Wo fängt ne echte Gretsch an und wo hört sie auf?
Die derzeit hergestellte Professional Collection wird in Japan gefertigt,was auch nicht schlimm ist,wie ich finde.
Seit Fender die Federführung bei Gretsch übernommen hat, bauen sie die Modelle endlich wieder nach den Original-Spezifikationen.Nun auch wieder mit der Chet Atkins Unterschrift
auf dem Pickguard.
(Die Modelle zwischen 1989-2002 waren nur an die Klassiker der 50er und 60er angelehnt.)
Wer eine 6120 aus den 90ern hat(te), weiss was ich meine.
Ich hab ne 67er 6117 Anniversary(made in USA), welche baugleich ist mit den 6120-Modellen,die bis 1961 erschienen sind.Nur die Bindings , Pickups und Farbe sind anders.
Die Decke ist noch schön dünn und ohne diese Holzstäbe zwischen Boden und Decke.
Die 67er hab ich ausgiebig mit der roten Hollowbody aus der Electromatic Serie verglichen.
Die Konstruktion(also Maße, Deckenstärke, Halsprofil) sind identisch.Alles wie früher.
Die 6120 , die ich besaß, war Baujahr 1996...made in Japan
orange,etwas kleinerer Korpus, sehr dicke Decke und die ekligen Holzstäbe zwischen Boden und Decke..(was jetzt nicht heissen soll, das die Gitarre nicht gut verarbeitet war, nur sie entsprach nicht mehr der Konstruktion, für die Gretsch-Gitarren bekannt sind.)
Die Pickups waren Filtertron-Humbucker mit Keramik-Magneten.(Die aktuellen Werks-Filtertrons haben wieder AlNiCo-Magneten, zum Glück.
Die dicke Deckenkonstruktion ist wohl mehr was für härtere Sounds...Die 96er Gretsch klang mehr wie meine Gibson ES 135, die zwar P-100 Pickups besaß, aber die gleiche Deckenstärke aufweisen konnte.
Ich hab die 96er Gretsch 6120 und die Gibson ES-135 ende der 90er verkauft und mir ne 57er 6128 Duo Jet Reissue und nen Fender Vibroverb gekauft.
Noch was zu den Singlecoil-Pickups von der Electromatic-Serie und der Professional-Serie:
Optisch zwar gleich, aber sie unterscheiden sich in der Konstruktion und damit auch im Klang(nicht im Sinne von besser oder schlechter...)
Die DeArmond 2000 Singlecoils der Electromatic-Serie besitzen Metallstifte, die von einem darunterliegenden Barrenmagneten magnetisiert werden.
Die Dynasonic Singlecoils haben verstellbare Magnetstifte(wie bei einem Strat-PU) und darin liegt der Soundunterschied.
Ähnlich zu vergleichen mit einem Squier Affinity Strat-PU(Metallstifte als Polepieces) und einem Squier Standard Strat-PU(Magnete als Polepieces)
Der Dynasonic klingt knackiger und hat mehr Twang als der DeArmond 2000.
Die Zwischenstellung ist unerreicht aber nicht jedermanns Sache.
Die Hollowbody-Electromatic Serie braucht den Vergleich mit der teureren Professional-Serie meiner Meinung nach nicht zu scheuen.(Konstruktion und Bespielbarkeit; optische Geschmäcker einmal ausgenommen.)
Kommt auch immer darauf an, für welche Sounds man eine Gretsch nutzen möchte.