Was passiert, wenn man bei aktiven Pickups einen Poti einlötet, der weniger als die geforderten 25 Kiloohm hat?

Uhu Stick
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Hallo Leute, 🙋

Was passiert, wenn man bei aktiven Pickups einen Poti einlötet, der weniger als die geforderten 25 Kiloohm hat (um genau zu sein: 21,56 kOhm)?
 
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Okay, machen wir die Live-Probe. ;)

BDX.
 

View: https://youtu.be/JCPXckfT-6g?si=3qvz1ko-EcIYmmz9

Dem Pickup selbst passiert wahrscheinlich nichts. Das Ausgangssignal wird wahrscheinlich etwas niedriger werden. Klangliche Veränderungen dürften nicht so drastisch ausfallen, wie bei passiven Pickups.

Vout ist die maximale Ausgangsspannung am heißen Potianschluss
V0 ist die Ausgangsspannung des unbelasteten Pickups (hier angenommen 1 Vss)
Rpot ist der Widerstand des Potentiometer 25kOhm oder 21,56kOhm
Ri ist die Ausgangsimpedanz des Pickups 10kOhm

Vout=V0pickup*Rpot/(Ri+Rpot).

Dann hast Du bei einem 25kOhm-Pot eine Vout von rund 0,71Vss
Bei einem 21,56kOhm-Pot hast Du eine Vout 0,68Vss
 
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Was passiert, wenn man bei aktiven Pickups einen Poti einlötet, der weniger als die geforderten 25 Kiloohm hat (um genau zu sein: 21,56 kOhm)?

Ich würde sagen, dass der maximale Ausgangspegel etwas geringer wird. Das ist alles.

Edit: @boisdelac war um Sekunden schneller ;-)
 
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Da passiert nix. Potentiometer haben häufig eine Toleranz von 20%
Aber bitte 'das Poti' - kommt von 'das Potentiometer' - Danke :opa:
 
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Wenn in "das Poti" anstelle von 25 kilo nur 21,56 kilo Ohm drin ist, dann hat der Strom doch mehr Platz und kann besser fließen.
Dann geht doch aber die Batterie schneller runter. Richtig??? :unsure:
BDX.
 
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Ich behaupte mal, bei einem aktiven Pickup würde nicht mal ein 10k Poti was ausmachen.
 
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Wenn in "das Poti" anstelle von 25 kilo nur 21,56 kilo Ohm drin ist, dann hat der Strom doch mehr Platz und kann besser fließen.
Falls es kein Scherz war und Du meinst, die Gitarre müsste dann eher mehr Output haben: So funktioniert ein Gitarrenpoti nicht. Der Widerstand ist tatsächlich voll aufgedreht am höchsten (!), hier wird der Nennwert des Potis erreicht, in dem Fall 21,5 KOhm. Das erscheint einem natürlich erstmal unlogisch.

Das liegt daran, dass das Poti als sog. Spannungsteiler geschaltet ist. Technisch stark vereinfacht (schon weil es Wechselstrom ist) heißt das, dass nicht das Nutzsignal durch die Widerstandsbahn zum Amp läuft und dabei über das Poti gebremst wird. Vielmehr läuft das Signal der PUs, bzw. bei aktiven PUs das Signal des nachgeschalteten Preamps im Prinzip zum Amp durch, aber es wird vorher ein bisschen was davon "abgezapft" wird. Wieviel also weggenommen wird, entscheidet dann über die Lautstärke des verbleibenden Nutzsignals.

In Bezug auf das Gitarrenpoti ist es also so - und deshalb hat das Poti auch drei Anschlüsse - , dass über dessen Innenleben (eine Kohlebahn mit Widerstand) quasi eine regelbare Abzweigung in Richtung Masse geschaffen wird, ohne den Amp zu erreichen. Der Widerstand des Potis ist jetzt die Bremse, damit nicht alles abfließt, denn sonst wäre ja gar kein Signal mehr da. Dreht man das Poti auf, steigt der Widerstand und es kann weniger Saft an Masse abfließen. Ein bissl was aber immer: Denn dieser Widerstand ist bei einem Poti nicht unendlich, sodass diese Abzweigung sozusagen nie ganz dicht ist und immer etwas an Masse durchsickert. Nur der ganz überwiegende Teil geht in den Amp. Eine Gitarre ohne Volumepoti hat deshalb tatsächlich einen Hauch mehr Output.

