Was läuft bei mir schief beim Songwriting?

Erstens - vergiss die Harmonielehre (sorry RMACD, sorry CUDO, sorry andere - aber ich seh nicht, dass ApeX das irgendwas hilft). bVIM - ich würde das entziffern als "erniedrigte sechste Stufe, moll". Also in C-Dur wär das dann as-moll, in A-Dur f-moll. Und wenn ich jetzt falsch lieg, merk ich, dass ich mir irgendwo einen Spickzettel suchen muss ...

Und sonst: Irgendwie hängst Du das alles zu hoch auf, finde ich.
Ich schreib hin und wieder Musik, und dabei habe ich keine "Gefühle", sondern ich mach das so, wie ich mir eben denk, dass ich's gern mache - was bei mir eher ein "Konstruieren" ist, aber auch ein "Improvisieren im Kopf und schnell hinschreiben" ... "Leidenschaft"? Ich denke, den Sturm und Drang aus Schillers Jugendzeit (oder von mir aus aus den 60ern und 70ern) können wir doch ablegen, wenn wir wollen. Wenn Du's als "Dienstleister Mensch" tun willst, dann tu's.

und das wars dann. Ich schaffe es nicht, da mehr drum herum zu bauen. Dieses Intro ist quasi das höchste der Gefühle, was ich zustande bringe.
Ne, sicher nicht. Du könntest ohne Probleme nach dem Intro irgendeine Version von Hänschen klein spielen - also kannst Du da mehr drum herumbauen. Du willst nur nicht Hänschen klain anhängen, sondern irgendwas Großartigeres, Richtigeres, Genialeres. Aber das würd ich eben eine Nummer tiefer hängen - mach was "Geraderes", was Du aus Deinem Fundus an Ideen (sowas zahlt sich schon aus, irgendwo zu sammeln) rausnimmst.
Ja, Dir passt es dann nicht, und vielleicht ist es auch wirklich nichts, was man veröffentlichen will - aber Du hast dabei geübt, weiter zu machen. Und das willst Du ja schließlich besser können.

H.M.
 
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@turko : Wovon ist deiner Meinung nach nichts zu spüren?
.

Na von dem, wovon Du selbst gesprochen hast: Davon, dass es Dir nicht schwer fallen soll, Harmoniefolgen zu kreieren.

Thomas
 
Ok. Ich hab tatsächlich nicht gemerkt, dass ich da wohl in einer Pentatonik festhänge. Ich weiß ja auch gar nicht mal genau, wie sich eine solche bildet. Ich weiß, dass sie 5 Töne enthält, aber ich weiß nicht, was sie von chromatischen Tonleitern abhebt.

Oder weshalb meinst du, dass man das nicht raushört?

Und @hmmueller :Warum meinst du, ich soll die Harmonielehre vergessen? Die ist doch Grundlage, das was Vernünftiges dabei rauskommt.



Schonmal danke bis hier hin. Gibt einige Threads zu dem Thema, aber das hier ist der Erste, wo ich für mein Anliegen die richtigen Worte gefunden habe. Trotzdem macht mich das traurig, das ich offensichtlich nicht so kann, wie ich gerne will. :(:(
 
Zu dem obigen Song kam als Rückmeldung, dass es einfach nicht zündet und leblos aneinander geworfen klingt.

Das ging mir auch ein wenig so. Ich empfand im Intro jedoch eine gewisse Ähnlichkeit zu Heartland von den Sisters und entwickelte wohl intuitiv eine entsprechende Erwartungshaltung,
was natürlich die Meinungsbildung beeinträchtigt.

Das Thema erzeugt eine Wirkung, setzt ein Level oder wie auch immer, das dazwischen ist mir persönlich als Verbindung zu lang und greift auch zu direkt das Thema auf.
Die Variationen des Themas wären mir in Verbindung mit dem weitgehend durchlaufenden Schlagzeug also etwas zu berechenbar. Vielleicht wäre es gekürzt etwas besser?
 
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@Vester Ich hab auch erst überlegt, es kürzer zu machen. Was meinst du mir "zu direkt das Thema aufgreifen"? Von den Harmonien her?
 
