Was macht die "Star-Musiker" so anders?

  • Ersteller John Ocean
  • Erstellt am
den Beiträgen voran kann ich im grossen und ganzen zustimmen,

aber grundsätzlich kann man wohl sagen, das fast alle der "Stars" extrem viel, hart, und lange daran gearbeitet haben um an diesen Status zu gelangen wo sie nun stehen.

keiner wird ein Star von heute auf morgen,
zb. Slipknot wurden 1995 gegründet, 14 Jahre später sind sie Headliner auf grossen Europäischen Festivals...

oder Nickelback, gibts auch schon seit 1995,....

und wenn man sich durch die verschiedensten Biographien der "Grossen Stars" liesst, dann liest man wie hart und anstrengend dieser Weg war, und das es für die oft kein Zuckerschlecken war. Sie mußte auf vieles verzichten, damit sie ihr Ziel, ein Leben als Künstler, zu verwirklichen.

schneller gehts vermutlich nur mit ner Castingshow ;) aber dort vergeht der Rum meist wieder recht schnell wie man recht häufig sieht. haha
na, vergesst das mit den Castingshows.. das ist in meinen Augen echt das letzte und hat mit Kunst/Musik überhaupt nichts zu tun, sondern ist nur reine Geldmacherei der Medien.

selbiges kann man übrigens auch bei Schauspielern beobachten, die "neostars" haben oft schon in 20, 30 oder mehr Filme vorher mitgespielt bis sie gross, oder nur annähernd Mainstreambekannheit erlangten.
 
Wie kommt Steve zu solch einem Ruhm?

Das ganze geht natürlich auch mit anderen Gitarristen wie John Butler, Andy McKee, Jimi, Satriani... die Liste ist ziemlich lang...

.....


Andy WER? :gruebel: und Who the Fuck ist John Butler? :confused:

Mal ganz im Ernst: ziemlich genau 100% der NICHT-gitarrespielenden Bevölkerung hat die genannten Namen nie im Leben gehört. Und 60% der Gitarristen vermutlich auch nur 3 von 5.

Seit Mitte der Achtziger Jahre interessiert sich keine Sau für Gitarristen. Der letzte, der einem Mainstream (!) Publikum ALS GITARRIST bekannt wurde, ist wahrscheinlich Mark Knopfler. Dann kennt die blöde Käufermasse noch Clapton und Santana, vielleicht sogar Keith Richards (wenn sie älter als 40 sind) und dann ist Feierabend.

Soviel zum Thema "Starruhm". Durch die Brille eines 25-Jährigen Nachwuchsklampfers mag Steve Vai ein Gott sein. Für die breite Öffentlichkeit ist er ein Niemand. Sowas passiert sogar einem Robbie Williams, der in L.A. nahezu unbehelligt durch die Strassen gehen kann, weil sein Ruhm ein weitgehend europäisches Phänomen ist.

"Star" wird man durch öffentliche Wahrnehmung und diese wiederum wird von den Medien bestimmt. Das ist alles. Wenn Gitarre und Bass halbjährlich ein Peter-Kraus-Special bringt (mit Transkription natürlich), dann wird die Gemeinde nicht lang zögern, IRGENDETWAS epochemachendes in seinem Spiel zu entdecken. Und wenn man zur Not seinen "coolen Minimalismus" feiert.....

Ein Star wird durch sein Publikum zum Star. Das war's eigentlich schon. Da kann man sogar Paris Hilton heissen, doof, hässlich und zu dünn sein. Egal, solange irgendjemand dich fotografiert.

Interessanter ist die Frage: was macht einen Künstler eigentlich zu einem Künstler und wo unterscheidet er sich vom Handwerker?
 
Jimi Hendrix

war auch NICHT der breiten Masse bekannt ...erst die letzten Jahre etwas.

Heute gibt es zuviele Musiker und zuviele Musikrichtungen ..die breite Masse kennt halt Madonna ..usw.

war schon immer so ..ich muss auch dazu sagen man muss sich die Musik auch anhören können .kein Gekröle oder so

Man darf nicht verwechseln was einem Musiker gefällt ..z.b einem Gitarristen JH oder Clapton dem Keyspieler Jon Lord ..usw..und was dem Volk gefällt.

Es war schon immer ein Generationenproblem und wirds auch bleiben .

irgendwie gehts immer weiter
 
Heute gibt es zuviele Musiker und zuviele Musikrichtungen ..die breite Masse kennt halt Madonna ..usw.

Deshalb gibt es immer weniger "Superstars", aber es ist doch geil dass es sehr viele Musiker und sehr viele Musikrichtungen gibt!!!

