Oder ein Kurzweil Keyboard?
Robert Miles, Dream Theater und ein bißchen Pink-Floyd-Livecover von David Gilmour.
ein Korg Triton wie ?????
Wenn Melodic Death Metal lang genug lebt, werden Tritons mal gefragte Vintage-Teile sein.
Aber es gibt ja noch mehr Beispiele für Synthesizer und andere elektronische Klangerzeuger. Der Synth schlechthin ist ja immer noch der Moog Minimoog Model D. Als die ersten VAs aufkamen, waren sie meistens vom Minimoog inspiriert, und heute noch dürfte er der meistgeklonte Synth überhaupt sein. Vor allem müssen sich heute noch alle analogen und virtuell-analogen Synths am Minimoog messen. Dabei ist das Teil so eingeschränkt in den Funktionen und somit auch im Sound. Andere Monosynths der 70er fallen kaum mehr ins Gewicht und sind meist nur eingefleischten Freaks bekannt.
Der Polysynth der 70er ist der Prophet 5, der Polysynth der 80er ist der OB-Xa, wobei letzterer noch zu jung zum Geklontwerden ist und Tom Oberheim wohl generell was gegen Softclones ganzer Synths mit seinem Namen hat (nicht aber gegen Komponenten, denn viele VA-Multimodefilter können 4-Pol-Tiefpaß à la Moog und 2-Pol-Multimode à la Oberheim). Andere Polysynths sind wieder fast nur den Synthgeeks bekannt. Problem hier: Damals waren die USA in der Musik sehr einflußreich, und die Amis haben japanische Synths nicht mit der Kneifzange angefaßt, solange es auch amerikanische Synths gab. Und mal ehrlich, womit werden Yamaha-Geräte in Verbindung gebracht außer Vangelis?
Das Stringensemble schlechthin ist das Solina String Ensemble, auch wenn es reichlich Konkurrenz gab und das Solina gar nicht für "den" Jarre-Sound verantwortlich ist (das wäre eine Eminent 310 Unique). Nach Strings aus Polysynths fragt kein Mensch, weil Polysynths eher mit Brassgeschichten oder Hair-Metal-Soundbrettern assoziiert werden. Auch wenn gerade japanische Polysynths ziemlich geniale Strings liefern.
Beatboxen sind auch so ein Thema. Roland TR-808 und TR-909 werden seit Mitte der 90er himmelhoch gehypet, aber erst so ganz allmählich begreifen die jüngeren Musikschaffenden, daß es auch andere TRs gab (auch weil man 808 und 909 längst nicht mehr hören kann). Die CR-78 ist eh nur der Vintage-Fraktion bekannt, der Peter Gabriel noch ein Begriff ist (und Phil Collins als
Schlagzeuger von Genesis) und fragt mal, wer die Linndrum noch kennt, die in den 80ern in jedem zweiten Popsong zu hören war (die anderen 50% wurden auf Simmons-Pads gespielt).
Wobei ich glaube, viel vom Kult bestimmter Instrumente hängt damit zusammen, wo sie eingesetzt wurden. Jazz, früher Classic Rock (also vor 1971), 70er Jahre Progressive Rock, vielleicht noch die elektronische Musik der 70er, das sind Musikrichtungen, auf die man aufblickt. Ebenso die zweiten Pionierjahre der analogen Synths in der ersten Hälfte der 90er, als der Markt von TB-303, TR-808 und TR-909 zwecks Produktion von Dance- und Tekknogeschichten gesäubert wurde, die ja heute noch großen Einfluß auf die elektronische Musik haben. Aber wenn es mit Pop zu tun hat oder gar aus den 80ern ist, wird es sehr schwierig.
Der DX7 hat es wohl nur deshalb geschafft, weil er einen komplett eigenständigen Sound mit sich brachte, dem sich vor allem niemand entziehen konnte, weil das Ding wirklich überall in nur wenigen Variationen zu hören war. Dito 4 Jahre später in geringerem Umfang der D-50. Digitale Presetschleudern schaffen so etwas nur, wenn sie sich verkaufen wie bekloppt, nur wenige Presets haben und nicht wirklich leicht programmierbar sind, so daß Zigtausende dieselben Presets spielen. Heutige Workstations klingen zum einen zu perfekt (auch wenn viele Mucker das anders sehen, wenn sie Motif XS, Fantom-G und M3 miteinander vergleichen) und haben zum anderen eine zu große Bandbreite an Sounds. Außerdem sind viele dieser Sounds nicht wirklich so originell, daß man sich daran noch erinnert, wenn die übernächste Generation auf dem Markt ist (also 4-6 Jahre später), sondern versuchen ihrerseits, andere Klänge möglichst täuschend echt zu imitieren, was auf dem heutigen Stand der Technik auch gelingt. VA-Sounds sind auch nur wenige in die Geschichte eingegangen, in erster Linie wohl die Supersaw-Sachen von Roland, die in fast jeder Trance-Produktion zu hören sind.
Wirklich halbwegs originell sind heutzutage allenfalls noch Controller. Im Tenori-On steckt ja auch nur ein stinknormaler Yamaha-Rompler, weshalb viele das Ding per MIDI an z. B. VA-Synths hängen.
Martman