Ich denke ein weiteres schwieriges Problem beim Keyboarder ist, dass man eigentlich für zu Hause und Proberaum das gleiche Equipment bräuchte. Aber wer kauft schon alles doppelt
.
Ich. Na ja, so ungefähr, und so weit bin ich damit auch nicht. Bisher hab ich nur zwei Kurzweil K2000, und der Band-Kurze ist ein Rackmodul.
Also schleppt man entweder jedes Mal alles mit (auf Dauer nervig) oder versucht nur das nötigste im Proberaum/zu Hause zu haben (ist von Anfang an nervig). Der Gitarrist kann sich z.B. einfach ne Probegitarre für 200€ und nen Verstärker für 300€ kaufen und hat zwar nicht die gleiche Klangqualität, aber zumindest ein recht gutes Spielgefühl. Als Keyboarder hat man für 500€ nicht annähernd das gleiche Spielgefühl, wie mit seiner Burg
. Zumindest ist das so, wenn ich mir meinen Vater und mich angucke (er Gitarre, ich Keyboard, spielen in einer Big Band). Bislang schleppe ich immernoch alles mit. Ist mir immernoch lieber, als genervt auf irgendeinem Equipment zu spielen. Leider ist mir noch keine optimale Lösung eingefallen.
Da kommt dann noch was zu. Wenn du nur Einzelklänge nach Namen auswählst (Klavier, Jazz-Orgel, Streicher usw.) und im Prinzip mit x-beliebigen General-MIDI-Sounds auskommst, ist es nahezu Wurscht, was dir vorgesetzt wird. Wenn du allerdings eigene Sounds und Multi-Setups und so weiter bastelst, dann bist du darauf angewiesen, zu Hause dasselbe Equipment zu haben wie im Probenraum. Das, oder du kannst nur während der Bandproben frickeln, und das kann man mal schwerstens vergessen.
@ Martman : Hui.. ! Herrlciher Text
hat mal richtig Spass gemacht den zu lesen.
Bands wollen oft einfach einen Tastenmenschen ohne dass sie überhaupt ne ahnung haben, was der überhaupt spielen sollte/könnte.
Also Bandmember egal welcher Art sollte man doch zumindest ein Interesse für die anderen Instrumente zeigen. Spielt der Gitarrist nun ne strat, ne telecaster, ne es335, ne sg oder ne paula usw.. Mh wie klingen eigentlich Die Ride-Becken mit so und soviel zoll, wo ist der unterschied zwischen nem sidekick oder nen rimshot. Spielt der Bassist da flat-wound oder round-wound Saiten... Ist der Sänger eigenlich männlich oder weiblich, wie viel Töne umfasst sein Stimmspektrum....
Ich denk sowas ist einfach nötig, um sich gut zu verstehen in der band.
Das geht bei uns. Was meine Kollegen dem Drummer alles an Tips gegeben haben, um seinen Sound aufzubürsten...
Darauf kommen die Leute meistens noch selbst
Stimmt, die Zeiten der Coverbands, in denen der Sänger wie Boy George aussieht, müßten vorbei sein. Gottlob, denn so echt kann man Stimmen noch nicht ins andere Geschlecht verbiegen.
Ich habe das Gefühl, der finanzielle Aufwand wird bei Gitarristen oft unterschätzt. Gute Gitarren kriegt man ab 500 Steinen aufwärts, und wenn Du einen schönen Halfstack oder 212er Combo willst, gehen auch gern schon mal 500-1000 drauf. Aber wie so oft ist da die Skala nach oben offen. PRS-Gitarre + ENGL-Fullstack, und schon bist Du 5-stellig
.
Können Keyboarder auch, wenn's richtig authentisch sein soll. Hammond B-3 + Leslie 122, da geht unter 11.000 Euro gar nichts, und wenn, dann restaurationsbedürftig. Dann kann man aber erst Orgel. Also muß noch 'n Rhodes ran, möglichst auch mit Amp, der abmikrofoniert wird. Das Rhodes war dann aber auch mal im Einsatz und braucht 'ne Generalüberholung. Kostet auch. Wer Glück hat und den Rest mit einer Workstation und einem VA abdecken kann, wird dafür noch einmal ca. 5000 Kracher los. Wer nicht, wer mehrere Workstations verschiedener Machart und/oder mehrere unterschiedliche VAs oder gar Echtanaloge braucht, von Modularsystemen ganz zu schweigen...
Und wer richtig auf J.M. Jarre machen will, muß sich allein bei EMS-Rehberg (die seit fast 40 Jahren jetzt den VCS3 bauen) schon mit Synthis für 18.000 Euro eindecken. Die Eminent kann man für maximal 50 Euro aus den Niederlanden holen, mit Glück gar für lau, da ist dann der Smallstone sogar noch teurer. Aber dann kommen die ARPs, das Moog 55...
Martman