Ja, das Thema läuft für mich weitestgehend durch. Mir persönlich fehlt ein wenig die musikalische Kommunikation innerhalb des Stücks; eine zweite Melodie oder ein Gesang usw.
Das Stück hat für mich eher den Charakter einer Begleitung, als reines Intrumental wäre es mir nicht spannend genug. Aber - wie gesagt - nur meine Meinung.
 
Ok. Ich hab tatsächlich nicht gemerkt, dass ich da wohl in einer Pentatonik festhänge. Ich weiß ja auch gar nicht mal genau, wie sich eine solche bildet. Ich weiß, dass sie 5 Töne enthält, aber ich weiß nicht, was sie von chromatischen Tonleitern abhebt.

Oder weshalb meinst du, dass man das nicht raushört?

Noch einmal: Du schreibst, dass es Dir keine Probleme bereitet, Harmoniefolgen zu kreieren. Aber im gegenständlichen Beispiel zeigst Du genau das Gegenteil: Die Nummer bleibt ausser einem kleinen Ausbruch, soweit ich mich erinnere, statisch auf EINER Harmonie kleben ... Es gibt da nichts an Entwicklung oder Abwechslung.
Erschwerend kommt noch hinzu, dsss das selbe auch für das Thema Rhythmik gilt, und dass melodische Elemente gleich überhaupt nicht vorhanden sind,

All das lässt sich aber durch Übung, durch Studium und Nachahmung von Vorbildern, verbessern.

Thomas
 
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Nein, ich bin ja froh über jede Meinung.

@turko Mal zum Verständnis: Wann löse ich mich denn aus einer Harmonie, quasi? Ich hab mir bisher immer eine Tonleiter gesucht und dann daraus Akkorde rausgesucht, die im Zusammenhang klingen.
 
Du klebst die ganze Zeit ausschließlich auf C-Moll, bei 1:43 kommt dann für einen Takt völlig ohne jede Vorwarnung oder Vorbereitung F-Moll.
Es spricht an und für sich nichts dagegen, Klangflächen mit EINEM Akkord auszubreiten und sich auf dem alleine auszutoben ... aber dann muß die Nummer irgendwelche anderen Ear-catcher aufweisen. Tolle Rhythmik, tolle Melodik, tolle Sounds, oder sonst was Tolles.

Thomas
 
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Mhh, dann scheint mir die Beziehung der Harmonik doch noch nicht ganz klar zu sein.


Der Tonartwechsel war gar nicht beabsichtigt. Und ich hab wirklich gedacht, dass ich das (im Hinblick auf die Harmonielehre) besser hinbekomme...so ein Mist!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber Danke für diese Umfanreiche Rückmeldung an Alle! :)
 
Du klebst die ganze Zeit ausschließlich auf C-Moll, bei 1:43 kommt dann für einen Takt völlig ohne jede Vorwarnung oder Vorbereitung F-Moll.

Fsus4, um genau zu sein.

Der Tonartwechsel war gar nicht beabsichtigt. Und ich hab wirklich gedacht, dass ich das (im Hinblick auf die Harmonielehre) besser hinbekomme...so ein Mist!

Du wechelst definitiv nicht die Tonart. Tatsächlich ist die Tonart nicht einmal genau bestimmt (muss sie auch nicht). Allerdings könnte ein F-Moll-Akkord Anlass sein, die Harmonie (nicht die Tonart!) zu wechseln.

Im wesentlichen hängt der Track auf c es f ( die Quinte zählt nicht...) fest. Die Quarte als Spannungston zum Grundakkord.

Am besten ist der Track "Spirit Evolves". Da ist im Tonvorrat ein Vollverminderter enthalten - mit dem man so einiges anstellen könnte.

Ich hab mir bisher immer eine Tonleiter gesucht und dann daraus Akkorde rausgesucht, die im Zusammenhang klingen.

Die Akkorde richten sich nach dem, was du ausdrücken willst. Die Tonleiter gibt nur einen ungefähren Rahmen vor - den man oft verlassen muss.

Moll bedeutet Trauer, Hoffnung, Dramatik. Die Dramatik kann sich ins Positive oder Negative wenden. Jede Produktion in Moll erzählt eine (kleine) Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Da schlägt dann wahrscheinlich das Kapitel "Leiterfremde Töne" zu buche, um zu wissen, inwiefern ich mich aus meiner Tonleiter bewegen darf, oder? Ich hab auch gar nicht das Gehör dafür, als das ich jetzt sagen könnte, dass ich mich von Tonart A zu Tonart B bewege.

