Was macht Röhrenamps so teuer?

  • Ersteller Johnny Buttler
  • Erstellt am
J
Johnny Buttler
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.07.14
Registriert
01.06.06
Beiträge
241
Kekse
63
Moinsen
mich würde mal interessieren warum Röhrenamps so teur sind !
Technik? Besondere Verarbeitungsverfahren? Kein Ahnung warum deswegen viel Spaß beim Antworten!
 
Eigenschaft
 
zum einen das Material, Röhrenamps brauchen recht groß dimensionierte Netztrafos und ausserdem einen Ausgangsüberträger. Die Dinger kosten schonmal gut Geld. Dazu kosten Röhren an sich schon mehr.

Davon abgesehen können einige Hersteller sich die Preise erlauben weil das Niveau generell auf dem Markt recht "hoch" liegt.
 
jo die technik is halt etwas komplizierter.....is ja auch verdammt viel saft auf den dingern....laufen die net irgendwie mit hochspannung?

na jedenfalls ham die wirklich dicke bauteile was allein die stromversorgung angeht und ich weis net genau aber röhrenamps sind wohl in vielen bestandteilen nich maschinel herstellbar...also sprich da muss evtl. mehr handarbeit angelegt werden als bei transen....aber das is eher ne vermutung meinerseits.

lass mich gern korrigieren
 
jo die technik is halt etwas komplizierter
hm das denk ich mal gar nicht....
in nem Röhren amp der nicht noch Tonnenweise Midi und was weis ich hat, hats fast nix drin.... schau dir mal ne Transe an, das sieht aus wien PC ;)
 
Ich würde nicht sagen, dass Röhrenamps unbedingt komplizierter aufgebaut sind als Transistoramps. Gerade die spartanischen Einkanaler sind überschaubar einfach aufgebaut. Transistoren werden heute in industrieller Massenfertigung hergestellt und sind dementsprechend zum Schleuderpreis zu bekommen. Röhren werden teilweise sogar noch in Handarbeit gefertigt. Das was allerdings wirklich zu Buche schlägt sind der Netztransformator und der Ausgangsübertrager (und in geringem Maße noch die Siebdrossel). Das Kupfer, das für die Spulen benötigt wird ist halt verdammt teuer. Dann schlägt jeder Händler noch einen Aufpreis drauf, weil es eben ein Röhrenverstärker ist und die richtig teuren sind dann auch noch handverdrahtet.
 
Dann schlägt jeder Händler noch einen Aufpreis drauf, weil es eben ein Röhrenverstärker ist und die richtig teuren sind dann auch noch handverdrahtet.
Nicht nur die richtig teuren, die osteuropäischen sind auch größtenteils handverdrahtet, was aber weniger daran liegt, daß dort die Arbeit nix kostet, sondern weil die Platinenbauweise ohne einen gewissen Mindestaufwand durch die entstehende Wärme oft nach einiger Zeit zu Fehlern führt. Klemt/Echolette und Dynacord haben mit Platinenbauweise in den 60ern zum Teil sehr schmerzliche Erfahrungen machen müssen, wenngleich zu der Zeit auch die Platinen alle noch aus Pertinax (Hartpapier) waren.
Gutes Beispiel für billig, aber handverdrahtet sind die Fender-Clones von Fame, die in Russland bei Yerasov gebaut werden.
 
Hi

Röhrenamps sind für gewöhnlich extrem simpel, aber haben halt teure Bauteile.
Nicht umsonst werden für DIY-Verstärker lieber Röhrenamps genommen, da sie sehr viel leichter zu bauen sind.


Mit höhere Materialkosten lassen sich aber nicht so manche überteuerte Mesa oder Marshallmodelle rechtfertigen. Das ist wohl nur durch die Blödheit des durchschnittlichen Gitarristen zu erklähren, der dafür auch noch bezahlt.
Dieses Phänomen beschränkt sich allerdings nicht nur auf Röhrenamps, sonst wäre Gibson ja auch schon längst pleite gegangen.




