Warum stehen Musiker nicht auf sehr teure High End HiFi Anlagen?

  • Ersteller blechgitarre
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Also ich kann Deine Beobachtung bestätigen. Die Leute in meinem Bekanntenkreis mit teuren HiFi-Anlagen spielen kaum selbst Musik.

Meine erste These wäre, dass Musiker viel Zeit und Energie in das Musik machen stecken, so dass für das Musik hören anscheinend nicht mehr so viel Zeit und Interesse übrig bleibt. Musik machen und Musik hören sind also einfach verschiedene, konkurrierende Hobbys.

Meine zweite These wäre, dass Leute, die ständig und gerne Musik hören, unmusikalisch sind. Die lassen sich da irgendwie berieseln und die Musik berührt sie überhaupt nicht. Das sind dann eben auch die Leute, die teure HiFi-Anlagen kaufen. Da sie unmusikalisch sind, spielen sie selbst nicht. Weitere Faktoren könnten sein, dass diese Leute die Technik toll finden oder auch als Statussymbol sehen.

Ansonsten beobachte ich an mir selbst, dass ich in den 90ern noch Wert auf guten Klang gelegt habe, mir das inzwischen aber ziemlich egal ist. Vielleicht liegt das daran, dass HiFi-Qualität heute normal geworden ist. Die Kassetten früher dagegen haben oft dumpf geklungen, haben gerauscht oder hatten Gleichlaufschwankungen. Vielleicht haben diesen Effekt ja auch andere Musiker.
 
Ich weiß nicht, wo das mit den sehr teuren Anlagen genau anfängt?

Die Musiker in meinem Bekanntenkreis haben alle gute oder zumindest sehr brauchbare HiFi-Anlagen, bei einem würde ich zumindest bei den Boxen von gebrauchtem High-End reden - und das ist ein sehr guter Musiker.
Auch ich habe für die HiFi-Anlage nicht gekleckert, aber das ist lange her und zumindest Verstärker und Boxen sind so langlebig, dass sich die Investition längst amortisiert hat.

Die eigentliche Frage nach sehr teuren High End Anlagen - so wie ich es verstehe - kann ich im Prizip aber gar nicht beantworten.
Denn ich kenne weder Musiker noch Nichmusiker, die die ganz abartig teuren Sachen kaufen, wie sie in den HiFi-Magazinen getestet werden.
Das ist ein ziemlich kleiner Personenkreis unter dem sicher auch Musiker sind - liegt letztlich ja auch am Geldbeutel.

Der ein oder andere Musiker wäre sicher auch für teures High End empfänglich, wenn er denn genug verdienen würde.
Ähnlich der Behauptung mit der HiFI-Anlage könnte ich jetzt postulieren, dass die ganz extrem überteuerten Instrumente nicht von Hobby-Musikern gekauft werden (gut verdienede Profis lassen wir mal außen vor) sondern von Oberärzten, die als Student mal Gitarre gespielt haben.
Oder von Leuten, die sie gleich in die Vitrine stellen.
 
Warum stehen Musiker nicht auf sehr teure High End HiFi Anlagen?

Weil sie schon die Kohle verbraten haben für die teure Studio Abhöre? Und das auch nicht doppelt brauchen?

Kommt auch drauf an wie man teuer definiert. Für eine anständige Studio Abhöre 5000 Plus auszugeben ist nicht allzu schwer. Von mir aus auch mit akustischen Massnahmen die ja notwendig sind. Ansonsten kann man sich die Kohle für teure Boxen sparen.

Abgesehen davon ist ein Studio Lautsprecher auch nicht wesentlich anders als ein Hifi Lautsprecher. Der wesentliche Unterschied ist der Abstrahlwinkel. Die Studio Version muss nur einen kleinen Bereich abdecken. Die Hifi Version schon was mehr.

Abgesehen davon haben die Hifi Anlagen oft schon. DSP mit eingebaut um Unregelmässigkeiten auszugleichen. Oder separat. Zum Beispiel Dirac Room Correction. Gibt es auch als MiniDirac Versionen.

