Warum gibt es keine Analog-Digital Hybridpulte?

  • Ersteller Johann Wilhelm
  • Erstellt am
Ich habe Ausfallerfahrung sowol mit A als auch mit D-Pulten. Der Vorteil ist eben, dass die A's modular aufgebaut sind und wenn - dann irgendwo ein Teil in die Binsen geht, während der Rest noch geht. Wenn ein Kanal hin ist, nimmt man einen anderen, ist die Stereosumme hin, geht man über die Gruppen oder die Sends. Da kann man sich helfen. Beim D-führt ein Defekt zum Totalausfall.

Und ein digitaler Encoder wird nicht hörbar kratzen, analoge Potis machen das hin und wieder ganz gerne.
Hm, mir hat mal ein Ex-Mitarbeiter von LAWO erklärt, dass gute Analogmischpulte über OPVs mischen, die spannungsgesteurt arbeiten, als das Signal nicht direkt über das Poti führen. Da kratzt also nichts.

Ach und lass die Abkürzung von Analog bleiben. Die klingt ziemlich unanständig;-)
Mann, ich habe auch gerätselt, was DIESE Abkürzung heissen soll. :)
 
Hm, mir hat mal ein Ex-Mitarbeiter von LAWO erklärt, dass gute Analogmischpulte über OPVs mischen, die spannungsgesteurt arbeiten, als das Signal nicht direkt über das Poti führen. Da kratzt also nichts.
Naja, da hat aber einer eine ganz eigene Definition von „gut“;-) LAWO ist schon deutlich Oberklasse, baut aber inzwischen auch eher digitale Pulte. Sieht man sich aber übliche Live-Pulte an (wir sind hier ja im PA Bereich), auch in der gehobeneren Kategorie, da sind eine ganze Menge Potis im Signalweg.

Das mit dem potentiellen Totalausfall beim digitalen Pult mag schon stimmen. Bedenke aber dass da aber viel weniger Bauteile da sind, die Probleme bereiten könnten. Bei analogen sind dann viele Kandidaten verbaut die zicken können. Und wenn ich an die Sideracks inklusive Verkabelung denke... egal wie es gemacht ist irgendwann zickt da immer was. Da ist mir die Kompaktheit eines All-in-One-Digitalpults live einfach lieber.
Und ja, daheim hab ich alleine schon aus Nostalgiegründen einen recht gut ausgestatteten analogen Mischplatz rumstehen. Der steht da, wo er steht, ganz gut. Mitnehmen will ich den aber nicht.
 
Finde die Bedienung von den Presonus Digipulten sehr Analog. Warum nicht sowas?
Analog hat keine Zukunft in dem Bereich. Da Digital mittlerweile zu gut und zu günstig.
 
Unter Hybrid bei Pulten würde ich jetzt schon ein analoges Pult mit verbautem Audio-Interface verstehen, was es ja durchaus schon eine Zeit gibt. Integriertes Outboard gibt es bei analogen nur bedingt, z.B. FX, oder wie es bei Yamaha länger schon üblich ist, Kompressoren in den Inputs. Beides sind natürlich eher Kompromisse und nur bedingt nutzbar, kein Vergleich, was die einfachsten Digitalen schon von Haus aus mitliefern.
Die Speicherung von Settings ist natürlich ein großer Vorteil bei digitalen Pulten, würde bei analogen ein Riesenaufwand bedeuten.
Als wir auf ein Digitalpult umgestiegen sind, hätte ich persönlich ein reines Rack-Modell bevorzugt, wie ein X32 Rack oder ein Mackie 32r. Das Pult steht bei uns aber immer schon neben dem Drummer, der während des Spielens immer mal Lautstärken nachregeln muss, und da bestand er auf Regler, somit ist es ein X32 Producer geworden.
Ausfälle, Hänger, Freeze oder andere Probleme hatten wir noch nie. Ich hab allerdings auch für wenig Geld eine kleine USV für den Mixer angeschafft, aber auch ohne die hätten wir noch nie einen Ausfall gehabt. Würde uns bei einem Analogpult der Strom wegbrechen, wär das kein Unterschied. Zieh ich beim Behringer den Stecker und schalte danach wieder ein, hab ich den selben Status, wie vor dem Ausschalten.
 
Finde die Bedienung von den Presonus Digipulten sehr Analog. Warum nicht sowas?
Analog hat keine Zukunft in dem Bereich. Da Digital mittlerweile zu gut und zu günstig.

Würde ich pauschal nicht sagen ...
Gegenthese: Analog wird langfristig ein high-class-nischendasein führen!
Da wo Zeit und geld keine Rolle spielen wird man analoge high-class Tische sehen... In der ganzen "low-budget" und "Mittelklasse" wird's rein-digital
 
Im Studiobereich, wo ja auch ein gewisser Hang zu akustischer Esoterik besteht:evil:, sehe ich immer noch einen Einsatzbereich für analoge Hi-End-Pulte. So ein schnuckeliges Neve, SSL oder Harrison aus den '70ern oder '80ern würde ich mir schon ins Haus stellen. Dazu auch die ganzen notwendigen Outboard-Teile und Bandmaschinen, die das ganze dann erst richtig geschmeidig machen. Da sind wir dann halt relativ schnell in einem Bereich, was Platzbedarf und Gewicht betrifft, der es nahelegt das Ding eher stationär zu betreiben.
Im Livebetrieb mögen aber immer weniger Leute mehrere 100 kg (und ich rede wirklich von mehreren 100) Equipment mit zu nehmen. Und da rede ich von dem Status Quo was analoge Konsolen betrifft, also Klasse GL2xxx bis Midas Heritage und Co. Das wird sich wohl Live in dne nächsten Jahren erledigt haben. Zu viel Truckspace, zu schwer, zu unflexibel.

