Warum klingen manche (billige) Pickups schlechter als "Marken-Pickups" ?

  • Ersteller Gast252951
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Hallo zusammen,

eine Frage, die mich schon länger beschäftigt ist, warum manche (Werks) Pickups - oft in günstigen Gitarren - schlechter klingen als die von S. Duncan, DiMarzio o.ä. ?

Prinzipiell ist der Aufbau ja ziemlich gleich. Materialen sind ja auch ähnlich bis gleich. Die Preise für den Rohstoff sollten sich ja auch kaum unterscheiden. Die Anzahl der Wicklungen sind ja auch kein Geheimnis, Widerstände etc. lassen sich ja auch reproduzieren.

Alles in allem lassen sich doch Pickups 1:1 kopieren. Ob ich jetzt 500 Meter oder 600 Meter Draht verbaue macht kostenseitig keinen großen Unterschied, oder ?

Warum also klingen manche Modelle einfach besser ? Damit meine ich nicht den subjektiven Geschmack.
Es geht mir eher um objektive Punkte wie:

- Saitentrennung
- differenzierter Sound
- kein Matsch bei Distortion
- dumpf etc

Der größte Teil der Gitarristen, die Pickups tauschen sie, weil sie sie tauschen wollen.
Weil Standart Pickups getauscht werden müssen.
Nachdem dann zum 10mal die PUs zum 5mal der Amp...der Speaker...die Röhren die Pedale..fallen einen irgendwann die alten PUs wieder in die Hände...die dann auf einmal wieder Top sind.
Vielleicht gibt es bis dahin auch wieder irgendeinen populären Gitarrenhelden, genau diese PUs verwendet.
Dann sind sie nicht nur klanglich der geilige Gral...sondern auch unbezahlbar...
 
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Oh Mann ... ist einer interessiert an Photos, wie son Dummkopf, der seine Pickups behält und lieber billige Teile in eine neue Schaltung umwandelt, 3 Schaltpotis und nen Vierwegschalter in eine Tele einbaut?

Ich erwäge, von dieser Selbstbestrafung, der auch einige - praktisch alle - Zwischenkontrolloptionen fehlen, einen Anfertigungsbericht zu verfassen ... oder eine Warnung. "Kinder, seid nich so blöde wie ich..."

... was hab ich mir da nur wieder reingewürgt, meine Fresse... Ist das alles eng in diesem Schacht... Naja - ich wollts ja so... :D:D:D

Bisher sah der Inhalt meines Elektroschachts ja so aus...:

upload_2017-12-3_21-7-42.jpeg

Blickt doch keine Sau durch, einige Brüche sind irgendwie geflickt und insgesamt ist das n Fall für ne Messie-Selbsthilfegruppe.

Vor Allem wollt ich den Einzelbetrieb nicht mehr als Sonderfall des Parallelbetriebs haben (hier ist kein richtiger Wahlschalter verbaut, nur 3 Mini-Umschalter, von denen einer P/R umschaltet), ein Tone-Poti doch einbauen, aber die Reihen/Parallel-Umschaltung der Pickups sollte bleiben, auch beim Stacked (das klingt dann irgendwie komisch, aber ich mags manchmal) - die Gesamt-Reihenschaltung eh, ist voll geil - und wenn schon Tone reinkommt und ich billige Schaltpotis bekommen habe, dann will ich n Derbes und n Sanftes (Kondensatoren in Reihe und Parallel geht ja auch - effektiv hab ich jetzt 69 nF und 15 nF), ich habs extern getestet, für cool befunden, noch eines neu gebaut (wegen Platz, mit neuen Kondensatoren, wo die Beine noch gerade waren, die kleben nun an den Seiten des Umschalters - so isses hübsch kompakt), nicht nur son Normales...

Alter, ist das ne Strafe...

Naja. Erstmal schauen, daß man aus den Pickups was Gescheites macht, bevor man sowas Teures austauscht. Find ich. Die waren ja nicht gerade geschenkt, da will ich auf nichts verzichten, bloß aus Faulheit, Bequemlichkeit oder um viel billigere Bauteile zu sparen, und ich denke tatsächlich, daß das für ne H & H-Tele (wovon ne H & H-Stacked ja ein Sonderfall ist) ne ziemlich coole Schaltung werden wird. Aber jetzt ist erstmal Kippenpause... Testlauf am Ende der Nachtruhe.
 
