Begriff Shred das erste Mal nach der "neoklassischen" Erfolgswelle von Yngwie Malmsteen und Paul Gilbert aufgetaucht ist, die es vorerst mehr oder weniger darauf abgesehen hatten, ihre Vorbilder (Page, Hendrix etc.) an die Wand zu spielen. Daher würde ich sagen, dass Shred seinen Ursprung in Europa hat. Einen richtigen Bedeutungswandel gab es eigentlich nie, außer, dass früher oder später (oder zeitgleich, ich hab keine Ahnung) noch der Begriff "Neoklassik" aufgetaucht ist.
Ich denke, dass die Shred-Gemeinde dazu seinen Höhepunkt mit dem Auftauchen des Gitarrenwunders Jason Becker, der zusammen mit Marty Friedman die Shred-Combo/Band Cacophony gegründet und noch ein eigenes Album aufgenommen hat, verbuchen konnte.
Tjo, Anfang der 90er kam dann ja bekanntlich Nirvana und hat mit der nachziehenden Grunge-Bewegung die moderne Gitarrenwelt mehr oder weniger auf den Kopf gestellt. Man hat sich also von schneller Gitarrenmusik und Fingerakrobatik abgewendet und sich den Songs gewidmet, die nach dem typischen Klischee nicht mehr als 3 Standart-Akkorde beinhalteten (dadurch hat natürlich auch der Metal echt einstecken müssen).
Die ganzen Gitarrenhelden sind also verschwunden, und auch der Begriff Shred ist selbst bis heute ziemlich verpönt. So langsam kann man aber beobachten, dass sich Gitarristen seit der "gitarrentechnischen Flaute" wieder mehr zum Solo-Spiel hingezogen fühlen (sieht man ja auch hier manchmal im Forum). Und ich denke, dass wir in ein paar Jahren wieder ECHTEN Metal (das ist eine Art Aufruf an all die tollen Amateur-Metalbands, die nach meiner Meinung nicht besser als PunkRock-Bands sind) mit technisch ausgereiften Gitarristen und wahrscheinlich daher auch wieder öfter Neoklassik/Shred zu hören bekommen.