Gruß
Matthias
 
MatthiasT: Bist Du die neue Instanz, die festlegt was überteuert ist? Wann ist etwas überteuert? Wann ist das heilige, MatthiasTsche Preis/Leistungsverhältnis am Kippen?

Der Einfachheit halber nenne doch bitte mal einen überteuerten Marshall Röhrenamp. Gerade Marshall ist einer der billigsten Röhrenamphersteller überhaupt und hat außerdem noch den größten Namen, aus dem andere viel mehr Kapital schlagen würden.
Die paar teuren handwired Reissues von Marshall sind eher was für Sammler und Puristen, die würde ich mal weglassen.
 
Mit höhere Materialkosten lassen sich aber nicht so manche überteuerte Mesa oder Marshallmodelle rechtfertigen. Das ist wohl nur durch die Blödheit des durchschnittlichen Gitarristen zu erklähren, der dafür auch noch bezahlt.

Das ist natürlich so nicht war und völlig übertrieben denn Du pauschalisierst. Marshall lebt wirklich größtenteils vom Namen, obwohl die sehr wohl auch einige gute Amps haben. Mesa lebt vom Namen und deren sehr guter Qualität. Beide haben einen unverwechselbaren Sound der oft kopiert und (fast) nie erreicht wurde. Ein teurer Amp bedeutet nicht, daß der Gitarrist nichts im Hirn hat, sondern einfach nur das er das kauft was er will. Nach Deiner Rechnung müßte ja jeder Golf TDi fahren...gut, aber eben lange kein 11-er.
 
Der Unterschied dürfte in der Fertigung liegen, alles was wie ein PC aufgebaut ist bedarf kaum echter Handarbeit, und nimmt man die raus wie es z.B. Epiphone mit den Chinaröhrenamps macht, bleiben Preise übrig die beinahe unter den Materialkosten liegen.
Das mit den Trafos und Übertragern halte ich für etwas weiter hergeholt, vom Grundpreis der Rohstoffe einmal abgesehen, die ohne Zweifel teurer sind, haben auch Transen hübsche Trafos drin, ordentlich viel Kupfer verbaut. Ebenso wie viele Röhrenamps heute Platinen haben.. Aber bei vielen hochpreisigen Röhrenamps dürfte dann auch der "Gibson Effekt" greifen, d.h. es wird ordentlich draufgeschlagen soweit es geht. Die Röhren selbst kommen nunmal inzwischen aus Russland, die Stückpreise kennt man, kein Argument für hohe Preise. Wahrscheinlich kommen aber auch der Ausfall, der Ausschuß bei der Produktion, und "Transportschäden" hinzu die man mitbezahlen darf, und sei es nur eine Röhre die aus dem Sockel rutscht, der Kunde will das sein Amp funktioniert...
 
Moinsen
mich würde mal interessieren warum Röhrenamps so teur sind !
Technik? Besondere Verarbeitungsverfahren? Kein Ahnung warum deswegen viel Spaß beim Antworten!


die Frage ist schon falsch. Vergleiche mal den Preis eines Valveking oder auch Marsall DSL100 mit dem eines Vetta ;)

Schau dir mal die Preise von Evans Custom Amps an. Auch einen JC120 bekommt man zwar gebraucht relativ günstog, aber auch ohne Probleme zu gleichen Preisen brauchbare Röhrenamps

Was Amps neben den Herstellungskosten teuer macht, ist Werbung und Produktentwicklung, und am Ende bestimmt halt auch der Markt die Preise.

Man sollte halt nicht ein möglichst billig produziertes Transistor(bzw. Modelling) Modell mit einem High-End Röhrenmodell vergleichen, und dann zu dem Schluss kommen Röhrenamps währen per se teurer ;)
 
da setz ich mal an, da ich Wary zu 100% zustimme in der sache !