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- Saitentrennung
- differenzierter Sound
- kein Matsch bei Distortion
- dumpf etc

Das sind auch meiner Erfahrung nach die Hauptsymptome der "Billig-PUs". Man kann aber oft auch was dran machen indem man einfach das Setup optimiert: Pickup Höhe einstellen / Polepieces feinjustieren wenn möglich. Das wird bei günstigen Gitarren mit günstigen Pickups wahrscheinlich oft aus Zeit/Kostengründen im Werk nicht richtig gemacht. Allerdings klingen viele Billig-Pickups auch einfach schlecht, egal wie viel man da einstellt :ugly: Da spielt die Materialauswahl und Verarbeitung wohl doch eine größere Rolle. Hatte mir Anfang des Jahres mal so einen nicht gerade billigen Suhr Custom Pickup gegönnt. Aber man, ich muss schon sagen, der klingt auch einfach fett
 
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Man kann allerdings auch ungewollt (oder durch Inkompetenz) durch eine ungeeignete bzw. falsche Beschaltung das Ganze so "verseltsamen", dass man annimmt, die Gitarre - oder wie es so oft leider heißt - die Pickups - würde shice klingen.

Habe gerade so ein Beispiel auf der Werkbank, wo ich mir ziemlich verwundert die Augen gerieben habe. :gruebel:

Fotos dazu gern morgen.
 
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Ich versprach Fotos. Bei dieser Gitarre hier:

DSC03615.JPG


rieb ich mir verwundert die Augen, allerdings wunderte ich mich dann über nichts mehr.

Im Lieferzustand klang sie sehr dünn und seltsam. Hohl und leblos, kein Strat-Tone, nichts. Beim besten Willen ließ sich entfernt erahnen, dass hier eigentlich ein moderner Strat-Ton kommen müsste. Verbaut waren angeblich Dimarzios, die an und für sich recht gut bewertet werden. Beim Testen jedoch kam einfach keine Freude auf.

Naja, Sohnemann hat aber eine Baja Telecaster und ich erinnerte mich, dass die auch teilweise recht "seltsam" klingt, wenn man da das Knöppke drückt. Und genau so seltsam klang die mir vorliegende Gitarre - also flugs auf und nachsehen!

Jau und das Foto oben zeigt das Dilemma: Die tatsächlich verbauten und eigentlich ganz guten Dimarzios sind falsch gepolt angeschlossen. Falsch gepolt... Nun ja, der Wechselspannung ist es erst einmal egal, wie rum sie induziert wird. Aber offenbar ist es nicht ganz so egal, wenn da ein gepoltes Magnetfeld ganz gerne mitspielt... Und ob der Anfang oder das Ende einer Spule (also deren Wicklung) an Masse oder am heißen Ende eines folgenden Signalweges liegt!

Dimarzio gibt nicht umsonst Regeln heraus, wie die vieradrigen Pickups, so sie Humbucker sind, anzuschließen sind. Und so tut man also gut daran, diese Regeln bei entsprechender, nachfolgender Beschaltung der Gitarre anzuwenden: Rot ist heiß und Grün ist Masse, wenn es denn die Schaltung so verlangt (es gibt Ausnahmen!).

Hier war's also falsch oder nicht regelkonform, wie das Foto zeigt:

DSC03623.JPG


Rot war fälschlicherweise an Masse und Grün wurde geschaltet.

Nettes Detail übrigens - die "Isolierung":

DSC03621.JPG


Naja, was soll ich sagen. Ich habe die Beschaltung korrigiert und dabei gleichzeitig noch etwas Ordnung in der Verdrahtung geschaffen. Die Kabel gekürzt und vor allem die Masseverbindung am Potigehäuse neu verlötet, die konnte man nämlich vorher fast mit der Hand abziehen... Falsch bzw. unterdimensionierter Lötkolben...

