Was macht Röhrenamps so teuer?

  • Ersteller Johnny Buttler
  • Erstellt am
Aber lieber nicht zuviel darüber nachdenken. Das pauschalisierende Stammtisch-Draufhauen auf die "namhaften" Hersteller macht ja sooo viel mehr Spaß. Der "Microsoft-Effekt".:rolleyes:
Exakte. So eine Beobachtung findet sich auch in der Kaufberatung meiner Verstärker FAQ. :)
 
Exakte. So eine Beobachtung findet sich auch in der Kaufberatung meiner Verstärker FAQ. :)

Das habe ich aber jetzt nicht daraus geklaut!:eek:

Finde nur den Vergleich mit Microsoft nur so passend, weil einfach jeder auf MS rumhackt. Anscheinend findet es einfach jeder chic, sich gegen den "großen, bösen Konzern" zu richten, "der alle Kleinen kaputtmacht".
Mir egal. Ich hab nix gegen Microsoft und jeden Dollar, den Bill Gates damit verdient, gönne ich ihm. Der spendet im Jahr mehr Geld für wohltätige Zwecke wie mancher Staat. Außerdem habe ich keine Probleme mit Windows XP ( Vista ist für mich noch in weiter Ferne ).

Aber zurück zum Thema. Mir fällt diese momentan gehäufte Gehässigkeit in diversen Threads gegen die großen Firmen à la Gibson, Marshall, Mesa usw. auf.
Dann hört man jetzt einfach nur noch von anderen "Underground"-Herstellern, die ja soviel besser und toller sind und im Gegensatz zu anderen mehr Qualität liefern. Das mag auf so manche Gibson vielleicht auch zutreffen ( von wegen Qualität ) und jeder soll sich die kaufen, die im am besten zusagt ( gerne Fernost Nachbauten usw. ). Es wird ja keiner zur Gibson oder zum Mesa genötigt.

Bei der Sache sollte aber niemand vergessen, daß es gerade diese ganzen Firmen sind ( Fender, Marshall, Mesa, Gibson, Vox usw. ), die die Originale lieferten und die innovativen Neuerungen brachten ( vielleicht jetzt nicht mehr so ). Und wenn man jetzt den Markt betrachtet, sind es gerade diese Firmen, die ständig darunter "leiden", daß ihre Produkte und Erfindung schlichtweg mit einer Dreistigkeit kopiert werden. Und ich spreche jetzt nicht von den China Kopien. Fast jede Gitarrenfirma hat in ihrem Programm eine Fender Strat oder Gibson Paula Interpretation. Genauso wie fast jeder "Aufsteiger"-Ampfirma sich in gewisser Art und Weise an den Grundzügen der Traditionellen Amps bedient ( siehe Marshall Plexi, Vox AC30, Rectifier Interpretationen ).
Da es sowas wie eine strenge Patentregelung nicht gibt ( mal abgesehen von einer in ihrer Form geschützte Kopfplatte bei Fender / Gibson ), die das, ich umschreibs mal extrem, "geistige Eigentum" z.B. einer Paula Form oder Fender Strat adäquat für eine Firma schützt, finde ich es gar nicht so schlimm, wenn eine Firma, die ein richtiges "Original" baut, und sei es in der Form schon 50 Jahre auf dem Markt, auch seinen Preis für sich verlangt. Manche nutzen dies mehr ( siehe Gibson ), manche weniger ( Marshall ).
Man bedenke, was los wäre, wenn jeder aufgrund der absolut geschützten Form der Gibson Les Paul oder des Charakters des Mesa Rectifier auch ein Original kaufen müßte ( Brücke zu Microsoft Windows geschlagen :rolleyes: ), weil sämtliche Kopien rechtlich verboten sind. Gibt genügend solche Fälle. Könnt euch da Stories von Firmen aus der Medizin-Gerätebranche erzählen:(.

Einerseits mit einer gewissen Berechtigung, da eben die Erfindung hier herkam, andererseits natürlich Katastrophe, weil man dem Hersteller in Sachen Produkt vollkommen ausgeliefert wäre. So hat man nun in Sachen Gitarren zumindest die Auswahl, ähnliche Modell bei anderen Herstellern zu erwerben.