Ganz zugedreht ist der Widerstand dagegen bei 0, also geht das ganze Signal an Masse und nichts kommt im Amp an.

Zur Frage selbst: Der richtige Nennwert ergibt sich aus dem Verhältnis zum Signal, das bedämpft werden soll. Das kommt bei aktiven PUs aus dem Ausgang des Preamps, der eine deutlich geringere Impedanz hat als ein passiver PU. Kurz gesagt führt ein zu hoher Widerstandswert des Potis dabei dazu, dass nur ein sehr kleiner Teil des Regelwegs eine hörbare Veränderung bewirkt, das wirkt fast wie ein Schalter. Weil der Ausgang des Preamps so niederohmig ist, brauchen aktive Gitarren Potis mit deutlich weniger Widerstand, denn an dem Beriff "Spannungsteiler" sieht man ja schon, dass es hier um rechnerische Verhältnisse zwischen dem Eingangs- und den zwei Ausgangssignalen (Masse/Amp) geht.

Rein soundtechnisch bringt ein zu niedriger Potiwiderstand bei aktiven PUs praktisch keinen hörbaren Unterschied, es ist also nicht so wie bei einem passiven PU, bei dem man statt 250 KOhm nur 210 KOhm hätte. Das kann sich bei einer Strat o.ä. schon mal mit etwas weniger Höhenglanz bemerkbar machen, je nachdem wie fein man in dem Bereich noch hört (was im Alter deutlich nachlässt...). Grundsätzlich ist das Signal eines Preamps dagegen ziemlich unempfindlich gegen solche Unterschiede, wohl weil es selbst schon so niederohmig ist. Das führt jetzt aber zu weit, und ehrlich gesagt komme ich beim "warum" dann auch an die Grenzen meines Laienwissens.

Also nein, das Signal wird durch die leichte Abweichung vom Nennwert des Potis (die es eigentlich immer gibt) nicht beeinträchtigt, aber auch nicht lauter.

Gruß, bagotrix
 
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zu klein darf der Potiwiderstand aber auch nicht werden, denn sonst kann der Vorverstärker im aktiven PU nicht mehr genug Strom liefern und es entstehen Verzerrungen.
Und das sind nicht unbedingt die Verzerrungen, die wir Gitarristen so lieben.
Man kann durchaus das 250k/500K Poti in der Gitarre drin lassen, wenn man von passiv auf aktiv umrüstet. Es handelt sich immer noch um einen Spannungsteiler, der hochohmig belastet wird. Einen Nachteil der Einstellbarkeit der Lautstärke ist nicht zu befürchten. Anders sieht es beim Tone-Poti aus, aber da braucht man eh eine andere Schaltung.
Ist hier aber unbedenklich - das Poti weicht ca 15% vom Nennwert ab - das ist vernachlässigbar.
 
Falls es kein Scherz war und Du meinst, die Gitarre müsste dann eher mehr Output haben:
Natürlich war es ein Scherz, aber ich habe nie geschrieben oder gemeint, dass die Gitarre mehr Output haben müsste.
BDX.
 
Zuletzt bearbeitet:
nehmen wir mal an, der Widerstand geht gegen 0, dann haben wir einen Kurzschluss und es kommt nix mehr raus. Lassen wir den Widerstand gegen ∞ gehen, so wird das Poti im voll aufgedrehten Zustand immer unbedeutender.
 
@bagotrix

Nein, der Nenn-Widerstand des Potentiometer ist immer gleich groß. Nur das Verhältnis der beiden Teilwiderstände (heißer Kontakt zum Schleifer und Schleifer zum Masseanschluss) ändert sich in Abhängigkeit zur Schleiferstellung.
 