Und es gibt auch noch jede Menge Studios die neben der Studio Abhöre auch noch Hifi Speaker rumstehen haben. Oder solche sogar als Main Monitore nutzen. Mastering Studios zum Beispiel.

Gut, das ist eher die Hör-Fraktion, die mit Hören ihr Geld verdienen. Die müssen nicht zwangsläufig Musiker sein. Manchmal auch besser so. Es gibt jede Menge Musiker die ob des enormen Schalldrucks, den sie für notwendig erachten längst schon schwere Hörschäden haben. Für die ist sowas rausgeworfenes Geld.

Grundsätzlich sehe ich keinen grossen Unterschied bei Investitionen in eine gute Studio Abhöre oder Hifi Abhöre. Die Motivation ist immer anständig was hören können........
 
Grundsätzlich kann ich Deine Beobachtung bestätigen, was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch Musiker gibt, die teure Hifi-Analgen besitzen und auch nutzen. Meine 3 Thesen dazu:

1. "Echten" Musikern (aber auch Musikliebhabern) geht es primär um Ausdruck, Intention, Variation, Interpretation, Aussage, Zusammenspiel oder Dynamik, nicht unbedingt um Linearitäten, Phasenverhalten, Raumauflösung, etc. Jedenfalls habe ich mit meiner Mutter (Berufsmusikerin) öfter darüber diskutiert, warum Domingo jetzt eine bestimmte Stelle (ihrer Meinung nach ;)) besser interpretiert, als Pavarotti. Nie ging es darum, ob Domingo jetzt bei der Aufnahme weiter vorne oder hinten gestanden hat.
2. "Echte" Berufs-Musiker haben, bis auf Ausnahmen, wahrscheinlich neben mangelndem Interesse an der Technik auch oft gar nicht das Geld für überteuerte Anlagen übrig. Was übrigens daran liegen dürfte, dass die Musikkonsument ihr Geld lieber in überteuerte Technik investieren, als in die Künstler/Musiker selber.
3. Wer hat heute noch die Zeit, sich in Ruhe und ohne Ablenkung vor seine teure Stereoanlage zu setzen, um die Musik und den perfekten Klang wirklich genießen zu können? Und wer das Interesse, wo man heute immer und überall mit Musik berieselt wird? Ich bin zwar durchaus technikaffin, wäre auch bereit einen vernünftigen Betrag in eine ausreichend gute Hifi-Anlage zu investieren. Allerdings wäre ich noch lieber ein Musiker und investiere daher mein bisschen Freizeit ins Üben, auch wenn das mangels musikalischer Veranlagung eher aussichtslos ist...:ugly:

Gruß,
glombi
 
Frage mich gerade, wieso das hier jetzt auf eine Entweder-Oder Debatte hinausläuft? Als These halte ich das so für nicht haltbar!

Aber abgesehen, davon: Die große Zeit der zentnerschweren Endstufen und armdicken Kabel im Wohnzimmer ist ohnehin schon lange vorbei. DD 5.1 und HDMI mit fitzliputzli Tröten haben der großen Stereoanlage den Garaus gemacht. Ein paar Überlebende gibt es noch, aber das sind bloß noch Fossilien.
 
Tltr; Meine beobachtete Tendenz: Musiker die nicht elektrisch verstärkt, sondern bevorzugt in/mit klassischen Orchestern spielen/performen legten mehr Wert auf eine gute Hifi-Ausstattung als die typische "Band-Mitglied" Fraktion.

Das scheint mir ein wesentlicher Punkt zu sein.
HiFi soll ja den natürlichen Klang unverfälscht wiedergeben.
Aber eine Rockband hat keinen natürlichen Klang, genausowenig wie eine E Gitarre.
Eine A Gitarre oder Geige hat aber einen natürlichen Klang, den man zuhause unverfälscht geniesen will.

Eine Anekdote besagt,dass die Stones früher jedes Stück über einen kleinen Kasettenrecorder abspielten und dann diesen Klang auf Platte pressten.
Der billige Transistorradio wäre dann der "Naturklang" der frühen Rockmusik:D
 
Die Frage ist einfach viel zu allgemein gestellt, so dass hier keine Antwort wirklich allumfassend sein kann.

Je nach Definition von "Musiker", "High-End-HiFi" etc, kann die Antwort komplett unterschiedlich ausfallen.

Mal ein paar ganz generelle Beobachtungen:
- sehr wenige Menschen geben mehr als 1000€ für eine HiFi-Anlage aus.
- viel Musik wird nebenbei konsumiert, da ist es vielen Menschen egal, ob sie nun aus der 5000€ HiFi-Anlage kommt, oder aus Amazons Echo
- für viele Menschen stehen Dinge wie ein einfacher Zugang zur Musik mehr in Vordergrund, als die Klangqualität. Sprich, sie haben lieber ein Gerät, dass irgendwie Spotify abspielen kann, als einen x-tausend Euro Schallplattenspieler
- Geld ist hier ein essentieller Faktor. Ich habe Musik studiert und ich kann dir versichern, dass 90% meiner Mitstudenten liebend gerne 10.000 Euro für eine High-End-Musikanlage ausgegeben hätten. Aber die meisten waren froh, wenn sie sich vernünftiges Essen und die gelegentliche Party am Wochenende leisten konnten.

Um die Frage zu beantworten muss man also eine ganze Reihe an Dingen in Betracht ziehen:
1) Wer ist überhaupt das Zielpublikum für teure HiFi-Anlagen? (Reden wir mal hier von 5000€+)
"Reiche" Leute, die viel Musik hören oder für die dies ein Statussymbol ist. Ich glaube, dass viele Musiker gar nicht soviel Musik hören. Bzw Musik eher unter anderen Aspekten hören, als "möglichst bester Klang". Da ist es wichtiger, dass man im Auto sein Lieblingsalbum hört, als dass man zuhause abends stundenlang vor der Musikanlage sitzt.
Gerade die jüngere Generation ist auch nicht mehr mit dieser HiFi-Enthusiastik aufgewachsen, wie sie in den 70er-80er Jahren noch im Fokus stand. Heutzutage ist das neueste Handy/Tablet/Laptop viel mehr im Fokus, als die neue HiFi-Anlage.

2) Was ist überhaupt die Musik, die auf solchen Anlagen konsumiert wird?
Ganz ehrlich: bei vielen aktuellen Pop-Produktionen, ist es relativ egal, ob man die nun über Handylautsprecher, Küchenradio oder HiFi-Anlage abspielt. mMn ist es sogar eher so, dass viele neue Produktionen auf einer guten HiFi-Anlage eher schlechter klingen, weil man die unsaubere, schneller Produktion deutlicher hört. Loudness-War ist da nur eine Geschichte unter vielen. Als ich mir meine Musikanlage gekauft habe, hab ich danach eine ganze Reihe an CDs aussortiert, die da echt einfach nicht mehr (genussvoll) hörbar waren.
Viele HiFi-Ethusiasten hören ja Musik, bei denen Details wichtig sind. Orchesterwerke, Progressive Musik etc, wo es Details gibt, die bei günstigen Anlagen vllt im Hintergrund untergehen, wo einfach viele Dinge passieren. Zumindest geht es mir so, dass es mir bei solcher Musik deutlich wichtiger ist, sie auf einer guten Anlage zu hören, als bei Charts. Auf meiner Anlage fällt es mir wesentlich leichter, mich auf zweite/dritte Stimmen zu konzentrieren, als auf meinem "Küchenradio" (aka B&W Zeppelin). Aber das ist halt wirklich was, dass ich dann nur mache, wenn ich mich bewusst und Musik höre, nicht wenn Musik nebenher läuft. Bei Letzterem ist's echt wurscht, wo die Musik rauskommt.

.. und und und..