Die Regeln für die Beschaltung findet man direkt bei Dimarzio - einfach mal googeln. Allerdings muss man dann bei Dimarzio schon genau suchen und sorgfältig die zutreffende Beschaltung unter den vielen Möglichkeiten, die dort aufgezeigt werden, auswählen. Das ist nicht ganz trivial!

Nun klingt die Gitarre wieder, wie sie soll. Voll, stratig, knackig, modern, angenehm; kurzum - wie gewohnt.

Es muss also nicht immer an den Pickups liegen, sondern hier kann auch ein "Fachmann" etwas gehörig versauen. Daher also Obacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Beschaltung korrigiert und dabei gleichzeitig noch etwas Ordnung in der Verdrahtung geschaffen.
(Unterstreichung von mir). Dabei hast du wohl den eigentlichen Fehler beseitigt. Elektrotechnisch ist es nämlich völlig unhaltbar und widerspricht auch absolut jeglicher Erfahrung, dass ein PU (oder ein ganzes Set) so total anders klingt wie du es beschreibst wenn man "hot" und "cold" (bei allen) vertauscht. Wenn dem so wäre, müssten ja Schaltungen bei denen ein PU absichtlich verpolt wird für out-of-phase dann ja auch shice klingen wenn man den verpolten PU alleine anwählt.... tun sie aber nicht. EDIT: siehe dazu http://www.dimarzio.com/sites/default/files/diagrams/virtual_area_hs.pdf , Rubrik "Phase-Switch".
Mit dem Magnetfeld hat das auch alles nichts zu tun.

Es gibt aber uU leicht höhere Störgerauschpegel (elektrostatische Einstreuung) je nach Polung, deswegen die Empfehlung der Hersteller wie herum man es machen soll, aber auch deswegen um Redundanzen (mit dadurch aufkommenden blöden Fragen) abzubauen.
 
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Na gut, für falsche Verlötung oder suboptimale Höheneinstellung kann der PU nichts.
Natürlich muss man bezgl. letzterem ausprobieren. Ich finde es gerade bei SSS manchmal knifflig eine optimale Zwischenstellung zu finden, ohne dass der mittlere PU nicht alleine zu leise ist. Mir persönlich gefallen die Zwischenpositionen am besten, wenn der mittlere PU nicht zu dominant ist.

Aber gerade bei Strats mit PUs nach Gusto bin ich immer wieder erstaunt, wie vielseitig es ist. Im Gesamtgefüge im Arrangement oder Band findet man immer eine Position, die sich durchsetzt und klingt.

Natürlich lässt sich nicht immer alles auf die PUs schieben. Die Gesamtkette muss abgestimmt sein.
Ich habe eine Strat, die sehr rund, dick, voluminös und resonant klingt. Die nutze ich aber fast nur clean, weil es verzerrt dann je nach Einstellung leicht "too much" ist, gerade in den Bässen.

Die andere Strat klingt knochentrocken, holzig, viel dünner ... aber für Leadsounds hat sie einfach einen geilen rotzigen, dreckigen Ton, der aufgrund des geringeren Bassanteils nie matschig ist. Clean kann es aber hier und da manchmal zu trocken und dünn sein. Nicht generell, aber im Vergleich zu der anderen Strat.

Die eingebauten PUs passen gut dazu.

Ich persönlich kann schon Unterschiede bei PUs hören, wobei der Großteil von der Gitarre kommt.
Wenn es dann aber um genau abgestimmte Potis oder Kondensatoren geht, fehlt mir entweder der Wille oder das Gehör um Unterschiede auszumachen.

Kleines Beispiel. Ich hatte eine Strat, die hatte ein speziell abgestimmtes Elektronik Kit von Emerson. Das kostet 100 € für 3 Potis, einen Kondensator und 20cm Kabel. Hätte ich mir selbst nicht nachgerüstet, war schon drin. Trotzdem klingen die beiden anderen Strats mit Billigpotis und einem Neupreis, der weniger als die Hälfte ist, besser.