Letzendlich ist es egal: manche müssen mit einem Produkt wie "Britney Spears" Geld verdienen und ihr Produkt vermarkten, so wie es andere meinetwegen mit Autos oder Möbeln müssen...

Andere sind einfach professionelle und gute Musiker wie bspw. Jon Lord oder Roger Glover... und verdienen wahrscheinlich gutes Geld mit ihrer oder der Musik anderer.

Und die Gute und wertvolle Musik von Heute werden die Klassiker von morgen sein... und das ist die Musik/Musiker, wo wir in 30 Jahren immer noch Bock drauf haben... und oft werden es eben nicht die grossen "Stars" sein
(Ludwig van Beethoven galt j zu seinerzeit als durchgeknallter Punk... )
 
Wenn jemand Gitarre spielen kann wie Steve Vai, aber aussieht wie der Steuerberater von nebenan mit 30 Kg Übergewicht,

Kennst Du Neil Young? ;) :D

Ich bin jetzt mal ganz plasphemisch und sage: In 90% der Fälle ist es ( sofern wir vom Bereich gitarrendominierter Pop/Rockmusik sprechen) der Erfolg seiner Band bzw. seiner Songs die "Stars" zu Stars machten.
...
Slash ist ein "Gitarrengott" weil er Gitarrist von GNR war, freilich hat er maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen und an dieser Stelle kommen auch Können und Auftreten ins Spiel ( ohne Slash als kettenrauchenden Prototyp eines Rockers wäre GNR nicht GNR gewesen) aber trotzdem sind es der komerzielle Erfolg der Kompositionen die Slash zu dem machten was er ist.

Völlig korrekt, es ist eine Menge "zur richtigen Zeit am richtigen Ort." dabei.

Andy WER? :gruebel: und Who the Fuck ist John Butler? :confused:

Mal ganz im Ernst: ziemlich genau 100% der NICHT-gitarrespielenden Bevölkerung hat die genannten Namen nie im Leben gehört. Und 60% der Gitarristen vermutlich auch nur 3 von 5.

Habe gerade die Probe auf´s Exempel gemacht, von meinen Kollegen hier im Büro (3 Männer zwischen 27-45 und 3 Frauen zwischen 28 und 40) kennen Steve Vai...


...


...niemand.

Sehr viele der "Guitar Heroes" sind keine Superstars, sondern Helden, die auf einem sehr begrenzten Level bekannt sind.
Ich würde vielleicht sogar fragen: warum machen Musiker -ich denke sogar, hauptsächlich Gitarristen- so einen Aufriß um ihre "Stars"?

Ich denke, wenn man sich die Mühe gibt, das sachlich zu betrachten, gibt es ohne Ende Leute, die den Vais, Satrianis, Hudsons und wie Sie alle heissen das Wasser reichen können.
Man muss sich nur mal vom eigenen Starkult befreien... :)
 
LostLover: also Satriani kennt schon jeder, nicht zuletzt weil die hälfte seiner ersten paar Platten in jeder zweiten Werbung zu hören war. Hendrix kennt die nichtmusiker-Meute ebenfalls. Ansonsten aber so ziemlich keinen, da stimm ich auch zu.
 
Also auch in jetzigen Zeitalter von Myspace und Youtube müsste man laut deiner Aussage davon ausgehen, dass man als Musikinteressierter früher oder später auf viele Ausnahmemusiker aus dem Untergrund stoßen müsste...
Das hab ich aber bisher nich erlebt...
Natürlich kennt deine Oma Steve Vai nicht.. das darf man aber auch so nicht erwarten.
Kennst du dich denn in der Pianistenszene aus? Ich jedenfalls nicht... ich kenne auch keine außergewöhnlichen Musiker an den Bläsern... oder an vielen anderen Instrumenten.
Solche Leute sind dann innerhalb ihrer Zielgruppe berühmt.. darüber hinaus selbstverstänlich nur sehr bedingt.

Es gibt aber einige Gitarristen deren Bekanntheit zu einem größeren Teil in die Allgemeinheit hineinragt, weil auch Nicht-Musiker auf jene stoßen.
Bands die Berühmtheit erlangt haben, haben dies in meinen Augen nur ganz selten zu unrecht. Es steckt jahrelange Arbeit dahinter, gute Produktionen ihrer Musik und die Hoheit über ihren eigenen Stil, der sie eben berühmt gemacht hat.
Es gibt tonnenweise Bands und Musiker die ich ganz schrecklich finde, deren "Recht" auf Berühmtheit ich ihnen aber nicht absprechen würde nur weil ihre Musik nicht meinem Geschmack entspricht...