Sub summarum:
Ich glaube viele Leute/Musiker würden sich gerne eine teure Anlage hinstellen, aber in der heutigen Zeit gibt es eine Menge Faktoren, die solch eine Investition in den Hintergrund rücken lassen.
Und einer der größten Faktoren ist, mMn, dass ungefähr 95% aller Menschen da draußen noch nie den Unterschied zwischen einer guten Musikanlage und dem Standard, was man so rumstehen hat, gehört haben.
Ich werde mich immer an meinen ersten Besuch in einem Studio für Studiomonitore erinnern, wo mir ein befreundeter Tontechniker erklärt hat, auf was man soundtechnisch alles hören kann. Ebenso an meinen ersten Besuch in einem HiFi-Studio mit Musik, die ich gut kannte und wusste, was ich hören möchte und genauso meinen ersten Besuch bei dem Boxenkonstrukteur, bei dem ich letztlich meine Musikanlage gekauft hab. Alles waren Augenöffner par excellance, und ich hielt mich vorher schon für jemanden, der Musik aufmerksam hört. Aber Sound ist eine sehr diffizile Geschichte. Man kann niemandem erklären, was "schnelle" Subwoofer sind, oder die Erfahrung verdeutlichen, die man hat, wenn man stundenlang Musik auf einer Anlage mit extrem geringen Klirrfaktor hört. Das erlebt man entweder irgendwie, oder man ist diesen Empfindungen gegenüber blind. Es ist ein wenig wie jemandem der nur Salz und Pfeffer als Gewürze kennt, zu erklären, wie eine Chili schmeckt. Ja, er hat eine Vorstellung von "scharf", aber das trifft nicht umbedingt den Kern der Sache.
Und aufgrund dieses (unverschuldeten) Unwissens, legen viele Leute einfach wenig Wert auf teure Musikanlagen. Und das zu Recht, weil sie mit dem, was sie haben zufrieden sind.
Man muss ein Typ dafür sein, um soviel Geld in eine Musikanlage zu investieren. Dabei ist es relativ egal, ob man Musiker ist oder nicht.
 


Und einer der größten Faktoren ist, mMn, dass ungefähr 95% aller Menschen da draußen noch nie den Unterschied zwischen einer guten Musikanlage und dem Standard, was man so rumstehen hat, gehört haben.nicht.

Das verstehe ich nicht.
Jeder hat doch schon mal das Original gehört, ein Streichorchester z.B. ganz ohne Verstärkung. Und das klingt dann besser als daheim mit schlechten Lautsprechern.
Um das zu wissen braucht man nie einer gute HiFi Anlage gelauscht zu haben.
 
Jeder hat doch schon mal das Original gehört, ein Streichorchester z.B. ganz ohne Verstärkung. Und das klingt dann besser als daheim mit schlechten Lautsprechern.

Das sind zwei völlig verschiedene Dinge:
In ein Konzert gehen, sich bewusst der Musik aussetzen, die Athmosphäre etc.. und auf der anderen Seite der Konsum auf der Stereoanlage.. Selbst die teuerste Anlage im besten Raum, ist vollkommen anders als ein Konzert..

Das wäre in etwas so, wie wenn du die Frage stellst: "Wieso hat nicht jeder Fußballfan einen 100 Zoll Fernseher zu Hause?" und dann zu argumentieren, dass ja jeder schonmal im Stadion war und weiß, wie das dort ist, wenn jemand sagt, dass die meisten Menschen vmtl noch nie einen so großen TV gesehen haben und ihnen einfach der Vergleich fehlt. Das ergibt relativ wenig Sinn..

Davon einmal abgesehen: wieviele Leute gehen regelmäßig in klassische Konzerte? 10-15% der Bevölkerung? Ich glaube, dass eine Menge Leute da draußen noch nie ein Streichorchester gehört haben.. oder höchstens mal beim Schulausflug vor Urzeiten..