Insofern kann man imho den Unterschied bei PUs von 50 zu 200€ besser hören, als zw. 200 und 300. ich glaube um diesen letzten ( wenn überhaupt ) feinen Unterschied hörbar zu machen, bedarf es eines guten Spielers ... Ich kriege es nicht hin ;-)
 
Ich versprach Fotos. Bei dieser Gitarre hier:

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rieb ich mir verwundert die Augen, allerdings wunderte ich mich dann über nichts mehr.

Im Lieferzustand klang sie sehr dünn und seltsam. Hohl und leblos, kein Strat-Tone, nichts. Beim besten Willen ließ sich entfernt erahnen, dass hier eigentlich ein moderner Strat-Ton kommen müsste. Verbaut waren angeblich Dimarzios, die an und für sich recht gut bewertet werden. Beim Testen jedoch kam einfach keine Freude auf.

Naja, Sohnemann hat aber eine Baja Telecaster und ich erinnerte mich, dass die auch teilweise recht "seltsam" klingt, wenn man da das Knöppke drückt. Und genau so seltsam klang die mir vorliegende Gitarre - also flugs auf und nachsehen!

Jau und das Foto oben zeigt das Dilemma: Die tatsächlich verbauten und eigentlich ganz guten Dimarzios sind falsch gepolt angeschlossen. Falsch gepolt... Nun ja, der Wechselspannung ist es erst einmal egal, wie rum sie induziert wird. Aber offenbar ist es nicht ganz so egal, wenn da ein gepoltes Magnetfeld ganz gerne mitspielt... Und ob der Anfang oder das Ende einer Spule (also deren Wicklung) an Masse oder am heißen Ende eines folgenden Signalweges liegt!

Dimarzio gibt nicht umsonst Regeln heraus, wie die vieradrigen Pickups, so sie Humbucker sind, anzuschließen sind. Und so tut man also gut daran, diese Regeln bei entsprechender, nachfolgender Beschaltung der Gitarre anzuwenden: Rot ist heiß und Grün ist Masse, wenn es denn die Schaltung so verlangt (es gibt Ausnahmen!).

Hier war's also falsch oder nicht regelkonform, wie das Foto zeigt:

Anhang anzeigen 595636

Rot war fälschlicherweise an Masse und Grün wurde geschaltet.

Nettes Detail übrigens - die "Isolierung":

Anhang anzeigen 595635

Naja, was soll ich sagen. Ich habe die Beschaltung korrigiert und dabei gleichzeitig noch etwas Ordnung in der Verdrahtung geschaffen. Die Kabel gekürzt und vor allem die Masseverbindung am Potigehäuse neu verlötet, die konnte man nämlich vorher fast mit der Hand abziehen... Falsch bzw. unterdimensionierter Lötkolben...

Die Regeln für die Beschaltung findet man direkt bei Dimarzio - einfach mal googeln. Allerdings muss man dann bei Dimarzio schon genau suchen und sorgfältig die zutreffende Beschaltung unter den vielen Möglichkeiten, die dort aufgezeigt werden, auswählen. Das ist nicht ganz trivial!

Nun klingt die Gitarre wieder, wie sie soll. Voll, stratig, knackig, modern, angenehm; kurzum - wie gewohnt.

Es muss also nicht immer an den Pickups liegen, sondern hier kann auch ein "Fachmann" etwas gehörig versauen. Daher also Obacht!

Hm, naja ... bei den zig Kabelfarben, die bei jedem Hersteller unterschiedlich sind, kann man schonmal durcheinanderkommen. Es sind immer Schwarz, Grün, Rot, Weiß - und alles kann alles sein. Schwarz ist auch schonmal Plus (Seymour Duncan hat das so), also hot, also ... wie auch immer...

Und manchmal hat man ja auch noch ne blanke Ader, die mit Abschirmung zu verbinden ist, und tut am Ende alles an Minus auf Abschirmung. Dann baut man es um und fügt z.B. die Option Reihenschaltung ganzer Pickups ein und dann hat man die Grütze - alle Einzelelemente funktionieren perfekt, aber zusammen ist es otze, weil Minus und Masse nicht dasselbe ist, erst Recht nicht immer, sondern nur oft zusammengefaßt werden können. Und wo intern die blanke Litze dranhängt, ... am Gehäuse praktisch immer, manchmal auch schon am (aufs Pickup bezogen äußersten) Minus, aber wenn der nun nicht auf Buchsen-Minus soll, sondern aufs Plus des anderen Pickups...