Interessant könnte aber ein völlig neues Konzept sein, das an die, oben von mir schon erwähnten, Split-Konsolen aus dem Studiobereich anlehnen. Ein Rack mit digital kontrollierter analoger Technik und eine Surface mit analogem Feeling zum steuern des Racks. Oder man entwickelt eine Surface für Digitalpulte die nicht nur über Fader-Bänke und einem Channelstrip verfügen. Es gibt ja jetzt schon genug Digitalpulte mit einer Encoder-Reihe über der Faderbank (Soundcraft Si, GLD, dLive usw.).

Oder, warum nicht eine Surface bauen die über, sagen wir mal 8-10 solche Encoder-Reihen verfügt? Umschaltbar zwischen EQ, Aux-Sends, Kompressor, Gate oder Customized. Ok, das wäre dann ein Digitalpult mit vermehrt analogem Bedien-Feeling. Ich würde es sicher den aktuellen Pulten vorziehen. Denn eines ist für mich unbestritten, die analogen Pulte sind wesentlich einfacher und schneller zu bedienen.
 
Ich kann mir Analogtechnik durchaus noch bei Keyboards vorstellen. Es wird immer welche gebe, die, wenn Geld keine Rolle spielt, einen echten Flügel oder ein Rhodes einer digitalen Lösung vorziehen.

Anderes Beispiel: Ich habe einen Bekannten, der Werbemusik produziert. Für die Vorproduzierung nutzen sie schon lange für Orchestersachen irgendwelche guten VSTi Geschichten, um am Ende das Ganze von einem Orchester einspielen zu lassen. Seit gut 10 Jahren will kaum ein Auftraggeber diese Mehrkosten ausgeben, wenn er die vorproduzierte Version gehört hat.

Selbst wenn das Vinyl mal wieder eine Renaissance erlebt, weil es da irgendwelche Idealisten und Enthusiasten gibt, die auch hier enormes Geld locker machen, kann ich den Vorteil von Analogtechnik dort, wo ein Mischpult genutzt wird, z.B. Live oder im Recordingbereich nicht erkennen.
 
Oder, warum nicht eine Surface bauen die über, sagen wir mal 8-10 solche Encoder-Reihen verfügt? Umschaltbar zwischen EQ, Aux-Sends, Kompressor, Gate oder Customized. Ok, das wäre dann ein Digitalpult mit vermehrt analogem Bedien-Feeling. Ich würde es sicher den aktuellen Pulten vorziehen. Denn eines ist für mich unbestritten, die analogen Pulte sind wesentlich einfacher und schneller zu bedienen.

Den Ansatz gibt es tatsächlich ja schon von Digico und den neuen Avid-Livepulten.
Allerdings mit einer begrenzten Anzahl an Drehencoder-Reihen (3-4):

https://static1.squarespace.com/sta...4930649237/sd8-center-master.jpg?format=1500w
http://media.miroc.co.jp/show-repor...s/2015/04/NAB2015_connect_general_XZ10-47.jpg

In der Studioversion des Avid-Pultes (bzw. eigentlich nur DAW-Controller) sind es sogar acht, das dürfte in etwa dem entsprechen, was du dir wünscht:
https://cdn.shopify.com/s/files/1/0...5ae89fff211cc5473bcd872f179.jpeg?v=1491394039

Preislich sind wir hier aber bei allen drei Pulten/Surfaces natürlich in der Oberklasse unterwegs.
 
Ja so ähnlich, nur eben in tragbar (physikalisch und pekuniär) ;-)
Ich denke da an einen Formfaktor wie das GLD80 bis GLD112 oder so ähnlich. Nur statt des „fat channels“ einige Encoder Reihen.
 
Netter Bauvorschlag, das Pult im dritten link! :)
Ich mag die Drehencoder auch, weil sie reproduzierbar genau sind und nicht real nachgestellt werden müssen, wenn die SW den Wert ändert. Ich hatte mal sowas entworfen:
https://www.mikrocontroller.net/topic/284005#3007552

Inzwischen verbaue ich auch Maschinendrehgeber. Die bewegen sich weicher, als jedes Poti. Die Chinesen bieten schon welche um 9,- das Stück an und die machen bis zu 1600 Schritte auf 360 Grad Umdrehung. Ich transponiere die auf 4095 Einstellungsstufen. Die wirken dann auf die Filter und die Amplituden. Für die Fader ist das natürlich nichts. Da suche ich noch nach einer guten "analogen" Lösung. Habe schon ribbon, und capacity sensoren durch, entweder nicht stabil oder ungenau oder matschig oder super teuer.
 

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