Ich denke auch, dass eine eingehendere harmonische Analyse speziell bei den Slash Cord-Spielereien gerade bei diesem Stück ziemlich akademisch ist. Ich habe solche 80ies-Sachen, wie sie hier verwendet wurden, stets als Klangoptionenen betrachtet, da z.B. das E/A keinen Zug nach irgendwohin hat: er will nicht aufgelöst werden, löst keine Spannung aus und könnte sogar auch als tonales Zentrum dienen (wenn der Komponist es denn so gewollt hätte).
Dem stimme ich voll und ganz zu - und genau aus dem Grund, dass sich das E nicht wirklich auflöst, bietet sich, wenn man den harmonischen "Gehalt" analysieren wollte, die Möglichkeit an, das Gebilde als eine Spielart eines Amaj7 zu betrachten.
Nichtsdestotrotz kann man ihn natürlich auch harmonisch auseinandernehmen, eben je nachdem, wie er verwendet wurde.
Und, wie ich schon erwähnte, durch diese Analyse bieten sich Möglichkeiten, die Erkenntnis später sinnvoll und schnell einzusetzen.
Anm.: Ich bin persönlich ein ganz großer Freund von Theorie/Analyse als Katalysator. Oder anders ausgedrückt: Ich bin gerne faul und mache aus wenig so viel es geht. Dabei hilft die theoretische Analyse ganz enorm.
Die Folgeeffekte, auf dieses Beispiel bezogen:
Ich gehe davon aus, dass man einen E-dur Dreiklang auf einer Gitarre ziemlich leicht spielen kann. Wer's nicht kann, hier die drei Umkehrungen auf D, G und H-Saite (da klingen die für mich oft am feinsten).
e--x
h--0
g--1
d--2
A--x
E--x
e--x
h--5
g--4
d--6
A--x
E--x
e--x
h--10
g--10
d--10
A--x
E--x
Die Grundstellung sollte man aber auch gegriffen können:
e--x
h--12
g--13
d--14
A--x
E--x
Dann eine kurze Frage: Was ist üblicherweise einfacher, für mittelmäßig erfahrene Gitarrenspieler: Sich Amaj9 Akkorde rauszusuchen oder die Umkehrungen eines E-Dreiklanges? Ich halte die Antwort für relativ eindeutig...
Wenn man weiß (ob jetzt durch diesen Thread oder nicht), dass man für ein Amaj7(bzw.9) auch mal ein E/A benutzen kann, dann hat man ganz flugs mal eben 3 neue Umkehrungen für genau den Fall, dass man einen solchen Akkord braucht.
Ich finde das herrlich.
Ich benutze übrigens genau diese Dreiklänge über Basston Geschichte (dann natürlich mit entsprechenden Variationen) für einen unglaublich großen Teil meines Akkordspiels. Sollte es jemanden interessieren, kann ich meine Herangehensweise mal in einem separaten Thread erläutern.
- Der Sack