Was ist besser? Digitale All-In-One Pulte oder getrennt Mixrack und Bedienkonsole?

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Mister Spock
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Ausgelagert aus https://www.musiker-board.de/threads/suche-mischpult-mit-app-unterstuetzung.721116/. Da es ab hier gat nicht mehr um das eigentliche Theme des Ursprungsthread geht.
Eure Moderation

... das Mischpult sowohl am Gerät selber, als auch über ein iPad bedienen können.
... auf ein dickes Multicore-Kabel verzichten ... an dieser Stelle eine Stagebox mit einem dünnen LAN-Kabel ...
Hallo miteinander,
warum haben Digital-Mischpulte wie X32 und Co. eigentlich so viele eigene analoge Ein- und Ausgänge? Wäre es nicht schlauer, die ganze analoge E/A und den Mischer (also die digitale Recheneinheit) auf der Bühne zu haben und am FOH-Platz eine reine Bedienkonsole aufzustellen?

Dass die Bedienkonsole einen Talkback-Eingang und Anschlüsse für Zuspieler und Kopfhörer braucht, ist klar. Aber alle anderen Analogsignale können doch eigentlich ganz auf der Bühne bleiben und müssen nicht durch ein dickes Multicore zum FOH.

Bei Geräten wie der X Air XR-Serie oder auch dem erwähnten Ui24 ist das so, aber da gibt es nur die Bedienung über eine App, und was ist da mit Leuten, die doch gerne Fader und Knöpfe wollen?

Also mit einem Satz, eigentlich müssten die Digitalpult-Hersteller noch einen Schritt weiter gehen und die Signalverarbeitung von der Bedienung trennen. Oder gibts das schon, und ich finde es bloß nicht? Oder mache ich einen Denkfehler?
 
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:) Wenn du unbedingt Fader und Knöpfe willst, hilft das Ui24 natürlich nicht weiter. Uns hat bisher die Touchscreen-Option vollkommen genügt, plus Scenenspeicher plus guter Soundcheck. Anyway - viel Erfolg!
 
eigentlich müssten die Digitalpult-Hersteller noch einen Schritt weiter gehen und die Signalverarbeitung von der Bedienung trennen. Oder gibts das schon, und ich finde es bloß nicht?
Das gibt's schon. Z.B. bei Allen & Heath, iLive/dLive
Die Idee ist also schon da und ist nutzbar, es wird aber offensichtlich einfach nicht so oft genutzt/nachgefragt.

Auf "Bastelebene" kann man auch MIDI-Controller hier mit reinzählen, so man will. Z.B. Behringer X-Touch steuert einen X-Air 18. Das sind dann auch echte Fader als Fernsteuerung über LAN-Kabel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allen & Heath, iLive/dLive
... wird aber offensichtlich einfach nicht so oft genutzt/nachgefragt.
Scheint mir auch so. Liegt in diesem Fall vielleicht auch am Preis ...

Aber die Frage bleibt: Warum gibts das nicht in erschwinglicheren Preisklassen?
 
warum haben Digital-Mischpulte wie X32 und Co. eigentlich so viele eigene analoge Ein- und Ausgänge? Wäre es nicht schlauer, die ganze analoge E/A und den Mischer (also die digitale Recheneinheit) auf der Bühne zu haben und am FOH-Platz eine reine Bedienkonsole aufzustellen?
Nun ja, ich stelle mir das erst mal so vor:
Zum einen gibt es gerade im Einstiegsbereich viele Anwender, die wollen genau nur das Gerät kaufen, z.B um bei einer Festinstallation einen analogen Mixer (mit bereits verlegtem analogen Multicore) ersetzt. oder eine Band das Teil auf der Bühne verwendet. Da gibts mehrere Gründe. Die Anwender würden sagen, warum soll ich mir noch eine extra Stagebox kaufen? die brauch ich doch nicht.
Aber es gibt schon länger eine Reihe von Geräten die den Split-Ansatz verfolgen. iLive, dLive oder das GLD/Avantis von A&H oder eben auch das WING von Behringer. Natürlich kann man auch ein SQ5 oder die kleineren Behringer Pulte so sehen. die können auch mehr Kanäle verwalten als sie Eingänge besitzen. Auch bei Presonus gabs da mal was mit deren größeren DAW Controller. Das war aber verglichen mit der Funktion eher teuer. Allen gemein ist dass die trotzdem noch einige lokale Eingänge an der Bedienkonsole haben, etwa um Zuspieler, Talkback usw. anschließen zu können.
Aber die Frage bleibt: Warum gibts das nicht in erschwinglicheren Preisklassen?
Gibts doch. Das Behringer WING geht genau den Weg. Vergleichsweise wenig Anschlüsse am Pult und sehr viel Möglichkeiten mit Stageboxen zu arbeiten.
Eine Kombi XR18 oder X32Rack/M32C mit ein oder mehr X-Touch Fader und einem Laptop kann auch gut verwendet werden. Da hat man aber als Manko, dass man am X-Touch keine Audio-Eingänge hat. So was könnte man aber mit Dante-Hardware nachbessern.
Ist alles noch erschwinglich.
 