man könnte ja auch fragen: warum sind transen so viel Billiger...
da würde mann schnell darauf kommen das die masse der Transistoramps tatsächlich
ziemlich preiswert ist, aber auch das es gantz schön teure Edeltransen gibt, die aber nun nicht sooft gekauft werden weil der Gittarist nun einmal wieder Röhrenamps spielen will, so wie früher. Röhrenamps haben ja nur Zeitweise etwas stagniert, weil Transistoren bezahlbar geworden sind und natürlich auch was neues wahren mit Vorteilen wie: leichter, kleiner, usw, billiger waren die damals auch net, alt Transen geboomt und Röhren net so gefragt waren, wenn ich mal so mit Musikekollegen älterer Baujahre rede. Nun sind aber Transen nix mehr neues und die Transenhersteller haben sowiso nur noch versucht (oder immernoch), mit Transistoren und Prozesoren den alten Röhrensound nachzuahmen, statt nen eigenen Sound beizubehalten der auch brauchbar sein kann, tja und da denkt sich der Gittarisst, shit "schuster bleib bei deinen Leisten"
und kehrte was die VErstärkung der Gitarren anging immer mehr den Rücken...
Das hatte dann zur Folge das mal wieder nen Boom endstand und heute eben auch Leute Röhrenamps spielen wollen die gar net so genau wissen warum umbedingt Röhrenamps gespielt werden müssen, aber es ist eben in und alle reden ja auch von "warm" usw dann haut man diese Schlagworte eben auch um sich und ist schon mittendrinn im Röhrenampabenteuerland :D

wie gesagt, wenn Röhren so boomen, lohnt es eben nur für bestimmte hochpreisige Transistormodelle, für Kunden die wissn was sie daran haben und diese Modelle kümmern sich meisst nen scheiss um Röhrensoundnachgeahme, denn Röhre ist Röhre, Transe ist Transe und wer sagt das man den Unterschied nicht hört, versucht nur etwas zu verteidigen an das er felsenfest glauben will, es abernicht täte wenn er das nicht ständig wiederholt, ständig wiederholt, ständig wiederholt, ständig wiederholt, ständig wiederholt ;-)

Und wenn was "in" ist und von soooo vielen Kids ja sowiso nur gekauft wird, weils ja der heilige Superstargott auch spielt, klar das man dann versucht, alle grossen (oder auch kleinen Localacts) auf seine Produkte zu bringen damit die Kiddies das Zeuch gefälligst kaufen... (ich will gar nicht wissen wieviele Nichtmusiker sich Amps und Gitarren gekauft haben, nur weils der Lieblingsstar spielt, oder weils CEWL ausschaut...)

aber um mal die (wie ich selbst finde etwas falsch gestellte) Frage zu beantworten,
was Röhrenamps so teuer macht, sind teurere Bauteile, mehr Handarbeit, das Röhrenamps IN sind


Robi
 
ich finde es ist gar nicht so wichtig zu wissen, was den eigenen röhren-amp so "WARM" klingen und teuer erscheinen lässt. hauptsache sound.
btw, es gibt wirklich leute, die von transistoren überzeugt sind??
 
Hi

Röhrenamps sind für gewöhnlich extrem simpel, aber haben halt teure Bauteile.
Nicht umsonst werden für DIY-Verstärker lieber Röhrenamps genommen, da sie sehr viel leichter zu bauen sind.


Mit höhere Materialkosten lassen sich aber nicht so manche überteuerte Mesa oder Marshallmodelle rechtfertigen. Das ist wohl nur durch die Blödheit des durchschnittlichen Gitarristen zu erklähren, der dafür auch noch bezahlt.
Dieses Phänomen beschränkt sich allerdings nicht nur auf Röhrenamps, sonst wäre Gibson ja auch schon längst pleite gegangen.




Gruß
Matthias

Genau!

Das nennt sich Marktwirtschaft. Etwas ist halt so viel wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen.
 