Aber es ging mir ja einfach um den Vergleich verschieden hochwertiger Musikanlagen. Ist ja vollkommen egal, ob ein Konzert besser klingt. Das kann ich halt nicht mal eben jetzt auflegen, wenn ich Lust darauf habe.
Ich habe aber festgestellt, dass selbst die Leute, mit denen ich so zu tun hab, und die musikalisch großteils doch wirklich aufgeschlossen sind, nur in sehr seltenen Fällen schonmal wirklich teure (2000€ aufwärts) Anlagen gehört haben.
 
Ich habe wie viele andere einen Steroturm aus meiner Jugend (Sharp 1000W :) benutzt und habe mir dann auch die Frage gestellt, warum ich im Studio soviel Wert auf gute Boxen usw. lege und beim Musikhören nicht.

Ich habe dann etwas aufgerüstet und siehe da. Wenn man dann CD hört und nicht MP3, erschließt sich einem eine ganz andere Welt.

Das ist auch mit Studioboxen kaum zu vergleichen. Bei bestimmten CD habe ich Sachen gehört, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind.

Abgesehen davon habe ich jetzt noch eine weitere Möglichkeit meine Songs abzuhören und den Mix zu vergleiche.
 
Da es gar keine verläßlichen Zahlen darüber gibt, welche Anlagen Musiker wirklich zu Hause stehen zu haben, ist die im threadtitel aufgeworfene Frage eine steile These - im Grunde eine Unterstellung, die durch nichts gerechtfertigt ist.

Bei mir ist es so, dass ich lange Zeit eine Dual-Anlage hatte (die mit aufklappbarem Deckel, wo die Box im Deckel war), später eine mit zwei Boxen, die aber für Quadrophenia ausgerüstet war. Beide schon okay, aber nicht hochwertig.

Ich habe definitiv den Klang geliebt.
Warum?
Weil ich live-Musik und die Musik aus dem Proberaum geliebt habe. Wenn der Bass ein bißchen scheppert. Wenn es etwas dröhnt. Wenn der Wumms physisch wird.
Konzentration auf die wesentliche Essenz, die Kraft, die Energie.

Dann hatte ich diesen sony Walkman professional, der mit Dolby C, und bin fast umgekippt, weil der Klang halt wirklich klasse war. Hammer.
Nachteil: Kopfhörer. Vorteil: tragbar und deshalb was für unterwegs. Und für Proberaumaufnahmen.
Aber nicht wirklich was für zum zu Hause Musik hören.

Dann hatte ich eine kleine Erbschaft gemacht und habe mir eine sehr gute Anlage gekauft. Eine, die ich mir neu nicht hätte leisten können - die aber von einem Fachmann zusammengestellt wurde und die er zu Hause hatte und verkaufen musste, weil er ins Ausland ging.
Also eine komplett gut zusammengestellte Anlage, deren günstigere Versionen ich mir vorher angehört und für gut, sehr gut befunden hatte. Also meinen musikalischen Vorlieben gemäß.

Und da ging und geht die Sonne auf.
Was Differenziertheit, Klangtiefe, Raumgefühl, Dynamik und Auflösung angeht. Hat trotzdem Kraft. Und klingt auch leise gut.
Aber was passiert?
Ich höre im Schnitt weniger Musik - weil es die Sinne wesentlich mehr beansprucht. Ist quasi intensiver.

Hätte ich trotzdem nie entdeckt bzw. mich auf diese Reise begeben ohne diese kleine Erbschaft. Weil es einfach nicht in meiner finanziellen Reichweite gelegen hätte. Und ich mach mir nicht den Mund wässrig, wenn ich danach den Durst nicht gestillt kriege. Die Auswahl, die Recherche und das Anhören, das Suchen nach dem Machbaren hat etwa ein Jahr gedauert. Sowas macht man nicht, wenn man es sich nicht leisten kann.

Na ja - den live-sound liebe ich immer noch.

Komische Sache, das.

x-Riff
 
Als Musikwissenschaftler mit Rundfunkvergangenheit habe ich mir zum Studium eine ordentliche Hifi-Anlage geleistet (KEIN HiEnd, aber 3kDM waren 1980 auch schon Geld). Die nutze ich heute noch, mit anderen Boxen (das Paar für 700 DM, ich habe sie gerade neu conen lassen, mir gefallen sie immer noch besser als deutlich teurere B&W) + CD-Spieler. Allerdings habe ich heute nicht mehr so viel Zeit zum konzentrierten Hören und ich spiele selbst mehr. Sonst hätte ich mal wieder ins Regal gegriffen. Gerne höre ich Rundfunkkonzerte (Folk, Jazz, Klassik), digital übertragen. Doch, da macht Hören Spaß. Aber manches höre ich eben auch über einen 40 Jahre alten Radiowecker. Das klingt beschxxx, aber ich weiß, wie es klingen soll.

Wenn ich irgendwann mal wieder mehr Zeit haben sollte, dann wird nicht nur mehr Musik gemacht, sondern auch gerne mehr Musik gehört. Dafür gebe ich auch gerne angemessenes Geld aus, aber es muss nicht HiEnd sein. "Richtig gut" reicht mir. Und, klar, der Raum muss dazu passen. Und die Instrumente im Raum sollen nicht mitklingen... Aber bei uns ist das Wohnzimmer eben auch das Musikzimmer der Familie und manchmal der Probenraum der (Akustik-) Band.
 
Ich war einige Jahre als Techniker unterwegs in Privathaushalten. Und die waren sozusagen representativ, da es um Einschaltquotenmessung ging. Ca. um die 700 Hauhalte. In genau zwei Haushalten habe ich eine richtig gute und auch teure Hifi Anlage gesehen. Und mit einem der stolzen Besitzer habe ich dann auch mal was gehört. Handgeklöppelte Lautsprecher aus einer Schweizer Manufaktur...... :D

Anscheinend ist das schon bei Normalsterblichen nicht der Standard. Also warum sollte das bei Musikern anders sein?

Und ja, man sollte auch mal was anständiges gehört haben um eine Idee zu bekommen, wie sowas klingen kann. Aber da sind Musiker im Vorteil. Die haben im Zweifelsfall schon mal einen anständigen Kopfhörer der einen ähnlichen Aha Effekt haben kann. Und die sind im Verhältnis zum Lautsprecher Variante erheblich günstiger zu haben. Und Musiker sind sowieso bereit weit mehr in den anständigen Klang ihrer Abhören zu investieren, egal ob Kopfhörer oder Lautsprecher. Nur werden die wenigsten bereit sein auch noch doppelt zu investieren und neben der Studio Ausstattung auch noch eine Hifi Variante vorhalten.......
 
Das sind zwei völlig verschiedene Dinge:
In ein Konzert gehen, sich bewusst der Musik aussetzen, die Athmosphäre etc.. und auf der anderen Seite der Konsum auf der Stereoanlage.. Selbst die teuerste Anlage im besten Raum, ist vollkommen anders als ein Konzert..

Das wäre in etwas so, wie wenn du die Frage stellst: "Wieso hat nicht jeder Fußballfan einen 100 Zoll Fernseher zu Hause?" und dann zu argumentieren, dass ja jeder schonmal im Stadion war und weiß, wie das dort ist, wenn jemand sagt, dass die meisten Menschen vmtl noch nie einen so großen TV gesehen haben und ihnen einfach der Vergleich fehlt. Das ergibt relativ wenig Sinn..

Davon einmal abgesehen: wieviele Leute gehen regelmäßig in klassische Konzerte? 10-15% der Bevölkerung? Ich glaube, dass eine Menge Leute da draußen noch nie ein Streichorchester gehört haben.. oder höchstens mal beim Schulausflug vor Urzeiten..

Aber es ging mir ja einfach um den Vergleich verschieden hochwertiger Musikanlagen. Ist ja vollkommen egal, ob ein Konzert besser klingt. Das kann ich halt nicht mal eben jetzt auflegen, wenn ich Lust darauf habe.
Ich habe aber festgestellt, dass selbst die Leute, mit denen ich so zu tun hab, und die musikalisch großteils doch wirklich aufgeschlossen sind, nur in sehr seltenen Fällen schonmal wirklich teure (2000€ aufwärts) Anlagen gehört haben.