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich hätte gedacht, eine Art X32-"Naked-Rack" (X32-Rack mit allen Anschlüssen, aber ohne Bedienelemente) und ein rein digitales (*) Bedienpanel im Fullsize-Format für zusammen unter 2000 Euro, das müsste doch für kleine bis mittlere Livebands der Renner sein. Und im Proberaum hat man eine platzsparende Festinstallation mit einem Compact oder Producer, die mit den gleichen Monitor-Apps funktioniert ...

Aber vielleicht machen Hersteller das auch mit Absicht nicht, weil es Konkurrenz im eigenen Haus wäre.

(*) "rein digital" heißt natürlich trotzdem mit Talkback und Zuspieler-Input.
 
das müsste doch für kleine bis mittlere Livebands der Renner sein
Warum ? Welches "Problem" löst Du damit ? (etwas provokant gefragt ... ;) )

Ein Producer z.B. ist all-in-one, kann im Proberaum und live genutzt werden. Flexibel. Bei einer Zweiteilung der Geräte mußt Du auch immer beide Teile mitnehmen und einschalten. Ich sehe nicht, wo der echte Vorteil liegen soll.

Wenn die Mischerlogik auf der Bühne steht, wie bei der dLive, kannst Du das Bedienteil ausschalten, und die Show läuft weiter. Gut, aber wie oft schalte ich in einer Show das Bedienteil aus ? Wie oft stolpert jemand über das Stromkabel, so daß der Strom weg ist ? Dann ist aber auch der Strom für's Lichtpult o.ä. aus ...
In der Praxis ist das für mich irgendwie Jacke wie Hose.
 
und das weisst du woher
Das habe ich mir theoretisch zusammengereimt ;) Ausgehend von der Info, daß ein Mixrack auch ohne eingeschaltete Surface arbeiten kann. Habe ich zumindest aus Youtube-Videos.

Aber um die Kurve wieder zu kriegen: Ich wollte mit diesem Beitrag überlegen, welche Gründe dafür sprechen können, daß die Mischerlogik und Signalverarbeitung auf der Bühne stattfinden.

Architektonisch ist es ja gut zu verstehen: Wenn die Signale zumeist auf der Bühne entstehen, die PA auch dort steht, dann kann man sie ja auch gleich dort mischen. Ohne den "Umweg" über ein LAN-Kabel in den Saal und zurück.
Aber so zwingend ist diese Idee nicht.

Ich persönlich finde es auch gut, wenn ein Pult relativ viele lokale Inputs hat, weil ich öfters das Pult in meiner Nähe habe, ohne eine Stagebox nutzen zu müssen/wollen. In diesen Fällen brauche ich dann eben auch nur ein Gerät mitzunehmen.
Es kommt wie so oft auf die Anwendungsfälle an ...
 
Warum ? Welches "Problem" löst Du damit ? (etwas provokant gefragt ... ;) )
Du brauchst kein Multicore von der Bühne zum FOH und zurück. Kostet ordentlich Geld in der Anschaffung, braucht Platz bei Lagerung und Transport, ist schwer, macht Arbeit beim Verlegen und vergrößert den brumm-gefährdeten analogen Aufbau - insgesamt ein lästiges Ding. Wenn man sich das vom Hals schaffen könnte, das wäre mir was wert.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Aber so zwingend ist diese Idee nicht.
Nein, natürlich nicht. Aber eine Alternative, über die sich das Nachdenken lohnt. Finde ich zumindest.
 