Ist ne gute Sache, hätte aber auch anders laufen können und an dem Zustand wäre dann nix zu meckern gewesen. Jeder würde sich ärgern, wenn andere Leute an der eigenen Erfindung verdienen und der eigene Gewinn geschmälert würde.

Soviel zum Thema: "Man bezahlt für den Namen."
 
Freunde laßt sie reden............
Gaannnnnzz ehrlich....fahrt zu meinetwegen Produktiv...nehmt euch ne min. 2000 € Paula und fahrt meintwegen irgendeinen Mesa oder nen Engl damit an......und ihr werdet sehen das die Sonne aufgeht.
Das tut sie vielleicht auch mit ner Transe und ner Yamaha aber,.....aber...Sonnenaufgang in Gelsenkirchen (brrrrr) oder eben auf Hawai iss doch nen Unterschied oder???
:)))
 
Mit höhere Materialkosten lassen sich aber nicht so manche überteuerte Mesa oder Marshallmodelle rechtfertigen. Das ist wohl nur durch die Blödheit des durchschnittlichen Gitarristen zu erklähren, der dafür auch noch bezahlt.

mesa überteuert?
naja schon mal drüber nachgedacht, dass die handgefertigt werden und mit zig features kommen und noch aus den USA sind?
weißt du was ein Framus Dragon Top in den Staten kostet?
 
Na ja, Mesa ist nur hier so teuer. In den Staaten liegen der Valveking 212 und der Mesa F-30 Serie in der gleichen Preisklasse und werben um die gleiche Kundschaft. Der Mesa ist gerade einmal 120€ teurer. Adelt das jetzt den Valveking oder wird der F-30 zu Billigschrott degradiert? Der Markt macht eben den Preis, nicht der Hersteller. Solange die Leute hierzulande bereit sind, die 963€ Aufpreis zum Mesa zu bezahlen, kann man auch 963€ Aufpreis nehmen.

Der Mesa Roadking demonstriert im Moment wohl die Spitze des technisch Machbaren in Sachen Röhren-Amps und kostet in den Staaten nur 2000€. Das finde ich nicht zuviel Geld für das Gebotene - die 4200€, die hier verlangt werden, allerdings schon...
 
Mir fällt diese momentan gehäufte Gehässigkeit in diversen Threads gegen die großen Firmen à la Gibson, Marshall, Mesa usw. auf.

Was meist daran liegt, dass sich die meisten Modelle solcher Hersteller nur wenige leisten können. Dann heißt es: Es ist gemein, dass die soviel Geld nehmen.

Dabei muss man ganz einfach auch sehen, dass es schon immer hochpreisige Produkte gab und immer geben wird. Es gibt Handtaschen für 10 Euro und welche für 1.000 Euro. Socken für 1 und 20 Euro. Korea-Autos für 10.000 und Porsches für 100.000 Euro.

Warum? Irgendwann (möglichst aber schnell) muss sich jeder Hersteller, Ladenbesitzer oder Gastronom mal aktiv entscheiden, für welche Kundschaft er welche Produkte eigentlich herstellen und anbieten will. Schafft er das nicht, geht er schnell den Bach runter. Gescheiterte gibt's jeden Tag zu Tausenden.

Aus diesem Grund sind bei Porsche die Arbeitsplätze sicher und bei Opel nicht. Opel baut Produkte für einen gnadenlos überlaufenen Massenmarkt. Porsche hingegen produziert weitgehend konkurrenzlose Autos für eine ganz bestimmte Kundschaft.

Die Liste hoffnungsvoller Amp-, Gitarren und Effektebauer, die in den letzten 50 Jahren pleite gegangen sind, passt auf keinen Schreibtisch. Warum: Weil fast jeder Kunde, der von der Oma 3000 Euro erbt und vorher 10 Jahre über Gibson geschimpft hat, mit diesem Geld dann doch eine Gibson kauft. Und eben doch nicht ein Produkt, was die Hälfte kostet (kennt ja keiner, soll schließlich jeder Depp doch erkennen können, was meine Gitarre Wert ist.