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@bagotrix und @harrymudd
Ich habe mich gedanklich mit dem Stromverlauf der Versorgungsspannung etwas verirrt. :facepalm1:
Ihr habt mich wieder auf die richtige Spur gebracht.
Danke. (y)
BDX.
 
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@BDX. Du liegst da schon richtig ... Je höher die Last (niedrigerer Widerstand) am Ausgang des Pickups ist, umso mehr Strom verbraucht der. Allerdings nur in den Fall, dass die Saiten ein Signal im Pickup induzieren.
 
Ganz zugedreht ist der Widerstand dagegen bei 0, also geht das ganze Signal an Masse und nichts kommt im Amp an.
Da hast du die Poti-Anschlüsse vertauscht und produzierst einen Kurzschluss. Was dem passiven Pickup wurscht ist, dem aktiven aber nicht so sehr. Der Eingang vom Pickup geht immer an ein Außenbeinchen des Potis (und Masse ans zweite Außenbeinchen), so dass der Pickup sein Signal einen (relativ) konstanten Widerstand liefert. Der Ausgang (zum Amp) kommt vom Schleifer, der halt dann immer jeweils näher zur Signalquelle (oder ganz an dieser sitzt), oder beim Runterdrehen sich auf den Masseanschluss zubewegt.

Nein, der Nenn-Widerstand des Potentiometer ist immer gleich groß. Nur das Verhältnis der beiden Teilwiderstände (heißer Kontakt zum Schleifer und Schleifer zum Masseanschluss) ändert sich in Abhängigkeit zur Schleiferstellung.
… in Abhängigkeit zur Schleiferstellung in Richtung Ausgang. Genau. Deshalb. :D
 
Wir haben jetzt im Eingebauten Zustand 17,5 kOhm zwischen linkem und rechten Potiausgang gemessen.

1. Ist das normal, dass man nach dem Einbau Widerstand verliert?

2. Sind 17,5 kOhm langsam außerhalb des Toleranzbereichs?
 
das ist im Bereich des Möglichen und ok. Der VV im aktiven PU stellt ja auch einen Widerstand dar und durch Parallelschaltung mit dem Poti wird der Widerstand kleiner.
 
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Könnte das Ganze zu Clipping bei Effektgeräten führen bzw. zu den Verzerrungen, die hier schon angedeutet wurden?
Und das sind nicht unbedingt die Verzerrungen, die wir Gitarristen so lieben.
Edit: Kann das Ganze generell im DI Signal (und nicht nur bei Effektgeräten) zu Clipping führen?


Ich stelle nämlich grade starkes Clipping bei mir an meinem HX Stomp fest. Trotz überall Linepegeleinstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist im Bereich des Möglichen und ok. Der VV im aktiven PU stellt ja auch einen Widerstand dar und durch Parallelschaltung mit dem Poti wird der Widerstand kleiner.
Das gilt für den Gleichstromwiderstand , und nicht Induktiven Anteil,denn:
Die Grenzfrequenzen ändern sich ein wenig, je nach dem ob ein Induktiver ( obere gf) oder Kapazitiver (untere gf) Vorwiderstand anliegt.
Letzteres gilt für aktive Schaltung mit Koppelkondensator
Meistens sind die Koppelkondensatoren groß genug daß das keine Rolle spielt
Sollte der Kondensator als lowcut ausgelegt sein,wird der Sound unten etwas dünner
 
Zuletzt bearbeitet:
meine Beschreibung ist stark vereinfacht, damit Otto-Normal-Gitarrero nicht gleich flüchtet.
Mir ist als Elektroniker klar, worum es geht.
Ich finde nur solche Beiträge, die eine einfache Schilderung der Sachlage kritisieren, nicht zweckdienlich und für den TE verwirrend.
Das ist hier kein Wettbewerb nach dem Motto: Ich weiß mal mehr als du.;)
Ich will einfach nur helfen :opa:
 
Grund: Vollzitat Vorpost reduziert
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