Man sollte halt nicht ein möglichst billig produziertes Transistor(bzw. Modelling) Modell mit einem High-End Röhrenmodell vergleichen, und dann zu dem Schluss kommen Röhrenamps währen per se teurer ;)
Jep. Aber genau deswegen werden Röhrenamps meist als besser bezeichnet.
Man kennt keine großartige Referenz und verbindet mit dem Wort Transistor
den eigenen kleinen Anfängercombo. Hier versucht der durchschnittliche Gitarrist
natürlich auch schnell von weg zu kommen, steigt da aber natürlich direkt auf die
vermeintlich besseren Röhrenverstärker. Der Aspekt wiederum öffnet solchen
Billigverstärkern wie dem Valve King alle Pforten. Kaufargument: Röhre
btw, es gibt wirklich leute, die von transistoren überzeugt sind??
Natürlich. Die wirklich teueren Transistoren und Modeller sind nunmal auch nicht vergleichbar mit dem 10 Watt Transistor Anfängercombo.
 
Wow... vielen Dank für eure Posts, sowas ähnliches hat ich mir schon gedacht, war mir halt nicht sicher.

@ Warry

Der Valve King etc,ist ja in der Hinsicht ne Ausnahme... bin halt von den üblichen Dingern wie Marshall Mesa etc ausgegangen.

Thanks a lot for your Posts!
 
als marshall anhänger kann und muss ich hoss zustimmen

marshall hat halt einen definierten sound..."klingt wie marshall" sülz und bla
billiger kommt man kaum an "einen sound" nicht ran
 
Mit höhere Materialkosten lassen sich aber nicht so manche überteuerte Mesa oder Marshallmodelle rechtfertigen. Das ist wohl nur durch die Blödheit des durchschnittlichen Gitarristen zu erklähren, der dafür auch noch bezahlt.
Dieses Phänomen beschränkt sich allerdings nicht nur auf Röhrenamps, sonst wäre Gibson ja auch schon längst pleite gegangen.
Gruß
Matthias

Lustiger Post!:rolleyes:

Zu Marshall hat's ja Hoss schon passend beschrieben. Von überteuert kann keine Rede sein, wenn man sich die Preise anschaut.

Bei Mesa ist's so, daß wahnsinnig viel Technik drinnensteckt ( auch schon tausendmal geschrieben worden ). Also z.B. von Röhrengleichrichter auf Diodengleichrichter umschaltbar, verschiedenene Endstufenkonfigurationen schaltbar, usw., usw.
Wer es braucht und nutzt sei mal dahingestellt ( es gibt genügend, sei angemerkt ). Der Gitarrist, der sich auf diese Features einlässt und diese zu nutzen weiß, kann damit wirklich viel rauskitzeln aus den Amps. Das solche recht aufwändige Technik ( noch dazu in so hoher verbauter Qualität ) dementsprechend Geld kostet, sollte klar sein. Man betrachte die Aufpreislisten bei Autos ( Amps <=> Autos, wieder mal ein unsäglicher Vergleich ). Da kostet die Vollausstattung mal eben das Doppelte der Basisversion. Bei Amps ist's das Gleiche: wenn ich die Features eines Mesa Roadkings nicht brauche, der greift zum Mesa F-Series oder zum Nomad und bezahlt dort halt auch nur um die 1500 €. Und bekommt großartige Qualität.
Von überteuert keine Spur, wenn man dabei bitte noch bedenkt, daß der Vertrieb, die Verschiffung und der Zoll auch noch ihre Hand hinhält.

Aber lieber nicht zuviel darüber nachdenken. Das pauschalisierende Stammtisch-Draufhauen auf die "namhaften" Hersteller macht ja sooo viel mehr Spaß. Der "Microsoft-Effekt".:rolleyes:
 
Den Preis eines Amps kann sich doch jeder an seinen Fingern abzählen, wenn man alle Bauteile inkl. Röhren + Gehäuse (und dessen Ausstattung) zusammenzählt. Dabei wird dann herauskommen das der Zoll zwar zuschlägt, die Transportkosten aber eher niedrig sind (was in einen Standart Container so passen kann), Schuld kann aber durchaus auch der Handel sein der Röhrenamps teurer macht (US Preise lassen da einige Vermutungen zu, auch was Zoll und Transport betrifft), aber dennoch, ein Fitzelchen von dem was sich "Markenpreis" nennen dürfte, findet man in jedem Amppreis bekannter Hersteller. Aber Fender und Marshall sind da eher günstige Ampbauer, das steht außer Frage.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben