Aus Käufersicht finde ich es immer gut, wenn ich die SN der Gitarre sehen kann und wenn möglich nach Hersteller, Herstellungsdatum und -ort vor dem Kauf recherchieren kann. Ich konnte schon so etwas den Weg bei zwei meiner Gitarren zurückverfolgen, die bereits mehrmals weiterverkauft wurden. Das ist einerseits für die Geschichte des Instruments (meiner Meinung nach) interessant, andererseits konnte ich so durch Kontaktaufnahme zu Vor-vor..-..besitzern interessante Dinge über das Instrument herausfinden. Wenn man eine Gitarre aus bestimmten Herstellungszeitraum sucht, ist eine Seriennummer dann auch sehr hilfreich.
Aus Verkäufersicht finde ich die Seriennummer einer Gitarre genauso das Instrument identifizierende Merkmal wie das Gesicht eines Menschen auf dem Foto. Es gibt eben Menschen die keinen Wert drauf legen, ihre persönlichen Fotos oder noch schlimmer Fotos auf denen andere Personen z.B. Kinder drauf sind, öffentlich zu machen. Und es gibt Menschen, die darauf achten, was sie von sich oder ihrem Umfeld veröffentlichen. So sehe ich es mit den Seriennummern. Und ich finde, dass wenn es zu heutigem Zeitpunkt keinen oder wenige Anlässe gibt, sich um die Veröffentlichung der SN seines Instrumentes, heißt es noch lange nicht, dass es so bleibt. Bereits morgen kann jemandem eine Idee in den Kopf kommen, wie er ein Bild mit Kopfplatte+SN drauf für betrügerische Zwecke nutzen kann. Schlimmer wirds wenn man als rechtmäßiger (ehemaliger) Eigentümer dann auch noch geschädigt wird. Daher gilt auch hier aus meiner Sicht "Vorsicht statt Nachsicht". Das Internet vergisst nun Mal nichts. Aus diesem Grund begegne ich den SN-schwärzenden Verkäufern mit Verständnis.
Oft besteht eine SN aus mehreren Segmenten wie z.B. Baujahr/Tag/ort/Fertigungsnummer usw. Ich finde ein guter Kompromiss ist es, die endgültig identifizierenden SN-Teile wie Kontroll- oder Fertigungsnummer zu schwärzen, sodass nur noch das Teil für BJ/Tag/Ort sichtbar bleibt.