... wickelt man Klebeband um ein Kontrollblech, und plötzlich muß man nicht mehr entscheiden, ob man nun das Brummen wechkricht oder das Signal richtig geschaltet wird.

Aber ... ja, würd mir auffallen, daß irgendwas komisch ist, wären Kabelfarben definitiv das Erste, was ich nachsehe, weil darin keine zwingende Logik ist und jeder machen kann, was er will, und das auch auf eine planlos erscheinende Weise Praxis ist, daß jede Farbe jede Funktion haben kann. Erstaunlich, daß man sich auf die 6,3 mm Klinke hat einigen können, auf sechs Saiten, auf soviele Dinge, die halbe Industrie besteht aus Normteilen, egal ob mechanisch oder elektrisch, und was nicht selbst ein Normteil ist, hat nur mit gutem Grund Merkmale, die außerhalb der Norm liegen (z.B Spezialgewinde oder Verzahnungen oder punktgenau bemessene elektrische Elemente, die nicht in irgendeiner Maßreihe liegen), aber sich mal auf sinnvolle Kabelfarben zu einigen geht nicht? Irgendwie komm ich schon an der Stelle gedanklich nicht mehr recht mit - mehr als vier Adern + blank kommen aus keinem üblichen Tonabnehmer heraus, wenn irgendwo mehr rauskommt, gehe ich kaum davon aus, daß ein desinteressierter Laie da überhaupt je Hand dran anlegt (ergo - da isses nicht so wichtig, wenn irgendwer drei oder vier Spulen verbaut und alle einzeln rausführt ... ist es sowieso aufwendig und unübersichtlich - aber wie oft gibt es das schon?), also am Ende bleibt mir diese Frage einfach übrig, wofür es nütze ist, daß Kabelfarben nicht einfach vereinbart werden und gut is, und zwar für alle.

Ich find es nachvollziehbar, daß man damit durcheinanderkommen kann.

... aber die Lötungen könnten wirklich hübscher aussehen, das ist wirklich nicht besonders schön. Dieses verkokelte Zeugs da außen, das passiert mir irgendwie nie ... und ich mach das auch ohne Denken, einfach nach Gefühl, allerdings auch schon immer (ich hatte da nie Angst vor und hab mir nie eingeredet, daß das kompliziert sei).

Hm, unordentlich, aufräumenswert, find ich das jetzt auch nicht ... ist doch alles übersichtlich - doof gelötet, Farben verwechselt, das wars... Mein Kram funktioniert i.A. einwandfrei, sieht aber manchmal aus wie n Vogelnest...
 
(Unterstreichung von mir)...

Nein, denn mit "Ordnung in der Verdrahtung" meine ich nichts weiteres als dass ich zusätzlich zum Vertauschen die Kabel gekürzt und neu verlegt habe, um diesen Drahtverhau zu eliminieren, den ich nicht mag.

Um es einfach noch mal simpel zu schreiben: Am Drahtverhau lag es nicht, sondern am der Falschpolung. Jetzt hat der Ton "Eier". Vorher war dem nicht so, da war das ein seltsam hohles und dünn klingendes Gequäke. Möglich könnte dafür natürlich eine kalte Löstelle an Masse sein! Das Störgeräuschverhalten ist unverändert geblieben, was mich wiederum bei Humbuckern nicht wundert.
 
Vorher war dem nicht so, da war das ein seltsam hohles und dünn klingendes Gequäke. Möglich könnte dafür natürlich eine kalte Löstelle an Masse sein!
Ich würde wirklich 100% wetten dass es so war. Eine kurze Umlötaktion auf wieder alle vertauscht würde dich sicher auch davon überzeugen, wenn es wirklich eine Erfahrung aus eigener Hand sein muss (ich weiß, mal eben on-the-fly rumlöten bei einer Strat is nich, aber dennoch).
Es geht mit hier nicht um eine Kritik an dir persönlich oder so, sondern um die Verhinderung der Verbreitung von (eben falschen) Urban Legends aufgrund einer schnellen Fehldiagnose (die jedem mal passieren kann, im übrigen).
 