Wenn ich für mich persönlich da mal so Bands nehme wie (wilkürliche Beispiele die mir grade einfallen: )... Mia... Böhse Onkelz... Sportfreunde Stiller... Billy Talent....
Die finde ich alle wirklich ganz schrecklich Grauenhaft bishin zur nackten Abscheu (hallo Onkelz)... aber nichtsdestotrotz bin ich zu der Einsicht gelangt, dass der Ruhm bei hand-made Music selten ein Zufall ist.
 
obwohl ich Gitarrist bin, ist für mich so gut wie kein Gitarrist ein Star... wieso auch?
bei mir ist die erste Frage, gefällt mir die Musik? wenn ja, kauf ich mir eine CD/Platte. Früher hatten wir Tage damit verbracht, ein Plattencover zu studieren und selbst die kleinste Fußnote zu lesen. Da ergab es sich von selbst, dass man mit den Namen der Musiker vertraut wurde.
Guns&Roses kann ich wegen des Sängers überhaupt nicht leiden, also wusste ich auch ewig nicht, wer Slash ist.
Aerosmith gefällt mir ganz gut, trotzdem kenn ich den Gitarristen nicht.

Ich kenne auch Satriani und Vai nicht. Einer von den beiden war im Film Crossroads dabei, oder? ;)

Hendrix kann ich mir nicht anhören, weil ich seinen Gesang furchtbar finde.

Ihr seht... ich steh hier wohl ziemlich alleine da. Was solls.


Santana dagegen ist für mich ein Star, weil der über Jahrzehnte ganz konsequent sein Ding durchzieht und immer wieder Erfolge hat.
Robbie Williams ist ein Star, die Spears ein Sternchen und Paris Hilton ist einfach nur peinlich ;)
 
es gibt gute handwerker
künstler
und stars (?)

und keines hat mit dem anderen irgendwas zu tun

gute handwerker gibts viele- leute die ihr instrument toll beherrschen aber einfach zu blöd oder was auch immer sind dem ganzen eine nötige tiefe und raffinesse zu verleihen-

die künstler - sie müssen weder gute handwerker noch stars sein um anerkannt zu werden-

und der star- naja eh schon wissen was heut zu tage als star herumrennt
- ich find die bezeichnung aber eher schwammig- star? einer der den spagat zwischen kunst und mainstream schafft??- oder wird der durch die verkaufszahlen bestimmt- oder durch die massen an hirnlosen kaufhungrigen und spektakelgeilen leute die ihm auf irgendwelche festivals folgen??
 
Die Diskussion gleitet allmählich etwas ab in den Bereich des persönlichen Geschmacks.

Dem TE ging es aber weniger darum, wer hier im Forum welche Band gut findet, sondern, was einen "Star-Musiker" von einem anderen Musiker (= Gitarristen??? Wurde ja schließlich im Gitarren-Forum gepostet...) unterscheidet.

Ich verstehe die Ausgangsfrage so: warum ist beispielsweise Angus Young ein "Star", während sein Bruder Malcolm - der meiner Meinung nach genauso wichtig ist für den AC/DC-Sound - der breiten Masse eher unbekannt geblieben ist?

Aber ich denke, dazu wurde ja auch schon einiges Erhellendes in Sachen Optik, Beziehungen, Image etc. geschrieben.

die Genies kommen aus dem englischsprachigen Raum das war schon immer so ..

Das halte ich allerdings für ein Gerücht...:eek:
 
@ Classic-Fan: wieso sollte Angus Young der breiten Masse ein Begriff sein?

ich bestreite das einfach mal ;) ... und ob er ein "Star" ist, ist noch zweifelhafter


EDIT: die breite Masse sind die, die man in den Fußgängerzonenumfragen befragt, nicht die tausende, die aufs AC/DC-Konzert gehen
 
Also auch in jetzigen Zeitalter von Myspace und Youtube müsste man laut deiner Aussage davon ausgehen, dass man als Musikinteressierter früher oder später auf viele Ausnahmemusiker aus dem Untergrund stoßen müsste...
Das hab ich aber bisher nich erlebt....

Ich weiss zwar nicht, ob Du das meiner Aussage entnommen hast, denn das habe ich eigentlich nicht sagen wollen, aber: jep. Stimmt, hast recht, kommt man.
Wenn man sich durch die Videos klickt, oder ein paar Linksfolgt, die andere zusammengetragen haben, trifft man immer wieder auf so"Nischenkünstler"

Natürlich kennt deine Oma Steve Vai nicht.. das darf man aber auch so nicht erwarten.
Kennst du dich denn in der Pianistenszene aus? Ich jedenfalls nicht... ich kenne auch keine außergewöhnlichen Musiker an den Bläsern... oder an vielen anderen Instrumenten.
Solche Leute sind dann innerhalb ihrer Zielgruppe berühmt.. darüber hinaus selbstverstänlich nur sehr bedingt.