Das habe ich mir theoretisch zusammengereimt ;) Ausgehend von der Info, daß ein Mixrack auch ohne eingeschaltete Surface arbeiten kann.
ok, dann kann/muss ich dir sagen, dass wenn du das Pult ausschaltest im laufenden Betrieb, auch alles stumm wird. Richtig ist, dass das Pult selbst nur eine Fernsteuerung für das Mixrack ist, aber ein einfaches Ausschalten so nicht funktioniert. Deshalb müssen/sollten beide System mittels USV abgesichert sein. Du kannst das Mixrack aber mit allen zur Verfügung stehenden Fernsteuerungen, incl dlive director (also PC/Lappi) steuern
 
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Du brauchst kein Multicore von der Bühne zum FOH und zurück
Ah, wenn Du ein klassisches analoges Multicore meintest, dann haben wir ein wenig aneinander vorbeigeredet.
Das will ich auch nicht mehr haben ... ;)

Ich war "nur" beim Unterschied "Mischlogik im Pult oder extern". In beiden Fällen läge ja ein LAN-Kabel im Saal.
Einmal mit den vollen Audio-Signalen im Kabel und einmal "nur" mit den Steuersignalen des Bedienteils (und evtl. ein wenig Audio für Kopfhörer und Musikzuspieler und so ...).
 
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Das habe ich mir theoretisch zusammengereimt ;) Ausgehend von der Info, daß ein Mixrack auch ohne eingeschaltete Surface arbeiten kann. Habe ich zumindest aus Youtube-Videos.
Ich habs leidvoll bei einem Soundcheck im Hochsommer erfahren. Da gab die Surface wegen zu hohen Temperaturen auf und ich musste sie runterfahren. Den Rest des Soundchecks machte ich dann mit dem Tablet. Zur Show ging aber alles wieder.
ok, dann kann/muss ich dir sagen, dass wenn du das Pult ausschaltest im laufenden Betrieb, auch alles stumm wird.
Das kann ich weder bestätigen noch widerlegen. Ich weiß nur dass ich damals die Surface runter gefahren bin. das ging nocch, es zickten wegen der Temperatur "nur" die Faderbänke. Das MixRack neu starten war nicht notwendig.

Deshalb müssen/sollten beide System mittels USV abgesichert sein
Wie gesagt, Stromunterbrechungen sind nicht die einzigen Probleme, mit denen man zu kämpfen hat. Hat man aber keine am FOH eingespeisten Signale zum Mixrack zu transportieren kann auch ein Kabelbruch nicht gleich alles stilllegen.
Architektonisch ist es ja gut zu verstehen: Wenn die Signale zumeist auf der Bühne entstehen, die PA auch dort steht, dann kann man sie ja auch gleich dort mischen. Ohne den "Umweg" über ein LAN-Kabel in den Saal und zurück.
bei der dLive ist die Anbindung der Surface ans MixRack so, dass bidirektional 128 Audiosignale transportiert werden. die Surface ist quasi so etwas wie eine Stagebox für das Mixrack. Ich spiele da z.B schon mal vom Rechner neben der Surface Multitracks via Dante ein.
Du brauchst kein Multicore von der Bühne zum FOH und zurück.
Ob ich jetzt meine dLive mit der Surface verbinde oder ein X/M32 mit der Stagebox, ist vom Kabel her egal. Ich brauche da wie dort eine Cat-Leitung. 50-70m und ca 6-7 Kg sind jetzt noch gut handhabbare Dimensionen, Und der Preis dieses "digitalen Multicore" ist auch noch überschaubar. Und wenn ich nur eine Fernsteuerung per Netzwerkleitung realisiere, dann kommt exakt das selbe Kabel zum Einsatz. Nur WLan wäre mir bei zu unsicher, egal welcher Job.
Wenn aber schon ein analoges Core verlegt ist (in einem Club z.B) und es reicht von den Kanälen, dann werde ich nicht noch ein Kabel verlegen das ich am Ende des Tages wieder einsammeln muss. Da nehm ich das was da ist. Und da komme ich wieder zurück zu dem Ersatz eines analogen Pults durch ein digitales bei einer Festinstallation. Da bringt mir das digitaleMulticor System oder das MixRack auf der Bühne erst mal recht wenig. Aber das muss man sich im Detail nochmal durchdenken, was letztendlich die bessere Lösung ist.
 
Das kann ich weder bestätigen noch widerlegen.
ich habe es beinhart ausprobiert

Nur WLan wäre mir bei zu unsicher, egal welcher Job.
genauso sehe ich das auch. Als Unterstützung ist das manchmal ganz hilfreich, aber mich nur darauf verlassen, ist auch nicht mein Ding - mal ganz abgesehen davon, dass mir das Mattscheibengeschubse nicht wirklich Spass macht.
Wenn aber schon ein analoges Core verlegt ist.....
...dann würde ICH ein M/X32 fullsize nehmen und einfach die pultseitigen I/Os verwenden.
 