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Kann das nur bestätigen, was GeorgeB schreibt.
Man kann bei einem Humbucker mit 4 Adern ruhig Hot und Cold vertauschen, z.B. für eine "Jimmy Page Schaltung", am Klang im seriellen Betrieb einzeln ändert das nichts.
Hab ich schon oft gemacht und es gibt auch Hersteller, die bauen die Neck Humbucker, wenn sie zwei Hex-Schrauben Spulen haben, genauso wie den Bridge Humbucker auf - wenn du da beide gemäß Vorschrift einlötest, hast du automatisch die Out-of-Phase Schaltung in der Mittelstellung am 3-Way Toggle (sofern sie da wie üblich angeschlossen wurden).
 
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Hm, warum ergibt dann die Gegenprobe - eben genau das Umlöten, denn ich überzeuge mich ja selbst immer vom Gehörten, weil ich ebenso dem Gehörten wenig traue und den Legenden noch viel weniger, wie ich ja oft genug schreibe - den wieder anderen Klang?

Ich meine, bei der Peter-Green-Les Paul mit ihrem vertauschten Pickup ist es offensichtlich oder einfacher: Andere Lage der Abtastung. Aber hier? Rechte-Hand-Regel? Zu einfach, denn die bezieht sich auf einen geraden Leiter und eine mehr oder weniger einmalige Bewegung (Fließrichtung des Stromes und hier bewegt siach außerdem nichts). Das scheidet hier also alles aus. Ich frage mich ja selbst, woran die Ursache liegt. "Nur" der Wicklungssinn der Spulen? Psychoakustik? Glaube ich nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Peter Green Les Paul wurde, wenn ich mich recht erinnere, nicht nur der Halspickup anders herum eingebaut (was noch keine Out-of-Phase Mittelstellung bewirken würde), sondern auch der Magnet um die eigene Achse gedreht - letzteres hat einen ähnlichen Effekt, wie Hot und Cold zu vertauschen.

Warum das bei der Gitarre von dir nach dem Umlöten jetzt so anders klingt, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Vielleicht war bei den alten Lötverbindungen irgendwo der Wurm drin?
 
Ansonsten gibt es natürlich Unterschiede im Material:

- Draht
- Magneten
- Slugs
- Schrauben
- Baseplates
- Bobbins
- Anschlusskabel

etc.

Das ist nicht alles "gleich", auch wenn viele das glauben.

Selbstverständlich rechtfertigen alleine die etwas höheren Materialkosten keine Preise von 300 pro Pickup.
Man braucht aber im Umkehrschluss auch nicht erwarten, dass man für 30 Euro neu einen Pickup bekommt, der z.B. wie ein richtig guter PAF-style Pickup klingt.

Das genau ist der Punkt. Für jedes dieser Bauteile gibt es eine Million Anbieter mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren und QM.
Nehmen wir z.b. den Spulendraht: Wie steht es um die Reinheit des Kupfers, wurde recycletes Material untergemischt, wie oft und bei welcher Temperatur wurde der Isolierlack eingebrannt, welche elektrischen Werte liegen hernach vor, wie ist die Verarbeitbarkeit? Bei Magneten wird noch schwieriger.
Mein Schwager z.b. ist in der Luftfahrtindustrie. Der hat den ganzen Tag nichts anders zu tun, als auch kleinste Samples von Bauteilen verschiedener Hersteller auf Herz und Nieren zu prüfen und anschliessend zusammen mit dem auserwählten Supplier zu optimieren. Alles was er da vor sich hat, sieht optisch weitgehend gleich aus und die Kosten schwanken nicht so stark, wie man vielleicht meinen sollte. Soll heissen, Qualität ist eine Frage der intensiven Begutachtung.
Nichts anderes dürften Qualitäts-PU-Hersteller machen. Warum ein guter PU dann aber 100 Euro aufwärts kosten muss ist reines Marketing. Ich behaupte, wenn man die richtigen (guten) Komponenten-Hersteller kennt und in Asien fertigen lässt, dürfte auch der beste zweispulige PU nicht mehr als 10-12 Euro kosten.
 