Ein Superstar hat für mich einen sehr allgemeinen Bekanntheitsgrad, der über eine Nische hinaus geht.

Es gibt aber einige Gitarristen deren Bekanntheit zu einem größeren Teil in die Allgemeinheit hineinragt, weil auch Nicht-Musiker auf jene stoßen.
Bands die Berühmtheit erlangt haben, haben dies in meinen Augen nur ganz selten zu unrecht. Es steckt jahrelange Arbeit dahinter, gute Produktionen ihrer Musik und die Hoheit über ihren eigenen Stil, der sie eben berühmt gemacht hat.
Es gibt tonnenweise Bands und Musiker die ich ganz schrecklich finde, deren "Recht" auf Berühmtheit ich ihnen aber nicht absprechen würde nur weil ihre Musik nicht meinem Geschmack entspricht...

Da hast Du völlig Recht, wer sich lang oben hält, hat das auch -in irgend einer Form- verdient.
Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass es Andere nicht vielleicht genauso verdient hätten, nur einfach das Glück -das für mich ZWINGEND- dazu gehört, hatten.

Grundsätzlich denke ich, dass nun mal Sänger und Gitarristen gegeüber den meisten anderen Musikern den Vorteil haben, an -optisch und/oder akustisch- exponierterer Position zu stehen.
Selbst von uns "Fachleuten" hört bei -grob geschätzt- der Hälfte der heutigen Rockbands kaum einer wirklich die Bassline raus, um mal nur ein Beispiel zu nennen.

Es gehört eben, neben einer Menge Talent und harter Arbeit, auch ganz viel Glück und auch Management/PR dazu.
Das ist ja auch absolut nichts Schlechtes, würde ich nie behaupten.
Ich behaupte nur, dass ich schon Club-Gigs von unbekannteren Bands (gerade im Blues oder Jazzbereich) gehört habe, deren Gitarristen den "Superstars" in nichts nachstehen.
Da kommt ein 70 Jähriger Opi auf die Bühne gekrochen, keucht einen Gruß ins Mikro und spielt Blueslicks, als habe er gerade das Gitarrespielen erfunden...
 
Promotion. Alles was auch nur halbwegs brauchbar beworben wird ist immer bekannter als etwas das garkeine Publicity bekommt.
 
@ Classic-Fan: wieso sollte Angus Young der breiten Masse ein Begriff sein?

ich bestreite das einfach mal ... und ob er ein "Star" ist, ist noch zweifelhafter

Also, mit breiter Masse meine, dass er eben nicht nur ein Nischen-Dasein fristet und ihn einige Gitarristen kennen. Aber wenn Du ein Bild von Angus Young in Schuluniform mit SG im Anschlag rumzeigst, werden sehr viele Leute grob wissen, wer das ist. Vielleicht nicht den Namen, aber z.B. dass er bei AC/DC spielt...

Mein Sohn (9 Jahre) kennt ihn, mein Vater (über 60 J.) kennt ihn (vom Sehen) und viele meiner Bekannten kennen ihn (auch wenn sie keine Gitarre spielen und nicht auf AC/DC stehen). Ich stehe auch nicht auf AC/DC, aber ich kenne ihn auch.;)

Bei Brad Whitford (Aerosmith) funktioniert das mMn nicht...:gruebel:
 
Star-Musiker

können singen Gitarrespielen -Keys usw. und vor allem Komponieren .

Z-B. JH oder Clapton , Knopfler ,Deep Purbles ,Pink Floyd usw. usw.

Das tappen glaubt man ist aus den letzten Jahren ? nein Jimi Hendrix mit dem Song Reed House
hat das schon gespielt bei einem Live Song über 40 Jahre .

Nicht die Geschwindigkeit macht die Musik sondern der Rhytmus ...

Wenn du in einer Band spielen willst als Gitarist .. so ist die Frage kannst auch Singen ?

die Genies kommen aus dem englischsprachigen Raum das war schon immer so ..

Dann hast du dich aber noch nicht im Krautrock umgesehen oder?
Stars kommen vielleicht aus dem englischsprachigem Raum.
Mit Genie hat dies aber zwangsläufig nichts zu tun.
 
Wieso, waren Schubert und Beethoven nicht Amerikaner?
Das das Red House ein Reed Dach hatte, wusste ich auch nicht...
 