Abgesehen von Dur und Moll kenne ich aber auch so wirklich keine Akkorde. Mein Ohr sagt mir halt "Das klingt gut!" und dann wird es unter Umständen in den Song eingebaut.

Dass das nicht wirklich professionell ist, weiß ich, aber bisher hat es mich halt immer zum Ergebnis gebracht.
 
Ok. Da schlägt dann wahrscheinlich das Kapitel "Leiterfremde Töne" zu buche, um zu wissen, inwiefern ich mich aus meiner Tonleiter bewegen darf, oder?

Naja bei "Evolves" haste ja nen leiterfremden Ton (b5)

Ich hab auch gar nicht das Gehör dafür, als das ich jetzt sagen könnte, dass ich mich von Tonart A zu Tonart B bewege.

Das wär doch ne schöne Übung: Bau in deinen Track nen Tonartwechsel ein. Wenn du es absichtlich machst, bekommst du auch ein Gehör dafür. Bitte nicht die "Dieter-Bohlen-Rückung" (Halbton rauf) sondern was "Richtiges". Z.B. von C-Moll nach D-Moll und zurück.
 
Und @hmmueller :Warum meinst du, ich soll die Harmonielehre vergessen? Die ist doch Grundlage, das was Vernünftiges dabei rauskommt.
Ernst gemeinte Frage: Wo hast Du denn das her????

Manche Leute mögen abstrakte Erklärungen (ich z.B.) - die haben ein Vergnügen mit Harmonielehre.
Aber 99% aller Jazz- und Pop-Größen haben nie auch nur die Anfänge der Harmonielehre verstanden und gebraucht - sie tun nämlich was ganz anderes, nämlich hören (und sich drauf verlassen), ob was richtig klingt oder nicht.
Meistens stimmt das Ergebnis dann auch, weil wir Menschen offenbar Harmoniemuster (und andere musikalische Muster) eh ziemlich gut lernen, wenn uns Musik interessiert - nicht "rational", "abstrakt", "schriftlich", sondern eben beim Spielen. Und wenn nicht, ist das wirklich nicht das Wichtigste - sowas repariert man irgendwann nebenher.

Um's anders zu formulieren: Nicht "Harmonielehre ist die Grundlage ...", sondern "Harmonien sind die Grundlage ..." - und zwar die Klänge, nicht die Notation, nicht die Benennungen, nicht die aus vorhandener Musik extrahierten Regeln.

Edit:
Abgesehen von Dur und Moll kenne ich aber auch so wirklich keine Akkorde. Mein Ohr sagt mir halt "Das klingt gut!" und dann wird es unter Umständen in den Song eingebaut.

Dass das nicht wirklich professionell ist, weiß ich, aber bisher hat es mich halt immer zum Ergebnis gebracht.
Doch, das ist professionell. Nur das ist professionell.

Was wohl nicht so "professionell" ist, ist, dass Du noch immer nur "Dur und Moll kennst". Du solltest weitere Akkorde kennen (lernen) - aber nicht über eine Harmonielehre (außer, wenn Dir das Vergnügen macht), sondern indem Du sie selber für Dich in Dein Wissen aufnimmst: "Der Akkord, der in meinem Stück XYZ so schön schräg zum Schlussakkord führt, den nenn ich den "Schrägen"; und dann gibt's da die drei Akkorde, die so rauf und runter in der zweiten Zeile von meinem ABC gehen, das sind die "Kurvigen"" - das sind Deine Akkordmuster.
Fast 100% haben die alle Namen und Regeln und Geschichte in Harmonielehren - aber wozu solltest Du das wissen und lernen?
Und natürlich solltest Du Dir solche Muster (wie auch Klänge, Texte, ...was auch immer...) aus Musikstücken holen, die Du hörst und die Dir gefallen - Musikmachen ist "Stehlen", nein, Lernen an Vorhandenem.
Und aber auch selber herumprobieren, um neue Klänge zu entdecken. Aber das ist eh klar, denk ich.
 
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Erstens - vergiss die Harmonielehre (sorry RMACD, sorry CUDO, sorry andere - aber ich seh nicht, dass ApeX das irgendwas hilft). bVIM - ich würde das entziffern als "erniedrigte sechste Stufe, moll". Also in C-Dur wär das dann as-moll, in A-Dur f-moll. Und wenn ich jetzt falsch lieg, merk ich, dass ich mir irgendwo einen Spickzettel suchen muss ...