Ich brauche da wie dort eine Cat-Leitung.
Mit Multicore meinte ich eine dieser altertümlichen analogen Monstertrommeln. Für dich ist das wahrscheinlich Bronzezeit, für viele Amateurbands aber immer noch Standard.
Und da komme ich wieder zurück zu dem Ersatz eines analogen Pults durch ein digitales bei einer Festinstallation.
Festinstallation heißt ja nicht, dass man Schlitze kloppen muss. In sinnvoll geplanten Veranstaltungsräumen liegen Kabelkanäle oder Leerrohre, wo man ein dünnes CAT-Kabel einfach einziehen kann. Und ohne das jetzt im Detail zu wissen, kann ich mir gut vorstellen, dass viele Clubs die Corona-Zwangspause zu derartigen Modernisierungen genutzt haben.
 
Mit Multicore meinte ich eine dieser altertümlichen analogen Monstertrommeln.
Das sind aber immer noch zwei verschiedene Themen, nur zur Klarstellung.
Analog-Monster gegen LAN-Kabel eintauschen ist das eine und das erfordert zumindest ein Digitalpult
(wobei die alten Kabel gar nicht so selten und auch technisch nicht schlecht sind).
Welche Daten dann in welche Richtung durch das LAN-Kabel gehen (und somit welches Pult genau) ist dann eine weitere Entscheidung.

Also als Beispiel ein Behringer Producer im Saal, verbunden mit einer Behringer S32 Stagebox auf der Bühne, verbunden über ein LAN-Kabel. Mischerlogik im Producer.
Eine A&H dLive als Beispiel für die Gegenrichtung.

Aus der Entfernung sehen die ja eigentlich erstmal "gleich" aus. Fader unten, Stagebox oben und dünnes Kabel dazwischen ... ;)
 
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Für dich ist das wahrscheinlich Bronzezeit, für viele Amateurbands aber immer noch Standard.
zuallererst habe ich wohl gut und gerne drei viertel meiner Tontechnikzeit mit analogen Cores gearbeitet. Digitale Stagebox war bei mir erst mit der Behringer S16 so richtig ein Thema. Mein analoges Core hat inzwischen ein Kollege, der lieber noch immer mit analogem Pult arbeitet. Und da wir eine Veranstaltungsreihe gemeinsam betreuen, stecke ich mein Pult, derzeit meist ein SQ6, gleich bei dem analogen Core an. Wie ich schon sagte, ein zweites kabel will auch verlegt und wieder eingerollt werden, selbst wenn es ein dünnes ist.
 
ich habe es beinhart ausprobiert
Danke für die Info.
Es raubt mir ein klein wenig die Illusion und es will sich mir auch nicht recht aufdrängen, warum das so ist.
Aber dann ist es eben so.
Es ist ja auch kein typisches Szenario, zum Glück ... ;)
 
... stecke ich mein Pult ... gleich bei dem analogen Core an. Wie ich schon sagte, ein zweites kabel will auch verlegt und wieder eingerollt werden, selbst wenn es ein dünnes ist.

Manchmal freut man sich auch,
wenn das dünne Kabel nach der show nicht versifft ist
wenn es nicht durch nen Lappen gezogen werden muß
wenn es einfach durch 'nicht ausrollen' heil bleibt
wenn man nicht bis curfew warten muß, um es einrollen zu können ...

Und es ist erlaubt für diesen tollen Trick die Stagebox an den FOH zu holen. Wenn dann die digitale Stagebox klein und leicht ist, ist es auch erlaubt, auf einen vollständigen XLR Input Satz im Pult zu verzichten und man darf dafür auch ein 5 Meter Stück Ethercon CAT-Kabel extra haben! :prost:
 
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Also mit einem Satz, eigentlich müssten die Digitalpult-Hersteller noch einen Schritt weiter gehen und die Signalverarbeitung von der Bedienung trennen.

Ja, ich warte auch noch auf eine bezahlbare (und was Stageboxen angeht platzsparendere) Alternative zur Avid S3L-X. Behringer könnte sowas im Handumdrehen liefern. Reine möglichst flache Surface (keine Zwangskeilform wie beim X32 und Wing, Display hochklappbar), in Kombination einem X32/M32-Core, einer 8x8 1HE Stagebox fürn FOH plus S32er et al auf der Bühne. Also ein Setup das man alleine auch mal eben schnell in den Kofferraum werfen kann, da die Einzelkomponenten incl. Surface dann maximal platzsparend und leicht sind (minimal 3+2 HE Cases, Surface, Ethernet-Kabeltrommel).

Aber offenbar ist der Markt für eine Surface-only in den Augen von Behringer (und anderen) zu klein.
 

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