Wenn Gibson, Boogie & Co. den Markt für Nobelmarken verlassen würden, wird die entstehende Lücke ganz automatisch durch andere Namen ersetzt. Die dann ihrerseits die Position der begehrenswerten und "zu teuren" Artikel einnehmen und anschließend als "warum so teuer" in Foren diskutiert werden. An diesem Punkt schließt sich dann auch der Kreis zu meiner Signatur ;)
 
Moinsen
mich würde mal interessieren warum Röhrenamps so teur sind !
Technik? Besondere Verarbeitungsverfahren? Kein Ahnung warum deswegen viel Spaß beim Antworten!

ich vermute:
- man braucht weniger Teile, aber teurere (dicke Elkos, Röhrensockel, Ausgangsübertrager, bessere Netzteile, Röhren usw.)
- die gesamte Elektrik (Netzteil usw.) muss robuster sein als bei Transistoren, da Röhren mit 380 bis 500 Volt arbeiten.
- Das größere Gewicht (schwere Ausgangsübertrager, Trafos) erfordert stabilere und damit teurere Gehäuse.
- Manchmal sind Röhrenamps frei verdrahtet, also ohne Platine aufgebaut. Das ist teurer.

Das ein guter Röhrenamp aber nicht ZU teuer sien muss, das zeigt uns Peavey udn z.T. Fame.
 
aber,.....aber...Sonnenaufgang in Gelsenkirchen (brrrrr) oder eben auf Hawai iss doch nen Unterschied oder???
:)))

Wie bitte?
Gelsenkirchen, tausend Feuer in der Nacht, wir brauchen keinen Sonnenaufgang :p

@ Topic
Ich denke ein Schwerpunkt für den hohen Preis ist auch die Entwicklung der Produkte an sich.
Man werkelt doch vorher zumeist mehrere Jahre an einem neuen Produkt und das kostet auch Geld, dementsprechend muss das natürlich auf den Preis drauf.
Sonst würden ja auch Musik CDs nur noch 50cent kosten^^

Außerdem kann man ab einem gewißen Preis auch deutlich hochwertigere Bauteile erwarten.
Natürlich kosten die einzeln nicht soviel, aber die sind untereinander alle vermessen und so eingesetzt, dass diese Kombination gut funktioniert.

Kann ja mal eben jemand einen Rectifier nachbauen...das kriegt man so ohne weiteres auch garnicht hin.
 
hi!
der preis bestimmen wie schon gesagt die kunden. wenn jetzt alle rörehnamps wollen(wegen sound/idole/hörensagen etc.) dann wären händler doch keine echten händler, wenn sie den preis bei der gesteigerten nachfrage nicht in die höhe ziehen...

achja: spiele schon immer moddeler, bin ich dann auch ein transen-gernhaber?

greetz

stylemaztaz
 
@ Topic
Ich denke ein Schwerpunkt für den hohen Preis ist auch die Entwicklung der Produkte an sich.
Man werkelt doch vorher zumeist mehrere Jahre an einem neuen Produkt und das kostet auch Geld, dementsprechend muss das natürlich auf den Preis drauf.
Die Entwicklungskosten sind bei guten Transistoramps und Modellern aber doch um einiges höher.
Zumindest im Vergleich zu all den Röhrenamps, die eigentlich nur auf altbewährtes aufbauen.
 
Porsche hingegen produziert weitgehend konkurrenzlose Autos für eine ganz bestimmte Kundschaft.

Weil fast jeder Kunde, der von der Oma 3000 Euro erbt und vorher 10 Jahre über Gibson geschimpft hat, mit diesem Geld dann doch eine Gibson kauft. Und eben doch nicht ein Produkt, was die Hälfte kostet (kennt ja keiner, soll schließlich jeder Depp doch erkennen können, was meine Gitarre Wert ist.
Ganz genau so ist es. Als Kid ein linksradikaler Gibson-Basher, ist er sogleich der größte Historic Fan sobald zu Geld gekommen.

Wußte man übrigens, dass Porsche jährlich den selben Gewinn einfährt, wie VW? Und das mit einer radikal kleineren Anzahl gebauter Autos.
 