Erstmal müsste definiert werden, was überhaupt ein "Star" ist. Einige der Beiträge hier gehen ja darum, dass "Star" nicht gleich "Star" ist (besonders bei Gitarristen) bzw. dass wir natürlich nicht vergessen dürfen, dass für uns als Gitarristen Leute als "Stars" gelten, die zum Beispiel schon mein musikbegeisterter Kumpel, der viele Jahre lang Radio DJ war, dennoch nicht kennt; und sie insofern noch nichtmal einem musikinteressierten/begeisterten Publikum bekannt sind.

Erstaunlich ist doch, dass man als Gitarrist auch ein "Star" werden kann, wenn man eigentlich gar nicht so wahnsinnig gut Gitarre spielen kann - siehe Kurt Cobain.
Also kann es allein an den technischen Fähigkeiten nicht liegen. Da kommt ein ganzer Schwung an anderen Aspekten hinzu: Zeit, Ort, Herkunft, Aussehen, Stil etc etc etc. Wenn all diese Faktoren zusammentreffen, wird aus einem wie auch immer talentierten Gitarristen ein Star.

Man liest das ja witzigerweise immer wieder zwischen den Zeilen in Interviews in G&B etc. mit den Gitarristen von ganz neuen Bands wie z.B. Kasabian, oder The Killers etc. - da merkt man oft bei den Antworten, dass die selbst noch ganz verwundert sind über ihren "Star"-Status (wobei "Star" relativ ist) und auch freimütig einräumen, dass sie gar nicht so tolle Gitarristen sind, aber der Erfolg der Band etc. hat sie einfach "nach oben gespült".

Ich glaube, die Zeit, in der supertalentierte Gitarristen à la Santana, Clapton usw. tatsächlich zu "Stars" wurden, ist lange vorbei und jemand wie Satriani und Vai sind nur die letzten Mohikaner einer aussterbenden Gattung. Selbst der unsägliche "Guitar Hero" Hype hat ja nicht dazu geführt, dass echte Gitarristen wieder zu "Helden" werden. bei Southpeak gab's da mal eine echt entlarvende, kluge Szene: Die Kids spielen Guitar Hero und irgendein Vater kommt rein und sagt "Hey, den Song kann ich auf der echten Gitarre", worauf die Kids antworten: "Mann - wie uncool."

Vielleicht kommt das ja irgendwann wieder, aber momentan sieht es nicht so aus. Virtuoses Instrumentalspiel ist nach wie vor überhaupt nicht gefragt in der modernen Mainstream-Pop/Rockmusik.
 
Naja ich hab z.b. ne Internetseite soweit Promoted, das sie bei google bei den gebräuchlichsten Suchbegriffen immer auf Seite 1 ist.

Wenn man begreift wie das System funktioniert, wird man immer etwas finden um es besser zu machen als andere.
 
Steve Vai, ein hammermäßiger Gitarrist, vielleicht (oder eher sehr wahrscheinlich) einer der Besten die die Öffentlichkeit zu Gesicht bekommt. Aber was ist es, was ihn so besonders macht? Klar, seine Technik ist atemberaubend, sein Equipment ist nur vom feinsten, von namenhaften Herstellern, aber was ist es, was Ihn so anders macht?
Sein Plattenvertrag. Den hab ich z.B. nicht.
 
Interessanter ist die Frage: was macht einen Künstler eigentlich zu einem Künstler und wo unterscheidet er sich vom Handwerker?

Genau - das ist der Kern der Fragestellung.
Es gibt einen Göttinger Psychologen, der die Künstlerexistenz und den Hang zum Berühmtsein letztlich auf die Sucht zur Glückshormonausschüttung zurückführt: Borwin Bandelow - Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein

Das erscheint mir eine ganz plausible Erklärung. Glückshormonausschüttung ist eine enorme (manchmal unterschätze) Antriebskraft menschlichen Handelns. Sie funktioniert besonders dann gut, wenn man Zustimmung erhält. Wer einerseits sehr sensibel und leicht auf sowas anspricht und andererseits auch Talent und Zähigkeit besitzt, hat vermutlich wirklich die wichtigsten Elemente zum Star.

Beim Handwerker reicht dagegen Talent und Durchhaltevermögen. Der Handwerker muß sich nur innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft einen Platz erkämpfen, was mit Bestehen der Ausbildung bzw. dem Eintritt in den Handwerksbetrieb erreicht ist - der Star im Showbusiness muß sich dagegen im ungleich größeren Haifischbecken immer wieder seinen Platz erobern. Dazu sind ganz andere mentale und psychische Voraussetzungen notwendig, man könnte sie vielleicht sogar als krankhaft bezeichnen.

Harald
 

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