Ein Konzert bietet eben nicht nur was für die Ohren. Geht Frau Merkel wegen der Musik ist Konzert?????

Ich gebe zu noch nie eine wirklich gute HiFi Anlage bewusst gehört zu haben. Aber ich finde das auch unwichtig, weileine ideale Anlage so klingen sollte,dass man sie vom Original nicht unterscheiden kann.
Man also mit seinen Ohren nicht entscheiden kann ob hinter einem Vorhang ein Orchester situt, oder ein Paar Boxen.
Ob reale Hifi Anlagen das leisten können kann ich nicht beurteilen.
 
Aber ich finde das auch unwichtig, weileine ideale Anlage so klingen sollte,dass man sie vom Original nicht unterscheiden kann.
Man also mit seinen Ohren nicht entscheiden kann ob hinter einem Vorhang ein Orchester situt, oder ein Paar Boxen.
Ob reale Hifi Anlagen das leisten können kann ich nicht beurteilen.

Können sie nicht.
Das war ja mein Punkt..
So wie ein Fernseher nur ein Bild von einem Fußballspiel zeigt, mit verschiedenen Kamerawinkeln etc, so zeigen Lautsprecher auch nur ein Bild des Originalklanges.
Da steckt ja eine ganze Aufnahmekette dazwischen: Mikrofone, die irgendwo platziert sein müssen, wo man wahrscheinlich nicht sitzen würde als Zuschauer, Wandler, Bearbeitung, die Lautsprecher etc..
Das alles verändert den Klang.
Der ist ja im Konzert auch schon anders, wenn man vorne sitzt, oder hinten, links oder rechts.
(Es gibt solche Aufnahmen mit einem Kunstkopf, die dann über Kopfhörer sehr nahe klingen wie das, was ein Mensch an der Stelle hören würde, aber für Stereoanlagen ist mir das nicht bekannt.
99,999999999% aller Musik ist aber anders aufgenommen.)

Eine teure Anlage spielt die Musik meist näher an dem Klang ab, so wie sie im Studio produziert wurde, als eine günstige Anlage, weil im Studio eben auch teure Lautsprecher verwendet werden, die möglichst ausgeglichen sind.
Aber dennoch wird ein Orchester in echt immer komplett anders klingen, als auf einer Aufnahme.
 
Ergänzend:
Da man eben nur Annäherung erreichen kann, gibt es eben die Tatsache, dass sich auch qualitativ gleichwertige Anlagen unterscheiden: die eine ist in der räumlichen Wiedergabe detailgetreuer, die andere in der Auflösung, die dritte im harmonischen Gesamtklang.

Es gibt zudem Entscheidungen, die getroffen werden müssen: kleine Membranen sind beispielsweise besser in der Schnelligkeit, große Membranen in der Fähigkeit, tiefe Töne zu reproduzieren. Das ist bei der Wiedergabe des Basses beispielsweise wichtig. Man kombiniert in der Regel verschiedene Membrangrößen, immer ist das Verhältnis aber eine Entscheidung, die nur bestimmte Annäherungen ermöglicht. Diese Entscheidung trifft der Hersteller der Anlage und der Käufer.

Die Grundregel "so nahe am Originalklang wie möglich" erlaubt eine Orientierung, hebt aber weder die Entscheidungseigenmächtigkeit auf noch den Umstand, dass Kompromisse getroffen werden müssen und deshalb auch gleich hochwertige Anlagen verschieden klingen können.

x-Riff
 
Können sie nicht.
Das war ja mein Punkt...........................................................................................................................................................................................................................................
Eine teure Anlage spielt die Musik meist näher an dem Klang ab, so wie sie im Studio produziert wurde, als eine günstige Anlage, weil im Studio eben auch teure Lautsprecher verwendet werden, die möglichst ausgeglichen sind.
Aber dennoch wird ein Orchester in echt immer komplett anders klingen, als auf einer Aufnahme.