Solangs gut klingt solls doch scheiss egal sein ob Röhre oder nicht. Und ich bin mir sicher!!!, dass die meisten(mir eingeschlossen) im Blindtest nicht den Unterschied festellen würden zwischen den beiden Typen(in der gleichen Preisklasse). Genau wie bei ner Gibson Gitarre und nem guten Nachbau.
Zumal wie hier auch schon angeführt wurde die Frage wieso sind Transen billiger ja eigentlich sinnfrei ist. 30Watt Transe kann man ja nicht mit 30 Watt Röhre vergleichen.
 
also den unterschied zwischen nem Röhrenamp und ner Transe hört man natürlich, spätestens wenns etwas lauter zur sache geht (klar gibt auch Röhrenaps die wie Transen klingen :) aber das sind zum glück net die Typischen Amps in der Klasse)

bei guten Modellern schauts da (ausser wenns lauter wird) schon etwas anders aus,
weil hier ja Röhrenschaltungen und deren typische Soundverbiegungen durch prozessoren emuliert werden.

Robi
 
Ganz genau so ist es. Als Kid ein linksradikaler Gibson-Basher, ist er sogleich der größte Historic Fan sobald zu Geld gekommen.

Wußte man übrigens, dass Porsche jährlich den selben Gewinn einfährt, wie VW? Und das mit einer radikal kleineren Anzahl gebauter Autos.

Stimmt nicht ganz. Der Zweitgitarrist aus meiner Band spielt ne Gibson SG (Glaub Standard) - seitdem ich das Ding angespielt hab' und ne Weile lang im taeglichen Gebrauch gesehen hab', werde ich fuer immer und ewig Gibson hassen. Nicht weil's schlecht klingt, oder so - sondern einfach weil die Gitarre die absolut mieseste Qualitaet hat, die ich JEMALS gesehen hab.

Ein einziges Mal ist dem Typen der Strap von dem Noeppel runtergerutscht - Gitarre faellt aufn Boden, sofort istn Tuner ab. OK, kann mal passieren - aber dann haben wir mal naeher hingeschaut, und es hat sich herausgestellt, dass der Tuner AUFGEKLEBT war. Kann ich heute immer noch nicht glauben. Gibson Qualitaet halt.

Und dann irgendwann, grad vorn paar Wochen... mitten in der Probe, verabschiedet sich einer der Volume Potis. Nicht irgendwie einfach abgefallen oder so, sondern einfach direkt in der Mitte durchgebrochen...

Daher werd' ich mir, auch wenn ich 4000 Euro von meinen entferntesten Verwandten bekomm', niemals ein Gibson Produkt kaufen :p....
 
Stimmmechanik aufgeklebt? Hat er auf Ebay ein tolles Gibson Schnäppchen geschossen, mit Zakk Wylde Sticker auf der Rückseite der Kopfplatte?
 
Stimmmechanik aufgeklebt? Hat er auf Ebay ein tolles Gibson Schnäppchen geschossen, mit Zakk Wylde Sticker auf der Rückseite der Kopfplatte?

Sorry für den Spam, aber ich kugel mich gerade vor lachen...:D
 
Gibson ist nicht für seine Qualität berühmt und wenn man so manche Mängel
einer Gibson, bei einer Epiphone findet, wird über das Korea-Brett gemeckert.
Aber bei einer Gibson nimmt man es halt hin. ;)
 
Stimmmechanik aufgeklebt? Hat er auf Ebay ein tolles Gibson Schnäppchen geschossen, mit Zakk Wylde Sticker auf der Rückseite der Kopfplatte?

Also... es sieht aus wie ne Gibson :p... alle Merkmale stimmen. War jedenfalls kein Schnaeppchen, er hat gebraucht glaub ich 600 Euro oder so dafuer gezahlt... Kann auch sein, dass die Mechanik irgendwie rangeschweisst (oder gar geloetet) war... kann man ja in so nem Fall schwer unterscheiden - sah jedenfalls aus als ob's geklebt war, heheh. Und die Kontaktflaeche war wirklich peinlich klein... Jedenfalls nicht so stabil wie ein paar gute Schrauben.
 
Kann auch sein, dass die Mechanik irgendwie rangeschweisst (oder gar geloetet) war... kann man ja in so nem Fall schwer unterscheiden

Geschweisst? Auf Holz?? dann ist klar, warum die soviel gekostet hat, da hat jemand ein komplett revolutionäres Fügeverfahren entwickelt:D ;)
 

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