Wenn in "das Poti" anstelle von 25 kilo nur 21,56 kilo Ohm drin ist, dann hat der Strom doch mehr Platz und kann besser fließen.
Falls es kein Scherz war und Du meinst, die Gitarre müsste dann eher mehr Output haben: So funktioniert ein Gitarrenpoti nicht. Der Widerstand ist tatsächlich voll aufgedreht am
höchsten (!), hier wird der Nennwert des Potis erreicht, in dem Fall 21,5 KOhm. Das erscheint einem natürlich erstmal unlogisch.
Das liegt daran, dass das Poti als sog. Spannungsteiler geschaltet ist. Technisch stark vereinfacht (schon weil es Wechselstrom ist) heißt das, dass
nicht das Nutzsignal durch die Widerstandsbahn zum Amp läuft und dabei über das Poti gebremst wird. Vielmehr läuft das Signal der PUs, bzw. bei aktiven PUs das Signal des nachgeschalteten Preamps im Prinzip zum Amp durch, aber es wird vorher ein bisschen was davon "abgezapft" wird. Wieviel also
weggenommen wird, entscheidet dann über die Lautstärke des verbleibenden Nutzsignals.
In Bezug auf das Gitarrenpoti ist es also so - und deshalb hat das Poti auch drei Anschlüsse - , dass über dessen Innenleben (eine Kohlebahn mit Widerstand) quasi eine regelbare Abzweigung in Richtung Masse geschaffen wird, ohne den Amp zu erreichen. Der Widerstand des Potis ist jetzt die Bremse, damit nicht alles abfließt, denn sonst wäre ja gar kein Signal mehr da. Dreht man das Poti auf, steigt der Widerstand und es kann
weniger Saft an Masse abfließen. Ein bissl was aber immer: Denn dieser Widerstand ist bei einem Poti nicht unendlich, sodass diese Abzweigung sozusagen nie ganz dicht ist und immer etwas an Masse durchsickert. Nur der ganz überwiegende Teil geht in den Amp. Eine Gitarre ohne Volumepoti hat deshalb tatsächlich einen Hauch mehr Output.
Ganz zugedreht ist der Widerstand dagegen bei 0, also geht das ganze Signal an Masse und nichts kommt im Amp an.
Zur Frage selbst: Der richtige Nennwert ergibt sich aus dem Verhältnis zum Signal, das bedämpft werden soll. Das kommt bei aktiven PUs aus dem Ausgang des Preamps, der eine deutlich geringere Impedanz hat als ein passiver PU. Kurz gesagt führt ein zu hoher Widerstandswert des Potis dabei dazu, dass nur ein sehr kleiner Teil des Regelwegs eine hörbare Veränderung bewirkt, das wirkt fast wie ein Schalter. Weil der Ausgang des Preamps so niederohmig ist, brauchen aktive Gitarren Potis mit deutlich weniger Widerstand, denn an dem Beriff "Spannungs
teiler" sieht man ja schon, dass es hier um rechnerische Verhältnisse zwischen dem Eingangs- und den zwei Ausgangssignalen (Masse/Amp) geht.
Rein soundtechnisch bringt ein zu niedriger Potiwiderstand bei aktiven PUs praktisch keinen hörbaren Unterschied, es ist also nicht so wie bei einem passiven PU, bei dem man statt 250 KOhm nur 210 KOhm hätte. Das kann sich bei einer Strat o.ä. schon mal mit etwas weniger Höhenglanz bemerkbar machen, je nachdem wie fein man in dem Bereich noch hört (was im Alter deutlich nachlässt...). Grundsätzlich ist das Signal eines Preamps dagegen ziemlich unempfindlich gegen solche Unterschiede, wohl weil es selbst schon so niederohmig ist. Das führt jetzt aber zu weit, und ehrlich gesagt komme ich beim "warum" dann auch an die Grenzen meines Laienwissens.
Also nein, das Signal wird durch die leichte Abweichung vom Nennwert des Potis (die es eigentlich immer gibt) nicht beeinträchtigt, aber auch nicht lauter.
Gruß, bagotrix