Hallo rope-work, willkommen im Board und in der Recording Ecke.
Ich möchte mich mal in diese Plauderei einklinken.
Wer von euch traut sich bei einem Blindtest wirklich zu, die "mangelhafte" Klangqualität von Berhringerprodukten wirklich zu hören?
"Ich, ich, gib mir einen Stein!"
Man braucht schon etwas Erfahrung bzw ein geschultes Gehör um die Qualität von versch. Produkten rauszuhören. Abgesehen davon, braucht es auch einen gewissen "Abstand" in derer, dh. es ist einfacher ein Preamp für 50 Euro von dem für 1500 Euro zu unterscheiden, als zwei mit vielleicht 25 % Preisunterschied.
Das andere sind Qualitative Dinge, die Haptik und Benutzung, als auch Langlebigkeit betreffen. Man hört sie nicht, aber sie sind ebenfalls wichtig.
Und dann der Endkonsument eurer Aufnahmen/eures Gigs - Hören die den Unterschied? In den Zeiten von komprimierten mp3s?
Ja und Nein. Im direkten Vergleich hören sie es nicht. Allerdings sind es nach meiner Erfahrung die vielen 2 bis 5 %, die am Ende den Unterschied machen, ob sich eine Produktion nach professionellem Niveau anhört oder nach Hobby-Proberaum-Demo. Dazu gehören natürlich auch die Fähigkeiten der beteiligten Menschen. Ich höre auch keinen Unterschied zwischen 16 und 24 Bit. Ich starte aber meine Produktionen auch in 24 Bit, weil ich versuche von Anfang an eine möglichst optimale Qualität zu erreichen. Auch wenn das Endprodukt ein lausiger Stream ist.
Und wer sich nur auf Meßwerte verläßt, sollte dann besser 10-20 Jahre in der Zeit zurückreisen und bei den öffentlich-rechtlichen arbeiten, bei denen damals Meßwerte oft vor Höreindruck gingen. Leider nicht immer zur Freude der Zuhörer!
Hast du da gearbeitet und könntest mehr dazu erzählen? Ich finde das total interessant. Ich denke es stört in der Plauderecke nicht so sehr, wenn wir an der Stelle etwas vom Thema abweichen.
Wer nicht von Papa 50.000 Euronen in die Hand gedrückt bekommt ("Bau Dir doch mal ein kleines Tonstudio mit Top-Markengeräten") muß irgendwo auf einem bezahlbaren Level anfangen
Das ist die Frage: Muss er das?
Ist es notwendig, sich einen Haufen Geräte zu kaufen, damit es aussieht wie in einem bekannten Studio in den 80er Jahren? (Beispiel; könnten auch die 90er sein, oder bei entsprechendem Studio, heute.)
Ein Mikrofon, Interface und Software als Einstieg wird im Board nahezu täglich empfohlen. Dazu braucht man kein riesiges Budget. Ein Minimum macht aber folgendes möglich: Man bekommt Produkte, die einen über Jahre begleiten können und man hat nicht nach kürzester Zeit das Gefühl, man brauche etwas besseres. Ausserdem lassen sie diese Dinge idR mit weniger Wertverlust wieder verkaufen, wenn aus dem Hobby nicht so viel wird, wie man dachte.
Weg ist steinig und so manches ambitioniertes Tonstudio- oder Veranstaltungsfirma-Projekt geht bei überzogenen Ansprüchen den Bach runter.
Sehe ich andersrum. Wer sich mit billig Scheiß eindeckt, geht gar nirgendwo hin, von wo man wieder runter kommen könnte. Wer allerdings Geld mit Musik machen will, sollte sich sehr genau mit Effizienz und Notwendigkeit beschäftigen. Das Business ist kein einfaches und lässt wohl wenig Spielraum für Geldverschwendung. Den Wunsch des Kunden, und sei es "ich will von Behringer nix sehen", sollten dabei unbedingt berücksichtigt werden.
Wer Schlager für den Ballermann produziert kann seine Ansprüche tiefer ansetzen als derjenige, der Klassik aufnehmen möchte.
Das würde ich so nicht stehen lassen. Auch ein Schlager Interpret mit keinem klassischen Talent möchte für den Durchbruch am Ballermann eine top Produktion haben, die mit Welthits mithalten kann. Was dann am Ende benötigt wird um dieser Wunschvorstellung möglichst nahe zu kommen, ist sicher eine eher individuelle Frage.
Im Laufe der Jahre habe ich selektiert - rausgeschmissen, was mir nicht gefiel. Behalten, was meinen wachsenden Ansprüchen entsprach...
Da würde mich spontan interessieren, welche Produkte du behalten hast und welche gehen mussten, und wenn nicht wegen eines Upgrades auf einen hochwertigeren Ersatz, warum dann?
Ich habe auch noch Behringer Produkte im Besitz, die ich aber verkaufe, weil ich sie einfach nicht mehr brauche. Das sind zwei Gates und ein Feedback Destroyer.
Ich fand die Qualität der Gates gut und wüsste nicht, was mich daran stören sollte. Den Feedback Destroyer möchte ich eigentlich gar nicht beurteilen, weil mir da streng genommen der Vergleich fehlt.
Wenn man solche Sachen aber versucht gebraucht zu verkaufen, merkt man sehr schnell, dass sich eigentlich nur Leute dafür interessieren, die das Gate für einen "Ikwelaiser" halten und den Unterschied gar nicht verstehen. Alle anderen sagen: "Ah Behringer, nein ich suche schon was gescheites."
Zum Schluss noch meine sehr persönliche und subjektive Meinung, warum Behringer "die Bösen" sind.
In den ca. 18 Jahren, in denen ich nun Musik mache, erhalte ich immer mehr oder wenigstens immer wieder aufs Neue, den Eindruck, Behringer würde versuchen seine potentiellen Kunden zu täuschen und auf Grund einer falschen Annahme zum Kauf zu bewegen.
Da ich Musik nur aus Idealismus und zum Spass an der Freude mache, habe ich den Vorteil nicht immer nach der möglichst besten Effizienz einkaufen zu dürfen, sondern mir auch Geräte anzuschaffen, ein wenig der Dinge selbst willen. Da bin ich als Kunde für so eine Verkausstrategie ungeeignet.