@hmmueller Daher habe ich das. Vllt. habe ich es aber auch falsch verstanden.

Der letzte Beitrag ist sowas wie eine Erleuchtung. 99 % der Sachen habe ich mir durch bloßes Probieren beigebracht. Ganz besonders im Bereich Mixing. Es gab schon Leute, die mir in der Hinsicht Talent bescheinigten. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen. Aber für ein Demo wird es alle Mal reichen.
 
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Nicht, daß es besonders wichtig wäre, ... aber:

Fsus4, um genau zu sein.

Was veranlaßt Dich zu dieser Behauptung ? Wenn man schon genau sein will, dann muß man sagen, das könnte genausogut F-Dur sein. Lediglich die Hörerwartung suggeriert, daß es F-Moll sein "sollte". Man hört schließlich nichts, außer die Melodietöne F, Eb, C, F in diesem Takt ...

Thomas
 
Nicht, daß es besonders wichtig wäre, ... aber:

Wenn nicht wichtig, warum dann posten?

Lediglich die Hörerwartung suggeriert, daß es F-Moll sein "sollte". Man hört schließlich nichts, außer die Melodietöne F, Eb, C, F in diesem Takt ...

Dazu von mir(s.o.) : "Im wesentlichen hängt der Track auf c es f ( die Quinte zählt nicht...) fest. Die Quarte als Spannungston zum Grundakkord".
Und die Höerwartung gibt mir keinen Ton b6. Ton 6 wäre genauso zu erwarten. Aber er kommt ja nicht.
Einen Ton B(b) spendiert er hier schon. Also ist der Akkord F7sus4. Könnte man mit F(7) fortsetzen - weil man eine solche Auflösung eines sus-Akkordes erwartet und es auch melodisch/harmonisch naheliegend ist. Da das nicht erfolgt, geht die mögliche harmonische Wendung unter / wird abgebrochen.

Was wohl nicht so "professionell" ist, ist, dass Du noch immer nur "Dur und Moll kennst". Du solltest weitere Akkorde kennen (lernen) - aber nicht über eine Harmonielehre (außer, wenn Dir das Vergnügen macht), sondern indem Du sie selber für Dich in Dein Wissen aufnimmst:

Dieses Wissen ist die Harmonielehre. Wie man das dann nennt, ist völlig egal. Moll ist auch keine Frage von Skalen/Tonleitern/Akkorden, sondern wie man zu einem harmonischen Ausdruck kommt. Eine typische Wendung in Moll ist Vm | bVIM(6) | V . Auch I | III(7) gehört nach Moll. Und viele andere mehr. Im vorgelegten Klangmaterial setzt ApeX Moll nicht um. Muss er ja auch nicht.

Der Akkord, der in meinem Stück XYZ so schön schräg zum Schlussakkord führt, den nenn ich den "Schrägen"; und dann gibt's da die drei Akkorde, die so rauf und runter in der zweiten Zeile von meinem ABC gehen, das sind die "Kurvigen"" - das sind Deine Akkordmuster.

Und manchmal stehen einzelne Töne für ganze Akkorde. Die Harmonielehre gibt dem, was man hört, nur Namen. Mehr ist es nicht.
 
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Dann hab ich wohl doch 0 Ahnung, was ich da eigentlich mache...

Mir sagen ja noch nicht mal Sachen wie bVIM(6) was. Die reduzierte Sechste Stufe (in Moll)? Helft mir da mal bitte auf die Sprünge und sei es auch mit einem Link.

Vielen Dank.
 
bVIM(6) was. Die reduzierte Sechste Stufe (in Moll)?

Kann man so sagen. Zum Beispiel die aus der Akkordreihe von A-moll entnommene Folge Em - F-Dur ... (F mit den möglichen Erweiterungstönen maj7 = E und 6=D ).

Dass melodiemäßig dazu die Töne aus A-Moll passen, kann halt durch Ausprobieren und/oder Hörerfahrung herausbekommen oder eben auch aus der Theorie wissen/ableiten. Beides führt zum selben Ergebnis und zum letztlichen sinn und Zweck von Tönen, daraus ein schönes Stück Musik zu machen.
 

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