Nachdem die Fantasie mal wieder feste mit allem davongallopiert zu sein scheint und die ursprüngliche Frage sich weitzerfasert hat, wollte ich die ursprüngliche Frage doch nochmal gerne etwas zusammenfassen:
Und hier mal eine ganz dumme Frage:
Warum sind nun bei MIII Noten, welche ja links eine Melodiebegleitung spielen, im Bassschlüssel gesetzt?.
Das ist wie Chnöpfleri eigentlich schon komplett erklärt:
Ich versuche es hier mal zu erklären.
Mit den Schlüsseln wird die definitive Lage der zu spielenden Stimme(n) festgelegt:
Man spielt mit MIII in der Regel in der Basslage, also eine Oktave tiefer als im Diskant, und die Diskantstimme wird normalerweise im Violinschlüssel geschrieben.
Denn würde man die linke Hand, wenn die tiefere Töne spielen soll auch im Violinschlüssel schreiben, dann würde die Geschichte aufgrund der vielen Hilfslinien sehr schnell absolut unübersichtlich werden
Ich hab das mal ganz kurz dargestellt anhand 3 Takte aus einer Sonate , die ich grade spiele:
Passage im Violinschlüssel geschrieben:
Alles klar, um welche Töne es sich handelt? -> Wenn das auf längere Passagen so weiterginge, da würde vermutlich jeder ne Vollmeise bekommen!
Die selbe Passage im Bass-Schlüssel geschrieben:
- geht immer noch über einen großen Tonumfang, aber es ist sehr viel schneller klar welche Töne gemeint sind und es liest sich wesentlich flüssiger. Wie der Basschlüssel mit dem Violinschlüssel zusammenhängt, haben wir weiter oben ja schon geklärt. Und weil sich dieses "Gespann" durch die Definition wie diese zusammenhängen logisch ergänzen, hat sich in der Notenliteratur mit ganz weitem Abstand das System des Violinschlüssels gepaart mit dem Bassschlüssel weltweit etabliert. (Auch wenn , wie wir ebenfalls weiter oben erfahren haben, dass das Huhn vor dem Violinschlüssel da war, oder der Bass-Schlüssel vor der Henne ... oder so...)
Wobei auch hier, wie Chnöpfleri schon geschrieben hat, die Notation nach der Tonlage geht - es ist nicht unüblich, auch für die linke Hand inden Violinschlüssel zu wechseln und bei Bedarf wieder zurück in den Bassschlüssel, wie man z.B. an diesem kurzen Beispiel gut sehen kann:
- auch hier geht es letztendlich um die Übersichtlichkeit und bessere Lesbarkeit.
Und deshalb ist es hier und auch in der Notenliteratur gar keine Frage, dass das allgemein etablierte System verwendet wird weil es letztlich trotz allem mehr Übersicht schafft und Instrumenten unabhängig ist, auch wenn es für spezielle Instrumente spezielle Notationssysteme noch gibt.
Noch einfacher, geht es, wenn Du rechts und links eine Griffschrift verwendest:
1. Reihe Notenkopf zwischen den Linien
2. Reihe Notenkopf auf der Linie
3. Reihe Notenkopf zwischen der Linien mit vorgesetztem Kreuz
Wobei diese Systeme wie gesagt nur für ganz spezielle Kombinationen funktionieren und sonst nicht. Griffschrift als allgemeines Notationssystem scheidet deshalb schon aus vielerlei Gründen aus - unter anderem, weil es eben nicht allgemein, sondern auf eine spezielle Gruppe von Instrumenten abgestimmt ist. So bräuchte man z.B. wenn man B-Griff in umgekehrter Anordnung im Bass spielt wieder eine komplett neue Notation. Das Stück müsste also hierfür extra neu gesetzt werden. Auch die Spieler mit Pianoakkordeon könnten im Diskant mit Angaben zur Lage in der dritten Reihe nichts anfangen - Passt also auch nicht. Ganz zu schweigen von Sängern, die vermutlich vollends verwirrt wären, wenn sie nach Griffschrift singen sollten! (Singen die dann nach Notation im Gabel- oder Maulschlüssel?
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