Hm, warum ergibt dann die Gegenprobe - eben genau das Umlöten, denn ich überzeuge mich ja selbst immer vom Gehörten, weil ich ebenso dem Gehörten wenig traue und den Legenden noch viel weniger, wie ich ja oft genug schreibe - den wieder anderen Klang?
D.h. du hast wieder zurückgelötet auf alle verrpolt und dann war der Sound wieder dünn?
Wie gesagt, wenn alles mit rechten Dingen zugeht darf das nicht passieren, es muss theoretisch wie praktisch gleich klingen.**)
Klarheit würde nur ein erneutes Experirment bringen: Bau an einen PU einen Polwender (out-of phase-Switch) so dass du on-the-fly umschalten kannst, für diesen PU (und Test natürlich nur mit diesem PU solo). Es darf sich nichts am Sound ändern. Wenn doch, sehen wir weiter (irgend ein noch nicht hier aufgedeckter Wirkmechanismus), und dann wären Aufnahmen sinnvoll.

**) Psychoakustisch gibt es idT eine vorhandene, aber eben extrem subtile Änderung im Klang eines Audiosignals, wenn man die Polarität tauscht (zB auch den Speaker andersrum polt), die man im unterbrechungsfreien A/B-Vergleich gerade noch so ausmachen kann -- oder auch nicht --, ein ganz leichte Änderung im Timbre, vor allem im Bassbereich. Aber eben keinesfalls eine markante, sofort ohrenfällige Änderung.
 
Ich behaupte, wenn man die richtigen (guten) Komponenten-Hersteller kennt und in Asien fertigen lässt, dürfte auch der beste zweispulige PU nicht mehr als 10-12 Euro kosten.

Naja, man will aber auch noch was dran verdienen, daher ist so ein Preis wohl unrealistisch.
Man kann ja durchaus günstige PUs kaufen - GFS, Tonerider, Iron Gear und wie sie alle heißen - die einen passablen Sound liefern.

Es geht aber meiner Meinung nach klanglich schon noch besser - das kostet dann halt auch mehr.

Echter Elektrisola PE Draht kostet ca. dreimal so viel, wie China Ware, die in diese Richtung geht. Trotzdem benutzen viele PU Winder lieber die US Ware, weil es halt nochmal besser klingt. Man kann sich drüber streiten, ob man da nicht einfach ein anderes Design nehmen müsste, um Schwächen auszugleichen, ob das im Hi-Gain Bereich überhaupt noch ins Gewicht fällt oder - wieder sehr beliebt in letzter Zeit im MB - "wenn der Drummer loslegt, hört man eh keinen Unterschied mehr...".

Ich hab jedenfalls Respekt vor Leuten, die Pickups mit Herzblut wickeln und über die Jahre unzählige verschiedene Materialien und verschiedene Hersteller ausprobiert haben, um irgendwann eine gute Rezeptur für gut klingende Pickups zu finden. Dass das mit irgendwelchen 0815 Zutaten so nicht möglich ist, glaube ich sofort. Ob man dann 300 Euro für einen Pickup verlangen muss, steht dann auf einem anderen Blatt - das halte ich auch für übertrieben. Aber wenn es Leute gibt, die das trotzdem kaufen, warum nicht? Ist ja bei Gitarren und Amps genauso...
 
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Auch wenn man gerne die Materialkosten als einzige Kalkulationsbasis für den Endpreis von Produkten nimmt, liegts leider fernab tatsächlicher Deckungsbeiträge.
Der Standort ist natürlich eine Kostenfrage, genauso Marketing, Vertrieb, Entwicklungskosten usw, und bei geringen Absatzmengen muss man teilweise einfach mehr verlangen um diese Kosten decken zu können.
Wenn man denn man einmal was gutes entwickelt hat, und dies durch andere Produkte getragen wurde, kann man das sicherlich günstig in Fernost produzieren lassen und so massiv sparen - aber das ist nicht "einfach so" möglich, wenn die Wege zu dortigen Unternehmen nicht schon bestehen.