Also du würdest dir zutrauen zu merken ob hinter dem Vorhang ein echtes Orchester sitzt oder nur eine seeeehr gute Hifi Anlage.
Interessant.
Ich trau mir das nicht zu, bin aber weder der tolle Musiker noch Tontechnikexperte.
Wurden eigentlich solche Versuche schon gemacht?
Wäre doch ne tolle Werbung für High End Anlagenbauer.
 
Du kannst doch jederzeit selbst den Test machen, in ein High End Hi-Fi-Studio gehen und selbst mal hinhören.

Als Vergleich nimmst Du eine CD, deren Klang Du von Deiner Anlage kennst, und nimmst sie mit und legst sie dort ein.

Der Vergleich mit einem live-Erlebnis hinkt aus zwei Gründen:
1) Es handelt sich immer um eine Interpretation eines Stückes.
2) Die akustischen Bedingungen sind anders.

Näher ran kommen kannst Du, wenn Du eine Aufnahme beispielsweise eines Orchester-Stückes oder einer Live-Darbietung hast und diese live gehört hast und diese auf einer High End Hi-Fi-Aufnahme hörst. Dabei solltest Du aber bedenken, dass das Gedächtnis sowie Deine Wahrnehmung eigenen Regeln folgt und nicht nach dem Prinzip 1:1 funktionieren.

Was ich nicht verstehe, ist, warum Du in einem Forum nach Unterschieden fragst, wenn Du Dich mit Deinen eigenen Sinnen davon überzeugen kannst, ob es sie nun (in Deiner Wahrnehmung) gibt oder nicht?

x-Riff
 
Also du würdest dir zutrauen zu merken ob hinter dem Vorhang ein echtes Orchester sitzt oder nur eine seeeehr gute Hifi Anlage.

Der Vorhang dazwischen ist nicht unbedingt sehr hilfreich. Könnte sagar sein, dass es mit viel Aufwand was die Anlage angeht schwer würde. Ohne Vorhang aber kein Problem.

Du kannst doch jederzeit selbst den Test machen, in ein High End Hi-Fi-Studio gehen und selbst mal hinhören.

Als Vergleich nimmst Du eine CD, deren Klang Du von Deiner Anlage kennst, und nimmst sie mit und legst sie dort ein.

Das geht nicht. Denn da fehlt der Raum, in dem das orchestrale Werk wiedergegeben wird und der eine entscheidende Rolle spielt. Selbst wenn der hinterher dann einigermassen nachgebildet wurde in der Mischung, was nur sehr begrenzt geht, dann ist immer noch der Raum, in dem die Anlage steht ein Faktor, der das, was man dann schlussendlich hört erheblich beeinflusst.

Eine Reproduktion mit technischen Mitteln kann niemals das Original ersetzen. Weder bei klassischer noch ein U-Musik. Never never ever.

Mir auch nicht ganz klar, wozu die Diskussion gut sein soll. Weiss das jemand?
 
Das geht nicht. Denn da fehlt der Raum, in dem das orchestrale Werk wiedergegeben wird und der eine entscheidende Rolle spielt. Selbst wenn der hinterher dann einigermassen nachgebildet wurde in der Mischung, was nur sehr begrenzt geht, dann ist immer noch der Raum, in dem die Anlage steht ein Faktor, der das, was man dann schlussendlich hört erheblich beeinflusst.

Eine Reproduktion mit technischen Mitteln kann niemals das Original ersetzen. Weder bei klassischer noch ein U-Musik. Never never ever.
Genau das habe ich doch gesagt.

Das, was darunter kam und Du zitierst hast, beschreibt den Grad einer möglichen Annäherung.
Mir auch nicht ganz klar, wozu die Diskussion gut sein soll. Weiss das jemand?
Die Frage geht an den threadersteller.

x-Riff
 

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