Ganz schön große Bandbreite bei den Antworten zu dem Thema ... Jetzt zäume ich das Pferd mal von der anderen Seite auf: Ich als Tontechniker gebe Dir auf den Monitor, was Du darauf haben willst.
Um zu einem guten Monitorsound zu kommen, braucht es ein paar Zutaten - hier ein kleiner Auszug:
- brauchbare Akustik auf der Bühne selber; es ist ein Vorteil, wenn die Bühne nicht von nackten Betonwänden umsäumt ist, sondern von schallschluckendem/absorbierendem Material. Schwere Stoffvorhänge, locker gespant, tun da schon Wunder! Für den mobilen Einsatz: Molton. Nicht optimal, aber immer noch besser als nix.
- gemäßigte Bühnenlautstärke; ich sage meine Bands immer, sie sollen die Amps auf die Seite der Bühne stellen und nach "innen" (also quer über die Bühne) pusten. Dadurch hört sich jeder schonmal selber ganz gut, und das SIgnal im Publikum wird nicht so stark von "akustischem Schmutz" von der Bühne her verunreinigt - macht das Mischen einfacher ... Ausserdem sollen die Amps entweder hoch stehen oder nach oben angewinkelt sein, damit der Schall auch tatsächlich auf die Öhrchen trifft und nicht nur die Waden massiert
- Und dann bekommt jeder auf den Moni, was er braucht. Auf lauten Bühnen meist die trockenen Signale ohne Effekte (ausser etwas EQ und Compressor/Limiter - und um der aufkommenden Diskussion "das erhöht aber die Gefahr von Feedback!" zuvorzukommen, bei mir pfeift es nicht)
- wenn es auf der Bühne leise zugeht, kann ich Dir auch einen echten "Wohnzimmer-Wohlfühlsound" auf die Monitore zaubern, mit Effekten und allem Drum und Dran, denn bei gemässigter Lautstärke gibt es so wenig Feedbackrisiko, dass man schonmal etwas Effekt auf den Monitor geben kann. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass Sänger(Innen) sich mit etwa Hall auf dem Moni besser wahrnehmen können. Es ist für den Tech einfach ein riesiges Kompliment, wenn Du einen Sänger oder eine Sängerin mit entrücktem Gesichtsausdruck die eigene Musik und den Sound geniessen siehst ...
- Jetzt schon fast die Kür: Ich benutze für PA-Tops und Monis Speaker mit identischer Bestückung, nur unterschidelichem Gehäuse. D.h. der Musiker hat auf der Bühne denselben Soundcharakter wie das Publikum und weiss "oben" in ungefähr, was das Publikum "unten" zu hören bekommt.
Soweit mal meine lockere Aufzählung ... Da gibt es sicher noch mehr
Viele Grüße
Jo
PS: Die Methode von bruellwuerfel ist übrigens genial für Gitarristen! Leider gibt es von meinen Monis keine Aktiv-Variante, sonst würde ich das ebenfalls tun.