Insofern, ja, JoBo-gelabelte Tonabnehmer sind imho auch maßlos übertrieben, aber die Tonabnehmer kleiner Handschmieden sind oft eigentlich günstig, wenn man bedenkt, dass da eben kein Fließband steht, und die Leute etwas anders arbeiten müssen.
 
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D.h. du hast wieder zurückgelötet auf alle verrpolt und dann war der Sound wieder dünn?
Wie gesagt, wenn alles mit rechten Dingen zugeht darf das nicht passieren, es muss theoretisch wie praktisch gleich klingen.**)
Klarheit würde nur ein erneutes Experirment bringen: Bau an einen PU einen Polwender (out-of phase-Switch) so dass du on-the-fly umschalten kannst, für diesen PU (und Test natürlich nur mit diesem PU solo). Es darf sich nichts am Sound ändern. Wenn doch, sehen wir weiter (irgend ein noch nicht hier aufgedeckter Wirkmechanismus), und dann wären Aufnahmen sinnvoll.

**) Psychoakustisch gibt es idT eine vorhandene, aber eben extrem subtile Änderung im Klang eines Audiosignals, wenn man die Polarität tauscht (zB auch den Speaker andersrum polt), die man im unterbrechungsfreien A/B-Vergleich gerade noch so ausmachen kann -- oder auch nicht --, ein ganz leichte Änderung im Timbre, vor allem im Bassbereich. Aber eben keinesfalls eine markante, sofort ohrenfällige Änderung.

... erklären könnt ich mir das, wenn irgendwo zwischen Abschirmung und Minus ne interne Verbindung besteht. Tut sie z.B. bei Gibson-Tonabnehmern, bzw mindestens einem - sowas hab ich am Hals meiner Tele, mit eigenen Volume je PU und Vierwegschalter, Gibson Minus ist hier das innere Minus (also geht an den Anschluß der Minus-Seite des Vierwegschalters, der rüber zur Plus-Seite gebrückt wird für Reihenschaltung). Das Poti mußte komplett isoliert werden, damit ich nicht zwischen PU-Trennung und Brummfreiheit wählen mußte, weil sonst der blanke Draht irgendwas verbunden hat, das ich nicht verbunden haben will - und aufn Knauf gelangt brummts immernoch, das ist mir aber wumpe... Aber ... daß das einach an irgendeiner Ader mit dranhängt ist auch nicht, widerstandsfreier Übergang liegt nicht vor. Oder an dem Ding ist das faul, alles Andere aber ok - ist mein einziges Gibson-Produkt, daher weiß ich nicht, ob das normal ist.

Naja, das würde aber (wenn Minus intern auf Abschirmung liegt) dazu führen, daß, wenn außerhalb des PU auch Minus auf Abschirmung/Potigehäuse etc käme, garnichts mehr zu hören wäre, da alles kurzgeschlossen wäre beim falschherummen Verbinden.

... aber ... es sieht doch recht ordentlich aus in der Gitarre, ich weiß nicht, wo man da was aufräumen mußte ... so ordentlich sieht es bei mir nie aus - da ist immer alles voller Kabel in diversen Farben und man muß erstmal kämmen, bevor zu finden ist, was was soll und was das soll und so weiter.
 
Naja, man will aber auch noch was dran verdienen, daher ist so ein Preis wohl unrealistisch.
Auch wenn man gerne die Materialkosten als einzige Kalkulationsbasis für den Endpreis von Produkten nimmt, liegts leider fernab tatsächlicher Deckungsbeiträge.

Ich meinte:
10-12 Euro in der Fertigung+Verpackung+China-VAT! Also Abnahmepreis.
Was das importierende Unternehmen da noch draufschlägt ist, richtigerweise mit Marketing und Zeuch, etwas anderes.
Nur gibt es halt Leute, die lassen direkt dort fertigen und halten ihre Betriebskosten auf Minimum.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und bei geringen Absatzmengen muss man teilweise einfach mehr verlangen um diese Kosten decken zu können.

Das stimmt seit China nicht mehr so ganz. Ob du 100 Stück fertigst, oder 10.000, der Rabatt ist, nun ich sage mal nicht marginal, aber auch nicht ausschlaggebend.
 

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